Ocean Conservancy zieht folgenschweren Bericht von 2015 zurück

by Lydia on 02/11/2022 No comments

Am 10. Juli 2022 entschuldigte sich die einflussreiche amerikanische Non-Profit-Organisation (NPO) Ocean Conservancy bei mehr als 700 Organisationen für den Schaden, den sie mit ihrem im Jahr 2015 veröffentlichten Bericht „Stemming the Tide“ verursachte. Die NPO hat den Bericht widerrufen, von deren Website entfernt sowie jegliches dafür Werben und jeden Verweis darauf eingestellt.

Im bekannten, häufig zitierten Bericht behauptete die NPO, dass ein Grossteil des ins Meer gelangten Plastiks aus einem kleinen geografischen Gebiet in Ost- und Südostasien stammte. Fünf asiatische Länder (China, Indonesien, Vietnam, Thailand und die Philippinen) waren für mehr als die Hälfte der Plastikverschmutzung in den Weltmeeren verantwortlich. Damit entwickelte Ocean Conservancy ein Narrativ, welches für die folgenden Jahre schwerwiegende Auswirkungen auf die Plastikverschmutzung hatte und zu einer Plastikkrise führte.

Neben der Entschuldigung stellte Ocean Conservancy zwei von Experten begutachtete Berichte zur Verfügung. Die Abhandlungen beleuchten eine genauere Betrachtung der Rolle und Verantwortung aller Nationen, um die Plastikverschmutzung in den Ozeanen zu verhindern und präsentieren ganzheitliche Lösungen, die auf den Grundsätzen der Kreiswirtschaft basieren. 1.

Welchen Schaden richtete der Bericht an?

Der von der NPO veröffentlichte Bericht enthielt eine fehlerhafte Analyse des Problems: Er fokussierte darauf, den ins Meer gelangenden Plastik zu reduzieren, anstatt eine Verringerung der Plastikproduktion anzustreben. Das führte dazu, dass der erhebliche Anteil von den wohlhabenden, entwickelten Ländern in die unaufhaltsame Plastikkrise nicht anerkannt wurde. Der Bericht begünstigte die Plastikentsorgung mithilfe von Verbrennungsanlagen sowie weitere falsche Lösungsansätze.

Jahrzehntelang unterstützten die Industriestaaten die Überproduktion von Kunststoffen. Als langfristige Lösung setzten sie auf Recycling, statt eine Reduktion der Kunststoffproduktion voranzutreiben. Mit dem „Recycling“ exportierten die Länder des Globalen Nordens systematisch grosse Mengen von Plastikabfällen zur Verarbeitung in die Entwicklungsländer. Das führte zu einem immensen Druck auf die ohnehin schon unbeständigen Abfallwirtschaftssysteme in diesen Ländern. Da der Bericht nicht auf die Auswirkungen einging und die asiatischen Länder für die Plastikkrise verantwortlich waren, bestärkte er die Industriestaaten darin, weiterzumachen wie gewohnt. Das Problem lag schliesslich woanders.

In ihrem Bericht warb Ocean Conservancy für das Verbrennen von Plastik. Eine falsche Problemlösung aus vielerlei Hinsicht: Das Verbrennen trug zum Klimawandel bei, indem gefährliche Mengen an Giftstoffen und Treibhausgasen in die Atmosphäre entwichen. Das führte zu Gesundheitsproblemen bei denjenigen, die diesen Giften ausgesetzt waren und in der Nähe der Verbrennungsanlagen lebten 2. Ausserdem zwang das Abfallverbrennen die Kommunen dazu, mehr Abfall zu produzieren, um die Anlagen am Laufen zu halten. Das erschwerte die Abfalltrennung und förderte das Einsetzen und die Produktion von Plastik.

Das Akzeptieren dieser „Lösung“ veranlasste die Regierungen dazu, sie zu übernehmen und zu fördern. Da viele Nicht-Regierungs-Organisationen (NGO) sich gegen das Verbrennen von Plastik einsetzten, untergrub dieser Entscheid deren geleistete Arbeit. Für die NGO wurden schwerwiegende Hindernisse geschaffen, die für eine positive Veränderung notwendig gewesen wären, um die Plastikverschmutzung zu minimieren

Warum Ocean Conservancy ihren Bericht zurückzog

Als Reaktion auf den 2015 veröffentlichten Bericht unterzeichneten über 700 Organisationen einen offenen Brief. Darin äusserten sie ihr Kritik und wiesen auf mögliche Auswirkungen hin, die ein solch ungenauer Bericht haben kann – und schliesslich auch hatte. Umweltgruppen waren bestrebt, die Darstellung zu berichtigen. Sie legten Beweise vor, dass die Plastikverschmutzung grösstenteils von den Industriestaaten stammte und sie für die Tausend Tonnen Plastikmüll, der in die Umwelt gelangte, verantwortlich waren. Sie bemühten sich, die falschen Lösungen aufzudecken, wie das Verbrennen von Müll, „Abfallverwertung durch Energiegewinnung“ und chemisches Recycling.

