Dezember 2024 : Die wichtigsten News des Monats

by Lydia on 18/12/2024 No comments

Unser Überblick über die wichtigsten Meldungen des Monats

Alliance to End Plastic Waste als Greenwashing entlarvt

Es gibt wohl kaum ein eindeutigeres Beispiel für Greenwashing als die gemeinnützige Allianz Alliance to End Plastic Waste. Zu den Mitgliedern gehören die Ölgiganten ExxonMobil, Shell und Dow, die Millionen Tonnen mehr Plastik produzieren als sie mit ihrer Kampagne wieder einsammeln.

 

Recyclingprogramm auf Bali: kaputte Maschinen und schlechte Finanzlage

Ein Projekt der Alliance to End Plastic Waste auf Bali wird von Abfall überschwemmt und kämpft mit kaputten Maschinen und unzureichender Finanzierung. Auf ihrer Website wird es immer noch als ein Projekt beworben, das wirtschaftlich autark ist und einen positiven Beitrag zur Abfallbewirtschaftung auf der Insel leistet.

USA unterstützen die Begrenzung der Plastikproduktion nicht mehr

Noch vor wenigen Monaten sagten die USA zu, die Produktion von Plastik zu reduzieren. In einer von Umweltschützer*innen als absolut verheerend bezeichneten Kehrtwende hat die Regierung Biden ihr Versprechen kurz vor den Gesprächen über das globale Plastikabkommen der UN zurückgenommen.

 

Fünf wichtige Erkentnisse aus den Klimagesprächen in Baku

Die diesjährigen Klimagespräche (COP29) standen ganz im Zeichen der Finanzen. Obwohl eine Einigung erzielt wurde, wird das Unterstützungspaket für Entwicklungsländer, die mit den schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels konfrontiert sind, als „lächerliche Summe“ bezeichnet. In diesem Artikel werden die fünf wichtigsten Erkenntnisse des Treffens zusammengefasst.

 

Interview mit Malaysischer Trash Hero Chapterleaderin: „Wir brauchen einen Systemwechsel“

„Aufräumaktionen sind kurzfristig wirksam, aber sie gehen nicht auf die systembedingten Probleme ein“, sagt Zurainee Kula, Chapterleaderin von Trash Hero Kota Kinabalu, in diesem Interview mit dem Daily Express über die besten Möglichkeiten, etwas gegen Abfall zu unternehmen.

 

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Jeden Monat berichten wir über die wichtigsten Themen aus der Welt der Plastikverschmutzung – und über die Arbeit, die getan wird, um sie zu stoppen. Von Abfall bis hin zu Zero Waste – wir sind immer auf dem neuesten Stand der Forschung, Trends und Greenwashing-Taktiken.

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LydiaDezember 2024 : Die wichtigsten News des Monats

November 2024 : Die wichtigsten News des Monats

by Lydia on 10/12/2024 No comments

Unser Überblick über die wichtigsten Meldungen des Monats

Bienen fressen Nano- und Mikroplastik

Eine neue Studie hat gezeigt, dass Bienen Nano- und Mikroplastik fressen und es zum Nestbau verwenden. Das Plastik schädigt ihr Verdauungs- und Immunsystem. Zudem verursacht es Verhaltensänderungen, die die Bestäubung verhindern und zu Schäden am Ökosystem führen.

 

Abfall ist nach Kohle die schmutzigste Form der Energiegewinnung

Eine BBC-Recherche hat ergeben, dass die Verbrennung von Hausmüll gleich nach der Kohle die schmutzigste Art der Stromerzeugung ist. Dabei werden erhebliche Mengen an Treibhausgasen freigesetzt, insbesondere bei der Verbrennung von Plastik.
Fachleute warnen, dass die Energiegewinnung aus Abfall die Klimaziele untergräbt und zur Luftverschmutzung beiträgt.

Wissenschaftler*innen warnen vor Mikroplastikbelastung durch Make-up

Die Belastung durch Mikroplastik in Kosmetika, die auf der Haut verbleiben, wie Lidschatten und Lippenstift, gibt Anlass zu ernster Sorge. Wissenschaftler*innen fordern mehr Forschung zu den gesundheitlichen Auswirkungen eines längeren Hautkontakts mit diesen gängigen Produkten und ihren erdölbasierten Inhaltsstoffen.

 

70 % des Plastiks aus einem britischen Recyclingprogramm wurde im Ausland verbrannt

In Grossbritannien ist es üblich, weiches Plastik in Supermärkten zum Recycling abzugeben. Eine kürzlich durchgeführte Untersuchung, bei der der Weg dieser Abfälle nachverfolgt wurde, ergab jedoch, dass 70 % davon im Ausland verbrannt wurden, vor allem in der Türkei. Ein vernichtender Bericht der Evironmental Investigation Agency zeigt, dass es sich dabei nicht um einen Einzelfall handelt.

 

Mehr als die Hälfte der Lebensmittelverpackungen aus Plastik kann ersetzt werden

Eine kürzlich durchgeführte Studie hat gezeigt, dass der Grossteil der Lebensmittelverpackungen aus Plastik in Europa ersetzt oder gar ganz abgeschafft werden kann. Dieses Ergebnis unterstützt die Forderung nach einer Infrastruktur für wiederverwendbare Verpackungen, die den Abfall und die ungesunde Abhängigkeit von Plastik verringert.

