Plastikverschmutzung: Schweizer NGO-Koalition fordert ambitionierte Reform

by Rahel Schaub on 14/03/2025 No comments

Angesichts der zunehmenden Plastikverschmutzung, zu der auch die Schweiz beiträgt, hat der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft hohe Dringlichkeit. Daher fordert eine Koalition von 10 Schweizer Nichtregierungsorganisationen (NGOs), darunter Trash Hero World, dass die Neugestaltung der Vorschriften für Getränkeverpackungen ambitioniert ausfällt. In einer gemeinsamen Erklärung an den Bundesrat fordern diese Organisationen die Schweiz auf, ihrer Vorreiterrolle gerecht zu werden und starke, verbindliche Massnahmen zu ergreifen, die sich an der internationalen Best Practice und dem neuesten Stand der Wissenschaft orientieren.

Für die 10 NGOs ist es höchst an der Zeit, dass die Schweiz beim Thema Kreislaufwirtschaft ihren Worten Taten folgen lässt. Im Vergleich zur Europäischen Union und anderen Vorreitern, hat die Schweiz einen grossen Rückstand aufzuholen. Dafür braucht es eine markante Verringerung der Kunststoffproduktion und eine breite Einführung von Mehrwegsystemen, sonst wird sich das Problem der Plastikverschmutzung weiter verschärfen. Die aktuelle Situation stellt auch ein Risiko für die öffentliche Gesundheit dar: Kunststoffe und ihre giftigen Chemikalien verseuchen die Umwelt, Lebensmittel und sogar den menschlichen Körper, wie unzählige wissenschaftliche Studien weltweit belegen.

Vier Forderungen, um aus der Plastiksackgasse herauszukommen

  1. Plastikverschmutzung an der Quelle vermeiden oder – zumindest – reduzieren: Verbindliche Reduktionsziele und umfassende Überwachung der Massnahmen, Verbot unnötiger und giftiger Kunststoffe, Förderung der Wiederverwendung.
  2. Greenwashing beenden und völlige Transparenz gewährleisten: Verpflichtende Offenlegung der Inhaltsstoffe von Verpackungsmaterial, vollständige Rückverfolgbarkeit von Kunststoffen und Verbot irreführender Behauptungen über angebliche Umweltfreundlichkeit.
  3. Signifikante Investitionen in Mehrweg und Kreislaufwirtschaft: Aufbau einer gross angelegten Mehrweg-Infrastruktur, die u.a. durch die erweiterte Herstellerverantwortung (EPR) finanziert wird.
  4. Schutz der öffentlichen Gesundheit: Striktes Verbot gefährlicher Substanzen in allen Kunststoffen, auch in recycelten.

Diese Forderungen sind in einer gemeinsamen Stellungnahme, die dem Bundesrat übermittelt wurde, ausführlich dargelegt.

Warum jetzt handeln?

  • Übermässige Produktion: In der Schweiz fällt jedes Jahr mehr als eine Million Tonnen Plastik an, wovon ein erheblicher Teil verbrannt wird oder die Umwelt verschmutzt.
  • Allgegenwart von Mikroplastik: Diese Partikel werden im Schweizer Trinkwasser, in der Luft und im Boden nachgewiesen. Einige Stoffe wurden sogar im menschlichen Körper (Blut, Lunge, Muttermilch, Hoden, Gehirnzellen usw.) nachgewiesen.
  • Internationale Fortschritte: Die Europäische Union ergreift ambitionierte Massnahmen zur Reduzierung der Plastikverschmutzung; die Schweiz muss nicht nur mithalten, sondern auch ambitioniert sein. Wer sich auf internationaler Ebene zum Vorreiter erklärt, muss mit gutem Beispiel vorangehen.
  • Rückhalt in der BevölkerungEiner aktuellen Umfrage zufolge befürworten über 80 % der Schweizer Bevölkerung strenge Massnahmen gegen Plastikverschmutzung.

Statements von den unterzeichnenden NGOs

Roman Peter, Präsident Trash Hero World
„Die Menschen haben ein Recht darauf zu wissen, was in ihren Verpackungen enthalten ist. Plastik enthält Giftstoffe, die in Lebensmittel übergehen und Familien zahlreichen Gesundheitsrisiken aussetzen. Wir brauchen eine vollständige Offenlegung, klare Kennzeichnung und ein Verbot der schlimmsten Übeltäter, um die öffentliche Gesundheit zu schützen.“

Fabienne McLellan, Geschäftsführerin OceanCare
„Die steigende Produktion von Neuplastik und der masslose Verbrauch von Kunststoff auch in der Schweiz trägt mit zur globalen Ressourcenverschwendung und Umweltverschmutzung. Wenn die Schweiz international einen Beitrag gegen die Plastikflut leisten will, muss sie auch bei sich selber ansetzen und mit gutem Beispiel vorangehen. Die Kreislaufwirtschaft kann hier einen wichtigen Beitrag leisten, wenn wir bereit sind, weitergehende Massnahmen zu ergreifen und uns einzugestehen, dass Plastik nur bedingt kreislauffähig ist. Wir kommen nicht darum herum, problematische Kunststoffe und Plastikprodukte anzugehen. Mit der Getränkepackungsverordnung bietet sich der Schweiz die Chance, international zu beweisen, dass sie ihrem diplomatischen Engagement Taten folgen lässt.“

Joëlle Hérin, Expertin für Konsum und Kreislaufwirtschaft – Greenpeace Schweiz
„Die Wissenschaft ist zunehmend besorgt über das Vorkommen von Mikroplastik im menschlichen Körper sowie über unsere Exposition gegenüber den problematischen Chemikalien, aus denen es besteht. Wenn der Bundesregierung unsere Gesundheit am Herzen liegt, ist es unerlässlich, die Wiederverwendung auszubauen, unwichtige Einwegverpackungen und -produkte zu eliminieren uvnd gefährliche Substanzen in Kunststoffen zu verbieten.“

Globaler Kontext: Eine Chance, die es zu nutzen gilt

Internationale Verhandlungen für einen rechtsverbindlichen globalen Vertrag gegen Plastikverschmutzung sind im Gange. Die Schweiz wird eine zentrale Rolle spielen, indem sie die fünfte Sitzung des zwischenstaatlichen Verhandlungsausschusses (INC-5.2) ausrichtet, die von 5. bis 14. August 2025 im Palais des Nations in Genf stattfinden soll. Dieser Sitzung werden am 4. August 2025 regionale Konsultationen vorausgehen. Die Schweiz ist ausserdem eine Kandidatin für den Standort des zukünftigen Sekretariats dieses internationalen Vertrags. In diesem Zusammenhang wäre es inkonsequent, würde die Schweiz eine veraltete und unzureichende Plastikregulierung beibehalten. Die NGOs rufen daher den Bundesrat auf, die Überarbeitung der Verordnung über Getränkeverpackungen zu einem starken Signal zu machen: das Signal eines Landes, das seine Führungsrolle im weltweiten Kampf gegen die Plastikverschmutzung annimmt.

