Frauen machen einen grossen Teil der Trash Hero-Bewegung aus, sowohl als Freiwillige als auch als Mitarbeiterinnen. Anlässlich des Internationalen Frauentags stellen wir einige unserer Leaderinnen vor, die auf der ganzen Welt gegen Müll vorgehen und andere dazu inspirieren, es ihnen gleichzutun.
Isabelle, Trash Hero Damansara
Malaysia

Isabelle, eine junge Freiwillige aus Kuala Lumpur, Malaysia, war es leid, dem wachsenden Plastikmüll in ihrer Nachbarschaft tatenlos zuzusehen. Sie beschloss, nicht länger nur zu reden, sondern zu handeln. Durch eine Online-Suche stiess sie auf Trash Hero und stellte fest, dass unsere aktive und anpackende Einstellung gut zu ihr passte.
Sie beschloss, ihr eigenes Trash Hero Chapter zu gründen und ihre Mitschüler*innen zu mobilisieren, sich ihr im Kampf gegen die Verschmutzung durch Plastik anzuschliessen. In nur wenigen Monaten (August 2024 – Februar 2025) hat Trash Hero Damansara sieben Cleanups mit 71 Freiwilligen organisiert, von denen die meisten unter 16 Jahre alt waren.
Ihr Alter ist keineswegs eine Einschränkung: Isabelle hat ihr bestehendes Schulnetzwerk genutzt, um andere junge Menschen zu ermutigen, sich der Bewegung anzuschliessen, und hat Schulclubs wie den SKISS Leo Club und den HELP Interact Club eingeladen, sich an den Aufräumaktionen zu beteiligen.
„Mach den ersten Schritt.“
Isabelle ist davon überzeugt, dass auch kleine Handlungen, wie die Verwendung von wiederverwendbaren Taschen und Wasserflaschen, einen positiven Unterschied machen. Sie möchte andere inspirieren und ihre Denkweise ändern. Später in diesem Jahr wird sie an ihrer Schule einen Vortrag über Abfallvermeidung halten.
Ihre Familie und Freund*innen haben sie sehr unterstützt, und sie ist der Meinung, dass ihre Erfahrung als Trash Hero für ihre persönliche Entwicklung sehr wertvoll war. Sie glaubt nach wie vor fest daran, dass es wichtig ist, konkrete Massnahmen zu ergreifen: „Anstatt darauf zu warten, dass andere den ersten Schritt machen, sollte man selbst die Person sein, die den ersten Schritt macht!“
Folge Trash Hero Damansara auf Instagram
Hawa, Trash Hero Ambon
Indonesien

Nach ihrer Freiwilligentätigkeit bei Trash Hero Ambon wurde Hawa, eine Lehrerin im Dorf Layeni in Ambon, zu einer Verfechterin der Abfallvermeidung. Sie sagt, sie habe die Auswirkungen der Plastikverschmutzung bei den Cleanups aus erster Hand miterlebt und sich entschlossen, etwas dagegen zu tun.
Sie und ihre Freund*innen begannen, die örtliche Jugend im Rahmen ihrer Gemeinschaftsprogramme über die Gefahren von Einwegplastik aufzuklären. Anfangs war dies eine Herausforderung: Obwohl sie von der lokalen Regierung unterstützt wurden, stiessen ihre Botschaften auf Widerstand. Es ist nicht einfach, das Verhalten allein durch Überzeugungsarbeit zu ändern.
Als Hawa dann die Chance sah, an ihrer Schule etwas zu verändern, baute sie auf einer bestehenden Initiative auf, die Lehrpersonen dazu aufforderte, wiederverwendbare Flaschen mitzubringen. Sie überzeugte die Schulleitung davon, in jedem Klassenzimmer Wassernachfüllstationen aufzustellen und so die von ihr gewünschte Veränderung herbeizuführen. Jetzt bringen die Lehrer*innen und die meisten Schüler*innen wiederverwendbare Wasserflaschen mit in die Schule, anstatt Wasser in Einwegplastik zu kaufen.
„Gib niemals auf“
Hawa hat praktische Schritte unternommen, um eine schulweite Kultur des Nachfüllens und der Vermeidung von Plastikabfällen zu fördern. Ihr Rat an andere Frauen lautet: „Niemals aufgeben. Die Umwelt ist wie ein altes Haus, das schön und intakt gehalten werden muss.“
Folge Trash Hero Ambon auf Facebook.
P’Jin, Trash Hero Chumphon
Thailand