 

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LydiaNovember 2024 : Die wichtigsten News des Monats

Oktober 2024 : die wichtigsten News des Monats

by Lydia on 10/10/2024 No comments

Unser Überblick über die wichtigsten Meldungen des Monats

Kalifornien verklagt ExxonMobil wegen falscher Angaben zum Recycling

ExxonMobil wird verklagt wegen Irreführung der Öffentlichkeit über die Wirksamkeit des Recyclings. Der Staat Kalifornien ist der Ansicht, die falschen Behauptungen des Ölgiganten hätten direkt zu einer Zunahme der Plastikverschmutzung geführt. Umweltgruppen lobten die Klage und betonen, dass die Industrie dadurch endlich zur Verantwortung gezogen werde.

 

Unser Körper enthält über 3’600 Chemikalien aus Lebensmittelverpackungen

In einer Schweizer Studie wurden mehr als 3’600 Chemikalien wie zum Beispiel BPA und PFAS, die in Lebensmittelverpackungen verwendet werden, im menschlichen Körper nachgewiesen. Diese Chemikalien können aus Verpackungen in Lebensmittel übergehen und langfristige gesundheitliche Auswirkungen haben. Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit weiterer Forschung zu ihrer Migration und ihren gesundheitlichen Auswirkungen.

Ist Plastik die grösste Bedrohung für das Klima?

Auf der New Yorker „Climate Week“ forderten Forscher, dass man sich weltweit auf die Rolle von Kunststoffen bei der globalen Erwärmung konzentriert. In diesem Leitartikel geht es darum, dass das Weglassen der Kunststoffproduktion im Ausstieg der fossiler Brennstoffe ein gefährliches Schlupfloch darstellt. Dieses könnte im neuen globalen Kunststoffabkommen geschlossen werden.

 

Fans protestieren gegen K-Pops verschwenderische Albumprodutkion

Die K-Pop-Aktivistengruppe K4P protestierte vor dem Hauptsitz von Hybe, einem südkoreanischen Musiclabel. Sie forderten vom Unternehmen, die Kampagnen einzustellen, mit denen Fans zum Kauf mehrerer physischer Kopien von Alben und anderen Plastikartikeln animiert werden. Eine Umfrage ergab, dass 42,8 % der K-Pop-Fans die Marketingtaktiken von Hybe als „schlimmste Geschäftspraktiken“ betrachten.

 

Eine Gruppe von Freiwilligen hilft Tempeln, ihren Abfall zu reduzieren

Freiwillige im indischen Bengaluru unterstützen ihre örtlichen Tempeln dabei, Abfall zu reduzieren. Die Initiative fördert Mülltrennung, Kompostierung und die Reduzierung von Einwegplastik in den Opfergaben und bezieht sowohl TempelmitarbeiterInnen als auch BesucherInnen mit ein.

 

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LydiaOktober 2024 : die wichtigsten News des Monats

29. August 2024 : die wichtigsten Storys des Monats

by Lydia on 30/08/2024 No comments

Unser Überblick über die wichtigsten Meldungen des Monats

USA überraschen viele mit der Unterstützung von Grenzwerten für die Plastikproduktion

In einem Briefing hinter verschlossenen Türen signalisierte das Weisse Haus Unterstützung für eine Begrenzung der Kunststoffproduktion. Es wurde keine offizielle Ankündigung gemacht, aber Industriegruppen haben deutlich gemacht, dass sie die Änderung ablehnen. Die Verschiebung gibt Anlass zu Optimismus für ein proaktiveres Vorgehen gegen die Plastikverschmutzung.

 

Mikroplastik macht 0,5 % des menschlichen Hirngewebes aus

Neue Studien zeigen, dass Mikroplastik in das menschliche Gehirn eingedrungen ist, was ernste gesundheitliche Bedenken auslöst. Forscher fordern globale Massnahmen zur Bekämpfung der Plastikverschmutzung, da sich die Beweise für die schädlichen Auswirkungen auf verschiedene Organe häufen. Auch wenn das volle Ausmass der Gesundheitsrisiken unklar ist, bringen Studien Mikroplastik mit Entzündungen, Herz-Kreislauf-Problemen und Fruchtbarkeitsstörungen in Verbindung.

Plastikverpackungen stehen in Verbindung mit vermehrtem Autismus bei Jungen

In einer kürzlich durchgeführten Studie wurde ein Zusammenhang zwischen der Aufnahme von BPA, einer häufig in Kunststoffverpackungen verwendeten Chemikalie und einem erhöhten Autismusrisiko bei Jungen festgestellt. Die Studie untersuchte die BPA-Konzentration bei schwangeren Müttern und verfolgte die Entwicklung ihrer Kinder. Die Forscher fanden heraus, dass eine höhere BPA-Belastung mit einer Unterdrückung eines für die Gehirnentwicklung wichtigen Enzyms verbunden war. Dies führte zu einer höheren Wahrscheinlichkeit einer Autismus-Diagnose.

 

Evian wegen falschen und irreführenden Marketings verklagt

Das in Flaschen abgefüllte Evian-Wasser enthält Mikroplastik und BPA, was im Widerspruch zu den Behauptungen über Nachhaltigkeit und gesundheitliche Vorteile steht. Mit der Klage soll die Muttergesellschaft Danone daran gehindert werden, die Verbraucher in die Irre zu führen und das Bewusstsein für die ökologischen und gesundheitlichen Auswirkungen der Plastikverschmutzung zu schärfen.