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Rahel SchaubPlastikverschmutzung: Schweizer NGO-Koalition fordert ambitionierte Reform

Freiwillige schaffen eine Welt, die wir verdienen

by Lydia on 27/02/2025 No comments

Stellt euch eine Welt vor, in der jeder die Auswirkungen von Plastik auf unseren Körper, unsere Gesundheit und unsere Umwelt begreift und echte Lösungen für die Plastik-Krise unterstützt. Eine Welt, in der Unternehmen die Abfallvermeidung sowie die Gesundheit und das Wohlergehen der Menschen und des Planeten zur Priorität machen.

Jede Woche arbeiten die Freiwilligen von Trash Hero daran, diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen. In diesem Jahr konnten wir 14 neue Chapters in der Trash Hero-Familie begrüssen, und die USA und Japan schlossen sich erneut unserem wachsenden Netzwerk an. Wir sind jetzt an 103 Standorten in 15 Ländern aktiv* (Kambodscha, Tschechische Republik, Deutschland, Indonesien, Japan, Kuwait, Malaysia, Myanmar, Polen, Serbien, Südkorea, Schweiz, Thailand, USA und Vietnam).

Werfen wir einen Blick auf die Auswirkungen jedes unserer Kernprogramme:

Wöchentliche Cleanups:

Alleine in 2024 haben die Freiwilligen von Trash Hero 2’446 Aufräumaktionen organisiert und 46’501 Freiwillige mobilisiert, davon waren 17’036 unter 16 Jahre alt! Zusammen haben sie über 105,2 Tonnen Abfall gesammelt!

Damit kommen wir von Dezember 2013 bis Dezember 2024 auf:

  • 23’304 organisierte Cleanups
  • 562’144 Freiwillige mobilisiert (davon 154’918 unter 16 Jahre alt)
  • 2’601’608 kg Abfall gesammelt

Trash Hero Communities:

Die Freiwilligen von Trash Hero erhalten mit ihrem konsequenten Handeln die Möglichkeit, ihr Wissen weiterzugeben und andere zu inspirieren. Dazu gehören Vorträge, die Erarbeitung von Zero-Waste-Projekten und Beiträge zu politischen Diskussionen zu leisten. Im Jahr 2024 organisierten die Freiwilligen von Trash Hero 173 Community-Veranstaltungen oder nahmen daran teil und brachten 13’537 Menschen die Problematik der Plastikverschmutzung und die erforderlichen Massnahmen zur Lösung des Problems näher.

Seit 2022 haben die Freiwilligen von Trash Hero an 463 Veranstaltungen 25’685 Menschen motiviert.

Unser Trash Hero Communities Programm umfasst unser kostenloses Wassernachfüllnetzwerk, das derzeit aus 579 Partnerunternehmen besteht. Allein im Jahr 2024 haben diese Unternehmen dazu beigetragen, die Verwendung von 1,9 Millionen Einweg-Plastikflaschen zu verhindern und 104,4 Tonnen CO2-Emissionen zu vermeiden! Seit Projektbeginn haben wir:

Trash Hero Kids Programm:

Unser Trash Hero Kids Programm basiert auf einem Kinderbuch, das Kinder für die Problematik der Plastikverschmutzung sensibilisiert. Im Jahr 2024 nahmen 585 neue Kinder an dem Programm teil, das mit der Zeit zu einer langfristigen Verhaltensänderung führt. Darüber hinaus haben wir 70 Bildungsveranstaltungen für Kinder durchgeführt, bei denen 5’401 Kinder unter 16 Jahren mit den kritischen Problemen der Plastikverschmutzung vertraut gemacht wurden. Damit haben wir seit Beginn unserer Aufzeichnungen im Jahr 2022 insgesamt 289 Veranstaltungen für Kinder mit einer Teilnahmezahl von 14’510 durchgeführt!

Insgesamt wurden 23’330 Exemplare unseres Kinderbuches gedruckt und es ist in 8 verschiedenen Sprachen erhältlich.

Vielen Dank an alle unsere Freiwilligen und Unterstützenden – das hätten wir ohne euch nie erreichen können!

Helft uns dabei, die Welt zu schaffen, die wir verdienen, eine Welt ohne Plastikverschmutzung.

Hier noch unser neuestes Video:

*Aktive Chapters sind Gruppen, die regelmässig Trash Hero-Veranstaltungen organisieren. Wenn ein Chapterleader zurücktritt und es keinen Ersatz gibt, oder das Team eine Pause machen möchte, die 3 Monate oder länger dauert, ist das Chapter “inaktiv” und wird nicht in unsere Berichterstattung miteinbezogen.

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LydiaFreiwillige schaffen eine Welt, die wir verdienen

Mehr als nur Cleanups: Trash Hero Communities

by Lydia on 11/10/2024 No comments

Regelmässige Cleanups schaffen Vertrauen und Engagement in der Gemeinschaft. Sobald das Vertrauen aufgebaut ist, können Freiwillige unsere Mission durch unser Programm „Trash Hero Communities“ einen Schritt weiter bringen.

Trash Hero Communities zielt darauf ab, einen Konsens für abfallfreie Systeme und Lebensstile zu schaffen, mit denen die Plastikkrise bewältigt werden kann. Die Veranstaltungen reichen von Präsentationen bis hin zur Einführung von Wiederverwendungssystemen bei Veranstaltungen.

Wir stellen nun einige Beispiele von unseren Chaptern in aller Welt vor.

Trash Hero Tuaran, Malaysia

Trash Hero Tuaran engagiert sich seit mehreren Jahren aktiv in den örtlichen Schulen, hält Vorträge und hilft ihnen, Plastikmüll zu reduzieren. Ihre Bemühungen haben zu einer engen Beziehung mit der Schulgemeinschaft geführt. Nun wurden sie im September eingeladen an einer zweitägigen Ausstellung teilzunehmen. Mit dabei war auch das Gesundheitsministerium und der Lok Kawi Wildlife Park.

Während dercAusstellung warb der Chapter Leader Wallcon für die Trash Hero Mission, ermutigte die alle, sich an Cleanups zu beteiligen und nutzte unsere „Educate Yourself Zero Waste“ Plakate, um wichtige Diskussionen mit Kindern und Lehrpersonen zu initiieren. Über 350 Schülerinnen und Schüler nahmen teil und wir hoffen, sie bei zukünftigen Cleanups zu sehen oder dass sie an unserem Trash Hero Kids Programm teilnehmen.

