Das dreifache Risiko von Einwegmasken

by Seema on 09/08/2021 No comments

Die Verwendung von Gesichtsmasken ist eine der wichtigsten und wirksamsten Massnahmen zur Eindämmung der Verbreitung von COVID-19. Über Nase und Mund gestülpt haben sie die Aufgabe, Tröpfchen aus der Atemluft, die das Virus übertragen, zurückzuhalten und so zu verhindern, dass sie auf andere Menschen übergreifen. Es gibt verschiedene Arten von Masken, jedoch allgemein anerkannt, dass ausserhalb einer klinischen Situation nicht-medizinische Masken aus Stoff ein akzeptables Schutzniveau bieten. Chirurgische Einwegmasken sind im Alltag daher nicht erforderlich.

Jeden Monat verwenden wir weltweit 129 Milliarden Einwegmasken. Von einem Gewicht pro Maske von 4 Gramm ausgehend, sind das 516’000 Tonnen nicht wiederverwertbarer, gefährlicher Abfall, der etwa alle 30 Tage anfällt. Schätzen wir vorsichtig, dass nur 1 % davon als herumliegender Abfall endet, bedeutet dies, dass in den 18 Monaten seit Beginn der Pandemie 23 Milliarden Masken in unsere Flüsse, Meere und Wälder gelangt sind. Hinzu kommen natürlich noch Hunderttausende von Tonnen kontaminierter Abfälle, die von den Kommunen zu entsorgen sind, sofern sie die Kapazitäten dafür haben.

Das sind erschreckende Zahlen – und solche, die durch unsere Erfahrungen bei Aufräumaktionen in der ganzen Welt in den Jahren 2020 und 2021 bestätigt werden. Die Trash Hero-Chapters sammeln jede Woche Einwegmasken und andere PPE ein – Medien berichteten über ihre Funde. Wir haben seit August ein System eingeführt, mit dem wir die Anzahl gefundener Masken auf Netzwerkebene erfassen, um das Bewusstsein für die dreifache Bedrohung durch Einwegmasken zu schärfen.

Untersuchungen zeigen, dass Einwegmasken nicht nur verheerende Auswirkungen auf die Umwelt, sondern auch auf die Gesellschaft und unsere Gesundheit haben.


WAS GESCHIEHT MIT IHNEN?

Einwegmasken bestehen aus Kunststoff, in der Regel Polypropylen oder Polyurethan, und gelten als nicht recycelbar. Aufgrund der Kontaminationsgefahr sollten sie nicht lose im Hausmüll entsorgt werden. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation müssen sie in noch mehr Plastik doppelt verpackt werden.

Städte und Gemeinden mussten sich mit den Folgen auseinandersetzen: dem Gesundheitsrisiko durch unsachgemässe Entsorgung sowie einer enormen Belastung durch nicht wiederverwertbare Abfälle – sofern überhaupt eine Abfallentsorgungsinfrastruktur vorhanden ist, was in weiten Teilen der südlichen Erdhalbkugel nicht der Fall ist.

Gesichtsmasken, die im klinischen Bereich zur Anwendung kamen, werden durch spezialisierte Abfallentsorgungseinrichtungen für medizinische Abfälle – normalerweise durch Verbrennung –entsorgt. Für die Allgemeinheit existieren normalerweise keine gesonderten PPE-Sammelstellen. Ist dies dennoch der Fall, bedeutet es, dass die Zahl von nicht nachhaltigen und giftigen Abfallverbrennungen proportional gestiegen ist.


GESUNDHEITSRISIKEN

Eine kürzlich durchgeführte Studie zeigt, dass Einwegmasken sowohl während als auch nach dem Gebrauch Mikroplastikpartikel absondern. Abgesehen davon, dass der Maskenträger dieses Mikroplastik einatmet (mit noch unbekannten Auswirkungen auf seine Gesundheit), gelangen kontaminierte Nanopartikel in die Umgebung. Einmal in der Luft, können diese Partikel bis zu 95 km von seinem Ursprung entfernt getragen werden.

