Unsere Mission vermitteln: Freiwilligentraining

by Lydia on 19/08/2025 No comments

Die Wahrnehmung und das Verhalten von Menschen zu verändern, ist nicht so einfach, wie nur Fakten zu präsentieren. Bei Trash Hero glauben wir seit jeher, dass Empathie, Vorbildwirkung und die Ermutigung zu kleinen, sichtbaren Schritten eine wichtige Rolle dabei spielen, Verhalten zu ändern und dauerhaften Wandel zu fördern.

Diese Philosophie prägte auch unsere Family Meetings 2025 in Südostasien. Diese Zusammenkünfte bringen unsere Freiwilligen für drei Tage Training zusammen, das weit mehr bietet, als viele vielleicht erwarten. Wie Ni Luh Putu Pradnyadari von Trash Hero Yeh Gangga, Indonesien, berichtete: „Ich dachte zunächst, dass es bei dieser FM-Aktivität nur darum geht, über Plastik zu sprechen und wie man Trash Hero betreibt, aber es war viel mehr als das. Diese Aktivität hat tatsächlich viele Perspektiven verändert und indirekt Denkweisen und Verhaltensweisen beeinflusst.“

Die Trainings in Kuta, Bali (Indonesien) und Bangkok (Thailand) waren darauf ausgelegt, die Teilnehmenden mit den Fähigkeiten und dem Wissen auszustatten, unsere Mission wirkungsvoll zu kommunizieren und ihre Wirkung zu verstärken.

Auf der Agenda

In diesem Jahr lag der Schwerpunkt auf wirksamer Gemeinschaftsarbeit. Wir beschäftigten uns damit, wie sich Individuen und Gesellschaften verändern und welche Strategien und Fähigkeiten dafür nötig sind. Ausserdem untersuchten wir, wie Greenwashing unsere Arbeit beeinflusst, sowie die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Plastik und Gesundheit.

Wie Krish von Trash Hero Da Nang, Vietnam, erklärte: „Mit mehr Wissen fühle ich mich sicherer dabei, Menschen für den Umweltschutz zu sensibilisieren.“

 

Ein energiegeladener Lernansatz

Die Einsicht, dass Fakten allein keine Verhaltensänderungen bewirken, prägt auch die Art und Weise, wie wir unsere Trainings gestalten. Wir schufen eine lebendige und ansprechende Lernumgebung, die unsere Freiwilligen inspiriert und miteinander verbindet.

  • Interaktive Workshops ermutigten die Teilnehmenden, Fragen zu stellen, kritisch zu denken und ihre individuellen Erfahrungen einzubringen.
  • Quizze und Spiele hielten die Energie hoch und vertieften gleichzeitig spielerisch die wichtigsten Lerninhalte.
  • Informationsvorträge lieferten aktuelles, unverzichtbares Wissen über Plastikverschmutzung, Zero-Waste-Lösungen und die grösseren systemischen Zusammenhänge.

Unvergessliche Momente und praktische Einblicke

Die Wochenenden waren gefüllt mit unvergesslichen Momenten und spannenden Erfahrungen, darunter auch Exkursionen.

In Indonesien besuchten die Freiwilligen Banjar Tegeh Sari, eine Pioniergemeinschaft für Zero Waste. Der Besuch ermöglichte es den Teilnehmenden, innovative lokale Lösungen in der Praxis zu sehen und darüber zu diskutieren, wie sie diese Erkenntnisse zu Hause anwenden können, um ihre eigenen Zero-Waste-Projekte ins Leben zu rufen.

In Thailand besuchten die Teilnehmenden die Feuerwehr, die für die Verwaltung der Mülldeponie Praeksa Mai zuständig ist, auf der täglich über 4’000 Tonnen Mischabfälle verarbeitet werden. Abfall in einem solchen Ausmass zu sehen, war für viele Freiwillige ein prägendes Erlebnis. Danach ging es in ein lokales Restaurant, das an einem neuen stadtweiten Programm zur Trennung von Bioabfällen teilnimmt – ein Einblick in praktische Lösungen. Maksym von Trash Hero Ho Chi Minh, Vietnam, fasste den Tag so zusammen: Die Deponie habe ihm geholfen, „das Ausmass der Katastrophe zu verstehen, und das Restaurant [half ihm], die kleinen Lösungen zu begreifen, die jeder beitragen kann.“

Am letzten Tag der Treffen führten wir an beiden Orten ein grundlegendes Erste-Hilfe-Training durch, das auf mögliche kleinere Verletzungen bei Cleanups vorbereiten sollte. Dies gab den Freiwilligen zusätzliches Vertrauen im Umgang mit Problemen, die auftreten könnten – Teil unseres Engagements für die Gesundheit und Sicherheit der Cleanup-Teilnehmenden.

 

Trash Hero World übernimmt die Reise-, Verpflegungs- und Unterkunftskosten für alle Teilnehmenden der Family Meetings. Wir kümmern uns ausserdem um Logistik, Inhalte, Gestaltung und Durchführung, sodass sich die Freiwilligen ganz auf das Lernen und den Austausch konzentrieren können. Die gemeinsamen Erfahrungen, das tiefe Lernen und die starken Verbindungen, die bei diesen Treffen entstehen, halten uns motiviert in unserer Mission, eine Welt frei von Plastikverschmutzung zu schaffen. Die Wirkung dieser Treffen reicht weit über die drei Trainingstage hinaus, wie Yobin Bataona von Trash Hero Lembata, Indonesien, nach dem Meeting sagte: „Ich beginne, optimistisch zu werden, dass jeder kleine Schritt, den wir gehen, eine Domino-Wirkung entfalten wird.“

Schau dir hier die Highlights beider Wochenenden an.

Trash Hero Indonesia Family Meeting 13. – 15. Juni 2025

Ort: Kuta, Bali

Teilnehmende: 56

Chapters: 29

Trash Hero Family Meeting Thailand 20. – 22. Juni 2025

Ort: Bangkok, Thailand

Teilnehmende: 37

Chapters: 18

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LydiaUnsere Mission vermitteln: Freiwilligentraining

August 2025 : Die wichtigsten News des Monats

by Lydia on 31/07/2025 No comments

Unser Überblick über die wichtigsten Meldungen des Monats

„Belästigt und eingeschüchtert“: Wie die Plastikindustrie die globalen Vertragsverhandlungen entgleisen lässt.