Trash Hero Pattani, Thailand

Trash Hero Pattani hat eine Reihe von Veranstaltungen durchgeführt, darunter ein „Repair Cafe“ im August 2024. Fachkundige Freiwillige boten ihre Fähigkeiten an, um Gegenstände kostenlos zu reparieren; die Teilnehmenden mussten lediglich die Kosten für die benötigten neuen Teile tragen. Bei der Eröffnungsveranstaltung boten sechs Freiwillige ihre Reparaturfähigkeiten an und hauchten Fahrrädern, Elektrogeräten und Kleidung neues Leben ein. Diese Veranstaltungen, die inzwischen einen festen Platz im Kalender haben, tragen zur Abfallvermeidung bei und regen die Menschen dazu an, anders über ihren Konsum nachzudenken.

Trash Hero Indonesien

Die Abteilung für Klimapolitik des Zentrums für strategische und internationale Studien (CSIS) lud Trash Hero Indonesien zu einer Fokusgruppendiskussion über das öffentliche Bewusstsein und das Verständnis des Klimawandels ein. Die Diskussionen fanden in mehreren grossen Städten Indonesiens statt. Dies diente dazu herauszufinden, welche Massnahmen am besten geeignet sind, um den Klimawandel einzudämmen. Trash Hero nahm im August an der Diskussion in Sanur teil, zusammen mit Dozierenden, anderen NGOs und Studierenden.

Die Einstiegsfrage „Verstehen die Menschen den Klimawandel?“ löste eine lebhafte Diskussion unter den 17 Teilnehmenden aus. Die Vertreter von Trash Hero stellten die Ansicht in Frage, dass alle die Ursachen des Klimawandels verstehen. Sie wiesen darauf hin, dass der gesamte Lebenszyklus von Plastik zum Klimawandel beiträgt und dies (noch) nicht allgemein anerkannt wird. Dies führte zu einer Diskussion über die Notwendigkeit, die Kunststoffproduktion durch Investitionen in Initiativen zur Wiederverwendung und Wiederbefüllung zu reduzieren.

Trash Hero Luzern, Schweiz

An Festivals wird sehr viel Einwegplastik benutzt, am meisten Plastikbecher. Die Felder sind mit Müll übersät, dessen Beseitigung Stunden oder sogar Tage dauert. 2017 half Trash Hero dem Sunset Beatz Festival, das am schönen Baldeggersee stattfindet, eine dringend nötige Veränderung zu realisieren. Gemeinsam führten sie ein Pfandsystem für Getränke ein. Die Festivalbesucher zahlen 2 Schweizer Franken für einen wiederverwendbaren Becher und erhalten dieses Depot zurück, wenn sie den Becher zurückgeben. Das neue System wird seither jedes Jahr angewandt, wodurch die Verwendung von über 100’000 Einweg-Plastikbechern vermieden wird und die Organisatoren und Freiwilligen stundenlanges Aufräumen erspart bleibt!

Trash Hero Nagekeo – Indonesien

Freiwillige Helfer von Trash Hero Nagekeo arbeiteten auf einer Konferenz im Juni mit Soverdia Nagekeo zusammen, um Einwegplastik zu reduzieren: „Laudato si‘ wajah bumi yang terluka“. Normalerweise wird bei solchen Veranstaltungen viel Einwegplastik verwendet: Wasser wird in Einwegflaschen oder -bechern verteilt, das Mittagessen wird in Plastikboxen serviert und die meisten Lebensmittel sind in Plastik verpackt.

Um den Plastikverbrauch zu reduzieren, wandten sich die Freiwilligen an örtliche Unternehmen und baten um wiederverwendbare Becher, Gläser, Teller und Besteck für die 400 Teilnehmenden an den drei Tagen. Einige Unternehmen spendeten die Artikel, andere erklärten sich bereit, sie auszuleihen. Die Teller und Gläser mögen zwar alle unterschiedliche Farben und Grössen haben, aber es ist ein schönes Beispiel dafür, wie eine Gemeinschaft mit der Hilfe leidenschaftlicher und engagierter Freiwilliger zusammenkommen kann, um Plastik zu reduzieren.

Diese Beispiele zeigen, auf welch vielfältige Weise die Trash Hero Communities einen langfristigen Wandel einleiten können. Indem wir über Cleanups hinausgehen und nachhaltige Praktiken fördern, können wir eine sauberere und gesündere Zukunft für alle schaffen.

Um mehr über unser Trash Hero Communities Programm zu erfahren, klick hier. Für die Suche nach einem lokalen Chapter in deiner Nähe, die bei der Organisation einer abfallfreien Veranstaltung behilflich sein kann, klick hier.

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LydiaMehr als nur Cleanups: Trash Hero Communities

Family Meetings für unsere wundervollen Freiwilligen

by Lydia on 23/01/2024 No comments

Die Leaderin von Trash Hero Kota Kinabalu, Zurainee, freute sich darauf, ihr Freiwilligenteam in einer anderen Umgebung zu treffen: „Es war ein gutes Gefühl, Zeit mit den Heroes auf einer anderen und „saubereren“ Plattform zu verbringen“.

Es stimmt, dass die freiwilligen Helfer von Trash Hero, wenn sie sich normalerweise treffen vor, während und nach den Cleanups ganz in ihre Aufgabe vertieft sind. Das meiste Training findet während den Aktionen statt.

Unsere Family Meetings, die zuletzt im letzten Herbst stattfanden, geben ihnen die Möglichkeit, auf eine andere Art und Weise Zeit miteinander zu verbringen. Sie ermöglichen tiefer gehende Diskussionen, Planungen und den Aufbau von Wissen und bieten die Möglichkeit, Freundschaften zu stärken.

Vom 24. bis 26. November veranstaltete Trash Hero Indonesia in Bali sein zweites Family Meeting des Jahres für alle aktiven Chapters des Landes. Siebzig Teilnehmer aus 33 verschiedenen Chaptern nahmen an der dreitägigen Veranstaltung teil.

Siebzig Teilnehmer aus 33 Chapters nahmen an der 3-tägigen Veranstaltung in Indonesien teil.

Das Team der Landesorganisation bot eine vollgepackte Tagesagenda an, die sich auf das „Warum“ und „Wie“ unserer Aktivitäten konzentrierte. Durch interaktive Spiele und Mini-Workshops lernten die Freiwilligen die Grundprinzipien von abfallfreien Lösungen und die Auswirkungen der Plastikverschmutzung auf das Klima, die menschliche Gesundheit und die biologische Vielfalt kennen. Ausserdem konnten sie ihre Fähigkeiten in den Bereichen effektive Kommunikation, Engagement in der Gemeinschaft und strategische Planung verbessern.