 

Ist Ihre Wasserflasche wirklich aus recyceltem Kunststoff hergestellt?

In diesem Artikel wird die mangelnde Transparenz bei der „Massenbilanz“ für recycelten Kunststoff hervorgehoben. Unternehmen können zwar behaupten, dass ihre Produkte recycelten Kunststoff enthalten, aber das System garantiert keine bestimmte Menge, so dass es für die Verbraucher schwierig ist, den tatsächlichen Gehalt der von ihnen gekauften Produkte zu erkennen.

 

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Jeden Monat berichten wir über die wichtigsten Themen aus der Welt der Plastikverschmutzung und über die Arbeit sie zu stoppen. Von Meeresverschmutzung bis hin zu Zero-Waste – wir sind immer auf dem neuesten Stand der Forschung, Trends und Greenwashing-Taktiken.

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Lydia29. August 2024 : die wichtigsten Storys des Monats

29. Juli 2024 : Die wichtigsten News des Monats

by Lydia on 05/08/2024 No comments

Unser Überblick über die wichtigsten Meldungen des Monats

Über 100 SportlerInnen bitten Coca-Cola und PepsiCo, sich für die Wiederverwendung einzusetzen

Über 100 SpitzensportlerInnen haben einen offenen Brief an Coca-Cola und PepsiCo unterzeichnet, dass die Olympischen Spiele 2024 in Paris mehr Mehrwegverpackungen verwenden und somit Einwegplastik reduzieren soll. Sie wiesen auf die Auswirkungen der Plastikverschmutzung auf die Umwelt und die Gesundheit der Sportler hin.

 

Shell zieht Versprechen zurück, das „fortschrittliche Recycling“ zu verbessern

Shell hat sein Versprechen stillschweigend gebrochen, das sie „fortschrittliche Recycling“ von Kunststoffen verstärken wollen. Dies aufgrund von Marktschwierigkeiten und regulatorischer Unsicherheiten. Kritiker behaupten, diese Technologie sei ineffektiv und umweltschädlich. Shell baut die Kunststoffproduktion weiter aus.

Die Bekleidungsindustrie entsorgt tonnenweise Plastikmüll in der Umwelt

Die globale Bekleidungsindustrie ist eine der Hauptquellen für die Verschmutzung durch Plastik: 2019 werden über 20 Millionen Tonnen Plastikmüll erzeugt. Synthetische Kleidung ist der grösste Verursacher, aber auch die Kunststoffverpackungen und das Abfallmanagement tragen zu dem Problem bei. Diese Verschmutzungsquelle wird immer schlimmer, was die Notwendigkeit von Veränderungen in der Branche verdeutlicht.

 

Einzelhändler fördern die Wiederverwendungskultur in Deutschland

Deutschland ist für sein Recycling bekannt und versucht nun wiederverwendbare Verpackungen zu fördern. Kleine Geschäfte bieten Produkte in wiederbefüllbaren Behältern an, aber die logistischen Herausforderungen bleiben bestehen. Die Ladenbesitzer glauben, dass es für die Menschen bequemer sein muss, Abfall zu reduzieren.

 

„Wir können unsere Klimaziele nicht ohne Plastikreduktion erreichen“

Die Plastikverschmutzung ist eine immer grösser werdende Krise, die von Unternehmen angeheizt wird, die Gewinne über die Verantwortung für die Umwelt stellen. Im Interview mit dem Mitbegründer von Trash Hero, Roman Peter, erzählt er von den verheerenden Auswirkungen von Plastikmüll. Von der Verschmutzung bis hin zu Gesundheitsrisiken und legt gleichzeitig die betrügerischen Praktiken der Recyclingindustrie offen. Er fordert einen Systemwechsel hin zu wiederverwendbaren Verpackungen und einer geringeren Plastikproduktion.

 

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Jeden Monat berichten wir über die wichtigsten Themen aus der Welt der Plastikverschmutzung und über die Arbeit sie zu stoppen. Von Meeresverschmutzung bis hin zu Zero-Waste – wir sind immer auf dem neuesten Stand der Forschung, Trends und Greenwashing-Taktiken.

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Lydia29. Juli 2024 : Die wichtigsten News des Monats

Essen wir Plastik?

by Lydia on 25/07/2024 No comments

“Jede Woche essen wir Plastik im Umfang einer Kreditkarte” Vielleicht hast du diese Behauptung schon irgendwo gelesen, aber ist sie ein Mythos oder tatsächlich Realität? Wir gehen der Frage nach, warum es durchaus wahr sein könnte.

Wie kommt das Plastik in unsere Lebensmittel?

Moderne Lebensmittelverpackungen bestehen fast ausschließlich aus Kunststoff: Plastikschalen, Frischhaltefolie, Styroporboxen und Tüten sind nur einige Beispiele. Bei der Verwendung von Kunststoff zerfällt die Oberfläche in winzige Partikel. Diese werden nach ihrer Grösse klassifiziert. Mikroplastik sind winzige Teile von weniger als 5 mm Länge (so gross wie ein Stück Reis). Noch kleiner und für das blossee Auge unsichtbar sind Nanokunststoffe. Diese sind 100 Nanometer (0,0001 mm) oder weniger gross. Zur Veranschaulichung des Unterschieds: Wenn ein grosses Stück Mikroplastik die Grösse eines Fussballs hätte, wäre ein „grosses“ Nanoplastik so gross wie ein Sesamkorn. In diesem Artikel werden wir alle diese Fragmente als „Mikroplastik“ bezeichnen.