Eine investigative Recherche des Guardian zeigt, wie die Plastik- und Petrochemieindustrie die UN-Verhandlungen zum globalen Plastikabkommen massiv beeinflusst haben. Bei den Verhandlungen im Dezember 2024 waren 220 Lobbyist*innen anwesend – mehr als doppelt so viele wie unabhängige Wissenschaftler*innen. In Genf waren mindestens 234 Lobbyist*innen aus der Öl-, Petrochemie- und Kunststoffindustrie registriert. Damit stellten sie die grösste Einzelgruppe bei den Verhandlungen dar und übertrafen sogar die kombinierte Delegation aller 27 EU-Mitgliedstaaten.

 

 

Millionen Tonnen Nanoplastik befinden sich im Ozean – weit mehr als bisher angenommen!

Eine Studie des Royal Netherlands Institute for Sea Research (NIOZ) und der Universität Utrecht zeigt, dass rund 27 Millionen Tonnen Nanoplastik den Nordatlantik zwischen den Azoren und dem europäischen Kontinent überschwemmen. Diese kaum sichtbaren Partikel entstehen durch den Zerfall grösserer Plastikabfälle und gelangen über den marinen Lebensmittelkreislauf auch in den menschlichen Körper. Weil Nanoplastik derart klein ist, kann man es nicht effizient aus dem Meer entfernen – Prävention ist daher die einzige wirksame Lösung.

 

Plastik als Brennstoff: Gefahr für Gesundheit und Umwelt

Reiche Länder exportieren Plastikmüll als Refuse-Derived Fuel (RDF) in ärmere Regionen, oft ohne Kennzeichnung als gefährlicher Abfall. RDF besteht zu 50 % aus Plastik und wird in Zementwerken verbrannt, dabei entstehen giftige Schadstoffe, die nachweislich Krebs und andere Gesundheitsprobleme verursachen können. Umweltgruppen warnen vor den gravierenden Risiken für Mensch und Umwelt, während die Politik bislang nur zögerlich reagiert und das Problem weiter diskutiert.

 

Malaysia verbietet die Einfuhr von Plastikabfall aus den USA

Malaysia hat den Import von Plastikabfall aus den USA gestoppt, da die Vereinigten Staaten das Basler Übereinkommen über den internationalen Abfallverkehr nicht ratifiziert haben. Die neue Regelung verlangt eine Vorabinspektion der Abfälle im Ursprungsland. Allein Kalifornien verschiffte im Jahr 2024 7’260 Tonnen Plastikabfälle in das südostasiatische Land.

 

Billige Regenbekleidung für Kinder enthält das 400‑fache der sicheren Phthalatgrenzwerte

Die Stadtverwaltung von Seoul hat Massnahmen ergriffen, um den Online-Verkauf von Kinderartikeln einzuschränken, die auf chinesischen E-Commerce-Plattformen angeboten werden. Diese Produkte, darunter Regenschirme, Regenmäntel und Gummistiefel, enthalten toxische Substanzen wie Phthalate, Blei und Formaldehyd in Konzentrationen, die die Sicherheitsgrenzwerte um ein Vielfaches überschreiten. Die Behörden haben bereits Dutzende solcher Artikel beschlagnahmt und warnen vor den Gesundheitsrisiken, insbesondere für Kinder.

 

Nicht unser Abfall: Indonesien kämpft mit dem Plastikabfall der Welt.

Indonesien kämpft mit dem importieren Plastikabfall. Diese Abfälle gelangen in Dörfer in Ost-Java, wo sie sortiert, verbrannt oder sogar zum Kochen verwendet werden. Die giftigen Rückstände, darunter Dioxine, gelangen über Flüsse in die Nahrungskette und stellen eine erhebliche Gesundheitsgefahr dar.

 

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LydiaAugust 2025 : Die wichtigsten News des Monats

JULI 2025 : Die wichtigsten News des Monats

by Lydia on 22/07/2025 1 comment

Unser Überblick über die wichtigsten Meldungen des Monats

Verbot von Plastiktüten reduziert Umweltverschmutzung und rettet Tierleben

Laut einer neuen umfassenden Studie ist die Menge an Plastikabfall in Küstengebieten, in denen Verbote oder hohe Strafgebühren gelten, um bis zu 47 % zurückgegangen – und der Anteil verhedderter Tiere ist um 37 % gesunken.

 

 

Fast 100 Länder fordern ein ambitioniertes globales Plastikabkommen

Die formelle Erklärung, die von den meisten Nationen unterzeichnet wurde, ist ein begrüssenswerter Kraftakt vor der nächsten, voraussichtlich letzten Verhandlungsrunde, die nächsten Monat in Genf stattfindet.

 

Was Schmerzmittel mit Plastikabfall gemeinsam haben

Eine neue Studie zeigt, dass das Bakterium Escherichia coli PET-Kunststoff in Paracetamol umwandeln kann – und offenbart damit, dass herkömmliche Schmerzmittel ihren Ursprung in fossilen Rohstoffen haben. Die Forschung macht deutlich, wie eng unser Gesundheitssystem mit der Nutzung von Erdöl und Plastik verbunden ist.

 

Welche Marken stehen an der Spitze in Zusammenhang mit der globalen Plastikverschmutzung?

Nur gerade 56 Unternehmen sind für mehr als die Hälfte des weltweit gefundenen Markenmülls
verantwortlich. Dabei machen die fünf grössten Unternehmen auf der Liste alleine 24 %
dieser Verschmutzung aus.

 

Recycling-Risiko: Plastikpellets setzen über 80 giftige Chemikalien in Wasser frei

Recyceltes Kunststoffgranulat gibt über 80 giftige Chemikalien an Wasser ab. Forschende haben festgestellt, dass diese Chemikalien bei Fischlarven, die dem kontaminierten Wasser ausgesetzt sind, sofortige Auswirkungen zeigen – sie leiden unter Störungen im Hormonhaushalt und Fettstoffwechsel.

 

Plastikverschmutzung versetzt Versicherungen in Panik

Für Unternehmen wird Plastikabfall zunehmend zu einem finanziellen und rechtlichen Albtraum und zwingt Versicherer, sich mit potenziellen Gesundheitsansprüchen, Umweltschäden und Greenwashing-Klagen auseinanderzusetzen.

