Juni 2025 : Die wichtigsten News des Monats

by Lydia on 19/06/2025 No comments

Unser Überblick über die wichtigsten Meldungen des Monats

Giftiger Tofu

Exportierter Plastikmüll wird zur Herstellung von Lebensmitteln in Asien verwendet. Tofufabriken in ganz Indonesien verwenden Abfall, den wir aus dem globalen Norden exportieren, als Brennstoff, was ernsthafte Gesundheitsrisiken für Mitarbeiter*innen, Anwohner*innen und Verbraucher*innen birgt.

 

 

23 mal mehr Mikroplastik in landwirtschaftlich genutzten Flächen als im Meer

In landwirtschaftlich genutzten Flächen wurde in einer neuen Studie die 23-fache Menge an Mikroplastik im Vergleich zu den Ozeanen nachgewiesen. Mikroplastik gelangt über Plastikmulch, Abfall, Kunstdünger und Folien in den Boden, wird von Pflanzen über Wurzeln und Blätter aufgenommen und landet so in unserer Nahrungskette.

 

Pflanzliche Kunststoffe so giftig wie herkömmliche Kunststoffe

Pflanzliche Kunststoffe sind genauso giftig wie herkömmliche Kunststoffe. Das Ergebnis einer Studie zeigt, dass Kunststoffe auf Stärkebasis ebenso Organschäden und Störungen des Hormonsystems verursachen wie Kunststoffe aus Erdöl, obwohl sie als natürlich, sicher und umweltfreundlich angepriesen werden.

 

NGOs verfolgten illegale US-Elektroschrottexporte bis nach Südostasien

NGOs verfolgten illegale US- Elektroschrottexporte bis nach Südostasien. Basel Action Network entdeckte gemeinsam mit lokalen Partnern mehr als 130 Container mit giftigem Abfall, die von malaysischen und thailändischen Behörden beschlagnahmt wurden.

 

Die Ergebnisse der grossen Plastikzählung in der Schweiz zeigen eine massive Überproduktion

Die Resultate des The Big Plastic Count in der Schweiz haben eine massive Überproduktion aufgedeckt: 83 % des erfassten Plastiks stammten
von Lebensmittelverpackungen und 91 % der Teilnehmenden sind der Meinung, dass Unternehmen mehr dafür tun sollten, um mit ihren Produkten weniger Abfall zu erzeugen.

 

Wie die Welt mit giftigen Chemikalien überschwemmt wurde

Dieser tiefgreifende Einblick in die Geschichte der „ewigen Chemikalien“ erklärt, wie Lobbyarbeit und Vertuschung der Industrie dazu geführt haben, dass unser Alltag mit PFAS durchdrungen ist.

 

Was hältst du von diesen Storys? Haben wir etwas übersehen? Schreib es uns in die Kommentare!

Jeden Monat berichten wir über die wichtigsten Themen aus der Welt der Plastikverschmutzung – und über die Arbeit, die getan wird, um sie zu stoppen. Von Abfall bis hin zu Zero Waste – wir sind immer auf dem neuesten Stand der Forschung, Trends und Greenwashing-Taktiken.

Um dich bei unserem Newsletter anzumelden, klicke hier.

read more
LydiaJuni 2025 : Die wichtigsten News des Monats

Mai 2025 : Die wichtigsten News des Monats

by Lydia on 26/05/2025 No comments

Unser Überblick über die wichtigsten Meldungen des Monats

Fracking in Texas befeuert Verpackungen grosser Marken

Eine neue Untersuchung hat aufgedeckt, dass über 25 weltweit bekannte Konsumgütermarken – darunter Coca-Cola, Unilever und Nestlé – Verpackungen verwenden, die aus petrochemischen Produkten stammen, die durch Fracking im texanischen Permian Basin gewonnen werden. Diese Region gilt als eine der grössten Quellen für Öl- und Gasverschmutzung weltweit.

 

Mikroplastik in den Eierstöcken von Frauen

Erstmals wurde Mikroplastik in den Eierstöcken von Frauen nachgewiesen: Partikel in der Follikelflüssigkeit, welche eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung der Eizellen spielt, deuten auf einen starken Zusammenhang zwischen Plastik und Unfruchtbarkeit sowie anderen Problemen der reproduktiven Gesundheit hin.

 

Bali sagt Mini-Plastikflaschen den Kampf an

Bali geht mit einem Verbot von Behältern unter 1 Liter gegen die Trinkwasserindustrie vor. Gouverneur Koster will damit Abfall reduzieren und die Natur schützen. Die Massnahmen treten nächstes Jahr in Kraft.

 

Plastikabfall am tiefsten Punkt des Mittelmeers

Im Calypso Deep konnte eine der bisher höchsten Konzentrationen an Plastikmüll in der Tiefsee nachgewiesen werden. Die Ergebnisse zeigen: Auch die entlegensten Tiefen sind von der starken Verschmutzung betroffen.

 

Weniger Plastikverschmutzung an Australiens Küsten

39 % weniger Plastikverschmutzung an der australischen Küste: Eine Studie zeigt, dass der Rückgang im letzten Jahrzehnt möglicherweise auf ein gestiegenes öffentliches Bewusstsein zurückzuführen ist – betont jedoch, dass noch viel zu tun bleibt.

 

Was hältst du von diesen Storys? Haben wir etwas übersehen? Schreib es uns in die Kommentare!

Jeden Monat berichten wir über die wichtigsten Themen aus der Welt der Plastikverschmutzung – und über die Arbeit, die getan wird, um sie zu stoppen. Von Abfall bis hin zu Zero Waste – wir sind immer auf dem neuesten Stand der Forschung, Trends und Greenwashing-Taktiken.

