Eine Botschaft von unserem ehrenamtlichen Geschäftsführer, Roman Peter:
Als Anfang März das Ausmass und die Schwere der Covid-19-Pandemie deutlich wurden, bestand unsere Priorität darin, dafür zu sorgen, dass unsere Hunderte von Freiwilligen sicher sind. Unser Netzwerk ist global und damals – wie auch heute – reagierte jedes Land anders auf die Bedrohung durch das Corona Virus. Bereits am 13. März gaben wir einfache Richtlinien und ein Instrument für die Risikobewertung für alle Chapter heraus, um ihnen bei der Entscheidung zu helfen, ob sie ihre Aktivitäten weiterführen und wie sie auf sichere Weise vorgehen sollen.
Wir haben auch proaktiv alle Reise- und Unterkunftsbuchungen für unsere Family Meetings – unsere grösste und teuerste Veranstaltung des Jahres – in Südostasien, die im April stattfinden sollten auf Eis gelegt. Diese Vorsichtsmassnahmen bedeutete, dass wir keinen einzigen Franken der Spendengelder verloren haben.
Während dem “Lockdown” können wir „business as usual“ nicht einfach so weiterführen. Alle Programme wurden gemäss den Einschränkungen der jeweiligen Regierung vorübergehend ausgesetzt. Stattdessen haben wir uns darauf konzentriert, unsere Freiwilligen durch häufige Kommunikation und Interaktion zu unterstützen: Die Aufrechterhaltung des Engagements unseres Netzwerks wird der Schlüssel dafür sein, dass wir schnell wieder einsatzbereit sind, sobald es die Situation wieder zulässt.
Als eine bereits schlanke Organisation konnten wir die unmittelbaren Auswirkungen auf unsere Finanzen eindämmen. Wir haben weitere Schritte unternommen, um unsere Kosten zu minimieren, die Arbeit neu zu priorisieren und neu zu verteilen und über unsere bestehenden Netzwerke zusätzliche ehrenamtliche Kräfte zu mobilisieren. Auf diese Weise sind wir in der Lage, alle unsere derzeitigen Mitarbeiter zu halten. Im Folgenden Text gehen wir auf einige dieser Massnahmen näher ein.
Zusammen mit den Reserven, mit deren Aufbau wir 2018 begonnen haben und den Verpflichtungen von Stiftungen und Einzelpersonen für das laufende Jahr sind wir zuversichtlich, dass wir diesen Sturm überstehen werden.
Die langfristige finanzielle Zukunft bleibt jedoch ungewiss. Mehr denn je sind wir auf Unterstützung angewiesen, um unsere Arbeit fortzusetzen.
AKTIVITÄTEN
- Alle gemeinschaftlichen Aktivitäten (Handeln & Bewusstsein, Trash Hero Kids Programm) wurden ab Ende März eingestellt; das Flaschenprogramm wurde ebenfalls gestoppt, da die Geschäfte mit den Nachfüllstationen schliessen mussten.
- Wir haben auf Social-Media neue Beiträge geschaffen, um Aktivitäten zur Abfallreduzierung zu fördern, die allein oder zu Hause durchgeführt werden können, zum Beispiel dieses Trash Hero Kids Video:
- Wir halten die Menschen auf dem Laufenden mit den neusten Informationen zu Corona und wiederverwendbare Stoffe, sowie über Fragen im Zusammenhang mit medizinischen Abfällen
- Wir organisieren derzeit diverse Veranstaltungen online: Workshops, Führungsakademie und Family Meetings. Auch nutzen wird diese Gelegenheit, um Chapter in Ländern einzubeziehen, die zuvor nicht teilnehmen konnten.
- Da die Einschränkungen in verschiedenen Ländern nachlassen, werden einige Cleanups unter Einhaltung der örtlichen Sicherheitsvorschriften wieder aufgenommen.
- Viele Freiwillige wurden persönlich hart von der Krise getroffen, besonders jene in Südostasien, wo die Einnahmen aus dem Tourismus über Nacht verschwunden sind und es wenig bis gar keine staatliche Unterstützung gibt. Es ist möglich, dass wir dadurch einige Chapter verlieren. Wir tun jedoch alles Mögliche (abgesehen von finanzieller Hilfe), um die Moral aufrechtzuerhalten und alle daran zu erinnern, dass sie immer Teil der „Trash Hero Family“ sein werden.
Von links / oben: Trash Hero Tachov motivierte die Leute, mit #oneplaceonehero allein aufzuräumen; Trash Hero Adelaide organisierte „Gruppen“-Cleanups, bei denen jeder für sich alleine hinausging; Trash Hero Tumapel machte Heimunterricht mit dem Trash Hero Kids Buch.