Die neue Website von Break Free From Plastic zeigt auf, wie zukünftig die Plastikverschmutzung eingedämmt werden kann. Auch ist dort zu erfahren, wie Greenwashing und andere Mythen erkennbar sind.

Dank unermüdlicher Arbeit und Beharrlichkeit zahlreicher Organisationen, wie die Global Alliance for Incinerator Alternatives (GAIA) und Break Free From Plastic, zog Ocean Conservancy ihren Bericht schliesslich zurück und bekannte sich zu den Mängeln und Ungenauigkeiten:

«Im Bericht ‚Stemming the Tide‘ richtete Ocean Conservancy den Fokus ausschliesslich auf das Eindämmen der Plastikmenge, die ins Meer gelangte. Wir haben das Verbrennen und die Müllverbrennung als akzeptable Lösungen für die Plastikkrise in den Ozeanen untersucht und einbezogen, was falsch war. Wir versäumten, die Ursachen des Plastikmülls zu bekämpfen. Es wurde versäumt, zu berücksichtigen, welche Auswirkungen die Ursachen des Plastikmülls auf die Kommunen und NGO hatten, die vor Ort an den am stärksten von der Plastikverschmutzung betroffenen Regionen arbeiteten. Wir dachten zu wenig darüber nach, wie diese Technologien die unermüdliche Nachfrage nach Kunststoffproduktion förderten und den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft und einer kohlenstofffreien Zukunft verhinderten. Wir konzentrierten uns zu engstirnig auf eine Region der Welt (Ost- und Südostasien) und entwickelten ein Narrativ, wer für die Plastikverschmutzung in den Ozeanen verantwortlich war. Wir waren zu wenig kritisch, um nicht zu erkennen, dass die Industriestaaten, insbesondere die Vereinigten Staaten, eine immense Rolle bei der Erzeugung und dem Export von Plastikmüll in diese Regionen der Welt spielten. Auch das war ein Fehler.»

Wie geht es weiter?

Seit Ocean Conservancy den Bericht zurückgezogen und sich entschuldigt hat, arbeiten viele Organisationen mit der NPO zusammen, um den entstandenen Schaden zu beheben.

Froilan Grate, Regionaldirektor der GAIA, sagte, «gemeinsam mit Mitgliedern sowie Verbündeten von Break Free From Plastik und Ocean Conservancy sind wir am Ausarbeiten von Massnahmen, um die dringend benötigte Gerechtigkeit für die betroffenen Kommunen in Asien wiederherzustellen.»

Hier geht es zur vollständigen Antwort der GAIA und von Break Free From Plastics auf die Entschuldigung.

Trash Hero, als aktive Organisation in Südostasien, ist über den zurückgezogenen Bericht erfreut. Auch wenn diese Länder in der Tat an vorderster Front der Plastikkrise stehen, war es unfair und ungerechtfertigt, ihnen die Schuld an der Situation zu geben. Wir sind gespannt auf die Arbeit, die Ocean Conservancy leisten wird, um den entstandenen Schaden zu beheben. Wir hoffen, dass die NPO sowie andere Organisationen Unterstützung für die aufrichtige Arbeit bieten, um echte, abfallfreie Lösungen in dieser Region zu finden.

Wer irgendwo die Geschichte entdeckt, dass diese Länder für den Plastik in den Ozeanen verantwortlich sind oder das Narrativ erkennt, das Verbrennen von Plastikmüll als Lösung anzupreisen, dann hilf uns bitte, diese Mythen zu entlarven. Teile diesen Beitrag mit möglichst vielen Personen, damit die Verbreitung dieser falschen Sichtweise gestoppt wird.