Um dich bei unserem Newsletter anzumelden, klicke hier.

read more
LydiaMai 2025 : Die wichtigsten News des Monats

Plastik im Fernsehen: Zeit für Veränderung

by Lydia on 17/04/2025 No comments

Welches Bild hast du vor Augen, wenn du an eine erfolgreiche, vielbeschäftigte Figur in einer Fernsehserie denkst? Für viele ist es jemand, der entschlossen ein Büro betritt – mit dem Handy in der einen und einem Einweg-Kaffeebecher in der anderen Hand. Dieses Bild von Erfolg und Macht wird seit Jahrzehnten durch Film und Fernsehen geprägt. Man denke an Miranda Priestly in Der Teufel trägt Prada: eine erfolgreiche Frau, deren Assistentin ihr täglich ihre ganz spezielle Kaffee-Bestellung im Einwegbecher bringt. Dies ist nur ein Beispiel dafür, wie Requisiten als Symbole für Charakter und Status dienen. Ein Wegwerf-Lifestyle steht für Erfolg – aber ist das wirklich die Botschaft, die wir dem Publikum vermitteln sollten? Und ganz generell: Sollte Einwegplastik – angesichts der bekannten Auswirkungen – überhaupt noch als positiver oder neutraler Bestandteil der Gesellschaft auf dem Bildschirm gezeigt werden?

Die Rolle der Medien bei der Normalisierung von Verhalten

„Wir werden durch das, was wir sehen, geprägt und geformt.“ – Diana Cohen, Mitbegründerin und Geschäftsführerin der Plastic Pollution Coalition (PPC).

Medien haben die Macht, Verhalten zu normalisieren oder zu problematisieren. Figuren werden beliebt, weil sich Menschen mit ihnen identifizieren, sie bewundern und ihnen nacheifern wollen. Ein Beispiel: Rauchen. Früher Symbol für die „coole“ Figur (z. B. Danny Zuko in Grease), veränderte sich die Darstellung mit wachsendem Bewusstsein für die gesundheitlichen Folgen. Vorschriften schränkten das Rauchen auf dem Bildschirm ein, die Darstellung wandelte sich. Heute ist Rauchen eher Ausdruck von Schwäche, innerem Kampf oder wird mit Bösewichten assoziiert.

Wie aber wird Plastik dargestellt? Eine Studie der PPC aus dem Jahr 2021 fand heraus, dass 93 % des Plastiks in einer Stichprobe populärer TV- und Filmproduktionen von 2019–2020 nicht entsorgt wurden. Von den 7 %, die entsorgt wurden, landeten 80 % als Müll auf der Strasse. Das vermittelt dem Publikum zwei Botschaften:

  1. Plastik verschwindet einfach.
  2. Unverantwortliche Entsorgung wie Littering ist akzeptabel.

Seitdem hat sich das Wissen über die Auswirkungen von Plastik auf unseren Planeten, das Klima und unsere Gesundheit erheblich erweitert – und die öffentliche Meinung hat sich ebenfalls verändert. Es ist klar, dass die Produzent*innen von TV und Film hier aufholen müssen. Werfen wir einen Blick auf einige aktuelle Serien und wie sie den Umgang mit Einwegplastik darstellen – oder eben nicht.

Direkte Hinweise auf Wiederverwendungskultur

Hacks (2021–heute) nutzt den Altersunterschied zwischen der jungen Autorin Ava und der erfahrenen Komikerin Deborah, um Umweltfragen aufzugreifen. In frühen Folgen kritisiert Ava, dass Deborah immer Getränke in Einweg-Plastikbechern bestellt, und überzeugt sie schliesslich, einen Mehrwegbecher zu benutzen. In „One Day“ (Staffel 3, Folge 5) verharmlost Deborah zunächst den Klimawandel: „Die Erde ist Milliarden Jahre alt. Sie korrigiert Schäden von selbst… Glaub mir, alles halb so wild.“ Doch Ava klärt sie Schritt für Schritt auf – in der Schlussszene weist Deborah ihr Make-up-Team schliesslich zurecht, weil es Plastik verwendet. Diese Gespräche wirken dabei nie aufgesetzt. Wie der Hollywood Reporter schreibt, gelingt es der Serie, „tief empfundene Haltungen zu Aktivismus“ nahtlos in den Humor zu integrieren.

Leise Nachhaltigkeit: die Kraft visueller Hinweise

Nachhaltigkeit muss nicht immer explizit angesprochen werden, um Wirkung zu zeigen. Serien wie Shrinking (2023–heute) und Abbott Elementary (2021–heute) zeigen Wiederverwendung einfach als selbstverständlich. In Shrinking von Apple TV ist Gabys „emotional support water bottle“ ein wiederkehrendes Element. Der Umwelteinfluss wird nicht erwähnt – stattdessen geht es darum, wie gut sie hydriert ist, und sie nutzt die Flasche als Gesprächsthema mit Kolleg*innen.

In Disneys Abbott Elementary sieht man regelmässig umweltfreundliches Verhalten. Die Lehrkräfte nutzen wiederverwendbare Kaffeebecher, bilden Fahrgemeinschaften oder gehen zu Fuss zu Veranstaltungen, und es gibt ein Schulgartenprojekt. Einzelne Einwegartikel tauchen zwar noch auf, aber im Grossen und Ganzen ist nachhaltiges Verhalten die Norm – ganz ohne grosses Aufsehen. Dass beliebte, sympathische Charaktere mit Wiederverwendung assoziiert werden, ist ein starkes Signal an das Publikum.

Im Vergleich dazu verpasste Only Murders in the Building (2021–heute) – ebenfalls von Disney – eine Chance, Wiederverwendung als Standard zu zeigen. Die Serie dreht sich um die Freundschaft zwischen Charles und Oliver (beide über 70) und Mabel (Anfang 30). Immer wieder greifen sie zu Einwegbechern und -besteck. Ähnlich wie in Hacks hätte man den Altersunterschied nutzen können, um Gespräche über nachhaltige Gewohnheiten zu zeigen – zum Beispiel Mabel mit wiederverwendbarem Becher, während Oliver und Charles die veraltete Einwegvariante verwenden. Oder einfach alle gemeinsam mit nachhaltigen Optionen – um Wiederverwendung generationsübergreifend zu normalisieren.

Vielleicht sehen wir ja in Zukunft sogar ganze Wiederverwendungssysteme im Serienalltag?