Das SARS-CoV-2-Virus (verantwortlich für COVID-19) überlebt auf der Oberfläche von Kunststoffen viel länger (etwa 3 Tage) als in Atemtropfen (etwa 3 Stunden). Dies bedeutet, dass Fasern von Einwegmasken Virusüberträger sind, die den Virus über längere Zeit und über grössere Entfernungen verbreiten. Den Autoren des Berichts zufolge «ist davon auszugehen, dass der Übertragungsweg über Mikroplastik in der Luft nicht nur einzelne Länder, sondern auch grössere Regionen und die ganze Welt beeinflussen wird.»


UMWELTRISIKEN

Die Auswirkungen von Einwegmasken auf die natürliche Umgebung sind die gleichen, wie bei jedem anderen Kunststoff; Wo auch immer sie landen, ob an Land oder im Meer, verfangen sich wildlebende Tiere darin, vergiften sich durch das Verschlucken und das Gift wird über die Nahrungskette weitergereicht. Der langsame Zerfall in Mikroplastik vollzieht sich über Jahrhunderte hinweg, während gleichzeitig giftige Chemikalien ins Wasser und in den Boden gelangen.

 


ALL DIES IST VERMEIDBAR!

Wenn Sie sich nicht in einer klinischen Umgebung befinden oder nicht klinisch gefährdet sind, benutzen Sie eine wiederverwendbare Maske: tragen, waschen und wiederholen. Eine wiederverwendbare Maske aus mehrlagiger, dicker Baumwolle kann jahrelang sicher eingesetzt werden und hat nur minimale Auswirkungen auf die Umwelt, vor allem, wenn sie aus Material hergestellt ist, das Sie bereits besitzen.

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95 % geringerer CO2-Fussabdruck für Trash-Hero-Trinkflaschen im Vergleich mit Einweg-Plastikflaschen

by Seema on 03/02/2021 No comments

Es ist inzwischen weitum bekannt, dass der Umstieg von Einweg auf Mehrweg bei alltäglichen Gegenständen wie Besteck, Lebensmittelverpackungen und Wasserflaschen eine Menge Plastik erspart. Wer sich für Wiederverwendung entscheidet, trägt als Hauptidee die Reduzierung von Abfall und Umweltverschmutzung mit sich.

Eine aktuelle Studie zeigt darüber hinaus die klimapositive Auswirkung der Trash-Hero-Trinkflasche, die Treibhausgasemissionen verringert und langfristig auch Geld spart.

René Mettler, Masterstudent an der ETH Zürich, untersuchte 2019 die Kosteneffizienz von Mehrweg- vs. Einwegsystemen. In einer Fallstudie verglich er die CO2-Bilanz von Trinkwasser-Einwegflaschen vs. dem Auffüllen einer Trash Hero Edelstahlflasche mit derselben Wassermenge an einer Trash Hero Wasserstation in einem thailändischen Hotel. Es zeigte sich, dass nebst der Vermeidung von Plastikmüll auch die Kosten und Treibhausgasemissionen reduziert wurden. [René Mettler (2019). Wie man die Plastikkrise bewältigt – eine projektbasierte Wirtschaftlichkeitsbetrachtung].

Studiengrundlagen
In der Studie betrachtete man einerseits den vollständigen Lebenszyklus der beiden Verpackungssysteme; Gewinnung von Materialien, Produktion, Verwendung, Entsorgung und eventuelle Rückgewinnung von Materialien.

Der Lebenszyklus des Wassers, mit dem die Verpackungen befüllt werden, wurde separat betrachtet. Als Grundlage für die Berechnung definierte man 300 Nutzungszyklen für jede Befüllungsvariante; d.h. 300 Einweg-Plastikflaschen vs. 300 Nachfüllungen der Trash Hero Flasche.

