Essen wir Plastik?

by Lydia on 25/07/2024 No comments

“Jede Woche essen wir Plastik im Umfang einer Kreditkarte” Vielleicht hast du diese Behauptung schon irgendwo gelesen, aber ist sie ein Mythos oder tatsächlich Realität? Wir gehen der Frage nach, warum es durchaus wahr sein könnte.

Wie kommt das Plastik in unsere Lebensmittel?

Moderne Lebensmittelverpackungen bestehen fast ausschließlich aus Kunststoff: Plastikschalen, Frischhaltefolie, Styroporboxen und Tüten sind nur einige Beispiele. Bei der Verwendung von Kunststoff zerfällt die Oberfläche in winzige Partikel. Diese werden nach ihrer Grösse klassifiziert. Mikroplastik sind winzige Teile von weniger als 5 mm Länge (so gross wie ein Stück Reis). Noch kleiner und für das blossee Auge unsichtbar sind Nanokunststoffe. Diese sind 100 Nanometer (0,0001 mm) oder weniger gross. Zur Veranschaulichung des Unterschieds: Wenn ein grosses Stück Mikroplastik die Grösse eines Fussballs hätte, wäre ein „grosses“ Nanoplastik so gross wie ein Sesamkorn. In diesem Artikel werden wir alle diese Fragmente als „Mikroplastik“ bezeichnen.

Allein durch das Öffnen von Plastikverpackungen werden Millionen von Mikroplastik in die Luft und in unsere Lebensmittel freigesetzt.

Bestimmte Umgebungen beschleunigen die Zersetzung von Kunststoff, so dass er noch mehr Partikel freisetzt. Dazu gehören Hitze, z. B. mit der Mikrowelle, sowie Fett und Säure aus Nahrung. Der direkte Kontakt mit Lebensmitteln ist einer der Gründe dafür, dass Mikroplastik auf unseren Tellern landet, aber es findet sich auch in Produkten, die nicht in Plastik eingewickelt sind. Wie kommen sie also dorthin?

  • Die Umwelt: Mikroplastik verunreinigt Erde und Wasser. Pflanzen nehmen es auf oder es wird von Nutztieren aufgenommen und gelangt in unser Obst, Gemüse und auch in Milchprodukte.
  • Mikroplastik in der Luft: Bei der Herstellung, der Verwendung, dem Recycling und der Verbrennung von Kunststoffen wird Mikroplastik in die Atmosphäre freigesetzt, das dann von Tieren in der Nahrungskette eingeatmet wird.
  • Landwirtschaft: Wasser was Mikroplastik enthält wird zur Bewässerung verwendet. Plastikfolie, die zur Unkrautbekämpfung verwendet wird, wird in den Boden gepflügt, auf dem danach Pflanzen und Gemüse wachsen. Sogar Düngemittel sind in Plastik eingekapselt.
  • Verarbeitung: Hohe Temperaturen bei der Verarbeitung von Lebensmitteln können die Auslaugung von Kunststoffen aus den Geräten verstärken. Der Kontakt mit Vinylhandschuhen, die von den Lebensmittelverarbeiter getragen werden, mit Kunststoffschläuchen in Verarbeitungsmaschinen und mit dem Förderband kann dazu beitragen, dass Plastik in unseren Mahlzeiten enthalten ist.

Auf die eine oder andere Weise enthalten die meisten unserer Lebensmittel und Getränke einen gewissen Anteil an Mikroplastik. Der Verzehr von Plastik gibt Anlass zu ernster Besorgnis. Aber warum ist das so?

Chemikalien in Plastik

Up to 50% of plastic, by weight, is chemical additives. These are used to change how plastic behaves – for example making it flexible, hard, heat resistant, or stretchy – or to give it different colours or shine. A staggering 16,325 different chemicals have to date been identified, but the actual number is likely close to 100,000! You’ve probably heard of some already:

  • Bisphenol A (BPA) härtet Plastik
  • Phthalate macht Plastik weich und flexibel
  • Flammschutzmittel machen Kunststoff widerstandsfähiger gegen Hitze

Ein grosser Teil (26 %) dieser Zusatzstoffe sind gefährliche Chemikalien. Diese Chemikalien werden mit Fortpflanzungsproblemen, Atembeschwerden, erhöhtem Krebsrisiko und Verhaltensveränderungen in Verbindung gebracht.

Ein noch grösserer Anteil, nämlich 66 %, sind unbekannt – die Wissenschaftler wissen nicht genug über sie, um sagen zu können, welche Auswirkungen sie haben könnten. Nach den geltenden Vorschriften sind die Unternehmen nicht verpflichtet, vollständige Informationen über die Inhaltsstoffe ihrer Kunststoffverpackungen weiterzugeben. Und viele der enthaltenen Chemikalien werden nicht einmal absichtlich hinzugefügt, sie sind Nebenprodukte von Reaktionen zwischen anderen Zusatzstoffen.

Dies ist eines der Probleme mit recyceltem Kunststoff. Durch das Einschmelzen und Mischen verschiedener Kunststoffarten zu einem neuen Material entsteht ein komplexer „Cocktail“ aus unbekannten Chemikalien, der die Einschätzung der Gesundheitsrisiken weiter erschwert.

Zahlreiche unabhängige Forschungsergebnisse zeigen, dass unsere ständige Belastung mit den bekannten Chemikalien in Kunststoffen, selbst in geringen Mengen, im Laufe der Zeit ein ernsthaftes Risiko darstellen könnte. Die zunehmende Mikroplastikbelastung macht es jedoch schwierig, die genauen Chemikalien zu identifizieren, die gesundheitliche Probleme verursachen. Dieser Mangel an Klarheit ist ein Problem für die Regulierungsbehörden.

Welche Vorschriften schützen uns davor?

Es gibt bereits einige Vorschriften zur Begrenzung schädlicher Chemikalien, die jedoch je nach Standort und Art des Kunststoffs variieren. Der derzeitige Ansatz beruht auf einer risikobasierten Bewertung. Das bedeutet, dass Chemikalien mit begrenzten Sicherheitsinformationen frei verwendet werden können und sich erst als gefährlich erweisen müssen, bevor sie verboten werden. Dies kann bis zu 20 Jahre dauern! Ausserdem ist eine „bedauerliche Substitution“ möglich, bei der Unternehmen eine verbotene Chemikalie durch eine strukturell ähnliche Chemikalie mit einem anderen Namen ersetzen können. Ein gutes Beispiel dafür ist Bisphenol A (BPA). Es war häufig in wiederverwendbaren Plastikwasserflaschen enthalten, bis es aufgrund von Sicherheitsbedenken eingeschränkt wurde. Es wurde durch andere Bisphenole, wie BPS oder BPF, ersetzt, die wahrscheinlich genauso schädlich sind.