Hinter den Kulissen

Wer erinnert sich nicht an den berühmten Starbucks-Becher, der versehentlich im Set von Game of Thrones stehen blieb? Die Film- und Fernsehbranche ist für ihre Verschwendung bekannt. Ein typischer 60-tägiger Dreh verbraucht 39’000 Einweg-Wasserflaschen. Hinzu kommen Unmengen an Einweggeschirr, Besteck und Kaffeebechern, die täglich verwendet werden. Quinta Brunson, Schöpferin, Autorin und Hauptdarstellerin von Abbott Elementary, spricht offen über die notwendige Veränderung in der Filmbranche. Sie geht mit gutem Beispiel voran und stellt allen am Set wiederverwendbare Flaschen zur Verfügung. Auch Hacks-Showrunnerin Lucia Aniello setzt sich für Nachhaltigkeit ein. Sie arbeitete mit dem Studio zusammen, um Plastikflaschen am Set abzuschaffen und Outfits mehrmals zu verwenden. Unsere Trash Hero Flaschen haben es zwar (noch) nicht vor die Kameras von Hollywood geschafft, werden aber in der Schweiz regelmässig an Filmsets gesichtet, da der Aufnahmeleiter Beni Lehmann sie bei seinen Produktionen ans Team abgibt, um den Verbrauch von Einwegplastikflaschen zu minimieren. Veränderungen, die wir auf dem Bildschirm sehen wollen, sollten sich auch hinter den Kulissen widerspiegeln.

Was muss passieren?

Angesichts der gut dokumentierten gesundheitlichen und ökologischen Schäden durch Plastik muss sich die Darstellung auf dem Bildschirm ändern. Produzent*innen sollten die Darstellung von Plastik mit derselben Verantwortung behandeln wie heute Tabak und Alkohol. Ein bewusster Umgang hätte das Potenzial, nachhaltiges Verhalten stärker zu verbreiten. Zudem würde es den Einstellungen vieler Zuschauenden entsprechen, die sich zunehmend Sorgen über Einwegplastik machen.

Auch wir als Publikum sollten darauf achten, wie Einwegplastik dargestellt wird. Der von der PPC entwickelte Begley-Cohen-Test regt zur kritischen Auseinandersetzung mit Plastik in Medien an.

Um den Test zu bestehen, müssen folgende Kriterien erfüllt sein:

  1. Kein Einwegplastik wird gezeigt
  2. Wenn ein Einwegplastikprodukt gezeigt wird, wird es als problematisch dargestellt oder darüber diskutiert.

Probiere den Test bei deiner nächsten Serie oder deinem nächsten Film aus – und teile deine Beobachtungen! Die Geschichten, die wir sehen, werden mitgestaltet durch den Druck derer, die sie konsumieren. Filme und Serien spiegeln nicht nur unsere Welt – sie prägen auch unsere Wünsche und Ziele. Und was wäre ein besseres Ziel als eine Welt frei von Plastikverschmutzung?

read more
LydiaPlastik im Fernsehen: Zeit für Veränderung

April 2025 : Die wichtigsten News des Monats

by Lydia on 11/04/2025 No comments

Unser Überblick über die wichtigsten Meldungen des Monats

Mikroplastik verursacht Ernährungskrise, Hungersnot für 400 Millionen Menschen befürchtet

Mikroplastik behindert die Photosynthese von Pflanzen und führt zu Ertragsausfällen von 4 bis 14 %. Forschende warnen nun davor, dass in den nächsten zwanzig Jahren 400 Millionen Menschen an Hunger sterben könnten. Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit dringender Massnahmen für eine weltweit bessere Nahrungsmittelsicherheit.

 

Plastik verursacht Alzheimer-ähnliche Hirnschäden bei Seevögeln

Blutuntersuchungen bei jungen Vögeln haben neurologische Schäden, die ALS und Alzheimer ähneln, sowie multiples Organversagen aufgezeigt. Wissenschaftler*innen haben diese Ergebnisse mit der Einnahme von Plastik bei Küken in Verbindung gebracht: Die Elternvögel hatten ein Junges mit über 400 Plastikteilen gefüttert.

 

Indonesien stoppt Importe von Plastikabfall

Ähnlich wie Thailand hat auch Indonesien Anfang des Jahres den Import von Plastikmüll verboten. Aktivist*innen begrüssen diesen Schritt, weisen aber dennoch auf Probleme bei der Durchsetzung, Schlupflöcher und die Gefahr von Greenwashing hin. Viele befürchten auch Auswirkungen auf benachbarte Länder wie Malaysia und Myanmar, wo die Plastikmüllimporte unweigerlich zunehmen werden.

 

36 Unternehmen für fossile Brennstoffe verursachen die Hälfte der globalen Emissionen

Laut einer neuen Studie sind gerade mal 36 Unternehmen für fossile Brennstoffe für 50 % der weltweiten Kohlenstoffemissionen verantwortlich. Eine Produktionssteigerung in Zeiten, in denen sich die meisten Länder Ziele zur Reduzierung der Emissionen gesetzt hätten, sei laut Bericht rücksichtslos und habe zu einer rekordbrechenden Erderwärmung geführt.

 

Internationaler Zero-Waste-Tag nimmt die Fast Fashion ins Visier

Am 30. März fand der Internationale Zero- Waste-Tag statt. Die Kampagne der UN rückte Fast Fashion und Textilabfälle in den Fokus. In diesem Artikel werden die umweltschädlichen Auswirkungen der Textilbranche, ihre zerstörerischen Praktiken und ihre Rolle bei der Förderung eines zügellosen Konsumwahns eingehend beleuchtet.

 

Was hältst du von diesen Storys? Haben wir etwas übersehen? Schreib es uns in die Kommentare!

Jeden Monat berichten wir über die wichtigsten Themen aus der Welt der Plastikverschmutzung – und über die Arbeit, die getan wird, um sie zu stoppen. Von Abfall bis hin zu Zero Waste – wir sind immer auf dem neuesten Stand der Forschung, Trends und Greenwashing-Taktiken.