Zudem galten folgende Grundannahmen:

  • Standardgewicht und -grösse der Plastikflaschen (600 ml, bestehend aus 17,4 g Mischkunststoff).
  • Zur Reinigung der Mehrwegflaschen und der 20-Liter-Mehrweg-Trinkwassertanks, die zur Auffüllung der Trinkflaschen dienen, wird eine feste Wassermenge definiert, inkl. deren Erhitzung auf 60°C. Hinweis: Die Studie wurde in Thailand durchgeführt, wo es nicht möglich ist, Wasser aus dem Wasserhahn zu trinken.
  • Emissionen durch den Transport werden vernachlässigt, da sie in beiden Systemen auf einem vergleichbaren Niveau auftreten und insgesamt relativ gering sein dürften.
  • Alle Plastikflaschen werden am Ende ihrer Lebensdauer recycelt.

Letzteres ist eine sehr grosszügige und gleichzeitig zurückhaltende Annahme, wenn man bedenkt, dass die weltweiten Recyclingraten für PET-Flaschen bei ca. 25 % und in vielen Ländern weit darunter liegen.

Es ist wahrscheinlicher, dass die Einwegflaschen auf einer Mülldeponie, im Wasser oder an Land sowie in der Verbrennungsanlage zur «Energierückgewinnung» landen. (Die links abgebildeten Flaschen wurden bei einer einzigen Trash Hero-Strandsäuberung in Koh Lanta, Thailand, gesammelt).

Es wurde jedoch beschlossen, diese Optionen nicht in die Berechnung einzubeziehen. Die Bandbreite der Faktoren, die jedes Abfallwirtschaftsszenario bestimmen, ist sehr gross und vieles hängt vom lokalen Kontext ab. Das Herausgreifen eines einzelnen könnte dazu führen, dass die Relevanz der Daten in Frage gestellt wird. Stattdessen wird den Kunststoffflaschen die grösstmögliche Chance eingeräumt, wobei immer ein Teil des Materials zurückgewonnen wird.

Der Forscher bestätigt, dass die Berücksichtigung der wahrscheinlicheren End-of-Life-Szenarien der Plastikflaschen immer zu einer Erhöhung des berechneten Kohlenstoff-Fussabdrucks führt. Dies gilt zusätzlich zu den negativen Auswirkungen auf die Gesundheit, die durch die Entsorgung und Verbrennung verursacht werden, die beide giftige Chemikalien (in Form von Asche, Dämpfen oder Mikroplastik) in die Atmosphäre und die Nahrungskette freisetzen.

Die Bandbreite der Faktoren, die jedes Abfallmanagement-Szenario bestimmen, ist sehr gross und hängt stark vom lokalen Kontext ab. Das Herausgreifen einzelner Faktoren könnte dazu führen, dass die Relevanz der Daten in Frage gestellt wird. Für die Studie beschloss man daher, den Plastikflaschen eine faire Chance einzuräumen und ging von einer Teilrückgewinnung aus.

Knackige Zahlen
Ausgehend von den oben genannten Annahmen und auf das nächste Gramm gerundet, ergab die Studie, dass eine Einweg-Plastikwasserflasche während ihrer kurzen Lebensdauer etwa 56 g CO2-Emissionen verursacht.

Die Trash Hero-Flasche und ein wiederverwendbarer Behälter, der zur Ausgabe von Trinkwasser verwendet wird, setzen – bei einmaliger Anwendung– zusammen etwa 909 g CO2 frei. Da sowohl Flasche und auch Tanks mehrmalig Verwendung finden, zeigt sich der positive Effekt auf die CO2-Emission bereits nach nur 17 Nachfüllungen. Das Wiederbefüllen einer Trash Hero-Flasche verursacht gerade mal 2 g CO2-Emissionen – etwa 28 Mal weniger als das Trinken aus Einwegplastik.