Chemikalien, die in Konsumgütern und Verpackungen verwendet werden, sollten stattdessen dem Vorbeugeprinzip folgen. Das bedeutet, dass die Sicherheit von Chemikalien nachgewiesen werden muss, bevor sie verwendet werden können. Auch hier gehen wir davon aus, dass Risiken bestehen können, wenn es nicht genügend Daten gibt.

Die Verhandlungen über den globalen Plastikvertrag sind in vollem Gange. Mikroplastik und die Migration von Chemikalien stehen dabei ganz oben auf der Tagesordnung. Wissenschaftler und Aktivisten drängen auf mehr Transparenz bei der Verwendung von Chemikalien und eine weltweite Umstellung auf das Vorbeugeprinzip. Die Kunststoffindustrie wehrt sich mit dem Hinweis auf „Betriebsgeheimnisse“ und meint, ein risikobasierter Ansatz sei ausreichend.

Unterstütze uns bei der Forderung nach einem starken Plastikvertrag, der uns alle vor schädlichen Chemikalien schützt und unterzeichne diese Petition. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie ein starkes Abkommen aussieht, besuche den entsprechenden Bereich unserer Website.

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LydiaEssen wir Plastik?

Der Schlüssel zur Motivation: Trash Hero Family Meetings

by Lydia on 05/07/2024 No comments

Die Leute fragen oft, was die Freiwilligen von Trash Hero antreibt und was sie dazu bringt, das ganze Jahr über in ihrer Freizeit Cleanups zu organisieren. Das Geheimnis liegt in der Unterstützung der Trash Hero Family Meetings. Hier können sich unsere Chapter-Teams vernetzen, austauschen und das „Warum“ hinter unseren Aktionen besser verstehen. Das ist oft eine intensive und tiefgreifendere Erfahrung. Ein Freiwilliger aus Thailand sagte dazu, dass es „kein anderes Seminar gibt, das sich so sehr für die Seele und die Welt lohnt“.

Diese Treffen bringen Freiwillige für 3 Tage zusammen:

  • Wissensaufbau: Workshops und Präsentationen zur Problematik der Plastikverschmutzung
  • Stärkung der Kompetenzen: Aufbau von Führungskapazitäten in der Community
  • Motivationssteigerung: Stärkung von positiver Energie und Inspiration durch Austausch und Verbindung mit anderen

Bei den diesjährigen Family Meetings, die in Indonesien und Thailand stattfanden, ging es um die grundlegende Frage: Warum machen wir Cleanups?

Die Antwort – die nicht unbedingt das ist, was die Leute erwarten – prägte den Rest des Inhalts: Aufklärung über Zero-Waste und Förderung des Engagements der Community.

  • Die Workshops ermutigten die Teilnehmer, kritisch über Abfall nachzudenken. Wir haben das grosse Ganze betrachtet und verstanden, dass die Plastikverschmutzung ein Symptom eines grösseren systemischen Problems ist.
  • Die Präsentationen befassten sich auch mit den Auswirkungen von Plastik auf das Klima und die menschliche Gesundheit.
  • In den Gruppensitzungen ging es um den Aufbau von Vertrauen, Führungsqualitäten und effektive Kommunikation.
  • Mit verschiedenen Spiele wurde für gute Laune gesorgt und gleichzeitig den Lernstoff vertieft.
  • Eine gemeinsamer Cleanup zeigte die Möglichkeit für Aufklärung auf, bewährte Verfahren und (in Indonesien) ein Brand-Audit.

Für das indonesische Meeting reisten fast 60 Teilnehmer aus allen Teilen des Landes vom 31. Mai bis 2. Juni nach Sanur auf Bali.

In Thailand fand die Veranstaltung vom 7. bis 9. Juni in Bangkok statt. Sie brachte Teilnehmer aus ganz Südostasien zusammen, darunter Thailand, Malaysia, Kambodscha, Vietnam und Myanmar. Die Sitzungen fanden parallel in Thai und Englisch statt, wobei sich die Freiwilligen in den Pausen und bei den Cleanups munter unter die Teilnehmer mischten. Wie ein Freiwilliger aus Malaysia sagte: „Die Sprache war überhaupt kein Hindernis, wenn man die gleichen Dinge sieht und fühlt.“

Die Vorträge mit den Gastrednern, den Führungstrainern Pak Made Pay (Indonesien) und Khun Amnat (Thailand), erfreuten sich grosser Beliebtheit, da sie Einblicke in die Teambildung und die für eine effektive Führung erforderlichen Qualitäten gaben. Vielen Dank an beide für die Weitergabe ihrer Weisheiten, die zweifellos Auswirkungen auf unsere Chapterteams haben werden. Wir hoffen, bald eine ähnliche Schulung für alle Freiwilligen anbieten zu können.

Im Anschluss an die Meetings haben wir eine Feedback-Umfrage an alle Teilnehmer verschickt und die Reaktionen waren überwältigend positiv. 100 % der Freiwilligen, die geantwortet haben, fühlten sich besser informiert über die Themen Abfallvermeidung und Plastikverschmutzung und 96 % hatten das Gefühl, dass ihre Motivation gestiegen ist. Ein Freiwilliger aus Thailand kommentierte: „Durch die Veranstaltung habe ich mehr über Plastikmüll erfahren, von der Quelle bis zu den Lösungen. Und wie man mit Aktivitäten Menschen aus verschiedenen Regionen miteinander verbindet.“

Trash Hero World unterstützt die Family Meetings in vollem Umfang und übernimmt die Reise-, Verpflegungs- und Unterkunftskosten für alle Teilnehmer. Wir kümmern uns auch um die Logistik und die Gestaltung, Erstellung und Bereitstellung der Inhalte.

Im Juli organisiert Trash Hero Switzerland ein Zero-Waste-Picknick, um sich gegenseitig zu feiern, motivieren und die neuen Chapterleader in der Familie zu begrüssen. Die gemeinsamen Erfahrungen, das erlernte Wissen und die tollen Kontakte, das sind die Dinge die uns motivieren, eine Welt ohne Plastikverschmutzung zu schaffen.

Lass uns den Elan beibehalten.

Trash Hero Indonesien Family Meeting 31. Mai – 2. Juni

Ort: Sanur, Bali

Teilnehmer: 57

Chapters: 27

Trash Hero Family Meeting Thailand 7.- 9. Juni

Ort: Bangkok, Thailand

Teilnehmer: 40

Chapters: 22

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LydiaDer Schlüssel zur Motivation: Trash Hero Family Meetings

27. Juni: die wichtigsten News des Monats

by Lydia on 02/07/2024 No comments

Unser Überblick über die wichtigsten Meldungen des Monats

Die Karte des Mikroplastiks: Welche Länder verbrauchen am meisten?

