Abfallhandel – was ist das? Die Antworten findest du hier

by Seema on 19/09/2024 No comments

Wenn du deinen Müll in die Tonne wirfst, weisst du dann wirklich, wo er hinkommt?

In diesem Beitrag befassen wir uns mit dem Abfallhandel, einer weit verbreiteten, aber wenig bekannten Praxis, bei der Unmengen von Müll rund um den Globus transportiert werden.

Worum geht es beim globalen Abfallhandel?

Beim Abfallhandel tauschen Länder Abfallstoffe aus. Es werden verschiedene Müllsorten exportiert und importiert, darunter Sondermüll, ungefährliche Stoffe, wiederverwertbare und nicht recyclebare Abfälle.

Welche Länder beteiligen sich am Abfallhandel?

Viele Länder sind darin involviert, aber der Handel findet hauptsächlich in eine Richtung statt. Abfall aus den reichen Industrieländern wird in einkommensschwächere Länder exportiert. Die wichtigsten Bestimmungsländer für Abfallexporte liegen in Südostasien, Afrika und Lateinamerika. Zentralasien und Osteuropa sind auch häufige Ziele. Abfälle werden sowohl von staatlichen Stellen als auch von privaten Unternehmen exportiert und importiert

Warum wird Abfall international gehandelt?

Die meisten Länder im Globalen Norden produzieren mehr Abfall als sie bewältigen können. Überverpackung und Überkonsum sind die Norm. Die USA etwa stellen 4% der Weltbevölkerung, produzieren aber 12% der globalen Siedlungsabfälle. Und dann gibt es auch noch die Industrieabfälle, von denen um ein Vielfaches mehr anfällt. Die Umweltvorschriften in diesen Ländern sind in der Regel streng und die Kosten für Recycling oder die richtige Entsorgung sind hoch. Mit der Ausfuhr von Abfällen werden diese Unannehmlichkeiten vermieden, da man die Vorteile niedriger Arbeitskosten und der viel laxeren Vorschriften in Übersee nutzen kann. Dadurch wird die Abfallentsorgung faktisch in das Empfängerland verlagert.

Wie viel Abfall wird gehandelt?

Exakte Zahlen zum jährlichen Umfang der weltweit gehandelten Abfallmengen sind schwierig zu erfassen. Man schätzt jedoch, dass es sich um mehrere 100 Millionen Tonnen handelt, wobei erhebliche Mengen an Sondermüll, Elektronik- und Kunststoffabfällen über die Grenzen hinweg transportiert werden.

Warum stimmen Länder der Einfuhr von Abfällen zu?

Einige korrekt sortierte Materialien – Altmetalle zum Beispiel – haben noch einen gewissen Wert. Doch hauptsächlich akzeptieren Länder Abfallimporte deshalb, weil sie kaum eine andere Wahl haben. Aufgrund globaler Ungleichheiten haben Entwicklungsländer selten genug wirtschaftliche Macht oder Einfluss, um solche Container abzulehnen, insbesondere, wenn sie von den Exportnationen hinsichtlich Handel, Krediten oder Investitionen abhängig sind. Angesichts dieser Situation wird der Abfallhandel als eine Form des Kolonialismus angesehen, da er bekannte historische Muster der Ausbeutung, Umweltverschmutzung und Verletzung von Menschenrechten widerspiegelt.
Es wird geschätzt, dass 15–30% der Abfalltransporte illegal sind. Container werden oft falsch ausgewiesen (z.B. als rezyklierbare „Wertstoffe“, „Papier“ oder „Waren“, obwohl sie nichts davon beinhalten), oder an nicht genehmigte Einrichtungen geschickt. Amtliche Kontrollen werden mithilfe von Bestechung umgangen. Interpol klagt über die Zunahme organisierter krimineller Banden im Plastikmüllhandel – und über den Mangel an Ressourcen, um gegen sie anzukämpfen.

Was passiert mit dem Abfall?