Rima Agustina, die Programmkoordinatorin von Trash Hero World, die die Veranstaltung leitete, sagte: „Es war wahrscheinlich unser bisher erfolgreichstes Family Meeting, was das Engagement angeht. Ich bin so begeistert von der Energie und der Bereitschaft unserer Freiwilligen, diese anspruchsvollen Themen zu lernen.

Auch die Rückmeldungen der Freiwilligen bestätigten diesen Eindruck. Clara Keban, eine Teilnehmerin von Trash Hero Belu, sagte, dass sie „viele Dinge von grossartigen Freunden und Mentoren gelernt hat […] Abgesehen davon ist das Wichtigste, was ich aus dieser Zeit mitgenommen habe, Zusammenhalt und Zusammengehörigkeit“.

Trash Hero World übernimmt alle Kosten für die nationalen Family Meetings einschliesslich der Reise-, Unterbringungs- und Verpflegungskosten der Teilnehmer sowie der Planung und Logistik.

In anderen Teilen der Welt veranstalteten die Chapterleiter lokale Chapter-Familymeetings. Diese wurden erstmals 2022 eingeführt, als die COVID-19-Beschränkungen gelockert wurden, aber Reisebeschränkungen verhinderten, dass wir nationale Meetings veranstalten konnten. Das Feedback der Freiwilligen war fantastisch, so dass wir sie zu einer regelmässigen Veranstaltung gemacht haben. Das Budget wird wiederum von Trash Hero World und in einigen Fällen von lokalen Sponsoren bereitgestellt.

Einige konzentrierten sich auf die Teambildung mit aktiven Freiwilligen, während andere die Öffentlichkeit, führende Persönlichkeiten der Gemeinde und Vertreter der lokalen Regierung einluden, um ihre Unterstützungsbasis zu verbreitern und zu stärken.

Trash Hero Mersing in Malaysia organisierte zum Beispiel ein Zero-Waste-Picknick am örtlichen Strand. Sie luden Kinder ein, die schon früher an ihren Cleanups teilgenommen hatten – und ihre Freunde. Das Picknick mit lustigen Spielen und Preisen war ein grossartiges Beispiel dafür, wie man Veranstaltungen durchführen kann, ohne Abfall zu verursachen, und eine gute Möglichkeit, sich bei den Kindern für ihre Teilnahme zu bedanken und weitere Kinder für ihre Aktivitäten zu gewinnen. Andere malaysische Chapter, Trash Hero Cherating und Trash Hero Tuaran, organisierten ebenfalls abfallfreie Picknicks für ihre Teams.

Trash Hero Langsuan in Thailand veranstaltete einen ganzen Tag lang Aktivitäten für seine Freiwilligen und bezog Vertreter der örtlichen Regierung, des Tempels und sogar des Bezirkskrankenhauses ein, die einen Vortrag über die Gesundheitsgefahren von Müll hielten.

Trash Hero Tha Sala aus Thailand, Trash Hero Bern aus der Schweiz und Trash Hero Kota Kinabalu aus Malaysien, nutzten das Treffen, um darüber nachzudenken und zu diskutieren, was sie im Jahr 2023 alles erreicht haben und was sie im Jahr 2024 erreichen wollen.

Chapter Family Meetings in Zahlen:

Thailand: 28 Erwachsene, 21 Kinder, 4 Orte

Malaysien: 31 Erwachsene, 32 Kinder, 4 Orte

Schweiz: 8 Erwachsene, 1 Ort

Weitere Chapter Family Meetings werden weiterhin Anfangs 2024 stattfinden.

Danke an alle die an diesen Events teilgenommen, organisert und unterstützt haben. Jetzt sind wir voll aufgeladen und bereit für ein weiteres Jahr voller Action!

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LydiaFamily Meetings für unsere wundervollen Freiwilligen

Die Freiwilligenausbildung 2023 ist mit über 100 Teilnehmer gestartet

by Lydia on 20/06/2023 No comments

Die unglaubliche Ergebnisse von Trash Hero ist dem Einsatz und dem Engagement unserer Freiwilligen zu verdanken. Sie sind die treibende Kraft der Bewegung und ihre positive Einstellung und harte Arbeit sind inspirierend

Um diesen Geist aufrechtzuerhalten, veranstaltet Trash Hero World regelmässig Family Meetings vor Ort, bei denen sich die aktiven Freiwilligen in unseren wichtigsten Einsatzländern treffen und neue Kenntnisse und Erfahrungen austauschen können. Im April und Mai dieses Jahres haben wir eine eintägige Veranstaltung in der Schweiz und drei dreitägige Veranstaltungen in Indonesien, Malaysia und Thailand durchgeführt.

„Es war toll, die Schweizer Trash Hero Family wiederzusehen, verschiedene Erfahrungen auszutauschen, voneinander zu lernen und eine tolle Zeit miteinander zu verbringen.Fabio, Trash Hero Bern, Schweiz

In Südostasien lernten sich die Freiwilligen durch Gruppenarbeit und Spiele kennen, wobei ernsthaftes Lernen mit viel Spass verbunden wurde. Der erste Tag diente der Einführung in die Grundsätze von Zero-Waste-Systemen, einschliesslich der Bedeutung der Abfalltrennung, der Aufklärung falscher Lösungen wie der Verbrennung und der Darstellung des Problems der Abfallwirtschaft in einer kleinen Inselgemeinde. Von besonderem Interesse war der Kompostierungsworkshop: Viele Teilnehmer wollten dies nach ihrer Rückkehr nach Hause ausprobieren.

Der Schwerpunkt des zweiten Tages lag auf der Verbesserung des Engagements in der Gemeinde – es wurde untersucht, wie die Werte und die konsequente Vorgehensweise von Trash Hero Vertrauen schaffen. Darauf kann dann aufgebaut werden, um langfristige Veränderungen zu bewirken, z. B. mit dem Kinderbuchprogramm oder dem Netz zum Nachfüllen von Wasserflaschen. In den Workshops wurden Kenntnisse über soziale Medien vermittelt, um die Beteiligung an den Aktivitäten zu erhöhen und es wurde gezeigt, wie man durch Cleanups sinnvolle Bildungsarbeit leisten kann.

„Professionelle Redner und sehr gutes Material für Verbesserungen in unseren jeweiligen Sektionen“. Jack, Trash Hero Biak, Indonesien

Am dritten Tag wurden die Freiwilligen gebeten, die neu erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten zu reflektieren und einen strategischen Aktionsplan zu erstellen, den sie zu ihren Chapter mitnehmen sollten. Zusammen mit der Unterstützung durch unsere Mentorenteams wird dies dazu beitragen, ihre Aktivitäten in den nächsten sechs Monaten zu steuern.