Um dich bei unserem Newsletter anzumelden, klicke hier.

read more
LydiaApril 2025 : Die wichtigsten News des Monats

Frauen, die dem Müll den Kampf angesagt haben

by Lydia on 08/04/2025 No comments

Frauen machen einen grossen Teil der Trash Hero-Bewegung aus, sowohl als Freiwillige als auch als Mitarbeiterinnen. Anlässlich des Internationalen Frauentags stellen wir einige unserer Leaderinnen vor, die auf der ganzen Welt gegen Müll vorgehen und andere dazu inspirieren, es ihnen gleichzutun.

Isabelle, Trash Hero Damansara

Malaysia

Isabelle, eine junge Freiwillige aus Kuala Lumpur, Malaysia, war es leid, dem wachsenden Plastikmüll in ihrer Nachbarschaft tatenlos zuzusehen. Sie beschloss, nicht länger nur zu reden, sondern zu handeln. Durch eine Online-Suche stiess sie auf Trash Hero und stellte fest, dass unsere aktive und anpackende Einstellung gut zu ihr passte.

Sie beschloss, ihr eigenes Trash Hero Chapter zu gründen und ihre Mitschüler*innen zu mobilisieren, sich ihr im Kampf gegen die Verschmutzung durch Plastik anzuschliessen. In nur wenigen Monaten (August 2024 – Februar 2025) hat Trash Hero Damansara sieben Cleanups mit 71 Freiwilligen organisiert, von denen die meisten unter 16 Jahre alt waren.

Ihr Alter ist keineswegs eine Einschränkung: Isabelle hat ihr bestehendes Schulnetzwerk genutzt, um andere junge Menschen zu ermutigen, sich der Bewegung anzuschliessen, und hat Schulclubs wie den SKISS Leo Club und den HELP Interact Club eingeladen, sich an den Aufräumaktionen zu beteiligen.

„Mach den ersten Schritt.“

Isabelle ist davon überzeugt, dass auch kleine Handlungen, wie die Verwendung von wiederverwendbaren Taschen und Wasserflaschen, einen positiven Unterschied machen. Sie möchte andere inspirieren und ihre Denkweise ändern. Später in diesem Jahr wird sie an ihrer Schule einen Vortrag über Abfallvermeidung halten.

Ihre Familie und Freund*innen haben sie sehr unterstützt, und sie ist der Meinung, dass ihre Erfahrung als Trash Hero für ihre persönliche Entwicklung sehr wertvoll war. Sie glaubt nach wie vor fest daran, dass es wichtig ist, konkrete Massnahmen zu ergreifen: „Anstatt darauf zu warten, dass andere den ersten Schritt machen, sollte man selbst die Person sein, die den ersten Schritt macht!“

Folge Trash Hero Damansara auf Instagram


Hawa, Trash Hero Ambon

Indonesien

Nach ihrer Freiwilligentätigkeit bei Trash Hero Ambon wurde Hawa, eine Lehrerin im Dorf Layeni in Ambon, zu einer Verfechterin der Abfallvermeidung. Sie sagt, sie habe die Auswirkungen der Plastikverschmutzung bei den Cleanups aus erster Hand miterlebt und sich entschlossen, etwas dagegen zu tun.

Sie und ihre Freund*innen begannen, die örtliche Jugend im Rahmen ihrer Gemeinschaftsprogramme über die Gefahren von Einwegplastik aufzuklären. Anfangs war dies eine Herausforderung: Obwohl sie von der lokalen Regierung unterstützt wurden, stiessen ihre Botschaften auf Widerstand. Es ist nicht einfach, das Verhalten allein durch Überzeugungsarbeit zu ändern.

Als Hawa dann die Chance sah, an ihrer Schule etwas zu verändern, baute sie auf einer bestehenden Initiative auf, die Lehrpersonen dazu aufforderte, wiederverwendbare Flaschen mitzubringen. Sie überzeugte die Schulleitung davon, in jedem Klassenzimmer Wassernachfüllstationen aufzustellen und so die von ihr gewünschte Veränderung herbeizuführen. Jetzt bringen die Lehrer*innen und die meisten Schüler*innen wiederverwendbare Wasserflaschen mit in die Schule, anstatt Wasser in Einwegplastik zu kaufen.

„Gib niemals auf“

Hawa hat praktische Schritte unternommen, um eine schulweite Kultur des Nachfüllens und der Vermeidung von Plastikabfällen zu fördern. Ihr Rat an andere Frauen lautet: „Niemals aufgeben. Die Umwelt ist wie ein altes Haus, das schön und intakt gehalten werden muss.“

Folge Trash Hero Ambon auf Facebook.


P’Jin, Trash Hero Chumphon

Thailand

Jintana Cheunjan (P’Jin) begann vor etwa sieben Jahren mit ihrer Freiwilligenarbeit bei Trash Hero Chumphon. Sie hat die Natur schon immer geliebt, besonders das Meer. Als Freiwillige bei Trash Hero wurde sie immer wieder zu Veranstaltungen eingeladen, um den Menschen bei der Mülltrennung zu helfen. Schnell wurde ihr klar, dass dies eine nicht enden wollende Aufgabe sein würde, wenn wir nicht aufhören, den Müll zu produzieren.

Sie wollte für Veranstaltern ihre Sammlung von wiederverwendbaren Schüsseln, Bechern und Besteck als Ersatz für das üblicherweise angebotene Einweggeschirr aus Styropor und Plastik anbieten. Sie merkte jedoch bald, dass dies keine einfache Alternative war, da ihre Artikel nicht zueinander passten und daher leicht verloren oder verlegt werden konnten.

„Der Wandel beginnt bei uns“

Bei einer Veranstaltung des örtlichen Lions Clubs sprach sie die Organisator*innen auf das Problem an, und diese beschlossen, ein komplettes Set mit Kochtöpfen, Geschirr, Tellern, Tassen und Besteck an Trash Hero Chumphon zu spenden. In den letzten vier Jahren hat sie das Set kostenlos für verschiedene Veranstaltungen in ihrer Umgebung zur Verfügung gestellt, von Workshops der Regierung bis hin zu religiösen Festen.

