Durch die ganze negative Berichterstattung über die Plastikverschmutzung scheint es, als ob Konsumgüter- und petrochemische Unternehmen Schlange stehen, um Umweltorganisationen finanziell zu fördern. Sie sponsern Cleanups und Recycling Initiativen. Damit wollen sie demonstrieren, dass sie etwas gegen das Problem unternehmen, obwohl sie im gleichen Zuge den „unverantwortlichen Konsumenten“ die Schuld für das Problem zu schieben.
Warum also spielt Trash Hero World das Spiel nicht mit? Als eine relativ neue und schnell wachsende Non-Profit Organisation könnten wir die Gelder durchaus gebrauchen. Viele argumentieren auch, dass es sinnvoll ist mit allen Akteuren zu kollaborieren, insbesondere mit den grossen multinationalen Unternehmen, sodass sich eine Veränderung effizienter gestaltet.
Während wir offen gegenüber allen bleiben, helfen solche finanziellen Zusammenarbeiten oft nur den beteiligten Parteien. Und es kann sogar den Fortschritt im grösseren Gefüge blockieren. Jeden Dollar den Trash Hero von einem Plastikproduzenten annimmt könnte die echte Veränderung und die echten Lösungen verlangsamen. Wenn wir zusammen an „grünen“ – oder greenwashing – Kampagnen arbeiten und sie den Erfolg ernten lassen als „Teil der Lösung“ mitzuwirken, dann fehlt der Druck oder Anreiz Verpackungs- und Liefersysteme umzugestalten. Aber gerade dies würde wirklich einen Unterschied machen. So aber bleibt alles beim Alten und wir werden auch in den nächsten Jahrzehnten weiterhin ihren Müll aufsammeln.
Anstelle von PR und Marketing Kampagnen, sind wir der Meinung, dass die Unternehmen ihre Gelder lieber für Ansätze ausgegeben sollten, die an der Ursache der Plastikkrise ansetzen: Ihre eigenen Arbeitsweisen. Organisationen zu finanzieren, die Cleanups veranstalten oder neue Recyclingmöglichkeiten finden, wird niemals effizient oder ausreichend sein, um das Problem zu lösen. Um die Plastik-Verschmutzung zu stoppen, müssen wir aufhören Plastik herzustellen. Alles andere ist nur eine Ablenkung von der Ursache.
Von Anfang an hat Trash Hero World entschieden, dass wir keine Partnerschaften eingehen werden, die unsere Werte gefährden oder von unserem Zero Waste Ziel ablenken könnten. Viele Jahre haben wir aus diesem Grund ausschliesslich auf ehrenamtlicher Basis agiert. Peu à peu haben Stiftungen und andere Fördereinrichtungen angefangen uns zu unterstützen, die uns auch heute noch fördern. Während dieser Zeit haben wir Angebote von Coca-Cola, Unilever und vielen weiteren abgelehnt und sie darauf verwiesen die Gelder, die sie uns zur Verfügung stellen wollten, in Pfandsysteme und andere richtige Lösungen zu investieren.
Wir haben unsere Bedingungen für die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen in unseren „Ethische Finanzierungsrichtlinien“ niedergeschrieben, die wir noch immer für Entscheidungen zur Förderung heranziehen. Aus diesem Grund sind wir komplett unabhängig und frei unsere Daten mit Forschungsprojekten, wie Break Free From Plastic’s brand audit zu teilen, die die verschmutzenden Unternehmen zur Verantwortung ziehen. Ausserdem können wir jedem Freiwilligen und Unterstützer mit gutem Gewissen ins Gesicht schauen in der Kenntnis, dass unsere Projekte nicht durch die Müll-Produzenten finanziert werden, die wir stoppen möchten.
ZUSAMMENARBEIT FÜR EINE BESSERE WELT
Dass wir Geld von der Plastikindustrie und Konzernen, die im Zusammenhang damit stehen, ablehnen, heisst nicht, dass wir per se unkooperativ sind. Ganz im Gegenteil, Trash Hero’s Stellung zu Kooperationen ist dieselbe, wie in allen anderen Bereichen: wir wollen zu positiven Massnahmen ermutigen! Wir wollen mit Unternehmen zusammenarbeiten, die sich aktiv auf den richtigen Weg begeben und nicht nur sagen, dass sie planen das Richtige zu tun, vielleicht, in fünf Jahren.
Firmen wie Schnarwiler AG, Halm, Impact Acoustic und MIZU weisen neue Wege auf, ein Unternehmen zu führen, was sowohl in umwelt- als auch in gesellschaftspolitischer Hinsicht langfristig tragbar ist. Von den Rohstoffen bis hin zu der Möglichkeit die Produkte nachzufüllen oder wieder zu verwenden, jeder von ihnen trägt zu einer Kreislaufwirtschaft bei. Wir haben verschiedene Wege gefunden mit jedem Einzelnen zusammenzuarbeiten und wir sind dankbar für all ihre Unterstützung.
Natürlich müssen Kooperationen nicht immer Geld beinhalten Im gesamten globalen Netzwerk von Trash Hero fördern unsere Chapter auf freiwilliger Basis Unternehmen in ihrer Region, die ihren Beitrag zur Abfallreduzierung leisten. Von Nachfüllstellen bis hin zu Cafés, die das Konzept „bring your own cups“ (bring deine eigene Tasse) annehmen, unterstützen wir jeden, der auf Worte Taten folgen lässt, um die Plastikverschmutzung zu bezwingen. Diese lokalen Champions sind der lebende Beweis, dass zero waste möglich ist und – da sich der öffentliche Diskurs verlagert- die grossen Konzerne schliesslich nachziehen müssen. Wir werden hier sein, um sie zu feiern, wenn sie es tun!
Mehr Infos über wie wir finanziert werden.
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