Mit neu geschlossenen Freundschaften und neuer Energie sehen wir das Netzwerk stärker denn je in der Zukunft. Wir danken allen, die an der Organisation des Transports, der Unterbringung und der Verpflegung, an der Gestaltung, Moderation und Präsentation der Veranstaltungen beteiligt waren und natürlich all jenen, die sich die Zeit genommen haben dabei zu sein.

„Dieses Family Meeting ist sehr aussergewöhnlich für jedes unser Chapter, um sich gegenseitig zu motivieren“ Trash Hero Volunteer, Indonesien

Insgesamt nahmen 108 Teilnehmer von 54 Chapter an den Family Meetings teil.

Trash Hero Switzerland Family Meeting

Datum: 23. April 2023

Ort: Luzern, Switzerland

Teilnehmer: 15

Chapters: 6

Trash Hero Indonesia Family Meeting

Datum: 5. – 7. Mai 2023

Ort Bali, Indonesien

Teilnehmer: 67

Chapters: 33

Trash Hero Malaysia Family Meeting

Datum: 12. – 14. Mai 2023

Ort: Kuala Lumpur, Malaysia

Teilnehmer: 9

Chapters: 4

Trash Hero Thailand Family Meeting

Datum: 19. – 21. Mai 2023

Ort: Pattani, Thailand

Teilnehmer: 24

Chapters: 11

Vielen Dank an CFLI für die Unterstützung der Veranstaltung in Thailand

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LydiaDie Freiwilligenausbildung 2023 ist mit über 100 Teilnehmer gestartet

Unser Impact bis zum 31. Dezember 2022

by Lydia on 07/03/2023 No comments

 

https://www.youtube.com/watch?v=SZKKwH0dEkE

Jede Woche ziehen Freiwillige auf der ganzen Welt ihre gelben T-Shirts an und setzen sich für eine Welt ohne Plastikverschmutzung ein. Aber was bedeutet das eigentlich, ein Trash Hero zu sein?

Es bedeutet, ein Teil einer globalen Bewegung zu sein. Trash Hero ist derzeit an 139 Standorten in 17 Ländern aktiv. Bis heute hat unsere Bewegung 466’578 Freiwillige mobilisiert, von denen 120’673 unter 16 Jahre alt waren! Es ist uns ein Anliegen, ein breites Spektrum von Menschen in unsere Aktivitäten einzubeziehen und wir feiern diese Vielfalt so weit wie möglich.

 

 

Ein Trash Hero zu sein bedeutet auch, regelmässig etwas gegen die Plastikverschmutzung zu tun. Allein im Jahr 2022 organisierten die Freiwilligen von Trash Hero 3’296 Cleanups – das sind durchschnittlich 9 Aufräumaktionen pro Tag und 45 kg pro Veranstaltung! Damit haben wir seit 2013 insgesamt unglaubliche 18’206 Aufräumaktionen durchgeführt und insgesamt 2’302’862 kg Müll beseitigt.

 

Wir helfen den Menschen, Einwegplastik durch unsere Nachfüll- und Wiederverwendungsprogramme zu reduzieren. Bis heute haben wir 106’188 wiederverwendbare Wasserflaschen über unser Partnernetz verteilt. Es gibt derzeit 673 Stellen, an denen die Menschen ihre Flaschen kostenlos auffüllen können. Dadurch wurden unglaubliche 38,8 Millionen Einweg-Plastikflaschen vermieden und 2’017 Tonnen CO2-Emissionen reduziert. Ausserdem haben wir 29’520 wiederverwendbare Trash Hero-Taschen verteilt und damit die Verwendung von 10,8 Millionen Einweg-Plastiktüten verhindert.

 

Trash Hero setzt sich auch dafür ein, eine neue Generation von Aktivisten zu inspirieren! Unser spezielles Kinderprogramm, das 2018 begann, hat 23’330 Kindern unterstützt, nachhaltige Gewohnheiten zu entwickeln. Dies wird durch unser Kinderbuch erreicht.

 

Trash Hero engagiert sich nicht nur für praktische Aktionen, sondern auch für die Sammlung von Daten, die zur Beeinflussung politischer Veränderungen im Bereich Plastik genutzt werden können. Trash Heroes hat 402 Brand Audits durchgeführt, die in Berichte aufgenommen wurden, um die Verursacher von Umweltverschmutzung zur Verantwortung zu ziehen. Diese Berichte wurden den UN-Verhandlungen über einen globalen Kunststoffvertrag vorgelegt.

Aber es geht nicht nur um die Zahlen. Ein Trash Hero zu sein bedeutet, dass wir uns mit anderen Freiwilligen verbunden fühlen, dass wir motiviert sind, etwas zu verändern und dass wir allen dankbar sind, die unsere Bewegung unterstützen und zu ihr beitragen.

Und vor allem bedeutet es, dass wir eine Familie sind!

Vielen Dank an alle unsere Freiwilligen, die zu dem unglaublichen Ergebnis beigetragen haben. Wir sind gespannt, was das Jahr 2023 bringt!

Wir sammeln die Daten seit Dezember 2013 und dies sind nun unsere aktuellen Zahlen!

  • 18’206 Cleanups
  • 139 aktive Chapters in 17 Ländern
  • 466’578 Freiwillige, inklusive 120’673 unter 16 Jahren
  • 2’302’862 kg Müll verantwortungsvoll gesammelt und entsorgt
  • Im Rahmen des Trash Hero Flaschen-Programms wurden 106’188 wiederverwendbare Flaschen verteilt, wodurch 38,8 Millionen Einweg-Plastikflaschen vermieden und 2’107 Tonnen CO2-Emissionen reduziert wurden.
  • Im Rahmen des Trash Hero Taschenprogramms wurden 29’520 wiederverwendbare Trash Hero-Taschen verteilt, wodurch 10,8 Millionen Einweg-Plastiktüten eingespart wurden.

Willst du ein Teil einer Bewegung sein, der sich für den Wandel einsetzt? An den Trash Hero Cleanups kann jeder mitmachen: keine Kosten, keine Anmeldung, einfach vorbeikommen! Eine Liste mit allen Chapters in deiner Nähe findest du hier.

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LydiaUnser Impact bis zum 31. Dezember 2022

„Plastic Matters“ ein Bericht von OceanCare über die Plastikverschmutzung der Schweiz

by Vanessa Rieser on 20/02/2023 No comments

Die saubere Schweiz?