Nach einiger Zeit begann sie, Protokoll über alle Veranstaltungen zu führen, bei denen ihr „ Gemeinschafts-Geschirr“ verwendet wurde, und schätzt, dass sie dadurch in den letzten 2,5 Jahren fast 38’000 Stück Einweg-Plastik vermeiden konnte.

Sie habe auch gute Rückmeldungen für ihre Bemühungen erhalten. P’Jin sagt, dass die meisten Leute froh sind, dass sie die Möglichkeit haben, Abfall zu reduzieren, anstatt sich später darum zu kümmern. Es freut sie auch zu sehen, dass es immer mehr abfallfreie Veranstaltungen gibt und dass sie den Menschen in ihrer Umgebung ein gutes Beispiel gibt. Besonders begeistert ist sie von der Veränderung der Kinder bei Schulveranstaltungen, die sie ausrichtet. Sie sagt ihnen, dass sie jeden Tag, an dem sie keinen Abfall verursachen, stolz auf sich sein sollten.

Folge Trash Hero Chumphon auf Facebook


Sofia, Trash Hero Komodo & Mburak

Indonesien

2008 unternahm Sofia eine Reise durch Südostasien. Dabei sah sie zum ersten Mal unberührte Strände, die mit Plastik verschmutzt waren. Später verdeutlichte ein eindrucksvoller Dokumentarfilm über Müll das globale Ausmass des Problems, und sie fühlte sich zum Handeln gezwungen.

Sie fing im Kleinen an, durch Veränderungen in ihrem Alltag, indem sie zum Beispiel auf wiederverwendbare Taschen und Wasserflaschen umstieg und andere dazu ermutigte, es ihr gleich zu tun. Dann half sie bei der Gründung von Trash Hero Komodo – unserem ersten Chapter in Indonesien – und später von Trash Hero Mburak und organisierte Hunderte von Aufräumaktionen und Aufklärungsveranstaltungen.

Dann hat die Idee der Permakultur ihr Denken komplett verändert. Besonders beeindruckt hat sie der Gedanke, dass wir mehr zurückgeben sollten, als wir nehmen – oder wenigstens genauso viel. Anders gesagt: „Es reicht nicht, nur umweltfreundlich zu leben – wir müssen helfen, die Natur wieder aufzubauen.“

„Wir alle müssen mehr geben, als wir nehmen – oder zumindest gleich viel.“

Nach einer Fortbildung widmeten sich Sofia und ihre Familie dieser Idee in Vollzeit. Nach und nach bauten sie ihren heimischen Gemüsegarten zur Nepa Organic Farm aus und kultivierten lokale Früchte, Kräuter und Gemüse. Sie sind nun in der Lage, ihren eigenen Bedarf und den ihres einen Mitarbeiters und dessen Familie zu decken. Die Überschüsse werden an einige Restaurants im nahe gelegenen Labuan Bajo verkauft.

Der landwirtschaftliche Betrieb arbeitet ohne synthetische Pestizide und Düngemittel. Es werden keine Plastikverpackungen verwendet und der Transport der Lebensmittel ist minimal, was die Umweltverschmutzung reduziert. Für Sofia verkörpert der Hof ihr Engagement für Abfallvermeidung und ein Leben im Einklang mit der Natur.

Der Weg dorthin war nicht einfach, aber sie ist entschlossen, weiterzumachen, und möchte andere Frauen ermutigen, ein abfallfreies Leben zu führen. Für diejenigen, die damit beginnen, ist es wichtig, über die offensichtlichen Konsumbereiche hinauszublicken, z. B. auf die Gesundheit während der Menstruation, bei der viel giftiges Einwegplastik verwendet wird. Es geht darum, „neue Gewohnheiten zu schaffen und es sich selbst leicht zu machen“, sagt sie.

Folge Trash Hero Komodo und Trash Hero Mburak auf Facebook.


read more
LydiaFrauen, die dem Müll den Kampf angesagt haben

März 2025 : Die wichtigsten News des Monats

by Lydia on 25/03/2025 No comments

Unser Überblick über die wichtigsten Meldungen des Monats

Europa verbietet BPA in Lebensmittelverpackungen

Wissenschaftler*innen warnen seit über zehn Jahren vor den Risiken von BPA. Es wird mit neurologischen Verhaltensproblemen, Krebs und Diabetes in Verbindung gebracht. 2017 wurde es aus Produkten für Babys und Kleinkinder verbannt. Dieses Jahr hat die Europäische Union die Verwendung von BPA in Verpackungen, die mit Lebensmitteln und Getränken in Berührung kommen, verboten.

 

Coca-Cola will als Reaktion auf Trumps Zölle mehr Plastik produzieren

Coca-Cola reagiert auf die neue US-Einfuhrsteuer von 25 % auf Aluminium und teilt seinen Investierenden mit, dass der Konzern noch mehr auf PET-Flaschen setzen wird, um seine Gewinne zu sichern. Dies ist eine von mehreren Massnahmen der Trump-Regierung, die die Plastikproduktion erhöhen werden.

 

Die weltweit häufigste Krankheitsursache: Konzerne!

Chronische Krankheiten sind heute weltweit die häufigste Todesursache und laufen sogar Infektionskrankheiten den Rang ab. Damit tragen Konzerne eine direkte Schuld daran, da sie uns wissentlich giftigen Chemikalien aussetzen. Ein neues Forschungszentrum soll nun die von Unternehmen verursachten Schäden untersuchen sowie Unternehmen aufspüren, die Daten manipulieren und sich für lockerere Sicherheitsvorschriften einsetzen.

 

Millionen von Familien verbrennen Plastik zum Kochen und Heizen

Steigende Energiepreise zwingen Haushalte in Asien, Afrika und Lateinamerika dazu, auf eine billigere, weitaus giftigere Brennstoffquelle umzusteigen: Plastik. Die schädlichen Giftstoffe, die bei der Verbrennung freigesetzt werden, haben verheerende Folgen für die Gesundheit, insbesondere bei Frauen und Kindern.

 

Was wird aus dem globalen Plastikabkommen?