Fussnoten:

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LydiaOcean Conservancy zieht folgenschweren Bericht von 2015 zurück

Der Winter kommt, das Plastik muss weg: Wie die aktuelle Treibstoffkrise mit der Kunststoffindustrie zusammenhängt

by Lydia on 25/10/2022 No comments

Ein faszinierender neuer Bericht mit dem Titel „Winter is coming“ von Break Free From Plastic und CIEL untersucht, wie die anhaltende Kraftstoffkrise mit der Kunststoffindustrie zusammenhängt.

Der russische Einmarsch in der Ukraine im Februar 2022 hat die Energieversorgung und damit die Preise weltweit beeinflusst. Dies gilt insbesondere für die europäischen Länder, die bei Öl und Gas auf Russland angewiesen sind – 2020 lieferte Russland 38 % des Gases und 22 % des Öls in die EU. Im August 2022 wurde der EU klar, dass sie sich in einer schweren Energiekrise befand, und die begrenzten Öl- und Gaslieferungen liessen die Preise weiter in die Höhe schnellen. Es gab Warnungen vor bis zu dreistündigen Stromausfällen, um Energie zu sparen, und Millionen von Menschen machen sich Sorgen, wie sie es in einem möglicherweise eisigen Winter warm halten können.

Als Reaktion auf diese Bedenken hat sich die EU das Ziel gesetzt, dass alle Mitgliedsländer ihren Energieverbrauch bis zum 31. März 2023 um 15 % senken. Um dieses Ziel zu erreichen, haben die Regierungen die Konsumenten beraten, wie sie ihren Energieverbrauch senken können. So empfahl beispielsweise Deutschland seinen Bürgern, kalt zu duschen und ihre Heizungen einzuschränken.  Die industrielle Nutzung von Öl und Gas geht jedoch unvermindert weiter, ohne dass die Regierungen bisher Ratschläge oder Einschränkungen erteilt haben. 

Was hat das nun mit Plastik zu tun?

Derzeit ist die Kunststoffindustrie der grösste Öl- und Gasverbraucher in der EU, auf den im Jahr 2020 8 % bzw. 9 % des EU-Endverbrauchs entfallen 3 . Sie stellt alle anderen Branchen in den Schatten, einschliesslich der Stahlindustrie, der Automobilbranche, Maschinenbau sowie der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. In der Kunststoffindustrie in der EU sind über 40 % der auf dem Endmarkt produzierten Kunststoffe Instant-Abfälle wie Einweg-Plastikverpackungen.

Die EU und ihre Mitgliedstaaten sind führend bei der Bewältigung der Kunststoffkrise. Im Jahr 2018 veröffentlichte die EU ihre Kunststoffstrategie, die darauf abzielt, „die Art und Weise, wie Kunststoffprodukte entworfen, hergestellt, verwendet und recycelt werden, zu verändern“ und als „Schlüsselelement des Übergangs Europas zu einer Kreislaufwirtschaft“ 4 bezeichnet wird. Im Jahr 2019 kündigte sie die Richtlinie über Einwegkunststoffe an, die ein Sammelziel von 90 % für das Recycling von Einwegkunststoffflaschen bis 2029 festlegt. 5 Diese Führungsrolle wurde besonders auf der Umweltversammlung der Vereinten Nationen (UNEA) im März 2022 deutlich, als es einen historischen Fortschritt bei den Verhandlungen über ein globales Abkommen zur Bekämpfung der Plastikverschmutzung gab.

Trotz aller Bemühungen der EU, die Plastikverschmutzung zu verringern, wurde mit keinem Wort erwähnt, dass die Produktion von unnötigem Plastik gedeckelt oder die Tätigkeit der petrochemischen Industrie eingeschränkt werden soll. Und das, obwohl sie erheblich zum Klimawandel beiträgt und die wertvollen Öl- und Gasreserven immer weiter erschöpft. 

Dem Bericht zufolge würde eine Verringerung der Kunststoffverpackungen um 50 % und das Erreichen des Ziels einer 90 %igen Wiederverwertung zu einer Verringerung des Verbrauchs an fossilem Gas um 6,2 Milliarden Kubikmeter (bcm) und 8,7 Millionen Tonnen Öl auf EU-Ebene im Vergleich zu 2020 führen. Diese Zahlen entsprechen dem Öl- und Gasverbrauch der gesamten Tschechischen Republik im Jahr 2020.6

Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass diese Situation der EU eine einzigartige Gelegenheit bietet, die Energie-, Klima- und Kunststoffkrise zu bewältigen, anstatt neue Handelsabkommen für fossile Brennstoffe anzustreben. Es sollten sofortige und drastische Massnahmen ergriffen werden, um die Produktion von unnötigem und übermässigem Neuplastik zu reduzieren, indem die Kunststoffstrategie ab 2018 und die Richtlinie über Einwegkunststoffe ab 2019 umgesetzt werden. Dadurch würden die Treibhausgasemissionen erheblich reduziert, die Verschmutzung durch Plastik verringert und die begrenzten Energievorräte entlastet. Das Öl und Gas, das für die Herstellung von Kunststoff verwendet worden wäre, könnte stattdessen Millionen von Menschen über den Winter mit zuverlässiger und erschwinglicher Energie versorgen. 

Hier findest Du die Kurzfassung, aber auch die ausführliche Version des Berichts.

Footnotes & further reading:

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LydiaDer Winter kommt, das Plastik muss weg: Wie die aktuelle Treibstoffkrise mit der Kunststoffindustrie zusammenhängt

Trash Hero hilft, die grössten Plastikverschmutzer der Welt zu finden

by Lydia on 20/10/2022 No comments

Ende September haben wir unsere diesjährige Datenerhebung für Brand-Audits abgeschlossen. Dieses Jahr haben wir 120 Brand-Audits durchgeführt! Diese wurden von 57 Chaptern in 6 Ländern – Indonesien, Malaysia, Thailand, Schweiz, Polen und Georgien – durchgeführt. Es nahmen 1’620 Freiwillige teil, die 29’504 Plastikteile erfassten. 

Ein Brand-Audit kategorisiert den Kunststoff, den wir bei Cleanups sammeln (Lebensmittelverpackungen, Haushaltsprodukte, Körperpflegemittel, Rauchermaterialien) und hält vor allem den Namen des Unternehmens fest, das ihn hergestellt hat. Wir teilen diese Daten mit Break Free From Plastic, die sie für den jährlichen Markenprüfungsberichts verwenden.

Break Free From Plastic hat 2018 seinen ersten jährlichen Brand Audit Report veröffentlicht, um die grössten Plastikverschmutzer zu identifizieren und zur Verantwortung zu ziehen. Die weltweit gesammelten Daten können als Beweismittel verwendet werden, um grosse Unternehmen dazu zu bewegen, Verantwortung für den von ihnen verursachten Abfall zu übernehmen. Sie treiben eine Bewegung in Richtung eines systemischen Wandels und einer abfallfreien Wirtschaft an und erzeugen Druck, um echte Lösungen für die Plastikkrise zu schaffen. 

Der Bericht vom 2021 nennt The Coca-Cola Company, PepsiCo, Unilever, Nestlé, Procter & Gamble, Mondelēz International, Philip Morris International, Danone, Mars, Inc. und Colgate-Palmolive als die Unternehmen, die am meisten verantwortlich sind für die Plastikverschmutzung. Coca-Cola, PepsiCo, Unilever und Nestle befinden sich seit Beginn der Berichte unter den ersten fünf. 

Wir möchten uns ganz herzlich bei allen Trash Hero Chaptern und Freiwilligen bedanken, die sich die Zeit genommen haben, ein Brand Audit durchzuführen. Trash Hero war in den letzten fünf Jahren einer der Hauptakteure bei der Datenerhebung für das Brand Audit und ohne das unglaubliche Engagement unserer Trash Hero-Freiwilligen könnten wir das nicht tun.

Der vollständige Bericht wird im Laufe des Jahres veröffentlicht. Wer wird Deiner Meinung nach zu den grössten Plastikverschmutzern gehören? Schreib uns einen Kommentar und teile uns Deine Vermutung mit.

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LydiaTrash Hero hilft, die grössten Plastikverschmutzer der Welt zu finden

29. September: die News vom Monat

by Lydia on 20/10/2022 No comments

Unser Überblick über die wichtigsten Geschichten des Monats

Kann die Verringerung der Kunststoffproduktion die Energiekrise entschärfen?

Winter is coming– ein neuer Bericht von CIEL und Break Free From Plastic zeigt den Zusammenhang zwischen Plastik und steigenden Heizkosten auf.

Oder lies diese Zusammenfassung.

Wiederauffüll- und Wiederverwendungssysteme boomen im globalen Süden

Greenpeace stellt in seinem neustem Bericht die inspirierenden Geschichten von fünf Reuse-Champions vor.