Ob der Import nun legal oder illegal erfolgt, und unabhängig von den Absichten der Ausführenden: Die meisten importierten Abfälle werden nicht ordnungsgemäss entsorgt. Einige häufige Szenarien sind:

  • Illegale Müllentsorgung: Der Abfall wird an unerlaubten Orten entsorgt, wie z. B. in Flüssen, Wäldern oder sogar mitten in Siedlungen. Abfälle von britischen Supermärkten wurden in Gemeinden in Myanmar und Malaysia illegal entsorgt. Tonnenweise giftige Müllverbrennungsschlacke aus Amerika wurde von mehreren Ländern zurückgewiesen. Ein Teil der Schlacke wurde nach Haiti geschmuggelt und dort widerrechtlich entsorgt; der Rest wurde in den Ozean gekippt.
  • Unsicheres Recycling: Der wiederverwertbare Abfall wird in technisch schlecht ausgestatteten, oft illegalen Recyclinganlagen von Arbeiter*innen mit wenigen Rechten und unter unzureichenden Sicherheitsvorkehrungen verarbeitet. In Malaysia wurden illegale Recyclingzentren entdeckt, die deutsche Abfälle verarbeiten.
  • Verbrennung: Abfälle werden unter freiem Himmel verbrannt – oft in Siedlungsnähe –, in Zementöfen entsorgt oder als Brennstoff verkauft.

Wie wirkt sich der Abfallhandel auf die Empfängerländer aus?

Umweltschäden

Wirtschaftliche Schäden

  • Der Zustrom ausländischer Abfälle überlastet lokale Abfallwirtschaftssysteme. Länder, die kaum in der Lage sind, ihr eigenes Recycling zu bewältigen, müssen jetzt mit Tausenden von Tonnen zusätzlichem Müll fertig werden.
  • Durch den Zustrom von Abfällen sinken auch die Marktpreise für wiederverwertbare Materialien. Die lokalen Müllsammler*innen, von denen die meisten ohnehin schon unter prekären Bedingungen arbeiten, verarmen dadurch noch mehr.
  • Die Beseitigung illegal entsorgter Abfälle und die Bewältigung langfristiger Gesundheits- und Umweltschäden nimmt beträchtliche öffentliche Mittel in Anspruch.

Soziale und gesundheitliche Folgen

  • Ganze Gemeinden leben neben dem Müll anderer Menschen und sind unwissentlich giftigen Chemikalien ausgesetzt.
  • Marginalisierte Gruppen, darunter auch Kinder, werden oft dazu gezwungen, importierten Abfall zu sortieren. Sie sind rechtlich nicht geschützt und ernsthaften Gesundheitsrisiken ausgesetzt.
  • Falsch entsorgter Plastikmüll kann Umweltkatastrophen wie Überschwemmungen verschlimmern und das Risiko von Krankheitsausbrüchen erhöhen.

Beispiele:

Wie wirkt sich der Abfallhandel auf Exportländer aus?

Der Handel mit Abfall ist das schmutzige Geheimnis der reichen Länder.
Die meisten Bürger*innen ahnen nicht, dass die Abfälle, die sie pflichtbewusst in die mit „Recycling“ beschriftete Tonne werfen, anschliessend nach Übersee verschickt und dort oft illegal deponiert oder verbrannt werden. Länder wie Deutschland, das Vereinigte Königreich und Japan werden immer wieder für ihr „gutes Abfallmanagement“ gelobt, gehörten jedoch 2023 zu den grössten Plastikmüll-Exporteuren.
Dieses mangelnde öffentliche Bewusstsein hat ernste Folgen. Erstens erweckt es bei der Bevölkerung den falschen Eindruck, dass Abfälle effizient entsorgt werden und sich nichts ändern muss. Wenn alles „recycelt“ wird, warum sollte man sich dann die Mühe machen, seine Konsumgewohnheiten zu ändern? Unternehmen werden somit nicht unter Druck gesetzt, weniger Abfall zu produzieren oder in die lokale Abfallwirtschaft zu investieren.
Zweitens wird dadurch ein weiterer gefährlicher Mythos aufrechterhalten – nämlich, dass der globale Süden seinen Abfall nicht bewältigen kann und überwiegend für die Plastikverschmutzung verantwortlich ist. Dabei wird übersehen, dass ein Grossteil des „falsch entsorgten Abfalls“ von Produzenten im globalen Norden stammt.
Die Exportländer müssen ihre Mülltransporte ins Ausland transparent machen und dafür zur Rechenschaft gezogen werden.

Welche Vorschriften gibt es für den Abfallhandel?