Die Verhandlungen über das globale Plastikabkommen sind im vergangenen Jahr gescheitert. Auch nach der Wiederaufnahme der Gespräche im kommenden August bleibt die Zukunft des Abkommens ungewiss. In diesem Artikel werden die möglichen Szenarien erläutert, die von einem soliden, rechtlich verbindlichen Abkommen bis hin zu einer möglichen Verlagerung der Gespräche ausserhalb des UN-Rahmens reichen.

 

Was hältst du von diesen Storys? Haben wir etwas übersehen? Schreib es uns in die Kommentare!

Jeden Monat berichten wir über die wichtigsten Themen aus der Welt der Plastikverschmutzung – und über die Arbeit, die getan wird, um sie zu stoppen. Von Abfall bis hin zu Zero Waste – wir sind immer auf dem neuesten Stand der Forschung, Trends und Greenwashing-Taktiken.

Um dich bei unserem Newsletter anzumelden, klicke hier.

read more
LydiaMärz 2025 : Die wichtigsten News des Monats

Februar 2025 : Die wichtigsten News des Monats

by Lydia on 28/02/2025 No comments

Unser Überblick über die wichtigsten Meldungen des Monats

Was geschieht, wenn eine Plastikstadt brennt?

Moderne Sofas sind im Grunde Benzin- Klötze“. Die Brände in Los Angeles haben einen Einblick auf die verheerenden Konsequenzen moderner Haushalte voller Plastik gegeben. Die hohe Entflammbarkeit von Plastik half dem Feuer, sich rasch auszubreiten, während es für die Bevölkerung und Feuerwehrleute lebensgefährlichen Rauch produzierte.

 

McDonald’s verliert Kampf gegen Verpackungssteuer

Vor einigen Jahren führte die Stadt Tübingen eine Steuer auf Einwegverpackungen ein. Der Fast-Food-Riese McDonald’s focht die Steuer an und zog den Fall bis vor Deutschlands höchstes Gericht weiter. Ende Januar erfolgte das BVG-Urteil zur Rechtmässigkeit der Verpackungssteuer und ebnete damit den Weg für andere Städte, ähnliche Massnahmen zu ergreifen.

 

Mikroplastik wird mit dem Anstieg von Superbugs in Verbindung gebracht

Forschende der Universität Oxford haben entdeckt, dass Mikroplastik die Resistenz gegen Antibiotika bis zu 200-fach erhöhen kann. Die Partikel dienen Bakterien als Wirte für den Austausch resistenter Gene und es wird vermutet, dass sie eine wesentliche Rolle beim Anstieg von “Superbugs” spielen.

 

Zero Waste Bewegung in Malaysia gewinnt an Popularität

In Malaysia gewinnt Einkaufen unter dem Motto Zero Waste an Zugkraft unter Händler*innen und Verbraucher*innen, berichten Asia News Network und The Star. Angesichts typischer Hürden wie beschränkte Produktauswahl sowie der Zeitaufwand und die Mühe für das Wiederauffüllen, erachten viele Angehörige der Bewegung die staatliche Unterstützung und politische Veränderungen als Schlüssel für eine breite Akzeptanz.

 

Trash Hero Kuching auf Borneo’s grösster englischer Nachrichtenseite

Trash Hero Kuching in Malaysia wurde auf Borneos grösster englischsprachiger Nachrichten-Website porträtiert! Chapterleader Ishak erzählte über die Errungenschaften und was sich das Team für die Zukunft erhofft.

 

Was hältst du von diesen Storys? Haben wir etwas übersehen? Schreib es uns in die Kommentare!

Jeden Monat berichten wir über die wichtigsten Themen aus der Welt der Plastikverschmutzung – und über die Arbeit, die getan wird, um sie zu stoppen. Von Abfall bis hin zu Zero Waste – wir sind immer auf dem neuesten Stand der Forschung, Trends und Greenwashing-Taktiken.

Um dich bei unserem Newsletter anzumelden, klicke hier.

read more
LydiaFebruar 2025 : Die wichtigsten News des Monats

Freiwillige schaffen eine Welt, die wir verdienen

by Lydia on 27/02/2025 No comments

Stellt euch eine Welt vor, in der jeder die Auswirkungen von Plastik auf unseren Körper, unsere Gesundheit und unsere Umwelt begreift und echte Lösungen für die Plastik-Krise unterstützt. Eine Welt, in der Unternehmen die Abfallvermeidung sowie die Gesundheit und das Wohlergehen der Menschen und des Planeten zur Priorität machen.

Jede Woche arbeiten die Freiwilligen von Trash Hero daran, diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen. In diesem Jahr konnten wir 14 neue Chapters in der Trash Hero-Familie begrüssen, und die USA und Japan schlossen sich erneut unserem wachsenden Netzwerk an. Wir sind jetzt an 103 Standorten in 15 Ländern aktiv* (Kambodscha, Tschechische Republik, Deutschland, Indonesien, Japan, Kuwait, Malaysia, Myanmar, Polen, Serbien, Südkorea, Schweiz, Thailand, USA und Vietnam).

Werfen wir einen Blick auf die Auswirkungen jedes unserer Kernprogramme:

Wöchentliche Cleanups:

Alleine in 2024 haben die Freiwilligen von Trash Hero 2’446 Aufräumaktionen organisiert und 46’501 Freiwillige mobilisiert, davon waren 17’036 unter 16 Jahre alt! Zusammen haben sie über 105,2 Tonnen Abfall gesammelt!

Damit kommen wir von Dezember 2013 bis Dezember 2024 auf:

  • 23’304 organisierte Cleanups
  • 562’144 Freiwillige mobilisiert (davon 154’918 unter 16 Jahre alt)
  • 2’601’608 kg Abfall gesammelt

Trash Hero Communities:

Die Freiwilligen von Trash Hero erhalten mit ihrem konsequenten Handeln die Möglichkeit, ihr Wissen weiterzugeben und andere zu inspirieren. Dazu gehören Vorträge, die Erarbeitung von Zero-Waste-Projekten und Beiträge zu politischen Diskussionen zu leisten. Im Jahr 2024 organisierten die Freiwilligen von Trash Hero 173 Community-Veranstaltungen oder nahmen daran teil und brachten 13’537 Menschen die Problematik der Plastikverschmutzung und die erforderlichen Massnahmen zur Lösung des Problems näher.