Allein durch das Öffnen von Plastikverpackungen werden Millionen von Mikroplastik in die Luft und in unsere Lebensmittel freigesetzt.

Bestimmte Umgebungen beschleunigen die Zersetzung von Kunststoff, so dass er noch mehr Partikel freisetzt. Dazu gehören Hitze, z. B. mit der Mikrowelle, sowie Fett und Säure aus Nahrung. Der direkte Kontakt mit Lebensmitteln ist einer der Gründe dafür, dass Mikroplastik auf unseren Tellern landet, aber es findet sich auch in Produkten, die nicht in Plastik eingewickelt sind. Wie kommen sie also dorthin?

  • Die Umwelt: Mikroplastik verunreinigt Erde und Wasser. Pflanzen nehmen es auf oder es wird von Nutztieren aufgenommen und gelangt in unser Obst, Gemüse und auch in Milchprodukte.
  • Mikroplastik in der Luft: Bei der Herstellung, der Verwendung, dem Recycling und der Verbrennung von Kunststoffen wird Mikroplastik in die Atmosphäre freigesetzt, das dann von Tieren in der Nahrungskette eingeatmet wird.
  • Landwirtschaft: Wasser was Mikroplastik enthält wird zur Bewässerung verwendet. Plastikfolie, die zur Unkrautbekämpfung verwendet wird, wird in den Boden gepflügt, auf dem danach Pflanzen und Gemüse wachsen. Sogar Düngemittel sind in Plastik eingekapselt.
  • Verarbeitung: Hohe Temperaturen bei der Verarbeitung von Lebensmitteln können die Auslaugung von Kunststoffen aus den Geräten verstärken. Der Kontakt mit Vinylhandschuhen, die von den Lebensmittelverarbeiter getragen werden, mit Kunststoffschläuchen in Verarbeitungsmaschinen und mit dem Förderband kann dazu beitragen, dass Plastik in unseren Mahlzeiten enthalten ist.

Auf die eine oder andere Weise enthalten die meisten unserer Lebensmittel und Getränke einen gewissen Anteil an Mikroplastik. Der Verzehr von Plastik gibt Anlass zu ernster Besorgnis. Aber warum ist das so?

Chemikalien in Plastik

Up to 50% of plastic, by weight, is chemical additives. These are used to change how plastic behaves – for example making it flexible, hard, heat resistant, or stretchy – or to give it different colours or shine. A staggering 16,325 different chemicals have to date been identified, but the actual number is likely close to 100,000! You’ve probably heard of some already:

  • Bisphenol A (BPA) härtet Plastik
  • Phthalate macht Plastik weich und flexibel
  • Flammschutzmittel machen Kunststoff widerstandsfähiger gegen Hitze

Ein grosser Teil (26 %) dieser Zusatzstoffe sind gefährliche Chemikalien. Diese Chemikalien werden mit Fortpflanzungsproblemen, Atembeschwerden, erhöhtem Krebsrisiko und Verhaltensveränderungen in Verbindung gebracht.

Ein noch grösserer Anteil, nämlich 66 %, sind unbekannt – die Wissenschaftler wissen nicht genug über sie, um sagen zu können, welche Auswirkungen sie haben könnten. Nach den geltenden Vorschriften sind die Unternehmen nicht verpflichtet, vollständige Informationen über die Inhaltsstoffe ihrer Kunststoffverpackungen weiterzugeben. Und viele der enthaltenen Chemikalien werden nicht einmal absichtlich hinzugefügt, sie sind Nebenprodukte von Reaktionen zwischen anderen Zusatzstoffen.

Dies ist eines der Probleme mit recyceltem Kunststoff. Durch das Einschmelzen und Mischen verschiedener Kunststoffarten zu einem neuen Material entsteht ein komplexer „Cocktail“ aus unbekannten Chemikalien, der die Einschätzung der Gesundheitsrisiken weiter erschwert.

Zahlreiche unabhängige Forschungsergebnisse zeigen, dass unsere ständige Belastung mit den bekannten Chemikalien in Kunststoffen, selbst in geringen Mengen, im Laufe der Zeit ein ernsthaftes Risiko darstellen könnte. Die zunehmende Mikroplastikbelastung macht es jedoch schwierig, die genauen Chemikalien zu identifizieren, die gesundheitliche Probleme verursachen. Dieser Mangel an Klarheit ist ein Problem für die Regulierungsbehörden.

Welche Vorschriften schützen uns davor?

Es gibt bereits einige Vorschriften zur Begrenzung schädlicher Chemikalien, die jedoch je nach Standort und Art des Kunststoffs variieren. Der derzeitige Ansatz beruht auf einer risikobasierten Bewertung. Das bedeutet, dass Chemikalien mit begrenzten Sicherheitsinformationen frei verwendet werden können und sich erst als gefährlich erweisen müssen, bevor sie verboten werden. Dies kann bis zu 20 Jahre dauern! Ausserdem ist eine „bedauerliche Substitution“ möglich, bei der Unternehmen eine verbotene Chemikalie durch eine strukturell ähnliche Chemikalie mit einem anderen Namen ersetzen können. Ein gutes Beispiel dafür ist Bisphenol A (BPA). Es war häufig in wiederverwendbaren Plastikwasserflaschen enthalten, bis es aufgrund von Sicherheitsbedenken eingeschränkt wurde. Es wurde durch andere Bisphenole, wie BPS oder BPF, ersetzt, die wahrscheinlich genauso schädlich sind.