Die Schweiz gilt als eines der besten Länder, wenn es um Abfalltrennung und Recycling geht und bewahrt sich seit jeher das Image eines sauberen Landes. Die Realität malt aber ein anderes Bild, denn gemäss dem neuen Bericht „Plastic Matters“ (Englisch) von OceanCare, hat die Schweiz ein grosses Problem mit Plastik, mit dem Verbrauch und der Abfallbewirtschaftung. 

Der Plastikverbrauch pro Kopf in der Schweiz beträgt 127 Kilogramm pro Jahr und das ist einer der höchste Pro-Kopf-Verbrauch weltweit. Aufgrund eines hohen Lebensstandards (ressourcen-intensiven Lebensstil), übermässigen Konsum und dem allgemeinen Umgang mit Abfall wird hierzulande hauptsächlich auf Verbrennung gesetzt. Das Problem der Verbrennung ist einerseits die Luftverschmutzung und die hochtoxischen Stoffe, die zurückbleiben. Aber vor allem auch die Argumente, dass durch die Verbrennung von Plastik Energie gewonnen werden kann und somit eine gute Lösung sei, kann durch folgende Punkte (Quelle: Gaia, www.no-burn.org) widerlegt werden:

  • Die verarbeitung von Kunststoff zu Treibstoff ergibt nur minderwertige Kraftstoffe
  • Bei der Verbrennung wird viel mehr CO2-Ausstoss erzeugt und Verschärft somit den Klimawandel
  • Es müssen Milliarden investiert werden und ist wirtschaftlich nicht rentabel
  • Es unterstützt die Überproduktion von Plastik und lenkt von echten Lösungen ab

Die Plastikverschmutzung wird immer mehr zu einem Problem, was dringend gelöst werden muss, da es die Umwelt und die Gesundheit aller Bewohner gefährdet. Die Produktion ist innerhalb von zwei Generationen exponentiell angestiegen und auch der Konsum von Plastik in allen Formen ist enorm.

Der Umgang mit dem Recycling und der Wiederverwendung sind aber begrenzt. Die Schweiz kann sich zwar eines hohen Recyclinganteils bei vielen Materialien rühmen, aber Kunststoff gehört sicher nicht dazu. Auf der Website des Bundesamtes für Umwelt können wir lesen, dass „die Schweiz im Gegensatz zu vielen anderen Ländern keine Deponien für brennbare Abfälle seit dem Jahr 2000 unterhält.”. Daher müssen alle Kunststoffabfälle recycelt oder umweltgerecht verbrannt werden. In der Praxis liegt die Priorität aber eindeutig bei der zweiten Möglichkeit, dem Verbrennen.

Aus der Übersicht aus dem Jahr 2010 (Quelle: BAFU) werden nur 145’000 Tonnen (19 %) der Kunststoffabfällen sortiert, von denen immer noch 65’000 Tonnen trotzdem verbrannt werden. Das bedeutet, dass nur  80’000 Tonnen (10 %) recycelt werden.
All dies steht im Gegensatz zu den 700’000 Tonnen Kunststoffabfällen (90 %), die in einer der 30 Müllverbrennungsanlagen oder in Zementwerken des Landes verbrannt werden. Somit ist die Verbrennung von Kunststoffen der beliebteste Weg, wie mit Plastikabfällen umgegangen wird.

Mikroplastik – die heimtückische Plastikverschmutzung

Auf der ganzen Welt findet sich kein Ort mehr, der nicht von der Plastikflut verschont ist, vor allem in Form von Mikroplastik finden sich die Kunststoffe in der Luft, Wasser, Nahrung und in der Erde wieder.

Natürlich betrifft dies auch die Schweiz genau gleich wie alle anderen Länder dieser Welt. Obwohl wir hier keine sichtbaren Plastikberge haben, zeigt sich das Problem auf eine viel perfide Art.

Rund 14‘000 Tonnen Makro- und Mikroplastik landet jedes Jahr in den Böden und Gewässern, aber auch auf schneebedeckten Berggipfeln in den Alpen. Gerade die Mikroplastik-Verschmutzung in den Schweizer Seen und Flüssen ist besorgniserregend, da sie schon ähnlich hoch ist wie in den Meeren.

Das Problem von Littering und von Kunststoffen, die bei der Nutzung in die Umwelt gelangen, bleibt nach wie vor bestehen. Gerade Zigarettenstummel, die sehr klein sind, haben eine grosse Wirkung auf die Umwelt. Beim Plastik, der erst durch die Verwendung in die Umwelt gelangt, reden wir von Reifenabrieb, Mikrofasern aus Kleider, die beim Waschen ins Wasser gelangen, Mikrokügelchen oder Flüssigpolymere aus kosmetischen Produkten.

Fakten – Zur Plastikverschmutzung in der Schweiz

  • 14‘000 Tonnen Plastik landen in der Umwelt. Hauptsächlich von Reifenabrieb (8‘900 Tonnen) und Littering (2‘700 Tonnen)
  • Wegen Littering landet jedes Jahr 100 Tonnen in den Gewässern und 4‘000 Tonnen auf der Erde.
  • Gemäss einer Studie wurde in jedem Schweizer See Mikroplastik entdeckt.
  • Im Genfersee landen bis zu 55 Tonnen Plastik jährlich, was bedeutet, dass sich bis heute 580 Tonnen angesammelt hab
  • Im Rhein bei Basel werden über 238‘000 Mikroplastik-Partikel pro Quadratkilometer gemessen. Die Rhone transportiert 10 Kilogramm nach Frankreich.
  • Man schätzt, dass sich 53 Tonnen Mikroplastik in Schweizer Naturschutzgebieten angesammelt haben.
  • Selbst auch im Schnee auf Berggipfeln und abgelegenen Bergseen werden beträchtliche Mengen Mikroplastik entdeckt

Weitere Fakten rund um die Plastikverschmutzung, sind in dem Factsheet von OceanCare zusammengefasst. 

Was kann man tun?

Gesetze: In der Schweiz gibt es das Umweltschutzgesetz oder das Chemikaliengesetz, welches dazu dienen könnte, den übermässigen Gebrauch von Einwegplastik zu stoppen, was leider nicht genutzt wird, da Bundesrat setzt auf freiwillige Massnahmen. Plastik, dessen Bestimmung nur für den Einmalgebrauch gedacht ist, wie Take-Away-Verpackungen, Einwegtüten oder Mikrokügelchen in Kosmetika, könnten jetzt schon mit der geltenden Gesetzgebung verboten werden. 

Massnahmen: Es sollten weitere Schritte folgen, welche die Plastikkrise auf verschiedenen Ebenen angehen. Zum Beispiel soll der Fokus auf die Wiedereinführung des Pfands gelegt werden und so ein Wiederverwendungssystem geschaffen werden, vor allem für Glasflaschen. Aber auch das Thema Reifenabrieb, Mikrofasern und Zigarettenstummel, sowie die Regulierung von Bioplastik und Flüssigpolymeren, sollte rechtlich definiert und dann Massnahmen ergriffen werden. 