Der Anstieg des Säuregehalts in den Ozeanen hängt mit dem Abbau von Plastik zusammen

Die Übersäuerung führt zur Zerstörung von Korallen und Muscheln im Meer und kann sich auf die gesamte Nahrungskette auswirken. Mehr dazu findest Du in diesem interessanten Artikel.

Kinder erkranken bei der Arbeit in türkischen Recyclingstellen

Abfallexporte aus dem Vereinigten Königreich und der EU tragen zu gefährlichen Auswirkungen auf Gesundheit und Menschenrechte bei. Den vollständigen Bericht findest Du hier.

Alliance to End Plastic Waste erreicht nur 0,04 % ihres Recyclingziels

Die grossen Namen, die sich verpflichtet haben, Plastikmüll zu vermeiden, machen kaum einen Unterschied. Hier findest Du mehr Informationen

Mike Bloomberg führt Krieg gegen Plastik

Der Geschäftsmann Bloomberg gibt 85 Millionen Dollar aus, um den Ausbau der petrochemischen Industrie in den USA zu bekämpfen – was das bedeutet, kannst Du hier nachlesen.

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Lydia29. September: die News vom Monat

Zum ersten Mal treffen sich Trash Hero-Freiwillige in Europa

by Lydia on 07/10/2022 No comments

Im August veranstaltete Trash Hero das erste Zusammentreffen von Freiwilligen in Europa. Schauplatz war das kleine, idyllische tschechische Dorf Svaty Jan Pod Skalou in der Nähe von Prag. Es trafen sich 26 Teilnehmende aus 11 Chapters aus der Schweiz, Tschechischen Republik, aus Serbien, Kuwait und Polen. Organisiert wurde das Wochenende vom Team Trash Hero Tschechien. Der schöne Ort und die mit viel Engagement vorbereiteten Aktivitäten machten es möglich, das Verbundenheitsgefühl zwischen den Teilnehmenden zu stärken und gleichzeitig die Schönheit der Natur zu geniessen.

Das Wochenende wurde freundlicherweise vom Team von Trash Hero Czech Republic ausgerichtet, das einen einzigartigen Ort fand und Aktivitäten organisierte, die den Teilnehmern halfen, Freundschaften zu knüpfen und mit der Natur in Kontakt zu kommen. 

Family Meetings sind Schulungen für Freiwillige und Veranstaltungen zur Teambildung, die in unseren wichtigsten Einsatzländern stattfinden. Bei den Treffen feiern wir die Erfolge der Chapter und teilen unser Wissen über eine Reihe von Themen, die den Trash Hero Chaptern und ihren Gemeinschaften zugutekommen. Dazu gehören Schulungen zum Thema Abfallvermeidung, Brand-Audit-Schulungen und vieles mehr.

Es hatte auch Platz für informelle Diskussionen. Fröhliche Aktionen wie das gemeinsame Kochen und die Freiwilligenarbeit in einem örtlichen Naturschutzgebiet lockerten die Stimmung auf. Es wurde lebhaft diskutiert und viel gelacht. Was bleibt, sind viele grossartige Erinnerungen, die die Teilnehmenden für ihre Arbeit in jeweiligen Ländern mitnehmen.

Die drei Tage in der Tschechischen Republik waren reich gefüllt mit Präsentationen und Aktivitäten. Dazu gehörten Informationsveranstaltungen zum Thema Zero-Waste (Abfallvermeidung), Brand-Audit und vieles mehr. Im Zentrum der Veranstaltungen standen die Themen Motivation, Führungsqualitäten, die Herausforderung der Abfallproblematik und der Einsatz von Trash Hero in der Gemeinschaft.

Da es in Europa die erste Veranstaltung dieser Art war, trafen sich viele Trash Hero-Freiwillige das erste Mal persönlich. Das gab ihnen die Gelegenheit, Freundschaften mit anderen Freiwilligen aufzubauen und sich für eine gegenseitige Unterstützung auszusprechen – was für unsere Arbeit von entscheidender Bedeutung ist. Denn für die Freiwilligen in den Ländern mit weniger Chaptern ist es besonders wichtig zu wissen, dass sie mit ihrer Arbeit nicht allein sind.

Ich war demotiviert und habe dank dem Trash Hero-Treffen meine Motivation wiedergefunden. Durch den Austausch mit anderen schöpfe ich wieder neue Kraft für meine Arbeit. Ich freue mich schon auf das nächste Mal.