 

“Nicht die Person ist das Problem, sondern der Abfall“

Die Schweizer Zeitung 20 Minuten teilt die Sichtweise von Trash Hero zum Thema Littering und zeigt, warum dieses Problem nur ein Teil einer viel grösseren, durch Abfall und Umweltverschmutzung verursachten Krise ist.

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LydiaJULI 2025 : Die wichtigsten News des Monats

Lassen sich Meinungen durch Fakten wirklich verändern? Wie eine wirkungsvolle Kommunikation über Plastikabfall gelingt.

by Lydia on 21/07/2025 No comments

Wir leben in einer Welt, die sich oft tief gespalten anfühlt. Ob es um Politik, Wirtschaft oder gesellschaftliche Fragen geht – die Gräben zwischen uns wirken grösser denn je. Manchmal sogar innerhalb der eigenen Familie. Es kann verlockend sein, Menschen, die auf Online-Desinformation hereingefallen sind, mit Fakten zu korrigieren. Aber wer schon einmal versucht hat, jemanden allein mit Daten zu überzeugen, nur um zu erleben, wie sich die Person noch stärker in ihrer Haltung verhärtet, weiss: So einfach ist es selten. Fakten, die zur falschen Zeit oder mit dem falschen Ton vermittelt werden, können die Fronten sogar noch weiter verhärten.

Heute nehmen wir dieses Thema unter die Lupe – als Erinnerung an uns selbst und an alle, die daran arbeiten, den Status quo zu verändern. Denn Wissen ist Macht, aber emotionale Intelligenz ist eine Superkraft.

Warum reichen Fakten manchmal nicht aus?

Wir gehen oft von einer einfachen Kettenreaktion aus: Wenn die Menschen Bescheid wissen, interessieren sie sich dafür, und wenn sie sich dafür interessieren, handeln sie auch. Das ist in der Realität jedoch viel komplexer.

Die Wahrheit ist zwar wichtig, und Wissen ist wichtig – vor allem in einer Zeit, in der die Welt von Desinformationen überschwemmt wird -, aber die Bombardierung der Menschen mit Fakten kann oft nach hinten losgehen. Umweltorganisationen zum Beispiel veröffentlichen oft Horrorgeschichten über Umweltverschmutzung, giftige Chemikalien oder den Klimawandel.

Aber wenn die Wahrheit zu überwältigend, beängstigend oder unbequem ist, um sich ihr zu stellen, kann sie dazu führen, dass man sich abschottet, anstatt sich zu engagieren. Wir gehen in den Kampf-, Flucht- oder Erstarrungsmodus über – eine natürliche menschliche Reaktion, um uns vor dem zu schützen, was uns unbeherrschbar erscheint.

Allein auf ein Problem hinzuweisen, führt nicht automatisch zu Aktionen, insbesondere wenn die Veränderungen zu gross, zu schwierig oder zu entmutigend scheinen.

Was hält Menschen davon ab, zu handeln?

Dieses Gefühl der Machtlosigkeit oder der Mangel an einer klaren Richtung schreckt die Menschen ab. Menschen können nicht handeln, wenn sie nicht wissen, was sie tun sollen, oder wenn sie daran zweifeln, dass ihr Zutun etwas bewirkt.

Hier sind einige häufig anzutreffende Annahmen, die uns möglicherweise vom Handeln abhalten:

  • „Veränderungen sind teuer und fordern Opfer.“ Die Vorstellung, dass ein nachhaltigerer Lebensstil oder das Eintreten für Veränderungen eine finanzielle Belastung darstellt oder den Verzicht auf Annehmlichkeiten bedeutet.
  • „Was ich auch tue, es macht sowieso keinen Unterschied.“ Das lähmende Gefühl der Sinnlosigkeit lässt Menschen glauben, dass ihre individuellen Bemühungen angesichts globaler Herausforderungen bedeutungslos sind.
  • „Es ist einfacher, in meiner Blase zu bleiben, als mich der Krise zu stellen.“ Eine Form der Vermeidung – es liegt in der menschlichen Natur, nach Komfort zu streben und Unangenehmes zu meiden. Sich bedrückenden Realitäten zu stellen, kann emotional sehr belastend sein.

Diejenigen, die ein Interesse daran haben, dass alles beim Alten bleibt, werden diese Überzeugungen auch in ihren eigenen Medienkanälen ausnutzen und verstärken. Sie werden die Wissenschaft entweder gänzlich leugnen oder ihr unglaubliche Kräfte zusprechen: „Die Wissenschaft wird eine Lösung finden, wir müssen nichts tun.“
Das beruhigt die Menschen und befreit sie von Schuldgefühlen und Verpflichtungen.

Aber was funktioniert?

Um echte Veränderungen von unten anzustossen, brauchen Menschen mehr als nur Fakten: Sie brauchen Unterstützung, Motivation und das Gefühl, selbst etwas bewirken zu können. Genau das haben wir bei Trash Hero aus erster Hand erlebt – in Gemeinschaften, die Veränderungen oft zunächst ablehnend gegenüberstanden.

So versuchen wir, Menschen für unsere Mission zu begeistern:

  1. Empathie und Verbundenheit: Halte dein Urteil zurück

Anstatt zu fragen „Warum machst du das?“ oder jemandem zu sagen „Du irrst dich“, solltest du Gespräche mit Mitgefühl und Neugierde angehen. Wir alle werden von den Systemen um uns herum geprägt. Inspiration bewegt Menschen, während Angst und Scham oft lähmende Faktoren sind.

  1. Sprich zuerst die Identität und Werte an, bevor du Fakten präsentierst

Menschen handeln am ehesten, wenn ihr Verhalten mit dem übereinstimmt, wer sie sind oder wer sie sein wollen. Wir ermutigen unsere Freiwilligen, ihr eigenes „Warum“ – ihre persönliche Motivation für den Wunsch nach Veränderung – zu teilen und Geschichten über Gerechtigkeit, Gemeinschaftssinn und Mut zu erzählen. Diese Erzählungen geben Hoffnung, die nicht naiv ist, sondern eine starke Motivationskraft darstellt.

  1. Geh mit gutem Beispiel voran

Taten sagen wirklich mehr als Worte. Wir sind soziale Wesen und lernen durch Beobachtung anderer. Wenn Menschen sehen, dass wir kompostieren, wiederverwendbare Gegenstände benutzen oder respektvoll unsere Meinung sagen, erscheinen ihnen diese Handlungen möglich und normal.