➤ 1 Trash Hero Flasche + 17 Nachfüllungen erzeugt: (909g) + (17 x 2g) = 943g CO2-Emissionen insgesamt

➤ 17 Einweg-Plastikflaschen erzeugen: 56g x 17 = 952g CO2-Emissionen insgesamt

Wenn Sie also auf eine Trash Hero Flasche umsteigen und diese 17 Mal wiederbefüllen, ist der CO2-Fussabdruck bereits geringer als der von 17 Einweg-Plastikflaschen Trinkwasser, die Sie stattdessen verwendet hätten. Jede weitere Wiederbefüllung zahlt auf die positive CO2-Bilanz ein.

Diese Netto-Einsparung entspricht 56g – 2g = 54g CO2 jedes Mal, wenn Sie sich entscheiden, Wasser nachzufüllen, anstatt eine Plastikflasche zu kaufen.

Über ein Jahr hinweg betrachtet und bei einer Auffüllung der Trash Hero Trinkflasche pro Tag, haben Sie Ihren CO2-Fussabdruck um etwas mehr als 19 kg reduziert!

Dies mag auf den ersten Blick als ein sehr kleiner Prozentsatz Ihres gesamten jährlichen CO2-Fussabdrucks erscheinen. Geraten Sie nicht in Versuchung zur Nachfüllstation zu fahren oder sich ein Steak zu Ihrem Wasser zu bestellen! Dies würde Ihre Bemühungen wieder zunichtemachen. Im direkten Vergleich zwischen verschiedenen Verpackungssystemen reduziert die Mehrwegoption von Trash Hero die Emission um etwa 95 % im Vergleich zu Einwegplastik.

Die Schlussfolgerung

Diese erste Studie über die Klimaauswirkung der wiederkehrenden Verwendung einer Trash Hero Trinkflasche im Zusammenhang mit einer Trash Hero Trinkwasser-Nachfüllstation in einem thailändischen Hotel, zeigt die mit 95 % signifikant tiefere CO2-Emissionsrate gegenüber der Verwendung von Einweg-Plastikflaschen. Und dies nach nur 17 Nachfüllungen.

Die Umstellung von Einweg- auf Mehrwegflaschen ist in Bezug der persönlichen CO2-Bilanz ein kleiner Schritt. Der Aufwand für eine Umstellung bei anderen Aktivitäten wie Transport oder Ernährung ist deutlich höher. Im grossen Massstab gesehen, ist die vermeintlich kleine, klimapositive Wirkung der Trash Hero Trinkflasche jedoch von grosser Wichtigkeit: Ein Bericht in Science Daily aus dem Jahr 2019 stellt fest, dass „Emissionen aus Kunststoffen bis 2050 17 % des globalen Kohlenstoffbudgets erreichen werden.“

Der Umstieg auf eine Trash Hero Flasche spart kurz-, mittel- und langfristig gesehen auch Geld. Unsere Flaschen erfüllen damit die «neuen 3 Rs»:

Plastikmüll REDUZIEREN
REDUZIEREN der Klimabelastung
Kosten REDUZIEREN

Um Ihre Einsparungen genau berechnen zu können, haben wir zwei Flaschenverbrauchsrechner im Zusammenhang mit dieser Studie kreiert: Der erste ist für Privatpersonen. Der zweite dient Hotels, um die Einsparungen zu berechnen, die ein Umstieg von Einwegflaschen in den Zimmern auf Trash Hero Flaschen bedeuten.

Probieren Sie sie aus: Sie werden von den Ergebnissen überrascht sein!

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Die Masterarbeit von René Mettler wurde gemeinsam von der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich (ETH Zürich) und dem Anbieter von Nachhaltigkeitslösungen, South Pole, betreut. Sie analysierte die Kosteneffizienz von Abfallmanagement- und Mehrwegverpackungsprojekten. Eines dieser Projekte war das Trash Hero Flaschenprogramm, wie es in einem Hotel in Südthailand umgesetzt wurde. Die Ergebnisse zeigten, dass das Flaschenprogramm nicht nur zu Umweltvorteilen wie der Vermeidung von Plastikmüll und CO2-Emissionen führt, sondern auch Kosten spart. Unser Dank gilt der Volontärin Caroline Schweisgut-Heimgartner für ihre Hilfe bei der Interpretation der Daten.

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