Chemikalien, die in Konsumgütern und Verpackungen verwendet werden, sollten stattdessen dem Vorbeugeprinzip folgen. Das bedeutet, dass die Sicherheit von Chemikalien nachgewiesen werden muss, bevor sie verwendet werden können. Auch hier gehen wir davon aus, dass Risiken bestehen können, wenn es nicht genügend Daten gibt.

Die Verhandlungen über den globalen Plastikvertrag sind in vollem Gange. Mikroplastik und die Migration von Chemikalien stehen dabei ganz oben auf der Tagesordnung. Wissenschaftler und Aktivisten drängen auf mehr Transparenz bei der Verwendung von Chemikalien und eine weltweite Umstellung auf das Vorbeugeprinzip. Die Kunststoffindustrie wehrt sich mit dem Hinweis auf „Betriebsgeheimnisse“ und meint, ein risikobasierter Ansatz sei ausreichend.

Unterstütze uns bei der Forderung nach einem starken Plastikvertrag, der uns alle vor schädlichen Chemikalien schützt und unterzeichne diese Petition. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie ein starkes Abkommen aussieht, besuche den entsprechenden Bereich unserer Website.

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LydiaEssen wir Plastik?

Der Schlüssel zur Motivation: Trash Hero Family Meetings

by Lydia on 05/07/2024 No comments

Die Leute fragen oft, was die Freiwilligen von Trash Hero antreibt und was sie dazu bringt, das ganze Jahr über in ihrer Freizeit Cleanups zu organisieren. Das Geheimnis liegt in der Unterstützung der Trash Hero Family Meetings. Hier können sich unsere Chapter-Teams vernetzen, austauschen und das „Warum“ hinter unseren Aktionen besser verstehen. Das ist oft eine intensive und tiefgreifendere Erfahrung. Ein Freiwilliger aus Thailand sagte dazu, dass es „kein anderes Seminar gibt, das sich so sehr für die Seele und die Welt lohnt“.

Diese Treffen bringen Freiwillige für 3 Tage zusammen:

  • Wissensaufbau: Workshops und Präsentationen zur Problematik der Plastikverschmutzung
  • Stärkung der Kompetenzen: Aufbau von Führungskapazitäten in der Community
  • Motivationssteigerung: Stärkung von positiver Energie und Inspiration durch Austausch und Verbindung mit anderen

Bei den diesjährigen Family Meetings, die in Indonesien und Thailand stattfanden, ging es um die grundlegende Frage: Warum machen wir Cleanups?

Die Antwort – die nicht unbedingt das ist, was die Leute erwarten – prägte den Rest des Inhalts: Aufklärung über Zero-Waste und Förderung des Engagements der Community.

  • Die Workshops ermutigten die Teilnehmer, kritisch über Abfall nachzudenken. Wir haben das grosse Ganze betrachtet und verstanden, dass die Plastikverschmutzung ein Symptom eines grösseren systemischen Problems ist.
  • Die Präsentationen befassten sich auch mit den Auswirkungen von Plastik auf das Klima und die menschliche Gesundheit.
  • In den Gruppensitzungen ging es um den Aufbau von Vertrauen, Führungsqualitäten und effektive Kommunikation.
  • Mit verschiedenen Spiele wurde für gute Laune gesorgt und gleichzeitig den Lernstoff vertieft.
  • Eine gemeinsamer Cleanup zeigte die Möglichkeit für Aufklärung auf, bewährte Verfahren und (in Indonesien) ein Brand-Audit.

Für das indonesische Meeting reisten fast 60 Teilnehmer aus allen Teilen des Landes vom 31. Mai bis 2. Juni nach Sanur auf Bali.

In Thailand fand die Veranstaltung vom 7. bis 9. Juni in Bangkok statt. Sie brachte Teilnehmer aus ganz Südostasien zusammen, darunter Thailand, Malaysia, Kambodscha, Vietnam und Myanmar. Die Sitzungen fanden parallel in Thai und Englisch statt, wobei sich die Freiwilligen in den Pausen und bei den Cleanups munter unter die Teilnehmer mischten. Wie ein Freiwilliger aus Malaysia sagte: „Die Sprache war überhaupt kein Hindernis, wenn man die gleichen Dinge sieht und fühlt.“

Die Vorträge mit den Gastrednern, den Führungstrainern Pak Made Pay (Indonesien) und Khun Amnat (Thailand), erfreuten sich grosser Beliebtheit, da sie Einblicke in die Teambildung und die für eine effektive Führung erforderlichen Qualitäten gaben. Vielen Dank an beide für die Weitergabe ihrer Weisheiten, die zweifellos Auswirkungen auf unsere Chapterteams haben werden. Wir hoffen, bald eine ähnliche Schulung für alle Freiwilligen anbieten zu können.