Sibil, Trash Hero Winterthur

Zwar unterstützen wir unsere Trash Hero Chapter Leader mit regelmässigen globalen Calls rund um den Globus und mit unterschiedlichen Workshops. Aber wir wissen, dass ein persönliches Treffen wie dieses in Europa wertvoll für unsere Arbeit ist und viel positive Energie freisetzt. Wir können es kaum erwarten, uns im nächsten Jahr wieder persönlich zu treffen.

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LydiaZum ersten Mal treffen sich Trash Hero-Freiwillige in Europa

Kleine Taten führen zu grossen Auswirkungen!

by Lydia on 22/08/2022 No comments

Unsere Halbjahreszahlen sind da!

Unsere Halbjahreszahlen sind da, und sie machen uns so stolz auf jeden einzelnen Freiwilligen, der zur Wirkung der globalen Trash Hero-Bewegung beigetragen hat – egal, ob er an einem oder an 100 Cleanups teilgenommen hat! 

In nur sechs Monaten im Jahr 2022 haben 26’666 Freiwillige (davon 8’098 unter 16 Jahren) 1’615 Cleanups durchgeführt und dabei 53’102 kg Müll gesammelt

Das sind durchschnittlich 9 Cleanups und 265 kg Müll pro Tag! 

Wir erheben die Daten seit Dezember 2013 und bis zum 30. Juni 2022: 

  • Wir haben 16’525 Cleanups durchgeführt
  • Wir haben 159 aktive Chapters in 17 Ländern
  • 438’503 Freiwillige haben teilgenommen, davon sind 111’608 Kinder
  • Wir haben 2’207’236 kg Müll verantwortungsvoll gesammelt und entsorgt
  • Im Rahmen des Trash Hero Flaschen-Programms wurden 104’688 wiederverwendbare Flaschen verteilt, wodurch 38’211.120 Einweg-Plastikflaschen vermieden und 1’989 Tonnen CO2-Emissionen reduziert wurden.
  • Mit dem Trash Hero Bag-Programms wurden 29’445 wiederverwendbare Trash Hero-Taschen verteilt, wodurch 10’747’425 Einweg-Plastiktüten eingespart wurden. 

Seit Januar 2022 konnten wir 11 neue Chapter bei Trash Hero willkommen heissen. Wir haben in diesem Jahr jedoch einen Rückgang der Gesamtzahl der aktiven Chapter zu verzeichnen. 

Wir müssen die Auswirkungen der Pandemie auf die Freiwilligen erkennen, nicht nur bei Trash Hero, sondern bei allen Wohltätigkeitsorganisationen. Obwohl die Covid-19-Beschränkungen in den meisten Ländern aufgehoben wurden, sind viele Communities noch immer von den Auswirkungen der Abriegelungen und den wirtschaftlichen Folgen betroffen. Viele unserer Freiwilligen mussten ihren Wohnort oder ihren Beruf wechseln, um ihren Lebensunterhalt und den ihrer Familien sichern zu können. Das bedeutet leider, dass sie sich nicht mehr zu einer regelmässigen Tätigkeit verpflichten können – aber unsere Türen sind immer offen.

Als Trash Hero World werden wir unsere Freiwilligen weiterhin auf jede erdenkliche Weise unterstützen. Wir organisieren regelmässige Treffen mit unseren Gruppenleitern und Länderkoordinatoren und bieten Mentoring und Anleitung bei jedem Schritt auf diesem Weg. 

Und dank dieser Dynamik verzeichnen wir weiterhin unglaubliche Zahlen in Bezug auf den gesammelten Abfall und die Freiwilligen, die weltweit mitgeholfen haben. 

Wie kommen wir an diese Daten?

Bei jedem Cleanup zeichnen unsere Chapterleader Daten auf – die Anzahl der anwesenden Freiwilligen, das Gewicht des gesammelten Mülls und die Anzahl der teilnehmenden Kinder -, die dann auf ihren Social-Media-Profilen veröffentlicht und in unsere Datenbank hochgeladen werden. Jeder kann die Live-Statistiken auf unserer Website einsehen. Diese Daten werden jeden Monat überprüft, um sicherzustellen, dass sie konsistent und korrekt sind.

Wieso sammeln wir diese Daten? 