  1. Mach es einfach und gemeinschaftlich

Verhaltensänderungen setzen sich durch, wenn sie normal und sichtbar sind und gefördert werden. Ist Abfallreduzierung einfach und wird zu einer gemeinsamen Aktivität, fördert dies das Zugehörigkeitsgefühl und der Weg schreckt weniger ab. Irgendwann erreichen wir einen Wendepunkt – und wenn sich die Kultur ändert, folgen oft auch die Systeme.

  1. Kleine Schritte mit sichtbarer Wirkung und Wiederholungseffekt

Grosse, überwältigende Ziele lähmen uns. Kleine, erreichbare Schritte mit sichtbarer Wirkung – wie Aufräumaktionen mit Aufklärung – helfen uns, voranzukommen. Konsequentes Handeln schafft Gewohnheiten und Vertrauen und erreicht mit der Zeit ein breiteres Publikum.

  1. Relevanz für den Alltag

Menschen müssen spüren, dass Umweltprobleme mit ihrem Alltag zu tun haben. Wie wirkt sich die
Plastikverschmutzung auf ihren Park, ihre Gesundheit oder ihre Gemeinschaft aus? Wenn Menschen die unmittelbare Relevanz eines Problems für ihr eigenes Leben erkennen, wird es persönlicher und dringlicher.

Sei der Wandel, inspiriere den Wandel

Die Wahrheit ist wichtig, aber ebenso wichtig ist, wie wir sie vermitteln. Grosse Veränderungen beginnen mit besseren Gesprächen. Wir müssen unser Mitgefühl, unsere Verbundenheit und unser konsequentes Vorbild neben unserem Wissen und unseren Daten einsetzen, um effektiv zu sein. Das braucht Zeit und Geduld, führt aber letztendlich zu besseren Ergebnissen als der Versuch, eine Diskussion zu „gewinnen“, Schuldzuweisungen zu machen oder mit Effekthascherei zu arbeiten.

Wir haben diese Erkenntnisse in einem Social-Media-Post zusammengefasst – zusammen mit einigen Fallbeispielen erfolgreicher Umweltkampagnen. Die Posts sind auf Englisch. Bitte teile sie, damit mehr Menschen die Kraft der emotionalen Intelligenz in der Zero-Waste-Bewegung verstehen.
Folge uns online, um weiterhin inspiriert zu bleiben!

 

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LydiaLassen sich Meinungen durch Fakten wirklich verändern? Wie eine wirkungsvolle Kommunikation über Plastikabfall gelingt.

Juni 2025 : Die wichtigsten News des Monats

by Lydia on 19/06/2025 No comments

Unser Überblick über die wichtigsten Meldungen des Monats

Giftiger Tofu

Exportierter Plastikmüll wird zur Herstellung von Lebensmitteln in Asien verwendet. Tofufabriken in ganz Indonesien verwenden Abfall, den wir aus dem globalen Norden exportieren, als Brennstoff, was ernsthafte Gesundheitsrisiken für Mitarbeiter*innen, Anwohner*innen und Verbraucher*innen birgt.

 

 

23 mal mehr Mikroplastik in landwirtschaftlich genutzten Flächen als im Meer

In landwirtschaftlich genutzten Flächen wurde in einer neuen Studie die 23-fache Menge an Mikroplastik im Vergleich zu den Ozeanen nachgewiesen. Mikroplastik gelangt über Plastikmulch, Abfall, Kunstdünger und Folien in den Boden, wird von Pflanzen über Wurzeln und Blätter aufgenommen und landet so in unserer Nahrungskette.

 

Pflanzliche Kunststoffe so giftig wie herkömmliche Kunststoffe

Pflanzliche Kunststoffe sind genauso giftig wie herkömmliche Kunststoffe. Das Ergebnis einer Studie zeigt, dass Kunststoffe auf Stärkebasis ebenso Organschäden und Störungen des Hormonsystems verursachen wie Kunststoffe aus Erdöl, obwohl sie als natürlich, sicher und umweltfreundlich angepriesen werden.

 

NGOs verfolgten illegale US-Elektroschrottexporte bis nach Südostasien

NGOs verfolgten illegale US- Elektroschrottexporte bis nach Südostasien. Basel Action Network entdeckte gemeinsam mit lokalen Partnern mehr als 130 Container mit giftigem Abfall, die von malaysischen und thailändischen Behörden beschlagnahmt wurden.

 

Die Ergebnisse der grossen Plastikzählung in der Schweiz zeigen eine massive Überproduktion

Die Resultate des The Big Plastic Count in der Schweiz haben eine massive Überproduktion aufgedeckt: 83 % des erfassten Plastiks stammten
von Lebensmittelverpackungen und 91 % der Teilnehmenden sind der Meinung, dass Unternehmen mehr dafür tun sollten, um mit ihren Produkten weniger Abfall zu erzeugen.

 

Wie die Welt mit giftigen Chemikalien überschwemmt wurde

Dieser tiefgreifende Einblick in die Geschichte der „ewigen Chemikalien“ erklärt, wie Lobbyarbeit und Vertuschung der Industrie dazu geführt haben, dass unser Alltag mit PFAS durchdrungen ist.

 

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LydiaJuni 2025 : Die wichtigsten News des Monats

Mai 2025 : Die wichtigsten News des Monats

by Lydia on 26/05/2025 No comments

Unser Überblick über die wichtigsten Meldungen des Monats

Fracking in Texas befeuert Verpackungen grosser Marken

Eine neue Untersuchung hat aufgedeckt, dass über 25 weltweit bekannte Konsumgütermarken – darunter Coca-Cola, Unilever und Nestlé – Verpackungen verwenden, die aus petrochemischen Produkten stammen, die durch Fracking im texanischen Permian Basin gewonnen werden. Diese Region gilt als eine der grössten Quellen für Öl- und Gasverschmutzung weltweit.

 

Mikroplastik in den Eierstöcken von Frauen

Erstmals wurde Mikroplastik in den Eierstöcken von Frauen nachgewiesen: Partikel in der Follikelflüssigkeit, welche eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung der Eizellen spielt, deuten auf einen starken Zusammenhang zwischen Plastik und Unfruchtbarkeit sowie anderen Problemen der reproduktiven Gesundheit hin.

 

Bali sagt Mini-Plastikflaschen den Kampf an

Bali geht mit einem Verbot von Behältern unter 1 Liter gegen die Trinkwasserindustrie vor. Gouverneur Koster will damit Abfall reduzieren und die Natur schützen. Die Massnahmen treten nächstes Jahr in Kraft.

