Welcher Zusammenhang besteht zwischen dem, was wir wegwerfen und dem Klima?

by Lydia on 16/05/2023 No comments

Es wird momentan enorme Mengen an Abfall produziert, vor allem Plastik. Diese Überproduktion und die daraus resultierende Misswirtschaft tragen direkt zu vermehrten Treibhausgasemissionen und weitere Auswirkungen des Klimawandels bei.

Ein kürzlich veröffentlichter Bericht der Global Alliance Incinerator Alternatives (GAIA) enthält die bisher deutlichsten und umfassendsten Beweise dafür, dass ein Zero-Waste-Konzept diese Situation durch eine Verringerung der Emissionen und eine Abschwächung der Auswirkungen extremer Wetterverhältnisse völlig verändern würde.

In diesem Blogbeitrag stellen wir einige der wichtigsten Ergebnisse vor.

  1. Das Trennen von Lebensmittelabfällen zur Verringerung der Methanemissionen

Die Kompostierung ist ein entscheidender Faktor bei der Verringerung der Methanemissionen und ist besser für den Planeten als Recycling. Wenn organische Abfälle, wie z. B. Essensreste, auf Mülldeponien verrotten, entsteht eine grosse Menge Methan, welches in die Atmosphäre gelangt. Durch die Trennung können wir jedoch sicherstellen, dass Lebensmittel Abfälle kompostiert werden und dadurch nährstoffreiche Komposterde entsteht. Dem GAIA-Bericht zufolge führt die Kompostierung unserer organischen Abfälle zu einer Verringerung der Methanemissionen aus Mülldeponien um satte 62 %. Und wenn wir die mechanische Rückgewinnung und die biologische Behandlung von Reststoffen hinzufügen, können wir diese Methanemissionen um durchschnittlich 95 % reduzieren!

  1. Wiederverwendung und Wiederbefüllung zur Reduzierung der Emissionen aus fossilen Brennstoffen

Kunststoff, der zu über 95 % aus fossilen Brennstoffen gewonnen wird, hinterlässt einen enormen Kohlenstoff-Fussabdruck und verursacht in jeder Phase seines Lebenszyklus Emissionen. Unglaubliche 44 % des Kunststoffs werden für Verpackungen oder Einwegartikel verwendet. Durch die Förderung von Nachfüll- und Wiederverwendungssystemen und die Einführung einesZero-Waste-Konzepts können Unternehmen und lokale Behörden den Verbrauch von nicht unbedingt benötigtem Plastik leicht reduzieren.

Dies wird unsere mit fossilen Brennstoffen verbundenen Emissionen sowie unsere Abhängigkeit von Öl und Gas drastisch verringern.

  1. Keine Müllverbrennung mehr, um Treibhausgasemissionen zu reduzieren

Die Verbrennung in verschiedenen Formen, wie z. B. die Verbrennung von Kunststoffen zu Treibstoffen (plastic-to-fuel), wird häufig als „Lösung“ für Kunststoffabfälle angepriesen. Der GAIA-Bericht zeigt, dass dies ein sehr teures, energieintensives und ineffizientes Verfahren ist. Ausserdem entsteht ein „Lock-in-Effekt“, der Klimaemissionen für die nächsten Jahre garantiert. Eine Studie in Seoul, einer Stadt, die in hohem Masse auf Verbrennung setzt, ergab, dass die Emissionen aus der Verbrennung fünfmal höher sind als die aus Deponien. Obwohl nur wenige Studien über die Auswirkungen der Verbrennung durchgeführt wurden, ist allgemein anerkannt, dass die Verbrennung von Kunststoffen schwerwiegende Auswirkungen auf Klima, Umwelt und Gesundheit hat.

  1. Verbot von Kunststoffen zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit gegen extreme Wetterereignisse

 

Aufgrund des Klimawandels kommt es immer häufiger zu Überschwemmungen, und Studien haben ergeben, dass eine unsachgemässe Abfallbewirtschaftung die Situation noch verschlimmern kann. Plastikmüll verstopft die Abwassersysteme so sehr, dass Ruanda, Tansania und Uganda nach schweren Überschwemmungen Plastiktüten verboten haben. Weggeworfener Abfall ist ein Nährboden für Insekten, die bekanntermassen Krankheiten verbreiten.

In Manila beispielsweise wurde die Verklappung fester Abfälle als wesentlicher Faktor für die hohen Infektionsraten bei Überschwemmungen und deren Folgen ermittelt. Ein Zero-Waste-Konzept würde diese Abfälle beseitigen, was bedeutet, dass wir die Auswirkungen von Unwetterereignissen abmildern können.

  1. Verwendung von Kompost zur Verbesserung der Bodengesundheit

Der letzte Vorteil von Zero Waste, den wir hier erörtern, denn es gibt noch viele weitere, ist die Verbesserung der Bodengesundheit durch Kompostierung. Der Boden unseres Planeten, ein wesentliches Element der Ökosysteme, ist mit erheblichen Auswirkungen des Klimawandels konfrontiert. Die Bodenfeuchtigkeit nimmt aufgrund der höheren Luft- und Bodentemperaturen ab, was zu Trockenheit und Wüstenbildung führt. Zusammen mit der Erosion könnte dies bis 2050 zu einem Rückgang der Nahrungsmittelproduktion um 25 % führen. Kompost bietet eine einfache Lösung, indem er die organische Substanz des Bodens verbessert, seine Fähigkeit zur Nährstoffspeicherung erhöht und die Wasseraufnahme verbessert, wodurch der Boden widerstandsfähiger gegen den Klimawandel wird. Die Kompostierung verringert auch die Umweltverschmutzung, die Deponieabfälle, die Bodenerosion und die Verunreinigung von Oberflächen- und Grundwasser, was sie zu einem wertvollen Instrument für die Anpassung an den Klimawandel macht.

 

Willst du auch anfangen Abfall zu reduzieren? In unserem Blogpost erfahrst du mehr darüber, wie du zu Hause kompostieren kannst: Das beste Recycling wurde von Mutter Natur erfunden oder lies unsere Tipps zur Reduzierung von Plastikmüll (es sind vielleicht nicht die Ratschläge, die du erwarten würdest!)

Möchtest du weitere Informationen zum Thema Abfall und Klima? Lies die Zusammenfassung des Berichts „Zero waste to zero emissions“ oder den vollständigen Bericht hier.

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