Das Sammeln von Daten hilft uns, unseren Impact zu bewerten und zu feiern: Wenn wir sehen, wie viel Abfall wir von Küsten, Mangroven, Städten und Flüssen entfernt haben, sind wir motiviert und inspiriert. Aber diese Daten sind auch wichtig, um sie mit Forschern und unseren Partnern zu teilen. Die Daten tragen auch dazu bei, unsere Botschaft der Verringerung von Plastik an der Quelle zu untermauern. Es zeigt den Menschen auf, wie viel Abfall wir produzieren, wie wir ihn stoppen und wie effektiv Nachfüll- und Wiederverwendungslösungen sein können.

Ausserdem geben wir eine detailliertere Analyse des gesammelten Mülls für Forschungszwecke und an Aktivisten weiter, damit diese sich für Veränderungen auf globaler Ebene einsetzen können. 

Alle unsere Daten sind im Rahmen unserer Verpflichtung zur Transparenz öffentlich zugänglich. 

Alles, was wir bisher erreicht haben, verdanken wir der Hingabe und dem Engagement unserer unglaublichen Freiwilligen. Wir möchten ihnen ein grosses Dankeschön aussprechen! Die Organisation von Cleanups und das Sammeln von Daten erfordert Zeit und Energie, und die Leidenschaft unserer Freiwilligen treibt unsere Bewegung voran. 

Schau dir die Arbeit der beiden im folgenden Video an und leite es an jemanden weiter, dem es gefallen könnte: 

Hat es dich inspiriert bei uns mitzumachen? Erfahre hier mehr über die Gründung eines Chapters oder sende uns eine Nachricht.

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LydiaKleine Taten führen zu grossen Auswirkungen!

18. August 2022: die wöchentlichen News!

by Lydia on 18/08/2022 No comments

Unser Überblick über die wichtigsten Meldungen der Woche

Synthetische Kleidung und Reifen sind für das meiste Mikroplastik im Meer verantwortlich

Synthetische Kleidung und Reifen sind für das meiste Mikroplastik im Meer verantwortlich. Mehr Infos in diesem Bericht. 

Die Kampagne „Plastic Free July“ hat eine nachhaltige Wirkung

Durch die im Laufe des Monats aufgestellten Wassernachfüllstationen wurden mehr als 19’000 Einwegflaschen vermieden. Mehr Infos in diesem Artikel.

Was ist Abfallkolonialismus und wie kann er gestoppt werden?

Studie spricht sich für eine Rückkehr zu einheimischen Lösungen aus, um die Plastikverschmutzung und die Ungerechtigkeit der Umwelt zu bekämpfen. Lies die vollständige Studie hier.

Trash Hero Mersing beteiligt sich an neuem Meeresbildungsprogramm

Unser malaysisches Chapter wird fünf Schulen bei der Aufklärung über Plastikverschmutzung unterstützen. Die ganze Geschichte kannst Du hier nachlesen. 

 

Was sind deine Gedanken zu den ganzen Stories? Sag es uns in den Kommentaren!

 

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Lydia18. August 2022: die wöchentlichen News!

4. August: die neusten News

by Lydia on 05/08/2022 No comments

Unsere Zusammenfassung mit den wichtigsten News der Woche

Eine saubere und nachhaltige Umwelt ist ein Menschenrecht – Historisches UN-Urteil

group of kids celebrating and smiling with the test 'clean, sustainable environment a hum right - History UN rule. Now governments have an obligation to fulfil them, how will they do it and how will it impact the plastics industry?'

Nun sind die Regierungen in der Pflicht, dies umzusetzen. Was werden die nächsten Schritte sein und wie wird sich dies auf die Kunststoffindustrie auswirken?

Eine saubere, gesunde und nachhaltige Umwelt ist für unser Überleben unerlässlich und das Urteil soll dazu beitragen, einen Wandel hin zu nachhaltigeren Produktions- und Verbrauchsmustern einzuleiten.

Was das genau bedeutet kannst du hier nachlesen

Wassernachfüllstationen in den Niederlanden sind nun auf Google Maps verfügbar

Girl standing next to a refill station on one side and a map on the other. Text reading 'Dutch water refill locations now available on Google Maps. From now on, just search for 'water tap' on Google Maps to fund every public water tap in the Netherlands'

Ab jetzt kannst du einfach nach „Wasserhahn“ auf Google Maps suchen, um alle öffentlichen Wasserhähne in den Niederlanden zu finden. Mehr Informationen sind hier zusammengefasst.