 

Plastikabfall am tiefsten Punkt des Mittelmeers

Im Calypso Deep konnte eine der bisher höchsten Konzentrationen an Plastikmüll in der Tiefsee nachgewiesen werden. Die Ergebnisse zeigen: Auch die entlegensten Tiefen sind von der starken Verschmutzung betroffen.

 

Weniger Plastikverschmutzung an Australiens Küsten

39 % weniger Plastikverschmutzung an der australischen Küste: Eine Studie zeigt, dass der Rückgang im letzten Jahrzehnt möglicherweise auf ein gestiegenes öffentliches Bewusstsein zurückzuführen ist – betont jedoch, dass noch viel zu tun bleibt.

 

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LydiaMai 2025 : Die wichtigsten News des Monats

Plastik im Fernsehen: Zeit für Veränderung

by Lydia on 17/04/2025 No comments

Welches Bild hast du vor Augen, wenn du an eine erfolgreiche, vielbeschäftigte Figur in einer Fernsehserie denkst? Für viele ist es jemand, der entschlossen ein Büro betritt – mit dem Handy in der einen und einem Einweg-Kaffeebecher in der anderen Hand. Dieses Bild von Erfolg und Macht wird seit Jahrzehnten durch Film und Fernsehen geprägt. Man denke an Miranda Priestly in Der Teufel trägt Prada: eine erfolgreiche Frau, deren Assistentin ihr täglich ihre ganz spezielle Kaffee-Bestellung im Einwegbecher bringt. Dies ist nur ein Beispiel dafür, wie Requisiten als Symbole für Charakter und Status dienen. Ein Wegwerf-Lifestyle steht für Erfolg – aber ist das wirklich die Botschaft, die wir dem Publikum vermitteln sollten? Und ganz generell: Sollte Einwegplastik – angesichts der bekannten Auswirkungen – überhaupt noch als positiver oder neutraler Bestandteil der Gesellschaft auf dem Bildschirm gezeigt werden?

Die Rolle der Medien bei der Normalisierung von Verhalten

„Wir werden durch das, was wir sehen, geprägt und geformt.“ – Diana Cohen, Mitbegründerin und Geschäftsführerin der Plastic Pollution Coalition (PPC).

Medien haben die Macht, Verhalten zu normalisieren oder zu problematisieren. Figuren werden beliebt, weil sich Menschen mit ihnen identifizieren, sie bewundern und ihnen nacheifern wollen. Ein Beispiel: Rauchen. Früher Symbol für die „coole“ Figur (z. B. Danny Zuko in Grease), veränderte sich die Darstellung mit wachsendem Bewusstsein für die gesundheitlichen Folgen. Vorschriften schränkten das Rauchen auf dem Bildschirm ein, die Darstellung wandelte sich. Heute ist Rauchen eher Ausdruck von Schwäche, innerem Kampf oder wird mit Bösewichten assoziiert.

Wie aber wird Plastik dargestellt? Eine Studie der PPC aus dem Jahr 2021 fand heraus, dass 93 % des Plastiks in einer Stichprobe populärer TV- und Filmproduktionen von 2019–2020 nicht entsorgt wurden. Von den 7 %, die entsorgt wurden, landeten 80 % als Müll auf der Strasse. Das vermittelt dem Publikum zwei Botschaften:

  1. Plastik verschwindet einfach.
  2. Unverantwortliche Entsorgung wie Littering ist akzeptabel.

Seitdem hat sich das Wissen über die Auswirkungen von Plastik auf unseren Planeten, das Klima und unsere Gesundheit erheblich erweitert – und die öffentliche Meinung hat sich ebenfalls verändert. Es ist klar, dass die Produzent*innen von TV und Film hier aufholen müssen. Werfen wir einen Blick auf einige aktuelle Serien und wie sie den Umgang mit Einwegplastik darstellen – oder eben nicht.

Direkte Hinweise auf Wiederverwendungskultur

Hacks (2021–heute) nutzt den Altersunterschied zwischen der jungen Autorin Ava und der erfahrenen Komikerin Deborah, um Umweltfragen aufzugreifen. In frühen Folgen kritisiert Ava, dass Deborah immer Getränke in Einweg-Plastikbechern bestellt, und überzeugt sie schliesslich, einen Mehrwegbecher zu benutzen. In „One Day“ (Staffel 3, Folge 5) verharmlost Deborah zunächst den Klimawandel: „Die Erde ist Milliarden Jahre alt. Sie korrigiert Schäden von selbst… Glaub mir, alles halb so wild.“ Doch Ava klärt sie Schritt für Schritt auf – in der Schlussszene weist Deborah ihr Make-up-Team schliesslich zurecht, weil es Plastik verwendet. Diese Gespräche wirken dabei nie aufgesetzt. Wie der Hollywood Reporter schreibt, gelingt es der Serie, „tief empfundene Haltungen zu Aktivismus“ nahtlos in den Humor zu integrieren.

Leise Nachhaltigkeit: die Kraft visueller Hinweise

Nachhaltigkeit muss nicht immer explizit angesprochen werden, um Wirkung zu zeigen. Serien wie Shrinking (2023–heute) und Abbott Elementary (2021–heute) zeigen Wiederverwendung einfach als selbstverständlich. In Shrinking von Apple TV ist Gabys „emotional support water bottle“ ein wiederkehrendes Element. Der Umwelteinfluss wird nicht erwähnt – stattdessen geht es darum, wie gut sie hydriert ist, und sie nutzt die Flasche als Gesprächsthema mit Kolleg*innen.

In Disneys Abbott Elementary sieht man regelmässig umweltfreundliches Verhalten. Die Lehrkräfte nutzen wiederverwendbare Kaffeebecher, bilden Fahrgemeinschaften oder gehen zu Fuss zu Veranstaltungen, und es gibt ein Schulgartenprojekt. Einzelne Einwegartikel tauchen zwar noch auf, aber im Grossen und Ganzen ist nachhaltiges Verhalten die Norm – ganz ohne grosses Aufsehen. Dass beliebte, sympathische Charaktere mit Wiederverwendung assoziiert werden, ist ein starkes Signal an das Publikum.