Seit 2022 haben die Freiwilligen von Trash Hero an 463 Veranstaltungen 25’685 Menschen motiviert.

Unser Trash Hero Communities Programm umfasst unser kostenloses Wassernachfüllnetzwerk, das derzeit aus 579 Partnerunternehmen besteht. Allein im Jahr 2024 haben diese Unternehmen dazu beigetragen, die Verwendung von 1,9 Millionen Einweg-Plastikflaschen zu verhindern und 104,4 Tonnen CO2-Emissionen zu vermeiden! Seit Projektbeginn haben wir:

Trash Hero Kids Programm:

Unser Trash Hero Kids Programm basiert auf einem Kinderbuch, das Kinder für die Problematik der Plastikverschmutzung sensibilisiert. Im Jahr 2024 nahmen 585 neue Kinder an dem Programm teil, das mit der Zeit zu einer langfristigen Verhaltensänderung führt. Darüber hinaus haben wir 70 Bildungsveranstaltungen für Kinder durchgeführt, bei denen 5’401 Kinder unter 16 Jahren mit den kritischen Problemen der Plastikverschmutzung vertraut gemacht wurden. Damit haben wir seit Beginn unserer Aufzeichnungen im Jahr 2022 insgesamt 289 Veranstaltungen für Kinder mit einer Teilnahmezahl von 14’510 durchgeführt!

Insgesamt wurden 23’330 Exemplare unseres Kinderbuches gedruckt und es ist in 8 verschiedenen Sprachen erhältlich.

Vielen Dank an alle unsere Freiwilligen und Unterstützenden – das hätten wir ohne euch nie erreichen können!

Helft uns dabei, die Welt zu schaffen, die wir verdienen, eine Welt ohne Plastikverschmutzung.

Hier noch unser neuestes Video:

*Aktive Chapters sind Gruppen, die regelmässig Trash Hero-Veranstaltungen organisieren. Wenn ein Chapterleader zurücktritt und es keinen Ersatz gibt, oder das Team eine Pause machen möchte, die 3 Monate oder länger dauert, ist das Chapter “inaktiv” und wird nicht in unsere Berichterstattung miteinbezogen.

read more
LydiaFreiwillige schaffen eine Welt, die wir verdienen

Wie Plastik den Klimakollaps verursacht

by Lydia on 27/02/2025 No comments

Die letzten zehn Jahre waren die heissesten seit Beginn der Aufzeichnungen und im Jahr 2024 wurde zum ersten Mal die 1,5-Grad-Marke für globale Erwärmung überschritten, welche laut Wissenschaftler*innen irreversiblen Schaden für Ökosysteme anrichten wird. Die Auswirkungen sind unübersehbar: Von verheerenden Überschwemmungen in Mitteleuropa und Hitzewellen in Südostasien bis hin zu Dürren in Westafrika und zerstörerischen Waldbränden in Los Angeles brachten die letzten Jahre eine Vielzahl lebensbedrohlicher extremer Wetterereignisse mit sich. Dabei handelt es sich nicht um „Naturkatastrophen“, wie oft berichtet wird, sondern um höchst unnatürliche Ereignisse, die durch den Klimakollaps verursacht werden.

In diesem Blogpost erklären wir, wie die Plastikproduktion den Klimawandel antreibt und warum dieser Einfluss so lange unbemerkt bleiben konnte.

Emissionen von fossilen Brennstoffen sind die Hauptursache des Klimawandels, und sie sind auch die Grundbausteine von 99 % aller Kunststoffe. Die globale Plastikproduktion erreicht ein schwindelerregendes Volumen von fast 500 Millionen Tonnen pro Jahr und es wird erwartet, dass sie sich in den nächsten vier Jahrzehnten verdreifachen wird. Die Plastikindustrie ist die am schnellsten wachsende Verursacherin von Industrieemissionen und bereits für bis zu 8 % der globalen Gesamtemissionen verantwortlich – ein Vielfaches der 2,5 %, die die Luftfahrtindustrie produziert. Wenn die Plastikproduktion den Prognosen entsprechend zunimmt, wird sie bis zum Jahr 2060, spätestens jedoch im Jahr 2083, das gesamte CO2-Budget der Welt aufbrauchen. Dies bedeutet, dass selbst wenn sich jeder andere Industriezweig vollständig entkarbonisieren würde, die Plastikindustrie alleine immer noch genug CO2 produzieren würde, um die globale Erwärmung über die Sicherheitsgrenzen hinaus zu treiben.

Woher kommen die Emissionen?

Plastik erzeugt in allen Lebenszyklusphasen Treibhausgasemissionen: von der Gewinnung und Produktion fossiler Brennstoffe, über die Nutzung bis hin zur Entsorgung.

Über 90 % der mit Plastik verbundenen Treibhausgasemissionen werden ausgestossen, bevor das Produkt überhaupt an den Verbraucher gelangt – nämlich in der Produktionsphase. Der Gewinnungsprozess für fossile Brennstoffe, ihre Verarbeitung und die Herstellung der Plastikprodukte selbst sind unglaublich energieintensiv.

Die Rolle der Plastikindustrie

Untersuchungen haben ergeben, dass die Plastikindustrie in der Vergangenheit oft ihre Umwelt- und Klimabelastung verheimlicht hat. Der Zusammenhang zwischen fossilen Brennstoffen und dem Klimawandel ist seit Jahrzehnten bekannt und die Ölkonzerne selbst sind sich darüber mindestens seit den 1970er-Jahren im Klaren. Dennoch haben sie öffentlich jegliches Wissen geleugnet und weiterhin in fossile Brennstoffindustrien wie die Plastikindustrie investiert und diese beworben. Um ihren Markt – und ihren Profit – zu schützen, haben sie Millionen ausgegeben, um das Verbot von Plastik zu blockieren, Lobbyarbeit gegen eine Gesetzgebung zur Herstellerverantwortung zu betreiben und das globale Plastikabkommen zu behindern. Sie haben auch Organisationen wie den American Chemistry Council und die Alliance to End Plastic Waste (AEPW) gegründet, welche aktiv den Klimawandel leugnen und Fehlinformationen verbreiten.