Der Mensch nimmt Mikroplastik über das Essen und die Luft auf. Jüngste Studien haben gezeigt, dass die Menge je nach Standort variiert. Diese Mikroplastikkarte zeigt, welche Länder am meisten verbrauchen.

US-Bundesstaat verklagt Coca-Cola und PepsiCo wegen Plastikverschmutzung

Der Bundesstaat Baltimore geht gerichtlich gegen Kunststoffhersteller vor, da diese für die Umweltverschmutzung durch Plastik verantwortlich sind. Dies schädigt die Umwelt und die öffentliche Gesundheit. Baltimore schliesst sich einer wachsenden Bewegung an, die Kunststoffunternehmen für die Umweltverschmutzung und ihre gesundheitlichen Folgen zur Verantwortung zieht.

EU warnt vor „Verzögerungstaktik“,die den Globalen Plasktikvertrag blockieren wird

Die EU hat davor gewarnt, dass die Verzögerungen anderer Länder das globale Plastikabkommen gefährden. Der entscheidende Streitpunkt ist die Frage, ob Ziele zur Verringerung der Kunststoffproduktion festgelegt werden sollen. Ein paar Länder möchten das Abkommen lediglich auf die Bekämpfung der Plastikverschmutzung beschränken, während andere die Reduzierung der Plastikproduktion und des Plastikverbrauchs einbeziehen wollen.

Der Mythos des chemischen Recyclings

In diesem Artikel geht es um das Täuschungsmanöver der Pyrolyse und zeigt auf, wie die Kunststoffrecyclingindustrie die Zahlen aufbläht. Die Pyrolyse wird zwar als Wundermittel angepriesen, aber sie reduziert die Produktion neuer Kunststoffe nur um einen winzigen Prozentsatz. Ein Journalist hat die Berrechnungen analysiert und dabei entdeckt, dass die Zahlen einen falschen Eindruck von der Wirksamkeit vermittelt haben.

Wie eine kleine Pazifikinsel die Plastikverschmutzung reduziert

Die Insel Vanuatu hatte früher ein grosses Problem mit der Verschmutzung durch Plastik, aber nachdem die Öffentlichkeit Druck ausgeübt hatte, verbot die Regierung Einwegplastik. Es bleibt zwar weiterhin noch einiges zu tun, aber es hat schon einen grossen Unterschied gemacht.

Was hältst du von diesen Storys? Haben wir etwas übersehen? Schreib es uns in die Kommentare!

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Lydia27. Juni: die wichtigsten News des Monats

30. Mai: Die wichtigsten Geschichten des Monats

by Lydia on 04/06/2024 No comments

Unser Überblick über die wichtigsten Meldungen des Monats

Mikroplastik in jedem getesteten menschlichen Hoden gefunden

In einer neuen Studie wurde Mikroplastik in allen untersuchten Hoden von Menschen und Hunden gefunden. Die Forschung befindet sich noch im Anfangsstadium, aber sie ergänzt die Beweise für die weit verbreitete Verschmutzung durch Mikroplastik und mögliche Gesundheitsrisiken.

Mehr Plastikproduktion = mehr Plastikverschmutzung

Eine neue Studie zeigt einen engen Zusammenhang zwischen der Plastikproduktion und der Plastikverschmutzung. Jede Steigerung der Produktion um 1 % führt zu einem Anstieg der Umweltverschmutzung um 1 %. Die Coca-Cola Company steht an der Spitze der Verursacher und ist für 11 % des Markenplastikmülls verantwortlich. In der Studie werden eine Verringerung der Plastikproduktion und strengere Vorschriften für Unternehmen gefordert.

Kleine billige Sachets verursachen grosse Probleme

Kleine Einwegplastiktütchen sind ein grosses Umweltproblem in Südostasien. Sie sind billig und beliebt, nicht zu recyceln und landen oft auf Mülldeponien oder in Gewässern. Die erste Studie dieser Art, die von Trash Hero Indonesia und Mitgliedern von Break Free From Plastic gemeinsam durchgeführt wurde, geht der Frage nach, wer für diesen Abfall verantwortlich ist.

Hoher Gehalt an giftigen Kunststoffchemikalien in Shein-Produkten

Shein-Produkte, darunter auch Kinderschuhe, enthielten giftige Chemikalien, die die Sicherheitsgrenzwerte um das Hundertfache überschritten. Südkorea fordert die Rücknahme dieser Artikel und die Kontrollen haben ergeben, dass fast die Hälfte der getesteten Shein-Produkte schädliche Stoffe enthalten.

Anwälte an Kunststoffhersteller: Bereiten Sie sich auf grosse Klagen vor

Ein amerikanischer Anwalt sagt eine Welle von Klagen gegen Hersteller von PFAS voraus, wegen möglicher Gesundheitsrisiken, die von einer giftigen Chemikalie herführt, die in Kunststoffen verwendet wird. PFAS sind „ewige Chemikalien“, die mit Krebs und anderen Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht werden. Es wird mit einem massiven Rechtsstreit gerechnet, der möglicherweise noch über die vergangenen Asbestklagen hinausgehen wird.

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Lydia30. Mai: Die wichtigsten Geschichten des Monats

Trash Hero Indonesia arbeitet an dem ersten Bericht mit über Verschmutzung mit Sachets

by Lydia on 21/05/2024 No comments

Break Free From Plastic (BFFP) hat einen einzigartigen Bericht veröffentlicht, den Trash Hero Indonesia mitproduziert hat.

In den vergangenen sechs Jahren haben die Mitglieder der BFFP-Bewegung zusammengearbeitet und Informationen darüber gesammelt, wer für die Plastikverschmutzung an unseren Stränden, Flüssen und in unseren Städten verantwortlich ist. Der jährliche Brand-Audit-Bericht stellt globale Daten zusammen und wirft ein Licht auf die Marken, die für die Plastikverschmutzung verantwortlich sind. Diese Informationen können genutzt werden, um sich für systemische Veränderungen einzusetzen. Als der Generalstaatsanwalt von New York, eine Klage gegen PepsiCo wegen „Umweltverschmutzung und Gefährdung der öffentlichen Gesundheit durch Einweg-Plastikflaschen, -Verschlüsse und -Verpackungen“ einreichte, wurden in der Pressemitteilung Daten aus den Brand-Audits zitiert.

In früheren Brand-Audit-Berichten wurden Daten über alle Arten von Kunststoffen gesammelt. Die Verschmutzung durch Sachets (Tütenchen) hat jedoch in ganz Asien alarmierend zugenommen, so dass viele Umweltgruppen die Unternehmen auffordern, Sachets aus dem Verkehr zu ziehen. Um das Ausmass und die Ursachen der Verschmutzung durch Sachets besser zu verstehen und auf eine wirkliche Veränderung drängen zu können, schloss sich eine Gruppe von NGOs von der BFFP-Bewegung aus Indonesien, Thailand, Vietnam und den Philippinen zusammen, um Massnahmen zu ergreifen.