Der Bericht von OceanCare ruft deswegen zum Umdenken auf, damit die Schweiz in Europa eine Vorreiterrolle einnehmen kann. Die Zusammenfassung des Berichtes auf Deutsch findest du unter diesem Link.

Wenn Du auch etwas gegen die Plastikflut in der Schweiz machen willst, dann unterzeichne noch heute die Petition: https://www.oceancare.org/aktiv-werden/petitionen/petition-plastik/

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Vanessa Rieser„Plastic Matters“ ein Bericht von OceanCare über die Plastikverschmutzung der Schweiz

Nachfüllen wird zur Realität

by Lydia on 14/12/2022 No comments

Sandro Schnarwiler, der Geschäftsführer von Schnarwiler AG, setzt sich seit langem leidenschaftlich für das Problem der Plastikverschmutzung ein. Nachdem er 2018 eine Fernsehdokumentation über Trash Hero gesehen hatte, beschloss er, dass er helfen wollte. Er wandte sich an das Trash Hero-Team mit der Idee, ein Nachfüll- und Wiederverwendungssystem für seine Kosmetikprodukte zu entwickeln.

Wir begannen Gespräche mit Schnarwiler über die Entwicklung einer Reihe von vollständig nachfüllbaren Produkten. Durch die Schaffung eines solchen Systems könnte das Unternehmen seinen Plastikverbrauch drastisch reduzieren und die Kunden dabei unterstützen, zu nachhaltigeren Einkaufsmethoden überzugehen.

Sandro Schnarwiler wollte unbedingt eine Partnerschaft mit Trash Hero eingehen, um etwas zu bewirken.

 

Es entstand eine Partnerschaft, aus der die Produktlinie „Love Refill“ hervorging. Es wurden vier Produkte (Shampoo, Conditioner, Seife und Körperlotion) auf den Markt gebracht – natürlich, lokal hergestellt und frei von Tierquälerei in wiederverwendbaren Glasverpackungen. Sobald die Flasche oder der Glasbehälter leer ist, können die Kunden die Flasche auswaschen und zu einem niedrigeren Preis als dem des ursprünglichen Kaufs nachfüllen.

Um sicherzustellen, dass das System von Anfang bis Ende abfallfrei ist, schlug das Team von Trash Hero vor, dass sogar die Grossbehälter, die zum Nachfüllen der einzelnen Flaschen verwendet werden, in der Fabrik gewaschen und wiederverwendet werden, anstatt sie wegzuwerfen. Diese Idee fand ein positives Echo und Schnawiler zeigte, dass er sich bei jeder Gelegenheit für die Reduzierung von Plastik einsetzt.

 

Inzwischen ist das Nachfüllnetz auf über 150 Geschäfte in der ganzen Schweiz angewachsen, darunter auch die nationale Kette Reformhaus und macht das Nachfüllen so einfach wie nie. Die Firma Schnarwiler hat festgestellt, dass das nachfüllbare Sortiment so beliebt ist, dass es die Einwegprodukte als Kerngeschäft fast vollständig ersetzt hat.

Selbst Hotels verlangen inzwischen die Produkte als Ersatz für ihre kleinen Einweg-Toilettenartikel in den Zimmern. Schnarwiler hat errechnet, dass in einem Hotel mit 200 Betten und einer Auslastung von 80% pro Nacht rund 500 Wegwerfplastikbehälter anfallen. Dies ergibt mehr als 180’000 Stück pro Jahr oder fast 4 Tonnen Plastikmüll von nur einem Hotel!

Schnarwiler hilft auch den Hotels, wiederverwendbare Produktspender aus Glas in den Badezimmern zu montieren. Da alles nachgefüllt werden kann, wird sowohl der Kunststoff als auch das Produkt selbst nicht verschwendet.

Momentan haben sich 24 Hotels für das Projekt angemeldet und weitere sind in Vorbereitung!


Ein weiterer Impuls für die Initiative: Eliane, die Gewinnerin des Best Female Solo Act bei den Swissmusic Awards 2018, wurde Markenbotschafterin für die Schnarwiler Nachfüll-Linien, die ab 2022 sowohl „Love Refill“ als auch die neue Linie „Re-use-me“ umfassen.

Sie wirbt bei ihren zahlreichen Fans für die Produkte und das Konzept von refill und hat letztes Jahr zusammen mit Schnarwiler eine Gala veranstaltet, um Spenden für die Trash Hero Projekte und unsere refill Programme in Asien zu sammeln. Wir sind ihr sehr dankbar für ihre Unterstützung.

Sandro Schnarwiler und Trash Hero sind eine Partnerschaft eingegangen, die bewiesen hat, dass Nachfüllen in der realen Welt möglich, praktisch und profitabel ist. Seit Beginn des Projekts im Jahr 2018 wurden mehr als 79’000 Plastikflaschen eingespart*!

Schnarwiler geht in der Beautybranche mit gutem Beispiel voran. Langfristig kommen Nachfüll- und Wiederverwendungssysteme sowohl dem Unternehmen als auch der Umwelt zugute und helfen uns, auf eine plastikfreie Zukunft hinzuarbeiten.

Verschenke ein plastikfreies Jahr 2023

Wenn Du die Nachfüllpackungen selbst ausprobieren möchtest oder jemanden kennst, dem das Konzept gefallen könnte, findest Du die gesamte Produktpalette und die Nachfüllstandorte online.Schnarwiler hat in Zusammenarbeit mit Eliane ein Fanpaket mit nachfüllbaren und wiederverwendbaren Produkten aus dem „Love refill“-Sortiment herausgebracht. Sie haben auch ein brandneues nachfüllbares und plastikfreies Deodorant und eine Zahnpasta in der Tube auf den Markt gebracht – die erste ihrer Art in der Schweiz! Im Januar 2023 werden sie eine nachfüllbare Sonnencreme und einen Lippenbalsam auf den Markt bringen!

Alle Produkte von Schnarwiler werden in der Schweiz aus 100% natürlichen und tierversuchsfreien Inhaltsstoffen hergestellt und bezogen. Alle Produkte sind vegan, mit Ausnahme der Pflegespülung, die eine kleine Menge Bienenwachs enthält.

Für jedes verkaufte Produkt oder jede verkaufte Nachfüllpackung erhält Trash Hero eine Spende – die Details dazu finden Sie in unserem Jahresbericht.


Wenn Du nicht in der Schweiz wohnst, kannst Du uns mit einer Trash Hero E-Card oder einer Spende helfen, unsere Arbeit für eine saubere Welt fortzusetzen.