Die Basler Konvention dient der Kontrolle der grenzüberschreitenden Beförderung von explosiven, brennbaren, giftigen oder ätzenden Abfällen und deren Entsorgung.

  • Die Unterzeichner haben sich verpflichtet, vor der Ausfuhr ihrer gefährlichen Abfälle die ausdrückliche Genehmigung des Empfängerlandes einzuholen (vorherige Zustimmung nach Inkenntnissetzung oder PIC).
  • Reduzierung von gefährlichen Abfällen.
  • Beschränkung der Beförderung von gefährlichen Abfällen.
  • Verfahren und Standards für die sichere Handhabung und Entsorgung von gefährlichen Abfällen einzuführen.

Diese Massnahmen haben die Situation zwar verbessert, aber viele Entwicklungsländer sind der Meinung, dass sie nicht weit genug gehen.
Sie würden ein vollständiges Verbot des Exports gefährlicher Abfälle einschliesslich schwer recycelbarer Kunststoffe vorziehen. Die EU hat dem zugestimmt und vor Kurzem die Ausfuhr von Abfällen in Nicht-OECD-Länder ab Ende 2026 verboten.

Können die Empfängerländer etwas gegen den Abfallhandel tun?

Die Empfängerländer wehren sich zunehmend gegen die Entsorgung ausländischer Abfälle innerhalb ihrer Grenzen:

Es bedarf jedoch noch mehr regionaler Zusammenarbeit, z. B. innerhalb der ASEAN-Länder, um ihre Position zu stärken, und es werden mehr Mittel benötigt, um den illegalen Müllhandel aufzudecken und zu unterbinden.

Wie können wir den Abfallhandel stoppen?

Kein Land will ein Müllkippe für den Abfall anderer sein. Um den Abfallhandel endgültig zu stoppen, müssen Länder die Verantwortung für ihren eigenen Abfall übernehmen. Was nicht lokal entsorgt werden kann, sollte weder produziert noch auf dem Markt zugelassen werden. Die Ausfuhr von Kunststoffen und anderen gefährlichen Abfällen aus Hocheinkommensländern in einkommensschwächere Länder sollte, dem Vorbild der EU folgend, vollständig verboten werden.

  • Reduzierung der Plastikproduktion
  • robuste, gesellschaftsumfassende Wiederverwertungssysteme und
  • ● effizientere Sortierung, Handhabung und Überwachung der Abfallproduktion.

Ohne solche Massnahmen wird der illegale Abfallhandel nur noch weiter zunehmen.
Wir als Einzelpersonen können andere auf die Praxis der Verschiffung von Abfällen nach Übersee aufmerksam machen und die „Aus den Augen, aus dem Sinn“-Mentalität bekämpfen. Wir können auch einen abfallfreien Lebensstil und „Zero-Waste“-Systeme fördern, um die Menge an Müll zu reduzieren, die überhaupt erst entsorgt werden muss. Die Verhandlungsführer*innen des neuen globalen Kunststoffvertrags versuchen ebenfalls, all diese Fragen anzusprechen. Trash Hero setzt sich für strenge und wirksame Massnahmen ein, um den Müllhandel zu stoppen und andere durch die Plastikproduktion verursachte Probleme zu lösen. Machen Sie mit und unterzeichnen Sie diese Petition.

Abfallhandel – Watch list

Links zu grossartigen, kurzen Dokumentarfilmen, die den Abfallhandel aufzeigen: ➤ Your plastic waste might be traded by criminals – DW [12:30]
➤ Tracking devices reveal where recycling really goes – Bloomberg [13:01]
➤ Trashed: The secret life of plastic exports – ABC News [27:51]
➤ Thailand is tired of recycling your trash – Bloomberg [10:31]
➤ The environmental disaster fuelled by used clothes and fast fashion – ABC News [30:02]
➤ Ghana children work in toxic haze of e-waste – Al Jazeera [2:13]

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SeemaAbfallhandel – was ist das? Die Antworten findest du hier

Was ist das Problem mit Plastik?

by Seema on 13/09/2024 No comments

Das Problem begann ironischerweise mit einer Lösung. Kunststoff ist ein leichtes, haltbares, luftdichtes, verrottungsfestes und preiswertes Material, das zu einer Vielzahl von Produkten geformt werden kann. Dies sind hervorragende, praktische Eigenschaften – solange das Produkt in Gebrauch ist. Doch fast 70 % aller Kunststoffe (schätzungsweise 5,7 Mrd. Tonnen[1]) sind zu Abfall geworden: 10 % werden verbrannt[2], wobei giftige Schwermetalle, Dioxine und gefährliche Nanopartikel in die Luft, ins Wasser und Boden gelangen und 60 % werden weggeworfen und landen auf Mülldeponien oder in der Natur.