Ein Sachet ist ein Alptraum für die Umwelt. Die meisten von ihnen haben drei Schichten: eine luftdichte innere Kunststoffschicht, die das Produkt schützt, eine Folienbarriere gegen Feuchtigkeit und Hitze und eine äussere flexible Schicht, die bedruckt werden kann. Ein Klebstoff hält das Ganze zusammen. Die vielen Schichten machen ein effektives Recycling unmöglich. Aufgrund ihres geringen Gewichts landen sie häufig in Wäldern, Flüssen und Meeren. Von hier aus werden sie von den Tieren mit Nahrung verwechselt und erkranken oder sterben sogar, nachdem sie verzehrt wurden. Weggeworfene Sachet verschlimmern auch Überschwemmungen, da sie Wasserwege und Abflüsse verstopfen, was zu mehr durch Wasser übertragenen Krankheiten führt. Für etwas, das nur für Sekunden verwendet wird, haben sie eine sehr lang anhaltende Wirkung! Diese verheerenden Auswirkungen wurden weithin anerkannt und selbst der ehemalige CEO von Unilever, Paul Polman, erklärte: „Wir müssen die Sachets endgültig abschaffen“. Dennoch werden sie weltweit weiterhin eingesetzt. In unserem Artikel „Die versteckten Kosten der Sachets“ gehen wir näher auf die ökologischen und sozialen Aspekte der Tüten ein.

Datenerfassung

Zwischen Oktober 2023 und Februar 2024 organisierten 807 Freiwillige Brand Audits an 50 Orten in Indien, Indonesien, den Philippinen und Vietnam. Zusammen haben diese Freiwilligen aus 25 Organisationen insgesamt 33’467 Sachets gesammelt.

Zusammen mit Kollegen von YPBB, Ecoton und Greenpeace passte Trash Hero Indonesia die Methodik des Brand-Audits an die Sachets an. Anschliessend sammelten sie die Daten von den Sachet Audits in Indonesien und halfen bei der Ausarbeitung und dem Entwurf des Berichts.

Trash Hero Indonesia schulte Freiwillige in dem neuen Verfahren und rief Freiwillige aus ganz Indonesien zur Teilnahme auf. Die Datenerfassung aus Indonesien machten 29 % der insgesamt in dem Bericht veröffentlichten Daten aus. 476 Freiwillige beteiligten sich und zählten 9’698 Tüten an 34 Standorten. Es wurden 1’212 Marken identifiziert. Das Team von Trash Hero Indonesia hat die Daten von allen teilnehmenden Organisationen in Indonesien gesammelt und überprüft. Wir bedanken uns ganz herzlich bei den 456 freiwilligen Trash Hero-Mitarbeitern von 23 Chapters, die Sachet-Brand-Audits durchgeführt haben!

Was hat der Bericht ergeben?

In dem Bericht wurden die zehn grössten Marken ermittelt, die in Indonesien, Indien, Vietnam und auf den Philippinen für die Verschmutzung von Sachets verantwortlich sind:

  1. Unilever
  2. Wings
  3. Mayora Indah
  4. Wadia Group
  5. Balaji Wafers Private Limited
  6. Procter & Gamble
  7. Nestlé
  8. Yes 2 Healthy Life
  9. JG Summit Holdings
  10. Salim Group

Bei der Markenzählung wurden 2’678 Marken in vier Ländern (Indien, Indonesien, den Philippinen und Vietnam) Daten ermittelt, welche die weit verbreitete Verwendung dieses problematischen Einwegverpackungsformats deutlich machen.

Der Bericht enthüllte auch einen besorgniserregenden Trend bei der Zusammensetzung von Sachets. Mehr als die Hälfte (57 %) der gesammelten Proben waren mehrschichtige Sachets, während nur 41 % einschichtig waren. Dies ist wichtig, weil die mehrschichtige Konstruktion, bei der verschiedene Materialien kombiniert werden, das Recycling dieser Beutel praktisch unmöglich macht.

Mitglieder der BFFP-Bewegung nahmen an der vierten offiziellen Verhandlungsrunde für den Globalen Plastikvertrag teil und konnten den Bericht den Länderdelegierten vorstellen.

Was sollten die Unternehmen tun?

Es müssen jetzt dringend Massnahmen ergriffen werden, um die Produktion von Sachets einzustellen. Zusammen mit anderen Mitgliedern der Break Free From Plastic-Bewegung rufen wir die Unternehmen dazu auf:

  1. Für die sofortige Massnahmen zur Abschaffung oder zum Verzicht auf Sachets, um die ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen dieser Einwegkunststoffe wirksam zu bekämpfen.
  2. ihren Kunststoffverbrauch offenlegen, indem sie öffentliche Daten über die Art und Menge der auf verschiedenen Märkten verwendeten Verpackungen und die darin enthaltenen Chemikalien bereitstellen.
  3. Keine Unterstützung falscher Lösungen wie die Verbrennung von Plastik und chemisches Recycling. Die Abgabe von Sachets und anderen Kunststoffverpackungen an Zementöfen ist kein Recycling.
  4. Umgestaltung der Geschäftsmodelle weg von Einwegtütchen und anderen Einwegverpackungen jeglicher Art. Auch einschliesslich neuartiger Materialien wie biobasierter oder kompostierbarer Kunststoffe.
  5. Investitionen in zugängliche, erschwingliche Systeme zur Wiederverwendung, Wiederbefüllung oder verpackungsfreien Lieferung von Produkten auf allen Märkten, wobei ein gerechter Übergang für alle betroffenen Arbeitnehmer zu gewährleisten ist.

Der vollständige Bericht kann hier nachgelesen werden.

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LydiaTrash Hero Indonesia arbeitet an dem ersten Bericht mit über Verschmutzung mit Sachets

23 April: die News des Monats

by Lydia on 26/04/2024 No comments

Unser Überblick über die wichtigsten Meldungen des Monats

Unilever nimmt Versprechen für soziale Verantwortung und wegen Plastikreduktion zurück

Um die Kosten zu senken, schwächt Unilever sein Engagement für die Nachhaltigkeit, indem sie die Ziele für den Plastikverbrauch und für existenzsichernde Löhne reduziert. Die Kritiker verurteilen den Schritt, während der CEO ihn als Schwerpunktverlagerung und nicht als Rückzug aus der Verantwortung verteidigt.