Im Anschluss an die Meetings haben wir eine Feedback-Umfrage an alle Teilnehmer verschickt und die Reaktionen waren überwältigend positiv. 100 % der Freiwilligen, die geantwortet haben, fühlten sich besser informiert über die Themen Abfallvermeidung und Plastikverschmutzung und 96 % hatten das Gefühl, dass ihre Motivation gestiegen ist. Ein Freiwilliger aus Thailand kommentierte: „Durch die Veranstaltung habe ich mehr über Plastikmüll erfahren, von der Quelle bis zu den Lösungen. Und wie man mit Aktivitäten Menschen aus verschiedenen Regionen miteinander verbindet.“

Trash Hero World unterstützt die Family Meetings in vollem Umfang und übernimmt die Reise-, Verpflegungs- und Unterkunftskosten für alle Teilnehmer. Wir kümmern uns auch um die Logistik und die Gestaltung, Erstellung und Bereitstellung der Inhalte.

Im Juli organisiert Trash Hero Switzerland ein Zero-Waste-Picknick, um sich gegenseitig zu feiern, motivieren und die neuen Chapterleader in der Familie zu begrüssen. Die gemeinsamen Erfahrungen, das erlernte Wissen und die tollen Kontakte, das sind die Dinge die uns motivieren, eine Welt ohne Plastikverschmutzung zu schaffen.

Lass uns den Elan beibehalten.

Trash Hero Indonesien Family Meeting 31. Mai – 2. Juni

Ort: Sanur, Bali

Teilnehmer: 57

Chapters: 27

Trash Hero Family Meeting Thailand 7.- 9. Juni

Ort: Bangkok, Thailand

Teilnehmer: 40

Chapters: 22

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LydiaDer Schlüssel zur Motivation: Trash Hero Family Meetings

27. Juni: die wichtigsten News des Monats

by Lydia on 02/07/2024 No comments

Unser Überblick über die wichtigsten Meldungen des Monats

Die Karte des Mikroplastiks: Welche Länder verbrauchen am meisten?

Der Mensch nimmt Mikroplastik über das Essen und die Luft auf. Jüngste Studien haben gezeigt, dass die Menge je nach Standort variiert. Diese Mikroplastikkarte zeigt, welche Länder am meisten verbrauchen.

US-Bundesstaat verklagt Coca-Cola und PepsiCo wegen Plastikverschmutzung

Der Bundesstaat Baltimore geht gerichtlich gegen Kunststoffhersteller vor, da diese für die Umweltverschmutzung durch Plastik verantwortlich sind. Dies schädigt die Umwelt und die öffentliche Gesundheit. Baltimore schliesst sich einer wachsenden Bewegung an, die Kunststoffunternehmen für die Umweltverschmutzung und ihre gesundheitlichen Folgen zur Verantwortung zieht.

EU warnt vor „Verzögerungstaktik“,die den Globalen Plasktikvertrag blockieren wird

Die EU hat davor gewarnt, dass die Verzögerungen anderer Länder das globale Plastikabkommen gefährden. Der entscheidende Streitpunkt ist die Frage, ob Ziele zur Verringerung der Kunststoffproduktion festgelegt werden sollen. Ein paar Länder möchten das Abkommen lediglich auf die Bekämpfung der Plastikverschmutzung beschränken, während andere die Reduzierung der Plastikproduktion und des Plastikverbrauchs einbeziehen wollen.

Der Mythos des chemischen Recyclings

In diesem Artikel geht es um das Täuschungsmanöver der Pyrolyse und zeigt auf, wie die Kunststoffrecyclingindustrie die Zahlen aufbläht. Die Pyrolyse wird zwar als Wundermittel angepriesen, aber sie reduziert die Produktion neuer Kunststoffe nur um einen winzigen Prozentsatz. Ein Journalist hat die Berrechnungen analysiert und dabei entdeckt, dass die Zahlen einen falschen Eindruck von der Wirksamkeit vermittelt haben.

Wie eine kleine Pazifikinsel die Plastikverschmutzung reduziert

Die Insel Vanuatu hatte früher ein grosses Problem mit der Verschmutzung durch Plastik, aber nachdem die Öffentlichkeit Druck ausgeübt hatte, verbot die Regierung Einwegplastik. Es bleibt zwar weiterhin noch einiges zu tun, aber es hat schon einen grossen Unterschied gemacht.

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Lydia27. Juni: die wichtigsten News des Monats

30. Mai: Die wichtigsten Geschichten des Monats

by Lydia on 04/06/2024 No comments

Unser Überblick über die wichtigsten Meldungen des Monats

Mikroplastik in jedem getesteten menschlichen Hoden gefunden

In einer neuen Studie wurde Mikroplastik in allen untersuchten Hoden von Menschen und Hunden gefunden. Die Forschung befindet sich noch im Anfangsstadium, aber sie ergänzt die Beweise für die weit verbreitete Verschmutzung durch Mikroplastik und mögliche Gesundheitsrisiken.

Mehr Plastikproduktion = mehr Plastikverschmutzung

Eine neue Studie zeigt einen engen Zusammenhang zwischen der Plastikproduktion und der Plastikverschmutzung. Jede Steigerung der Produktion um 1 % führt zu einem Anstieg der Umweltverschmutzung um 1 %. Die Coca-Cola Company steht an der Spitze der Verursacher und ist für 11 % des Markenplastikmülls verantwortlich. In der Studie werden eine Verringerung der Plastikproduktion und strengere Vorschriften für Unternehmen gefordert.

Kleine billige Sachets verursachen grosse Probleme

Kleine Einwegplastiktütchen sind ein grosses Umweltproblem in Südostasien. Sie sind billig und beliebt, nicht zu recyceln und landen oft auf Mülldeponien oder in Gewässern. Die erste Studie dieser Art, die von Trash Hero Indonesia und Mitgliedern von Break Free From Plastic gemeinsam durchgeführt wurde, geht der Frage nach, wer für diesen Abfall verantwortlich ist.