Die AEPW, welche im Jahr 2019 gegründet wurde und von grossen Öl- und Chemieunternehmen wie ExxonMobil, Shell und Dow finanziert wird, setzt sich aktiv für Recycling- und Abfallbewirtschaftungsinitiativen ein – obwohl seit den 1980er-Jahren bekannt ist, dass das Recyceln von Plastik nie als Langzeitlösung angesehen werden kann. Hierbei handelt es sich um einen klassischen Fall von Greenwashing, indem sie die Öffentlichkeit bewusst über die Sicherheit und Nachhaltigkeit ihrer Produkte täuschen, um diese weiterhin produzieren zu können.

Die Täuschungsmanöver der Plastikindustrie gehen noch weiter. Die Unternehmen investieren in und engagieren sich für falsche Lösungen wie chemisches Recycling und Technologien, die aus Abfall Benzin herstellen („waste-to-fuel“). Diese Initiativen werden zwar als innovativ dargestellt, aber in Wirklichkeit halten sie den Bedarf an Müll aufrecht, vor allem an Plastikmüll. Sie werben auch für „biologisch abbaubare“ und „pflanzliche“ Kunststoffe, wovon die meisten fossile Brennstoffe enthalten. All dies lenkt von den wirklichen Problemen ab und stellt sicher, dass es weiterhin einen Markt für ihre Plastikproduktion gibt.

Was muss passieren?

Um einen vollständigen Klimakollaps zu verhindern, bedarf es einer dringenden und drastischen Eindämmung der Plastikproduktion. Wir selbst können zwar in unserem Alltag gewisse Massnahmen ergreifen, um die Verwendung von Plastik zu reduzieren, wie zum Beispiel wiederverwertbare Taschen und Verpackungen verwenden, Einwegprodukte aus Plastik vermeiden, und Geschäfte unterstützen, die sich Nachhaltigkeit zur Priorität gemacht haben, aber letztendlich benötigen wir einen ernst gemeinten Systemwechsel. Regierungen und Unternehmen müssen Alternativen zu Wegwerfmaterialien anbieten, indem sie in Wiederverwertungssysteme investieren, die es jedem einfach machen, den Plastikverbrauch zu reduzieren. Wir brauchen auch eine strenge Gesetzgebung, die die Kunststoffproduktion kontrolliert und die Umweltsünder für ihre Auswirkungen auf das Klima zur Verantwortung zieht.

Ein starkes globales Plastikabkommen – welches aktuell von den UN-Mitgliedstaaten verhandelt wird – hat gute Chancen, den Klimaschutz an die erste Stelle zu setzen. Im Gegensatz zum schwachen Pariser Klimaabkommen könnte diese Vereinbarung eine rechtsverbindliche Obergrenze für die Plastikproduktion festlegen, welche zu einem erheblichen Rückgang der Emissionen fossiler Brennstoffe führen würde.

Mehr zu den möglichen Auswirkungen des Abkommens und wie der Müll unser Klima beeinflusst, kannst du in diesen Blogposts erfahren:

read more
LydiaWie Plastik den Klimakollaps verursacht

Dezember 2024 : Die wichtigsten News des Monats

by Lydia on 18/12/2024 No comments

Unser Überblick über die wichtigsten Meldungen des Monats

Alliance to End Plastic Waste als Greenwashing entlarvt

Es gibt wohl kaum ein eindeutigeres Beispiel für Greenwashing als die gemeinnützige Allianz Alliance to End Plastic Waste. Zu den Mitgliedern gehören die Ölgiganten ExxonMobil, Shell und Dow, die Millionen Tonnen mehr Plastik produzieren als sie mit ihrer Kampagne wieder einsammeln.

 

Recyclingprogramm auf Bali: kaputte Maschinen und schlechte Finanzlage

Ein Projekt der Alliance to End Plastic Waste auf Bali wird von Abfall überschwemmt und kämpft mit kaputten Maschinen und unzureichender Finanzierung. Auf ihrer Website wird es immer noch als ein Projekt beworben, das wirtschaftlich autark ist und einen positiven Beitrag zur Abfallbewirtschaftung auf der Insel leistet.

USA unterstützen die Begrenzung der Plastikproduktion nicht mehr

Noch vor wenigen Monaten sagten die USA zu, die Produktion von Plastik zu reduzieren. In einer von Umweltschützer*innen als absolut verheerend bezeichneten Kehrtwende hat die Regierung Biden ihr Versprechen kurz vor den Gesprächen über das globale Plastikabkommen der UN zurückgenommen.

 

Fünf wichtige Erkentnisse aus den Klimagesprächen in Baku

Die diesjährigen Klimagespräche (COP29) standen ganz im Zeichen der Finanzen. Obwohl eine Einigung erzielt wurde, wird das Unterstützungspaket für Entwicklungsländer, die mit den schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels konfrontiert sind, als „lächerliche Summe“ bezeichnet. In diesem Artikel werden die fünf wichtigsten Erkenntnisse des Treffens zusammengefasst.

 

Interview mit Malaysischer Trash Hero Chapterleaderin: „Wir brauchen einen Systemwechsel“

„Aufräumaktionen sind kurzfristig wirksam, aber sie gehen nicht auf die systembedingten Probleme ein“, sagt Zurainee Kula, Chapterleaderin von Trash Hero Kota Kinabalu, in diesem Interview mit dem Daily Express über die besten Möglichkeiten, etwas gegen Abfall zu unternehmen.

 

Was hältst du von diesen Storys? Haben wir etwas übersehen? Schreib es uns in die Kommentare!

Jeden Monat berichten wir über die wichtigsten Themen aus der Welt der Plastikverschmutzung – und über die Arbeit, die getan wird, um sie zu stoppen. Von Abfall bis hin zu Zero Waste – wir sind immer auf dem neuesten Stand der Forschung, Trends und Greenwashing-Taktiken.

Um dich bei unserem Newsletter anzumelden, klicke hier.

read more
LydiaDezember 2024 : Die wichtigsten News des Monats