Kunststoffindustrie heizt den Planeten 4 Mal so stark auf wie Fliegen

Ein neuer Bericht bestätigt, dass Kunststoffe eine grössere Rolle beim Klimawandel spielen als das Fliegen. Sie setzen viermal so viele klimawärmende Emissionen frei, was dem Äquivalent von 600 Kohlekraftwerken entspricht (etwa dreimal so viele wie in den USA). Umweltgruppen fordern eine Reduzierung der Kunststoffproduktion, während die Kunststoffindustrie glaubt, dass das Problem durch Recycling gelöst werden kann.

Der Globale Plastikvertrag ist nicht vor Eigeninteressen geschützt

Derzeit wird das von den Vereinten Nationen unterstütztes globale Plastikabkommen ausgehandelt, um die Plastikverschmutzung zu verringern. Länder und Unternehmen, die von fossilen Brennstoffen abhängig sind, behindern den Fortschritt des Abkommens mit Lobbyarbeit und Verzögerungstaktiken. Zu den vorgeschlagenen Lösungen gehören die Verpflichtung zur Berichterstattung über Interessenkonflikte und die Trennung der wissenschaftlichen Diskussionen von den Diskussionen der Industrie.

Plastikverschmutzung tötet Embryonen im Meer

Eine neue Studie zeigt, dass die Plastikverschmutzung den Embryonen im Meer schadet, ihre Entwicklung stört und möglicherweise ganze Ökosysteme beeinträchtigt. Selbst gängige Kunststoffe wie PVC können schädlich sein, wenn sie zersetzt werden und dabei Chemikalien freisetzen, die die Zellprozesse stören.

Illegal importierter Müll überschwemmt Südostasien

Südostasien ist zur Müllkippe für Plastikmüll aus den Industrieländern geworden, insbesondere nachdem China 2018 die Einfuhr von Plastik verboten hat. Dies hat die Region überfordert, ihren eigenen Abfall zu entsorgen, was zu Umweltschäden und Gesundheitsproblemen geführt hat. In diesem Artikel werden die Bemühungen zur Regulierung des Handels mit Kunststoffabfällen erörtert und eine strengere Durchsetzung gefordert.

Die Bevölkerung fordert eine Reduzierung der Plastikproduktion

Aktivisten gehen auf die Strasse, um ein globales Plastikabkommen zu fordern, das die Plastikproduktion einschränkt, den Menschenrechten Vorrang einräumt und den gesamten Lebenszyklus der Plastikverschmutzung und nicht nur das Recycling berücksichtigt. Sie wollen einen starken Vertrag, der Gemeinden und Arbeitnehmer schützt.

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Lydia23 April: die News des Monats

28. März: Die wichtigsten Geschichten des Monats

by Lydia on 05/04/2024 No comments

Unser Überblick über die wichtigsten Meldungen des Monats

Neue Studie findet über 4000 giftige Chemikalien in Plastik.

Eine umfangreiche neue Studie zeigt, dass schockierende 16’000 Chemikalien in Kunststoffen verwendet werden, von denen über 4’200 als gefährlich gelten. Besorgniserregend ist, dass nur ein Bruchteil davon reguliert ist, so dass Tausende von ihnen potenziell unsere Gesundheit und die Umwelt schädigen.

Investoren setzen grosse Marken unter Druck, Plastikmüll zu reduzieren

Aktionärsaktivismus führt zu positiven Veränderungen. Investorengruppen arbeiten direkt mit Unternehmen wie Disney und Hormel zusammen und fordern sie auf, sich Ziele zu setzen und über die Verringerung von Plastikverpackungen zu berichten. Dieser Ansatz hat bereits zu Verpflichtungen geführt, den Kunststoffverbrauch zu senken und die Recyclingfähigkeit zu verbessern. Auch wenn es noch ein weiter Weg ist, um die Plastikverschmutzung vollständig zu bekämpfen, ist die Aktionärsinitiative ein vielversprechender Schritt.

Mikroplastik erhöht das Risiko von Schlaganfall und Herzinfarkt

Eine Studie ergab, dass Menschen mit Mikroplastik in den Blutgefässen ein fast fünfmal höheres Risiko haben, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden oder zu sterben. Es sind zwar noch weitere Untersuchungen erforderlich, aber es deutet darauf hin, dass die Plastikverschmutzung die Blutgefässe schädigen und zu Herzproblemen beitragen könnte.

Plastikverschmutzung und Klimawandel bilden einen „Teufelskreis“

Globale Erwärmung und Plastikverschmutzung verschlimmern sich gegenseitig. Wenn die Temperatur steigt, zersetzen sich Kunststoffe schneller, so dass mehr Kunststoffe produziert werden müssen. Dies erhöht die Treibhausgasemissionen und speichert mehr Wärme, was die globale Erwärmung beschleunigt. In dem Artikel werden Lösungen für den gesamten Lebenszyklus von Kunststoffen gefordert, um beide Probleme anzugehen.

Steuergelder zur Finanzierung der Umweltverschmutzung verwendet

Ein Bericht zeigt, dass US-Plastikfabriken, obwohl sie Gemeinden schaden und gegen Umweltgenehmigungen verstossen, massive staatliche Subventionen erhalten. Diese Steuergelder überwiegen oft die Umweltvorschriften, was Bedenken hinsichtlich der öffentlichen Gesundheit und Fairness weckt.

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Lydia28. März: Die wichtigsten Geschichten des Monats

20 überraschende Alltagsgegenstände, die Plastik enthalten

by Lydia on 25/03/2024 No comments

Hast du schon einmal darüber nachgedacht, wie viel Plastik in unserem täglichen Leben vorkommt? Wir wissen, dass wir Plastiktüten und -flaschen vermeiden sollten, aber was ist mit dem Plastik, das sich in Alltagsgegenständen versteckt? Hier findest du 20 überraschende Dinge, die Kunststoffe enthalten und einige Tipps, wie du sie vermeiden kannst.

Kleidung: 60 % unserer Kleidung enthält synthetische Fasern wie Polyester, Acryl oder Nylon – Formen von Plastik. Sogar in Baumwollartikeln kann sich Plastik verbergen – alles, was als „knitterarm“ bezeichnet wird, hat wahrscheinlich eine Plastikbeschichtung. Die Ablösung beim Waschen und Tragen sowie am Ende der Lebensdauer trägt zur Verschmutzung durch Mikroplastik bei.

Alternative: Wähle Kleidung aus 100 % Naturfasern wie Leinen, Baumwolle oder Wolle. Wähle beim Waschen von Synthetikmischungen einen kalten, kurzen Waschgang, um das Ausfransen zu minimieren.


Teebeutel: Teebeutel sehen aus wie einfache Papierbeutel. Leider enthalten viele von ihnen eine Art von Kunststoff, der Polypropylen genannt wird. Es wird zum Heisssiegeln der Ränder verwendet und verhindert, dass sie auseinanderfallen. Andere werden vollständig aus pflanzlichem Kunststoff hergestellt, der die gleichen Zusatzstoffe und Chemikalien enthält wie normaler Kunststoff.