Hoher Gehalt an giftigen Kunststoffchemikalien in Shein-Produkten

Shein-Produkte, darunter auch Kinderschuhe, enthielten giftige Chemikalien, die die Sicherheitsgrenzwerte um das Hundertfache überschritten. Südkorea fordert die Rücknahme dieser Artikel und die Kontrollen haben ergeben, dass fast die Hälfte der getesteten Shein-Produkte schädliche Stoffe enthalten.

Anwälte an Kunststoffhersteller: Bereiten Sie sich auf grosse Klagen vor

Ein amerikanischer Anwalt sagt eine Welle von Klagen gegen Hersteller von PFAS voraus, wegen möglicher Gesundheitsrisiken, die von einer giftigen Chemikalie herführt, die in Kunststoffen verwendet wird. PFAS sind „ewige Chemikalien“, die mit Krebs und anderen Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht werden. Es wird mit einem massiven Rechtsstreit gerechnet, der möglicherweise noch über die vergangenen Asbestklagen hinausgehen wird.

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Lydia30. Mai: Die wichtigsten Geschichten des Monats

Klare Forderungen nach Massnahmen beim Plastikabkommen, aber die Länder machen kaum Fortschritte

by Seema on 04/06/2024 No comments

Der Druck war gross auf der INC-4, der vorletzten Gesprächsrunde zur Ausarbeitung eines internationalen, rechtsverbindlichen Abkommens zur Beendigung der Plastikverschmutzung. Nachdem auf den drei vorangegangenen Sitzungen keine wesentlichen Fortschritte erzielt worden waren, begannen die Mitgliedstaaten schliesslich mit der Diskussion über den Inhalt des Vertrags.

Während der sieben Tage (23. – 29. April 2024) in Ottawa gelang es den Delegierten, einige der vorgeschlagenen Texte zu „straffen“, aber mit einer Flut neuer Zusätze und Klammern, die zeigten, dass sie mit den darin gesetzten Worten nicht einverstanden sind. Am Ende blieb ein Entwurf übrig, der noch lange nicht bereit ist für die im November 2024 stattfindenden Verhandlungen an der letzten Sitzung in Busan, Korea.

Eine Momentaufnahme des gestrafften INC-4-Textes: Alle Wörter in Klammern wurden von mindestens einem Mitgliedstaat beanstandet.

Im Wissen, dass noch viel Arbeit zu erledigen ist, einigten sich die Mitgliedsstaaten auf die Einsetzung einer Gruppe zur Ausarbeitung von rechtlichen Dokumenten, die zur Klärung des Textes des Abkommen beitragen sollen. Dies ist dringend erforderlich, da der Text jetzt mindestens 3’686 Klammern enthält, was ihn fast unverständlich macht.

Die Länder einigten sich auch darauf, zwei Expertenarbeitsgruppen einzurichten, die bis November bestimmte Aspekte des Vertrags erörtern sollen wie z. B. bedenkliche Chemikalien, Produktdesign und finanzielle Unterstützung. Vor allem die primären Kunststoffpolymere, die in Ruanda als „der Elefant im Raum“ bezeichnet wurden, standen vor INC-5 nicht zur Diskussion. Der Versuch, eine solche Arbeitsgruppe einzurichten, die sich mit der Reduzierung der Kunststoffproduktion befassen sollte, wurde in letzter Minute abgelehnt. Das bedeutet, dass es zwar schwierig, wenn auch nicht unmöglich sein wird, die Produktionsobergrenze in den endgültigen Vertrag aufzunehmen, was der Schlüssel zur Beendigung der Plastikverschmutzung ist.

Wie bei den INC-Sitzungen inzwischen üblich, blockierten und verzögerten einige wenige Länder weiterhin die Diskussionen. Sie versuchten, den Geltungsbereich des Vertrags auf die Abfallbewirtschaftung zu beschränken, statt wie vorgeschrieben auf den gesamten Lebenszyklus von Kunststoffen. Und dabei sollen alle Verweise auf Produktion, bedenkliche Chemikalien, Herstellerverantwortung, Menschenrechte und Mikroplastik gestrichen werden.

Ein Delegierter sagte, dass jedes einzelne Material Partikel in die Luft abgeben kann – sogar die menschliche Haut -, so dass Kunststoffe nicht hervorgehoben werden sollten. Andere bestritten die Existenz wissenschaftlicher Beweise für die Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit, schlugen eine Formulierung vor, welche die „kritische Rolle von Kunststoffen für die nachhaltige Entwicklung“ zwar anerkennt, aber warnten vor einer „plötzlichen Abkehr“ von Kunststoffen.

Diese Art von unlauteren Verhandlungen kann nur durch eine strenge Regelung der Interessenkonflikte und das Recht der Mitgliedstaaten, über Entscheidungen abzustimmen, verhindert werden. Das Ziel des Kunststoffvertrags ist es, Lösungen für eine gemeinsame Krise zu finden, die von einer Minderheit schlechter Akteure verursacht wurde. Aber wenn diese Akteure präsent sind und verlangen, dass jeder Text ihre Zustimmung braucht, wie können wir dann jemals hoffen, dies zu erreichen?