*ab Dezember 2022.

 

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LydiaNachfüllen wird zur Realität

Brand Audit Report 2022: die Ergebnisse sind da!

by Lydia on 12/12/2022 No comments

Im November veröffentlichte Break Free From Plastic seinen 5. jährlichen Brand Audit-Bericht. Darin wird nicht nur dokumentiert, welche Unternehmen in diesem Jahr für den grössten Teil des gezählten Plastiks verantwortlich sind, sondern auch analysiert, welche Unternehmen in den letzten fünf Jahren in Folge für den grössten Teil der Plastikverschmutzung verantwortlich waren.

Der Bericht 2022 beinhaltet 397 Brand Audits auf sechs Kontinenten; 14’760 Freiwillige nahmen daran teil und zählten und prüften 429’994 Plastikteile von 4’645 Firmen.

Diese Unternehmen sind die grössten Umweltverschmutzer im 2022!

  1. The Coca-Cola Company
  2. PepsiCo
  3. Nestlé
  4. Mondelēz International
  5. Unilever
  6. Procter & Gamble
  7. Mars, Inc.
  8. Philip Morris International
  9. Danone
  10. Colgate-Palmolive

Trash Hero hat wesentlich zu diesen Ergebnissen beigetragen. Wir haben 30 % (120) der in dem Bericht verwendeten Brand Audits eingereicht, 6,8 % (29’504) der gezählten Kunststoffe und 18,2 % (2’968) der teilnehmenden Freiwilligen waren Trash Heroes!  

Da es sich um den fünften Brand Audit Bericht handelt, nutzte Break Free From Plastic die Gelegenheit, die Trends der fünf Jahre gesammelter Daten zu analysieren. Dabei stellte sich heraus, dass Coca-Cola, Nestlé und Pepsico in dieser Zeit durchweg immer die grössten Verschmutzer von Einwegplastik waren. 

Coca-Cola ist mit Abstand der schlimmste Plastikverschmutzer, wobei die Menge an Coca-Cola-Plastik jedes Jahr zunimmt! Dem Bericht zufolge entfielen auf Coca-Cola 31’000 Stück Plastik, die während des Brand Audits gesammelt wurden – ein Anstieg von 61 % seit 2021! Dies ist nicht überraschend, da ein kürzlich veröffentlichter Report festgestellt hat, dass die Plastikproduktion von Coca-Cola um fast 10 % gestiegen ist!

Die Mitglieder von Break Free From Plastic legten die Daten dieses Berichts auf der ersten jährlichen INC-Sitzung vor – einem Treffen der UNEA-Mitgliedsregierungen zur Erörterung des globalen Kunststoffvertrags. Dieses wichtige Treffen, an dem auch Vertreter der Kunststoffindustrie und zivilgesellschaftlicher Gruppen teilnahmen, leitete den Verhandlungsprozess für die Vertragsbedingungen ein. Die Informationen aus dem Bericht machen deutlich, dass grosse Unternehmen Verantwortung für ihre Rolle bei der Plastikverschmutzung übernehmen müssen. Die einzige Möglichkeit, die Plastikverschmutzung zu verringern, besteht darin die Produktion von Plastik zu reduzieren.

Wir sind sehr stolz darauf, Teil einer so wichtigen Bewegung zu sein und eine Rolle bei der Beeinflussung der Politik im Kampf der Plastikkrise zu spielen. Wir möchten uns ganz herzlich bei allen freiwilligen Helfern von Trash Hero bedanken, die über die Jahre hinweg zu diesen Daten beigetragen haben. Wir haben von Anfang an Daten für dieses Projekt gesammelt,. Zu sehen, dass es Teil eines so wichtigen Ereignisses ist, macht es die Mühe wert.

Vielen Dank an Break Free From Plastic für die Analyse aller Daten und die Vertretung unserer Ansichten beim INC1 in dieser Woche.

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LydiaBrand Audit Report 2022: die Ergebnisse sind da!

Trash Hero hilft, die grössten Plastikverschmutzer der Welt zu finden

by Lydia on 20/10/2022 No comments

Ende September haben wir unsere diesjährige Datenerhebung für Brand-Audits abgeschlossen. Dieses Jahr haben wir 120 Brand-Audits durchgeführt! Diese wurden von 57 Chaptern in 6 Ländern – Indonesien, Malaysia, Thailand, Schweiz, Polen und Georgien – durchgeführt. Es nahmen 1’620 Freiwillige teil, die 29’504 Plastikteile erfassten. 

Ein Brand-Audit kategorisiert den Kunststoff, den wir bei Cleanups sammeln (Lebensmittelverpackungen, Haushaltsprodukte, Körperpflegemittel, Rauchermaterialien) und hält vor allem den Namen des Unternehmens fest, das ihn hergestellt hat. Wir teilen diese Daten mit Break Free From Plastic, die sie für den jährlichen Markenprüfungsberichts verwenden.

Break Free From Plastic hat 2018 seinen ersten jährlichen Brand Audit Report veröffentlicht, um die grössten Plastikverschmutzer zu identifizieren und zur Verantwortung zu ziehen. Die weltweit gesammelten Daten können als Beweismittel verwendet werden, um grosse Unternehmen dazu zu bewegen, Verantwortung für den von ihnen verursachten Abfall zu übernehmen. Sie treiben eine Bewegung in Richtung eines systemischen Wandels und einer abfallfreien Wirtschaft an und erzeugen Druck, um echte Lösungen für die Plastikkrise zu schaffen. 

Der Bericht vom 2021 nennt The Coca-Cola Company, PepsiCo, Unilever, Nestlé, Procter & Gamble, Mondelēz International, Philip Morris International, Danone, Mars, Inc. und Colgate-Palmolive als die Unternehmen, die am meisten verantwortlich sind für die Plastikverschmutzung. Coca-Cola, PepsiCo, Unilever und Nestle befinden sich seit Beginn der Berichte unter den ersten fünf. 

Wir möchten uns ganz herzlich bei allen Trash Hero Chaptern und Freiwilligen bedanken, die sich die Zeit genommen haben, ein Brand Audit durchzuführen. Trash Hero war in den letzten fünf Jahren einer der Hauptakteure bei der Datenerhebung für das Brand Audit und ohne das unglaubliche Engagement unserer Trash Hero-Freiwilligen könnten wir das nicht tun.

Der vollständige Bericht wird im Laufe des Jahres veröffentlicht. Wer wird Deiner Meinung nach zu den grössten Plastikverschmutzern gehören? Schreib uns einen Kommentar und teile uns Deine Vermutung mit.

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LydiaTrash Hero hilft, die grössten Plastikverschmutzer der Welt zu finden