Alternative: Lass den Beutel komplett weg und geniess losen Tee.


Nagellack: Kunststoff verleiht dem Nagellack seine Stärke und Haltbarkeit. Zwei wichtige Bestandteile sind Harz, eine Art Kunststoff, der eine harte Schutzschicht bildet, und Weichmacher, die die Politur flexibel halten und ein Absplittern verhindern.

Alternative: Es ist fast unmöglich, Nagellack zu finden, der völlig plastikfrei ist. Allerdings enthalten Poliermittel auf Wasserbasis in der Regel weniger Plastik als andere. Oder lass deine Nägel nackt!


Kaugummi: Der befriedigende Kaueffekt ist der „Kaugummibasis“ zu verdanken. Diese enthalten in der Regel synthetische Elastomere wie Polyvinylacetat, den gleichen Kunststoff, der auch in Klebstoffen verwendet wird.

Alternative: Halte Ausschau nach plastikfreien Kaugummimarken.


Tampons (und Binden): Der saugfähige Kern einer Menstruationsbinde besteht aus superabsorbierenden Polymeren, ähnlich denen in Windeln und die auslaufsichere Rückseite aus Kunststofffolie. Sogar „Baumwoll“-Oberlaken enthalten in der Regel synthetische Fasern. Tampon-Applikatoren sind in der Regel aus Kunststoff.

Alternative: Wiederverwendbare Menstruationstassen oder Menstruationsunterwäsche sind zwar nicht plastikfrei, aber mit der Zeit wird die durch Einwegprodukte verursachte Umweltverschmutzung erheblich reduziert.


Autoreifen: Moderne Autoreifen bestehen zu etwa 1/4 aus synthetischem Kautschuk, einem Kunststoff auf Erdölbasis. Wenn sich die Reifen abnutzen, geben sie Mikroplastik in die Umwelt ab – sie sind wahrscheinlich die grösste Quelle der Plastikverschmutzung im Meer.

Alternative: Reduziere den Autoverkehr wann immer möglich, um den Verschleiss deiner Reifen zu minimieren.


Zahnpasta: Die Hersteller verwenden oft winzige Plastikkügelchen als Peeling, und Kunststoffe werden als Verdickungsmittel hinzugefügt. Auch die meisten Zahnpastatuben bestehen aus nicht wiederverwertbarem Kunststoff.

Alternative: Es gibt plastikfreie Zahnpastaoptionen. Du kannst auch die Inhaltsstoffe auf „Poly-“ überprüfen, was für Kunststoff steht.


Glitzer und Pailletten: Diese schimmernden Punkte bestehen in der Regel aus PET-Kunststoff, dem gleichen Material wie Wasserflaschen und sind für den Glanz mit Aluminium beschichtet.

Vermeiden: Wenn du unbedingt losen Glitter verwenden musst, versuche es mit farbigem Sand oder Salz. Aber wirf keine glitzernden Kleidungsstücke oder Accessoires weg, die du bereits besitzt: Je länger du sie trägst, desto länger vermeidest du, dass sie im Müll landen.


Schwämme: Schwämme wurden traditionell aus Zellulose hergestellt. Heute enthalten die meisten Schwämme für Küche und Bad Kunststoff, der die Haltbarkeit und Saugfähigkeit erhöht.

Alternative: Kaufe Schwämme aus natürliche Materialien.


Feuchttücher: Die Grundmaterialien dieser Tücher sind in der Regel synthetische Stoffe wie Polyester.

Alternative: Entscheide dich stattdessen für natürliche, wiederverwendbare Stofftücher.


Zigarettenstummel: Die Filter in Zigaretten bestehen aus dicht gepackten Plastikfasern, die zu den Chemikalien beitragen, die du mit dem Rauch einatmen. Mehr Infos findest du hier.

Alternative: Es gibt keine plastikfreie Alternative zu Zigarettenfiltern.


Sonnencreme: Der Sonnencreme wird aus mehreren Gründen Kunststoff zugesetzt. Es verhindert das Aufspalten, erleichtert das Auftragen und trägt zur Wasserfestigkeit bei.

Alternative: Kaufe Sonnencremes auf Mineralbasis, die oft plastikfrei sind. Achte auf Inhaltsstoffe, die mit „Poly-“ beginnen oder auf „-lene“ enden, da diese auf Kunststoff hinweisen.


Pappbecher: Pappbecher haben eine dünne Schicht aus Kunststoff, in der Regel Polyethylen oder PLA, um ein Auslaufen zu verhindern. Das Recycling ist erschwert und bei heissen Getränken die Übertragung von Giftstoffen in das Gebräu erhöht.

Alternative: Kaufe einen sicheren, wiederverwendbaren Becher für deinen Kaffee oder Tee zum Mitnehmen oder trinke stattdessen direkt im Restaurant.


Aluminium-Dose: Im Inneren von Aluminiumdosen befindet sich eine Kunststoffschicht, die verhindert, dass das Metall mit dem Getränk reagiert und die Haltbarkeit verlängert. Dieses Video auf Instagram zeigt den Kunststoff im Inneren einer Cola-Dose.

Alternative: Derzeit gibt es keine Aluminiumdosen ohne Kunststoffauskleidung, daher solltest du, wenn möglich, aus Glas trinken – zumal Aluminium einen sehr grossen ökologischen Fussabdruck hat. Und denk daran: recycle deine Dose immer!


Farbe: Die meisten Haushaltsfarben enthalten Kunststoffbindemittel zur Verbesserung der Haltbarkeit und Feuchtigkeitsbeständigkeit.

Alternative: Farben auf Wasserbasis enthalten oft weniger Kunststoff oder verwende Farben auf Kalkbasis oder andere mineralische Farben für eine plastikfreie, atmungsaktive Oberfläche.


Make-up (und andere Beauty-Produkte): Make-up und Toilettenartikel enthalten Mikroplastik in zwei Hauptformen – winzige Kunststoffpartikel, die als Peeling oder Glitter zugesetzt werden, und flüssige Kunststoffbestandteile, die die Produkte verdicken und dazu beitragen, eine glatte Textur auf unserer Haut oder unserem Haar zu erzeugen. Die meisten sind auch in Plastik verpackt.

Alternative: Überprüfe die Liste der Inhaltsstoffe auf deinen Produkten und versuche, Wörter zu vermeiden, die mit „Poly-“ beginnen oder auf „-lene“ enden. Kaufe Kosmetika in Form von Bars oder in nachfüllbaren oder wiederverwendbaren Verpackungen, wo immer möglich.


Folienverpackungen: Sie werden für Verpackungen aller Art verwendet, von Schokolade bis zu Waschmitteln und haben oft eine dünne Kunststoffschicht auf einer Seite, um sie biegsamer zu machen und ein Einreissen zu verhindern.