Im Vergleich dazu verpasste Only Murders in the Building (2021–heute) – ebenfalls von Disney – eine Chance, Wiederverwendung als Standard zu zeigen. Die Serie dreht sich um die Freundschaft zwischen Charles und Oliver (beide über 70) und Mabel (Anfang 30). Immer wieder greifen sie zu Einwegbechern und -besteck. Ähnlich wie in Hacks hätte man den Altersunterschied nutzen können, um Gespräche über nachhaltige Gewohnheiten zu zeigen – zum Beispiel Mabel mit wiederverwendbarem Becher, während Oliver und Charles die veraltete Einwegvariante verwenden. Oder einfach alle gemeinsam mit nachhaltigen Optionen – um Wiederverwendung generationsübergreifend zu normalisieren.

Vielleicht sehen wir ja in Zukunft sogar ganze Wiederverwendungssysteme im Serienalltag?

Hinter den Kulissen

Wer erinnert sich nicht an den berühmten Starbucks-Becher, der versehentlich im Set von Game of Thrones stehen blieb? Die Film- und Fernsehbranche ist für ihre Verschwendung bekannt. Ein typischer 60-tägiger Dreh verbraucht 39’000 Einweg-Wasserflaschen. Hinzu kommen Unmengen an Einweggeschirr, Besteck und Kaffeebechern, die täglich verwendet werden. Quinta Brunson, Schöpferin, Autorin und Hauptdarstellerin von Abbott Elementary, spricht offen über die notwendige Veränderung in der Filmbranche. Sie geht mit gutem Beispiel voran und stellt allen am Set wiederverwendbare Flaschen zur Verfügung. Auch Hacks-Showrunnerin Lucia Aniello setzt sich für Nachhaltigkeit ein. Sie arbeitete mit dem Studio zusammen, um Plastikflaschen am Set abzuschaffen und Outfits mehrmals zu verwenden. Unsere Trash Hero Flaschen haben es zwar (noch) nicht vor die Kameras von Hollywood geschafft, werden aber in der Schweiz regelmässig an Filmsets gesichtet, da der Aufnahmeleiter Beni Lehmann sie bei seinen Produktionen ans Team abgibt, um den Verbrauch von Einwegplastikflaschen zu minimieren. Veränderungen, die wir auf dem Bildschirm sehen wollen, sollten sich auch hinter den Kulissen widerspiegeln.

Was muss passieren?

Angesichts der gut dokumentierten gesundheitlichen und ökologischen Schäden durch Plastik muss sich die Darstellung auf dem Bildschirm ändern. Produzent*innen sollten die Darstellung von Plastik mit derselben Verantwortung behandeln wie heute Tabak und Alkohol. Ein bewusster Umgang hätte das Potenzial, nachhaltiges Verhalten stärker zu verbreiten. Zudem würde es den Einstellungen vieler Zuschauenden entsprechen, die sich zunehmend Sorgen über Einwegplastik machen.

Auch wir als Publikum sollten darauf achten, wie Einwegplastik dargestellt wird. Der von der PPC entwickelte Begley-Cohen-Test regt zur kritischen Auseinandersetzung mit Plastik in Medien an.

Um den Test zu bestehen, müssen folgende Kriterien erfüllt sein:

  1. Kein Einwegplastik wird gezeigt
  2. Wenn ein Einwegplastikprodukt gezeigt wird, wird es als problematisch dargestellt oder darüber diskutiert.

Probiere den Test bei deiner nächsten Serie oder deinem nächsten Film aus – und teile deine Beobachtungen! Die Geschichten, die wir sehen, werden mitgestaltet durch den Druck derer, die sie konsumieren. Filme und Serien spiegeln nicht nur unsere Welt – sie prägen auch unsere Wünsche und Ziele. Und was wäre ein besseres Ziel als eine Welt frei von Plastikverschmutzung?

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LydiaPlastik im Fernsehen: Zeit für Veränderung

April 2025 : Die wichtigsten News des Monats

by Lydia on 11/04/2025 No comments

Unser Überblick über die wichtigsten Meldungen des Monats

Mikroplastik verursacht Ernährungskrise, Hungersnot für 400 Millionen Menschen befürchtet

Mikroplastik behindert die Photosynthese von Pflanzen und führt zu Ertragsausfällen von 4 bis 14 %. Forschende warnen nun davor, dass in den nächsten zwanzig Jahren 400 Millionen Menschen an Hunger sterben könnten. Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit dringender Massnahmen für eine weltweit bessere Nahrungsmittelsicherheit.

 

Plastik verursacht Alzheimer-ähnliche Hirnschäden bei Seevögeln

Blutuntersuchungen bei jungen Vögeln haben neurologische Schäden, die ALS und Alzheimer ähneln, sowie multiples Organversagen aufgezeigt. Wissenschaftler*innen haben diese Ergebnisse mit der Einnahme von Plastik bei Küken in Verbindung gebracht: Die Elternvögel hatten ein Junges mit über 400 Plastikteilen gefüttert.

 

Indonesien stoppt Importe von Plastikabfall

Ähnlich wie Thailand hat auch Indonesien Anfang des Jahres den Import von Plastikmüll verboten. Aktivist*innen begrüssen diesen Schritt, weisen aber dennoch auf Probleme bei der Durchsetzung, Schlupflöcher und die Gefahr von Greenwashing hin. Viele befürchten auch Auswirkungen auf benachbarte Länder wie Malaysia und Myanmar, wo die Plastikmüllimporte unweigerlich zunehmen werden.

 

36 Unternehmen für fossile Brennstoffe verursachen die Hälfte der globalen Emissionen

Laut einer neuen Studie sind gerade mal 36 Unternehmen für fossile Brennstoffe für 50 % der weltweiten Kohlenstoffemissionen verantwortlich. Eine Produktionssteigerung in Zeiten, in denen sich die meisten Länder Ziele zur Reduzierung der Emissionen gesetzt hätten, sei laut Bericht rücksichtslos und habe zu einer rekordbrechenden Erderwärmung geführt.

 

Internationaler Zero-Waste-Tag nimmt die Fast Fashion ins Visier

Am 30. März fand der Internationale Zero- Waste-Tag statt. Die Kampagne der UN rückte Fast Fashion und Textilabfälle in den Fokus. In diesem Artikel werden die umweltschädlichen Auswirkungen der Textilbranche, ihre zerstörerischen Praktiken und ihre Rolle bei der Förderung eines zügellosen Konsumwahns eingehend beleuchtet.