Highlights

Juliet Kabera, Rwanda

Der Höhepunkt der sieben Tage war ein Vorstoss für eine Begrenzung der Produktion neuer Kunststoffe, der von Peru und Ruanda unterstützt wurde. Ihr Vorschlag, ein globales Ziel zur Reduzierung des weltweiten Verbrauchs von primären Kunststoffpolymeren um 40 % bis zum Jahr 2040 gegenüber dem Stand von 2025 festzulegen, wurde auf der Tagung von mindestens 29 Mitgliedstaaten unterstützt.

Im Anschluss an den Vorschlag haben diese Länder die „Bridge to Busan Declaration on Plastic Polymers“ (Brücke nach Busan Deklaration über Kunststoffpolymere) ins Leben gerufen, um die INC-Delegierten dazu zu bewegen, sich im Vorfeld der INC-5 für eine Reduzierung der Primärkunststoffproduktion einzusetzen.

Beim Meeting waren viele Rechtsinhaber (Vertreter) anwesend, darunter der Ausschuss für indigene Völker, Abfallsammler, Frauen, Arbeitnehmer und Jugendorganisationen. Rechteinhaber unterscheiden sich von Stakeholdern, da sie international anerkannte menschliche oder kollektive Rechte besitzen, die durch das Ergebnis des Vertrags beeinträchtigt werden. Sie hielten bewegende Reden während des Meetings und führten den „Marsch zur Beendigung des Plastikzeitalters“ durch die Stadt an.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfahl, dass die Verwendung von Kunststoffen in der Medizin und im Gesundheitswesen nicht vom Vertrag ausgenommen werden sollte und das Büro des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte forderte eine Verringerung der Kunststoffproduktion mit der Begründung, dass „jeder Mensch, der die Wahl hat, die Natur der Zerstörung vorziehen wird“.

Tiefpunkte

Die Einmischung der Industrie in den Verhandlungsprozess hat deutlich zugenommen. Wir sahen alles, von bezahlter Werbung rund um den Veranstaltungsort, die die Vorzüge von Plastik anpries, bis hin zu Berichten über Schikanen und Einschüchterungen seitens der unabhängigen Wissenschaftsvereinigung. Es gab viele von der Industrie gesponserte Veranstaltungen, darunter eine vom weltgrössten Hersteller von PET-Harz mit dem Namen „Friends of Zero Waste“, während Vertreter von Kunststoffherstellern und Handelsverbänden neben Mitgliedern offizieller Regierungsdelegationen in den Verhandlungssälen sassen.

Die Lobbyarbeit der Industrie und die Verbreitung von Fehlinformationen an die Mitgliedstaaten waren koordiniert und kalkuliert. Eines der Themen der intersessionalen Arbeiten ist daher die „Verbesserung der Recyclingfähigkeit“, obwohl die Gefahren für Gesundheit und Umwelt, die von der Vermischung und Konzentration chemischer Zusatzstoffe während des Recyclingprozesses ausgehen, eindeutig belegt sind.

Eine von CIEL durchgeführte Analyse der veröffentlichten INC-4-Teilnehmerliste ergab, dass 196 Lobbyisten der fossilen Brennstoff- und Chemieindustrie für die Veranstaltung angemeldet waren – ein Anstieg um 37 % gegenüber dem letzten Treffen vor sechs Monaten. Bei Nebenveranstaltungen und informellen Treffen waren wahrscheinlich noch viel mehr Menschen anwesend.

Was geschieht nun?

In der Abschlusssitzung der INC-4, die in den frühen Morgenstunden endete, beschlossen die Länder, die intersessionalen (vorbereitenden) Arbeiten zu priorisieren:

1) Wie die Umsetzung des Vertrags finanziert werden soll;
2) die besorgniserregenden Chemikalien in Kunststoffprodukten zu bewerten; und
3) Produktdesigns überdenken, der Wiederverwendbarkeit und der Wiederverwertbarkeit.

Anderen Teilen des Vertrags – darunter primäre Kunststoffpolymere, Mikroplastik und erweiterte Herstellerverantwortung – wurden weder Zeit noch Mittel zugewiesen.

Die Mitgliedstaaten erklärten sich bereit, Beobachter an diesen Arbeiten teilnehmen zu lassen. Über die Zusammensetzung und den Zeitplan der Arbeitsgruppen muss noch entschieden werden.

Darüber hinaus wurde beschlossen, eine juristische Redaktionsgruppe einzurichten, die den Text rechtlich prüfen und Empfehlungen für die nächste Sitzung abgeben soll.

Die beiden grossen offenen Fragen des Verhandlungsprozesses bleiben offen: Wird der INC auf die Forderungen nach einer klaren Regelung der Interessenkonflikte eingehen, um zu verhindern, dass das künftige Abkommen durch die Petrochemie-Lobby zum Scheitern gebracht wird? Und werden sie das Recht auf Abstimmung über alle Entscheidungen schützen, so dass es nicht verwässert wird?

Graham Forbes, Leiter der globalen Kunststoffkampagne von Greenpeace, drückt es so aus: „Wenn die Mitgliedstaaten bis zur INC-5 in Busan nicht handeln, werden sie wahrscheinlich einen Vertrag bekommen, der auch von ExxonMobil und seinen Gefolgsleuten hätte geschrieben werden können“.

Bildnachweis: alle Fotos wurden im INC-4-Veranstaltungsort von IISD/ENB aufgenommen – Kiara Worth

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SeemaKlare Forderungen nach Massnahmen beim Plastikabkommen, aber die Länder machen kaum Fortschritte