Alternative: Verwende Lebensmittel oder andere Produkte in wiederverwendbaren, papiernen Verpackungen oder verzichte ganz darauf.


Kassenbons: Diese werden auf speziellem Thermopapier mit einer Kunststoffbeschichtung gedruckt, die Bisphenol A (BPA) enthält. Wenn das Papier durch die Registrierkasse läuft, erhitzt ein Druckkopf das Papier, um die Buchstaben und Bilder zu erzeugen, die du auf dem Bon sehen kannst, was Tinte spart.

Alternative: Wenn du gefragt wirst, verweigere eine Quittung zu erhalten und lass dir stattdessen digitale Kopien aushändigen.


Antihaftbeschichtete Pfannen: Die Antihaftbeschichtung vieler beliebter Kochgeschirre besteht aus Polytetrafluorethylen (PTFE), auch bekannt als Teflon, einer Art synthetischem Kunststoff.

Alternative: Verwende Pfannen aus Edelstahl, Gusseisen oder Emaille.


Kopfkissen: Die Füllung aller synthetischen Kissen besteht aus Kunststoff – in der Regel aus Hohlfaserpolyester, manchmal aber auch aus Schaumstoff. Die Hersteller bevorzugen dieses Material, weil es billiger ist und seine Form gut hält.

Alternative: Versuche Kissen mit natürlichen Füllungen wie Federn*, Wolle oder Buchweizenschalen.


Wenn wir uns des versteckten Plastiks bewusst sind, können wir fundiertere Entscheidungen zur Reduzierung des täglichen Plastikverbrauchs treffen. Was davon hat dich am meisten überrascht? Schreib es uns in die Kommentare.

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Lydia20 überraschende Alltagsgegenstände, die Plastik enthalten

5 Gründe, warum das Plastikrecycling nicht funktioniert

by Lydia on 22/03/2024 No comments

Jahrzehntelang gaukelten uns die ikonischen Recycling-Pfeile auf Plastik ein falsches Gefühl der Sicherheit vor. Wir stellen uns einen geschlossenen Kreislauf vor: Kunststoff, der sorgfältig sortiert und zu neuen Produkten verarbeitet wird. Die Realität des Kunststoffrecyclings ist jedoch viel komplexer und das System selbst ist ineffizient. Finden wir heraus, warum.

  1. Das meiste Plastik kann nicht recycelt werden, somit bedeuten die Pfeile nichts.

Wenn du eine Plastikverpackung in die Hand nimmst, ist sie wahrscheinlich mit einer Version der Recycling-Pfeile versehen. Verständlicherweise denken die meisten Menschen, dass es recycelt werden kann und wird. Doch das ist bei weitem nicht der Fall. Wenn innerhalb der Pfeile Zahlen stehen, zeigt dies nur die Art des im Produkt verwendeten Kunststoffs an. Es gibt sechs Hauptkategorien:

PET (#1)

HDPE (#2)

PVC (#3)

LDPE (#4)

PP (#5)

PS (#6)

Dann gibt es noch den Sammelposten Nr. 7 – „Sonstige“ – für die Tausenden von Kunststoffsorten, die nicht unter die ersten sechs fallen. Tatsächlich können nur die Kunststoffe #1 PET und #2 HDPE effektiv recycelt werden. Das Vorhandensein von Pfeilen um die Zahl herum ist also oft irreführend, wie von der US-Umweltschutzbehörde bestätigt und hat zu der weit verbreiteten und falschen Annahme geführt, dass alle Kunststoffe irgendwie recycelt werden können.

  1. Kunststoff kann nicht unendlich oft recycelt werden.

Eine weitere Wahrheit ist, dass Kunststoff nie für das Recycling konzipiert wurde – seine Eigenschaften bedeuten, dass er sich nach dem Zerkleinern und Einschmelzen immer abbaut. Während einige Materialien wie Glas und Aluminium endlos recycelt werden können, wird Kunststoff bei jeder Wiederaufbereitung schwächer. Das bedeutet, dass die meisten Kunststoffe downgecycelt oder für einen anderen Zweck verwendet werden als den, für den sie ursprünglich hergestellt wurden. PET-Flaschen landen zum Beispiel oft in Kleidung oder Teppichen. Diese Produkte können nicht weiter recycelt werden und landen daher am Ende ihrer Lebensdauer auf Mülldeponien oder in Verbrennungsanlagen, so dass sie nicht als Recycling im herkömmlichen Sinne gelten können.

Etwa 2 % des Kunststoffs können effektiv recycelt werden, d. h. von einer PET-Flasche zu einer anderen PET-Flasche, aber dies erfordert in der Regel das Einspritzen von neuem Kunststoff, um ihn nutzbar zu machen. Selbst in diesen Fällen können nur eine oder maximal zwei zusätzliche „Schleifen“ hinzugefügt werden, bevor auch sie unbrauchbar werden und verworfen werden.

  1. Es ist schwierig und teuer

Die schiere Vielfalt der heute auf dem Markt befindlichen Kunststoffe, die oft aus mehreren Schichten unterschiedlicher Materialien, Beschichtungen und Farbstoffe bestehen, macht das Sortieren zu einer schwierigen, manchmal sogar unmöglichen Aufgabe – sowohl für den Verbraucher als auch im Depot, wo sie in der Regel vermischt angeliefert werden. Das Vorhandensein von Lebensmitteln und anderen Verunreinigungen stellt eine weitere Schwierigkeit dar. Viele getrennte Chargen, die zur Verarbeitung geschickt werden, müssen komplett entsorgt werden, nachdem Verunreinigungen oder falsche Kunststoffarten darin gefunden wurden.

Der gesamte Vorgang ist so teuer und zeitaufwändig, dass die Herstellung von neuem Kunststoff immer noch billiger ist als das Recycling von vorhandenem Material. Damit besteht für die Unternehmen wenig Anreiz, sie zu nutzen.

  1. Kunststoffrecycling ist nicht sicher.

Mehr als 16’000 Chemikalien sind in Kunststoffen identifiziert worden. Nur 6’000 davon wurden bewertet und 4’000 gelten als potenziell gefährlich. Über ihre Auswirkungen ist nur sehr wenig bekannt, insbesondere wenn sie beim Recycling miteinander vermischt werden und neue Verbindungen entstehen.

Die Wissenschaftler sind auch über Kreuzkontaminationen besorgt. Gefährliche Chemikalien wie Flammschutzmittel, die in Elektroschrott vorkommen, wurden in recyceltem Plastikkochgeschirr entdeckt. Diese sind eine direkte Bedrohung für unsere Gesundheit, da sie mit Lebensmitteln in Berührung kommen, aber nie für diesen Zweck zugelassen wurden.