 

Was hältst du von diesen Storys? Haben wir etwas übersehen? Schreib es uns in die Kommentare!

Jeden Monat berichten wir über die wichtigsten Themen aus der Welt der Plastikverschmutzung – und über die Arbeit, die getan wird, um sie zu stoppen. Von Abfall bis hin zu Zero Waste – wir sind immer auf dem neuesten Stand der Forschung, Trends und Greenwashing-Taktiken.

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LydiaApril 2025 : Die wichtigsten News des Monats

Frauen, die dem Müll den Kampf angesagt haben

by Lydia on 08/04/2025 No comments

Frauen machen einen grossen Teil der Trash Hero-Bewegung aus, sowohl als Freiwillige als auch als Mitarbeiterinnen. Anlässlich des Internationalen Frauentags stellen wir einige unserer Leaderinnen vor, die auf der ganzen Welt gegen Müll vorgehen und andere dazu inspirieren, es ihnen gleichzutun.

Isabelle, Trash Hero Damansara

Malaysia

Isabelle, eine junge Freiwillige aus Kuala Lumpur, Malaysia, war es leid, dem wachsenden Plastikmüll in ihrer Nachbarschaft tatenlos zuzusehen. Sie beschloss, nicht länger nur zu reden, sondern zu handeln. Durch eine Online-Suche stiess sie auf Trash Hero und stellte fest, dass unsere aktive und anpackende Einstellung gut zu ihr passte.

Sie beschloss, ihr eigenes Trash Hero Chapter zu gründen und ihre Mitschüler*innen zu mobilisieren, sich ihr im Kampf gegen die Verschmutzung durch Plastik anzuschliessen. In nur wenigen Monaten (August 2024 – Februar 2025) hat Trash Hero Damansara sieben Cleanups mit 71 Freiwilligen organisiert, von denen die meisten unter 16 Jahre alt waren.

Ihr Alter ist keineswegs eine Einschränkung: Isabelle hat ihr bestehendes Schulnetzwerk genutzt, um andere junge Menschen zu ermutigen, sich der Bewegung anzuschliessen, und hat Schulclubs wie den SKISS Leo Club und den HELP Interact Club eingeladen, sich an den Aufräumaktionen zu beteiligen.

„Mach den ersten Schritt.“

Isabelle ist davon überzeugt, dass auch kleine Handlungen, wie die Verwendung von wiederverwendbaren Taschen und Wasserflaschen, einen positiven Unterschied machen. Sie möchte andere inspirieren und ihre Denkweise ändern. Später in diesem Jahr wird sie an ihrer Schule einen Vortrag über Abfallvermeidung halten.

Ihre Familie und Freund*innen haben sie sehr unterstützt, und sie ist der Meinung, dass ihre Erfahrung als Trash Hero für ihre persönliche Entwicklung sehr wertvoll war. Sie glaubt nach wie vor fest daran, dass es wichtig ist, konkrete Massnahmen zu ergreifen: „Anstatt darauf zu warten, dass andere den ersten Schritt machen, sollte man selbst die Person sein, die den ersten Schritt macht!“

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Hawa, Trash Hero Ambon

Indonesien

Nach ihrer Freiwilligentätigkeit bei Trash Hero Ambon wurde Hawa, eine Lehrerin im Dorf Layeni in Ambon, zu einer Verfechterin der Abfallvermeidung. Sie sagt, sie habe die Auswirkungen der Plastikverschmutzung bei den Cleanups aus erster Hand miterlebt und sich entschlossen, etwas dagegen zu tun.

Sie und ihre Freund*innen begannen, die örtliche Jugend im Rahmen ihrer Gemeinschaftsprogramme über die Gefahren von Einwegplastik aufzuklären. Anfangs war dies eine Herausforderung: Obwohl sie von der lokalen Regierung unterstützt wurden, stiessen ihre Botschaften auf Widerstand. Es ist nicht einfach, das Verhalten allein durch Überzeugungsarbeit zu ändern.

Als Hawa dann die Chance sah, an ihrer Schule etwas zu verändern, baute sie auf einer bestehenden Initiative auf, die Lehrpersonen dazu aufforderte, wiederverwendbare Flaschen mitzubringen. Sie überzeugte die Schulleitung davon, in jedem Klassenzimmer Wassernachfüllstationen aufzustellen und so die von ihr gewünschte Veränderung herbeizuführen. Jetzt bringen die Lehrer*innen und die meisten Schüler*innen wiederverwendbare Wasserflaschen mit in die Schule, anstatt Wasser in Einwegplastik zu kaufen.

„Gib niemals auf“

Hawa hat praktische Schritte unternommen, um eine schulweite Kultur des Nachfüllens und der Vermeidung von Plastikabfällen zu fördern. Ihr Rat an andere Frauen lautet: „Niemals aufgeben. Die Umwelt ist wie ein altes Haus, das schön und intakt gehalten werden muss.“

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P’Jin, Trash Hero Chumphon

Thailand

Jintana Cheunjan (P’Jin) begann vor etwa sieben Jahren mit ihrer Freiwilligenarbeit bei Trash Hero Chumphon. Sie hat die Natur schon immer geliebt, besonders das Meer. Als Freiwillige bei Trash Hero wurde sie immer wieder zu Veranstaltungen eingeladen, um den Menschen bei der Mülltrennung zu helfen. Schnell wurde ihr klar, dass dies eine nicht enden wollende Aufgabe sein würde, wenn wir nicht aufhören, den Müll zu produzieren.

Sie wollte für Veranstaltern ihre Sammlung von wiederverwendbaren Schüsseln, Bechern und Besteck als Ersatz für das üblicherweise angebotene Einweggeschirr aus Styropor und Plastik anbieten. Sie merkte jedoch bald, dass dies keine einfache Alternative war, da ihre Artikel nicht zueinander passten und daher leicht verloren oder verlegt werden konnten.

„Der Wandel beginnt bei uns“

Bei einer Veranstaltung des örtlichen Lions Clubs sprach sie die Organisator*innen auf das Problem an, und diese beschlossen, ein komplettes Set mit Kochtöpfen, Geschirr, Tellern, Tassen und Besteck an Trash Hero Chumphon zu spenden. In den letzten vier Jahren hat sie das Set kostenlos für verschiedene Veranstaltungen in ihrer Umgebung zur Verfügung gestellt, von Workshops der Regierung bis hin zu religiösen Festen.