Jintana Cheunjan (P’Jin) begann vor etwa sieben Jahren mit ihrer Freiwilligenarbeit bei Trash Hero Chumphon. Sie hat die Natur schon immer geliebt, besonders das Meer. Als Freiwillige bei Trash Hero wurde sie immer wieder zu Veranstaltungen eingeladen, um den Menschen bei der Mülltrennung zu helfen. Schnell wurde ihr klar, dass dies eine nicht enden wollende Aufgabe sein würde, wenn wir nicht aufhören, den Müll zu produzieren.
Sie wollte für Veranstaltern ihre Sammlung von wiederverwendbaren Schüsseln, Bechern und Besteck als Ersatz für das üblicherweise angebotene Einweggeschirr aus Styropor und Plastik anbieten. Sie merkte jedoch bald, dass dies keine einfache Alternative war, da ihre Artikel nicht zueinander passten und daher leicht verloren oder verlegt werden konnten.
„Der Wandel beginnt bei uns“
Bei einer Veranstaltung des örtlichen Lions Clubs sprach sie die Organisator*innen auf das Problem an, und diese beschlossen, ein komplettes Set mit Kochtöpfen, Geschirr, Tellern, Tassen und Besteck an Trash Hero Chumphon zu spenden. In den letzten vier Jahren hat sie das Set kostenlos für verschiedene Veranstaltungen in ihrer Umgebung zur Verfügung gestellt, von Workshops der Regierung bis hin zu religiösen Festen.
Nach einiger Zeit begann sie, Protokoll über alle Veranstaltungen zu führen, bei denen ihr „ Gemeinschafts-Geschirr“ verwendet wurde, und schätzt, dass sie dadurch in den letzten 2,5 Jahren fast 38’000 Stück Einweg-Plastik vermeiden konnte.
Sie habe auch gute Rückmeldungen für ihre Bemühungen erhalten. P’Jin sagt, dass die meisten Leute froh sind, dass sie die Möglichkeit haben, Abfall zu reduzieren, anstatt sich später darum zu kümmern. Es freut sie auch zu sehen, dass es immer mehr abfallfreie Veranstaltungen gibt und dass sie den Menschen in ihrer Umgebung ein gutes Beispiel gibt. Besonders begeistert ist sie von der Veränderung der Kinder bei Schulveranstaltungen, die sie ausrichtet. Sie sagt ihnen, dass sie jeden Tag, an dem sie keinen Abfall verursachen, stolz auf sich sein sollten.
Folge Trash Hero Chumphon auf Facebook
Sofia, Trash Hero Komodo & Mburak
Indonesien

2008 unternahm Sofia eine Reise durch Südostasien. Dabei sah sie zum ersten Mal unberührte Strände, die mit Plastik verschmutzt waren. Später verdeutlichte ein eindrucksvoller Dokumentarfilm über Müll das globale Ausmass des Problems, und sie fühlte sich zum Handeln gezwungen.
Sie fing im Kleinen an, durch Veränderungen in ihrem Alltag, indem sie zum Beispiel auf wiederverwendbare Taschen und Wasserflaschen umstieg und andere dazu ermutigte, es ihr gleich zu tun. Dann half sie bei der Gründung von Trash Hero Komodo – unserem ersten Chapter in Indonesien – und später von Trash Hero Mburak und organisierte Hunderte von Aufräumaktionen und Aufklärungsveranstaltungen.
Dann hat die Idee der Permakultur ihr Denken komplett verändert. Besonders beeindruckt hat sie der Gedanke, dass wir mehr zurückgeben sollten, als wir nehmen – oder wenigstens genauso viel. Anders gesagt: „Es reicht nicht, nur umweltfreundlich zu leben – wir müssen helfen, die Natur wieder aufzubauen.“
„Wir alle müssen mehr geben, als wir nehmen – oder zumindest gleich viel.“
Nach einer Fortbildung widmeten sich Sofia und ihre Familie dieser Idee in Vollzeit. Nach und nach bauten sie ihren heimischen Gemüsegarten zur Nepa Organic Farm aus und kultivierten lokale Früchte, Kräuter und Gemüse. Sie sind nun in der Lage, ihren eigenen Bedarf und den ihres einen Mitarbeiters und dessen Familie zu decken. Die Überschüsse werden an einige Restaurants im nahe gelegenen Labuan Bajo verkauft.
Der landwirtschaftliche Betrieb arbeitet ohne synthetische Pestizide und Düngemittel. Es werden keine Plastikverpackungen verwendet und der Transport der Lebensmittel ist minimal, was die Umweltverschmutzung reduziert. Für Sofia verkörpert der Hof ihr Engagement für Abfallvermeidung und ein Leben im Einklang mit der Natur.
Der Weg dorthin war nicht einfach, aber sie ist entschlossen, weiterzumachen, und möchte andere Frauen ermutigen, ein abfallfreies Leben zu führen. Für diejenigen, die damit beginnen, ist es wichtig, über die offensichtlichen Konsumbereiche hinauszublicken, z. B. auf die Gesundheit während der Menstruation, bei der viel giftiges Einwegplastik verwendet wird. Es geht darum, „neue Gewohnheiten zu schaffen und es sich selbst leicht zu machen“, sagt sie.
Folge Trash Hero Komodo und Trash Hero Mburak auf Facebook.