Das Recyclingverfahren selbst wirft gesundheitliche Probleme für die Arbeitnehmer auf. Beim Zerkleinern, Schreddern und Erhitzen von Kunststoffen werden diese schädlichen Chemikalien in die Luft freigesetzt, so dass die Arbeitnehmer durch Einatmen und Hautkontakt gefährdet sind. In vielen Ländern mangelt es an Vorschriften zum Schutz dieser Arbeitnehmer oder an einer angemessenen Gesundheitsversorgung, um die möglichen gesundheitlichen Folgen zu bewältigen.

Bei diesem Verfahren entsteht auch Mikroplastik, das die Umwelt für alle weiter belastet, vor allem für die in der Nähe der Recyclinganlagen lebenden „fenceline communities“.

  1. Es gibt zu viel Plastik.

Das Kernproblem der Plastikverschmutzung bleibt bestehen: wir produzieren Plastik in einem alarmierenden Ausmass, das unsere Recyclingkapazitäten weit übersteigt. Dieser Überschuss schafft eine neue Herausforderung: den globalen Abfallhandel.

Die wohlhabenden Länder des globalen Nordens, die nicht bereit sind, die Unannehmlichkeiten und Kosten der Abfallentsorgung zu tragen, verfrachten ihren Abfall systematisch in die Entwicklungsländer des globalen Südens. Dieser Abfallhandel ist gut dokumentiert, und oft sind Drittimporteure beteiligt, die versprechen, die Abfälle zu recyceln, aber die angelieferten Abfälle einfach wegwerfen oder offen verbrennen, oft in der Nähe der Häuser der Menschen. Es kann sich auch um falsch etikettierte Behälter handeln, auf denen „Wertstoffe“ steht, die aber in Wirklichkeit kontaminierte, gefährliche oder gemischte Abfälle enthalten. Die Aufnahmeländer haben weder die Kapazität, alles zu kontrollieren, was hereinkommt, noch die Infrastruktur, um es zu verarbeiten, wenn es einmal da ist.

Sollte ich mit dem Recycling aufhören?

Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass wir hier nur über das Recycling von Kunststoffen sprechen: Wenn es nicht wiederverwendet werden kann. Das Recycling von Glas, Papier, Metall und Lebensmitteln (Kompost) ist effektiv und wichtig.

Und das Recycling von Plastik sollte nicht völlig aufgegeben werden. Alle Kunststoffe der Nummern 1 und 2, die wir nicht vermeiden können, sollten dennoch gereinigt und in die Recyclingtonne gegeben werden.

Hier sind einige Schritte, die wir unternehmen können, um die Plastikverschmutzung wirksam zu bekämpfen:

  • Reduzieren: Die goldene Regel der Abfallvermeidung (Zero Waste) – weniger produzieren! Minimiere Einwegplastik und stell sicher, dass Produkte mit minimaler, wiederverwendbarer Verpackung hergestellt werden.
  • Redesign: Die Hersteller müssen ihre Produkte so gestalten, dass sie wiederverwendet und eventuell recycelt werden können. Zu den entscheidenden Schritten gehört die Verwendung standardisierter, einfacher Kunststoffe mit sicheren und transparenten Inhaltsstoffen und Verpackungen, die leicht zu identifizieren und zu trennen sind.
  • Verantwortung: Die Reduzierung und Umgestaltung soll in der erweiterten Herstellerverantwortung (EPR) integriert werden, um die Hersteller für die Auswirkungen und externen Kosten des von ihnen produzierten Abfalls zur Verantwortung zu ziehen.

Wenn du mehr darüber erfahren möchten, wie du die Plastikverschmutzung wirksam reduzieren kannst, besuch doch unser Lernarchiv.

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Lydia5 Gründe, warum das Plastikrecycling nicht funktioniert

29. Februar: Die wichtigsten Meldungen des Monats

by Lydia on 29/02/2024 No comments

Unser Überblick über die wichtigsten Meldungen des Monats

Kunststoffhersteller haben über die Effizienz des Recyclings gelogen

Aus einem Bericht des Centre of Climate Integrity geht hervor, dass Kunststoffunternehmen bereits in den 1980er Jahren wussten, dass Recycling keine gute Lösung ist, es aber trotzdem bewerben und förderten. Die in dem Bericht enthaltenen Beweise haben Experten dazu veranlasst, rechtliche Schritte gegen die Industrie zu empfehlen.

 

Coca-Cola, Nestle und Unilever als grösste Umweltverschmutzer unter den Unternehmen

Break Free From Plastic (BFFP) hat ihren jährlichen Brand Audit-Bericht veröffentlicht, in dem die grössten Umweltverschmutzer der letzten sechs Jahre aufgeführt sind. Erneut wurden Coca-Cola, Pepsi und Unilever unter den Top 5 genannt. Greenpeace protestierte vor dem Londoner Hauptsitz von Unilever, um darauf aufmerksam zu machen, dass das Unternehmen seine Jahresergebnisse zeitgleich mit dem BFFP-Bericht veröffentlichte.

 

Mirkoplastik wurde in jeder getesteten menschlichen Plazenta gefunden.

Einem schockierenden Bericht zufolge fanden Wissenschaftler Mikroplastik in jeder untersuchten menschlichen Plazenta, was ernste Bedenken hinsichtlich der Gesundheitsrisiken für Babys und Mütter weckt. Die Forscher fanden zahlreiche Kunststoffarten, wobei Polyethylen (das in Tüten und Flaschen verwendet wird) am häufigsten vorkommt.

 

Eine von 10 Frühgeburten wird mit Chemikalien in Kunststoffen in Verbindung gebracht

Untersuchungen haben ergeben, dass eine von 10 Frühgeburten in den USA möglicherweise mit Chemikalien in Kunststoffen in Zusammenhang steht. Diese Chemikalien, die so genannten Phthalate, sind in vielen Alltagsprodukten enthalten und können die Hormone stören, was zu Frühgeburten führen kann. Nach Schätzungen von Forschern könnte dies Kosten in Milliardenhöhe verursachen und ein erhebliches Gesundheitsrisiko für Babys darstellen.

 

Führen die trendigen Mehrwegprodukte zu einem Problem des Überkonsums?

Wasserflaschen aus rostfreiem Stahl sind der letzte Schrei, aber kaufen die Leute zu viele davon? Dieser Artikel regt zum Nachdenken an und geht der Frage nach, ob wiederverwendbare Flaschen zu einem Statussymbol geworden sind und zu unnötigem Konsum anregt. Jeder Schritt zum Verzicht auf Einwegplastik ist positiv, aber wann geht er zu weit?

 

Was hältst du von diesen Storys? Haben wir etwas übersehen? Schreib es uns in die Kommentare!

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Lydia29. Februar: Die wichtigsten Meldungen des Monats