Nach einiger Zeit begann sie, Protokoll über alle Veranstaltungen zu führen, bei denen ihr „ Gemeinschafts-Geschirr“ verwendet wurde, und schätzt, dass sie dadurch in den letzten 2,5 Jahren fast 38’000 Stück Einweg-Plastik vermeiden konnte.

Sie habe auch gute Rückmeldungen für ihre Bemühungen erhalten. P’Jin sagt, dass die meisten Leute froh sind, dass sie die Möglichkeit haben, Abfall zu reduzieren, anstatt sich später darum zu kümmern. Es freut sie auch zu sehen, dass es immer mehr abfallfreie Veranstaltungen gibt und dass sie den Menschen in ihrer Umgebung ein gutes Beispiel gibt. Besonders begeistert ist sie von der Veränderung der Kinder bei Schulveranstaltungen, die sie ausrichtet. Sie sagt ihnen, dass sie jeden Tag, an dem sie keinen Abfall verursachen, stolz auf sich sein sollten.

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Sofia, Trash Hero Komodo & Mburak

Indonesien

2008 unternahm Sofia eine Reise durch Südostasien. Dabei sah sie zum ersten Mal unberührte Strände, die mit Plastik verschmutzt waren. Später verdeutlichte ein eindrucksvoller Dokumentarfilm über Müll das globale Ausmass des Problems, und sie fühlte sich zum Handeln gezwungen.

Sie fing im Kleinen an, durch Veränderungen in ihrem Alltag, indem sie zum Beispiel auf wiederverwendbare Taschen und Wasserflaschen umstieg und andere dazu ermutigte, es ihr gleich zu tun. Dann half sie bei der Gründung von Trash Hero Komodo – unserem ersten Chapter in Indonesien – und später von Trash Hero Mburak und organisierte Hunderte von Aufräumaktionen und Aufklärungsveranstaltungen.

Dann hat die Idee der Permakultur ihr Denken komplett verändert. Besonders beeindruckt hat sie der Gedanke, dass wir mehr zurückgeben sollten, als wir nehmen – oder wenigstens genauso viel. Anders gesagt: „Es reicht nicht, nur umweltfreundlich zu leben – wir müssen helfen, die Natur wieder aufzubauen.“

„Wir alle müssen mehr geben, als wir nehmen – oder zumindest gleich viel.“

Nach einer Fortbildung widmeten sich Sofia und ihre Familie dieser Idee in Vollzeit. Nach und nach bauten sie ihren heimischen Gemüsegarten zur Nepa Organic Farm aus und kultivierten lokale Früchte, Kräuter und Gemüse. Sie sind nun in der Lage, ihren eigenen Bedarf und den ihres einen Mitarbeiters und dessen Familie zu decken. Die Überschüsse werden an einige Restaurants im nahe gelegenen Labuan Bajo verkauft.

Der landwirtschaftliche Betrieb arbeitet ohne synthetische Pestizide und Düngemittel. Es werden keine Plastikverpackungen verwendet und der Transport der Lebensmittel ist minimal, was die Umweltverschmutzung reduziert. Für Sofia verkörpert der Hof ihr Engagement für Abfallvermeidung und ein Leben im Einklang mit der Natur.

Der Weg dorthin war nicht einfach, aber sie ist entschlossen, weiterzumachen, und möchte andere Frauen ermutigen, ein abfallfreies Leben zu führen. Für diejenigen, die damit beginnen, ist es wichtig, über die offensichtlichen Konsumbereiche hinauszublicken, z. B. auf die Gesundheit während der Menstruation, bei der viel giftiges Einwegplastik verwendet wird. Es geht darum, „neue Gewohnheiten zu schaffen und es sich selbst leicht zu machen“, sagt sie.

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LydiaFrauen, die dem Müll den Kampf angesagt haben

März 2025 : Die wichtigsten News des Monats

by Lydia on 25/03/2025 No comments

Unser Überblick über die wichtigsten Meldungen des Monats

Europa verbietet BPA in Lebensmittelverpackungen

Wissenschaftler*innen warnen seit über zehn Jahren vor den Risiken von BPA. Es wird mit neurologischen Verhaltensproblemen, Krebs und Diabetes in Verbindung gebracht. 2017 wurde es aus Produkten für Babys und Kleinkinder verbannt. Dieses Jahr hat die Europäische Union die Verwendung von BPA in Verpackungen, die mit Lebensmitteln und Getränken in Berührung kommen, verboten.

 

Coca-Cola will als Reaktion auf Trumps Zölle mehr Plastik produzieren

Coca-Cola reagiert auf die neue US-Einfuhrsteuer von 25 % auf Aluminium und teilt seinen Investierenden mit, dass der Konzern noch mehr auf PET-Flaschen setzen wird, um seine Gewinne zu sichern. Dies ist eine von mehreren Massnahmen der Trump-Regierung, die die Plastikproduktion erhöhen werden.

 

Die weltweit häufigste Krankheitsursache: Konzerne!

Chronische Krankheiten sind heute weltweit die häufigste Todesursache und laufen sogar Infektionskrankheiten den Rang ab. Damit tragen Konzerne eine direkte Schuld daran, da sie uns wissentlich giftigen Chemikalien aussetzen. Ein neues Forschungszentrum soll nun die von Unternehmen verursachten Schäden untersuchen sowie Unternehmen aufspüren, die Daten manipulieren und sich für lockerere Sicherheitsvorschriften einsetzen.

 

Millionen von Familien verbrennen Plastik zum Kochen und Heizen

Steigende Energiepreise zwingen Haushalte in Asien, Afrika und Lateinamerika dazu, auf eine billigere, weitaus giftigere Brennstoffquelle umzusteigen: Plastik. Die schädlichen Giftstoffe, die bei der Verbrennung freigesetzt werden, haben verheerende Folgen für die Gesundheit, insbesondere bei Frauen und Kindern.

 

Was wird aus dem globalen Plastikabkommen?

Die Verhandlungen über das globale Plastikabkommen sind im vergangenen Jahr gescheitert. Auch nach der Wiederaufnahme der Gespräche im kommenden August bleibt die Zukunft des Abkommens ungewiss. In diesem Artikel werden die möglichen Szenarien erläutert, die von einem soliden, rechtlich verbindlichen Abkommen bis hin zu einer möglichen Verlagerung der Gespräche ausserhalb des UN-Rahmens reichen.

 

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