Trash Hero’s Ziele: Ein Interview mit dem Geschäftsführer von Trash Hero World

Two people cleaning a beach with the sun setting in the background. Text reading 'Trash Hero's goals: an interview with Trash Hero co-founder. Roman Peter discusses making the Trash Hero vision a reality with 'The Good Initiative'

Roman Peter spricht über die Verwirklichung der Vision von Trash Hero mit „The Good initiative“. Das ganze Interview kannst du hier nachlesen.

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Lydia4. August: die neusten News

28. Juli: wöchentliche News

by Lydia on 05/08/2022 No comments

Die wichtigsten News der Woche

Eine Insel ohne Plastik?

A Philipinno man giving a thumbs up and smiling at the camera. Text reads 'An island with no plastic? Discover the province in the Philippines where zero waste is becoming a reality' there is blue water and sand in the background

Entdecke die philippinische Provinz, in der Zero-Waste zur Realität wird. Lies hier die ganze Geschichte

Ist Bioplastik oder Plastikbrennstoff die Lösung?

Three people sitting and looking at a laptop and smiling. The text reads 'Can bioplastics or plastic fuel help solve the plastic crisis? A new website provides clear science-based info on popular plastic 'solutions'

Eine neue Website, welche von Break Free From Plastik erstellt wurde, bietet klare, wissenschaftlich fundierte Informationen über beliebte Plastik-„Lösungen“. Diese brandneue Website bietet Informationen und Analysen zu einer Reihe von „Plastiklösungen“, um das Greenwashing und die Fehlinformationen der Industrie zu untergraben. Jede Lösungsanalyse ist vollständig referenziert und wurde von einem Expertengremium aus Wissenschaftlern geprüft.

Die 10 gängigsten Einwegplastik-Artikel in Zypern verboten

A bin full of single use plastic cup with text reading '10 common single use plastic items banned in Cyprus. Retailers must stop selling plastic straws, cup, cutlery and foam boxes from October this year'

Einzelhändler müssen ab Oktober dieses Jahres den Verkauf von Strohhalmen, Bechern, Besteck und Schaumstoffdosen aus Plastik einstellen. Mehr darüber erfährst du hier.

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Lydia28. Juli: wöchentliche News

7. Juli 2022: wöchentliche News!

by Lydia on 26/07/2022 No comments

Unser Überblick über die wichtigsten Meldungen der Woche

Festivals in den Niederlanden verwenden keine Plastikbecher mehr

Festivals in den Niederlanden werden keine Einwegbecher mehr verwenden. Nach erfolgreichen Versuchen werden wiederverwendbare Becher bald die neue Norm für niederländische Festivalbesucher sein

Nach erfolgreichen Versuchen werden wiederverwendbare Becher bald die neue Norm für niederländische Festivalbesucher sein. Mehr über die Funktionsweise dieses Systems und die Reaktionen der Menschen darauf erfährst Du hier.

Trash Hero Luzern’s Marken Audit macht Schlagzeilen

Trash Hero Luzern's brand audit makes the news. Tele 1 reporters joined the volunteers at their 25th cleanup in the city

Die Reporter von Tele 1 begleiteten die Freiwilligen bei ihrem 25. Cleanup in Luzern. Das Team führte eine Aufräumaktion und ein Marken-Audit durch. Ein Marken-Audit zeichnet Informationen über die Unternehmen auf, welche das bei den Cleanup gefundene Plastik herstellen und trägt zur weltweiten Forschung über die Verursacher von Umweltverschmutzung durch Unternehmen bei. Das vollständige Video, das nur auf Schweizerdeutsch verfügbar ist, kannst Du dir hier ansehen.

Eine Richtlinie, an der 4 Jahre gearbeitet wurde: Indien verbietet Einwegplastik

Eine neue Richtlinie, an der 4 Jahre gearbeitet wurde: Indien verbietet Einwegplastik. Ein Schritt in die richtige Richtung, aber ist die Bevölkerung und sind die Unternehmen bereit für diesen Wandel?

Ein Schritt in die richtige Richtung, aber ist die Bevölkerung und sind die Unternehmen bereit für diesen Wandel? In dieser interessanten Analyse wird untersucht, wie das Verbot in der Praxis funktioniert und wie die langfristigen Aussichten sind.   A step in the right direction, but are communities and corporations ready for the change? This interesting analysis looks at how the ban is working in practice and its long term prospects.

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Lydia7. Juli 2022: wöchentliche News!