FINANZEN
- Unsere sorgfältige Planung stellte sicher, dass keine vorhandenen Mittel durch die Pandemie verloren gingen
- Einzelne und spontane Spenden sind seit März fast vollständig ausgeblieben
- Wir erwarten, dass das Einkommen aus Veranstaltungen, Partnerschaften usw. erheblich beeinflusst wird.
- Die meisten unserer wichtigsten Gönnern halten ihre Verpflichtungen für 2020 ein, wofür wir sehr dankbar sind
- Wir sind ebenso dankbar für jede Flexibilität seitens der Geldgeber in Bezug auf Verpflichtungen und Zeitvorgaben.
- Wir verfügen derzeit über finanzielle Mittel für 7 Monate Normalbetrieb und weitere 4 Monate mit unseren Reserven.
- Die Gehälter im gesamten Netzwerk (4 Vollzeitstellen) sind bis November dieses Jahres gesichert.
- Es besteht kein Zweifel, dass wir bereit sein werden, mit den Aktivitäten zu beginnen, sobald wir dazu in der Lage sind. Aber die Reserven werden erschöpft sein, so dass wir Mittel benötigen werden, um den Verlust auszugleichen.
- Unser bestehendes Budget und unsere Ziele für dieses Jahr werden wir schätzungsweise um 50 % nach unten korrigieren. Eine endgültige Berechnung können wir noch nicht vorlegen, da sich die Situation immer wieder ändert. Da jedoch das Projekt Wachstum und die finanziellen Ausgaben gleichzeitig zurückgehen, bleibt die Wirkung Ihrer Spende trotzdem in etwa gleich.
MANAGEMENT
- Wir haben gleich zu Beginn der Pandemie im März Richtlinien für unsere Freiwilligen herausgegeben
- Unsere globalen Teams arbeiteten bereits ausschliesslich online zusammen, so dass keine Zeit oder Ressourcen bei der Anpassung an „Home Office“ verloren gingen.
- Mit einem reduzierten Tagesgeschäft sind wir in der Lage, die dringend benötigte Konsolidierung von Programmen und Infrastruktur durchzuführen.
- Dies hat eine Menge neuer Arbeit geschaffen, die sich auf den langfristigen Aufbau von Kapazitäten konzentriert. Unser Personal ist flexibel und hat sich schnell an die neuen Routinen angepasst.
- Unser Kernteam der Freiwilligen ist auf unterschiedliche Weise betroffen: Einige brauchen eine Pause, um sich auf ihre persönliche Situation zu konzentrieren, während andere mehr Zeit anbieten können, da sie zu Hause bleiben müssen. Insgesamt decken wir weiterhin wichtige Übersetzungs- und Verwaltungsaufgaben mit Pro-Bono-Beiträgen ab.
Von links / oben: Mit Trash Hero World Lebensmittelabfälle reduzieren; mit Trash Hero Indonesien zu Hause bleiben; mit Trash Hero Kuwait lernen, wie man mit upcycelt.
KOMMUNIKATION
- Seit Beginn der Krise sind wir in ständiger Kommunikation mit unseren Freiwilligen auf der ganzen Welt geblieben
- Wir veröffentlichen weiterhin Beiträge in sozialen Medien und haben Richtlinien für unsere Chapters herausgegeben, wie sie dasselbe tun können
- Wir überwachen unser soziales Mediennetzwerk (über 200 Konten) auf Fehlinformationen oder unangemessene Postings über das Virus – aber auch auf positive und kreative Postings, die wir weiter teilen.
- Wir haben ein Team in Südostasien aufgebaut, um die Kommunikation in beide Richtungen zu erleichtern.
- Wir haben gute Fortschritte mit unserem Intranet gemacht, welches wir dieses Jahr noch aufschalten wollen.
Das Wirtschaftsklima in den kommenden Monaten wird schwierig, deshalb wird Trash Hero mehr denn je gebraucht, um den Fokus auf die Plastik Reduzierung zu halten. Wir haben bereits gesehen, wie die Kunststoffindustrie begonnen hat, aus den Ängsten der Menschen hinsichtlich der Hygiene Kapital zu schlagen, indem sie auf mehr Einwegprodukte und -verpackungen drängt oder versucht, die Kunststoff-Verbote an verschiedenen Orten aufzuheben.
Es ist wichtig, dass die Wirkung unserer bisherigen Arbeit in dieser Zeit nicht verloren geht. Unsere Gemeinschaften sind darauf angewiesen, dass wir – und Sie – unsere Aktivitäten fortsetzen. Und trotz der Ungewissheit gibt es grosse Chancen für Veränderungen, die diese Krise bietet. Wenn das “Leben” wieder beginnt, können wir dazu beitragen, das „neue Normal“ so zu gestalten, dass es unsere gemeinsame Vision von einer Welt ohne Verschwendung widerspiegelt. Die Hoffnung und der Geist von Trash Hero ist immer noch stark, und mit anhaltenden Unterstützung, können wir weiterhin etwas verändern.
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