„Mehr als 1,2 Milliarden Kilogramm Plastik – hauptsächlich Einwegverpackungen – werden weltweit jeden Tag produziert [3].“

Im Meer, wie auch an Land, bleiben Kunststoffe bestehen. Aufgrund ihres geringen Gewichts und ihrer unzerstörbaren Beschaffenheit können sie sich leicht verteilen und in immer kleinere, hochgiftige Teile zerbrechen, die den Tod oder die Verletzung von Wildtieren[4] und den Verlust der Artenvielfalt [5] verursachen und eine grosse Gefahr für die menschliche Gesundheit darstellen, da sie in die Nahrungskette gelangen und diese verunreinigen. Nur 1 %[6] der 12,2 Millionen Tonnen Kunststoff, die jedes Jahr ins Meer gelangen, bleiben an der Oberfläche und der Rest kann daher kaum wiedergewonnen werden. Das Recycling kann mit der Menge und Vielfalt der im Umlauf befindlichen Kunststoffe nicht Schritt halten. Nach wie vor lassen sich nur zwei Arten von Kunststoffen in grossem Umfang recyceln [6]: PET und HDPE, wobei in der Regel nur ein „Kreislauf“ möglich ist, bevor das Material zu stark abgebaut ist, um es erneut zu recyceln. Selbst dies ist kostspielig, oft teurer als die Herstellung von neuem Kunststoff[7]. Dies hat dazu geführt, dass viele Länder – die über eine entsprechende Infrastruktur verfügen – es vorziehen, ihr Plastik in den globalen Süden zu verschiffen, was als „Abfallkolonialismus“ bezeichnet wird[8]. Chemische Zusätze in Kunststoffen erschweren auch das Recycling[9] und führen zu unerwünschten Emissionen, Kreuzkontaminationen und Konzentrationen gefährlicher Stoffe in dem entstehenden Material. Mehr als 16’000 Chemikalien wurden in Kunststoffen identifiziert,[10]viele von ihnen in Lebensmittelverpackungen[11].
7,000 of these chemicals have to date been researched – and 4,200 found to be hazardous, leading the World Health Organisation (WHO) to draft a resolution [12] und dies fordert die Staaten “[scale] die Arbeiten über Kunststoffe und Gesundheit zu intensivieren, um bessere Informationen über die möglichen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit zu erhalten.“. Zu diesen Auswirkungen gehören Störungen des Hormonsystems [13], Krebs[14] und Unfruchtbarkeit.[15]Die Forschung des Zentrums für Internationales Umweltrecht[16] deutet auserdem darauf hin, dass die Exposition gegenüber Kunststoffen in allen Phasen seines Lebenszyklus – von der Gewinnung bis zur Entsorgung – zu einer drohenden Gesundheitskrise führen könnte. Der Mensch ist durch Einatmen, Verschlucken und Hautkontakt gefährdet. Jüngste Erkenntnisse zeigen, dass Mikro- und Nanokunststoffe bereits in unserem Blut vorhanden sind, [17]in den Lungen,[18]Fortpflanzungsorgane,[19] und sie sind in der Lage Zellen zu schädigen.[20]. Plastik ist auch ein Klimaproblem. 99 % der Kunststoffe werden aus fossilen Brennstoffen hergestellt. In jeder Phase seines Lebenszyklus werden Emissionen erzeugt: [21]von der Verarbeitung des Rohmaterials bis hin zu seiner Verwendung und Entsorgung. Kunststoff ist die am schnellsten wachsende industrielle Quelle für weltweite Treibhausgasemissionen, mit einem geschätzten Beitrag, der mehr als viermal so hoch ist wie der der gesamten Luftfahrtindustrie. [22].
This figure will only increase as Big Oil banks on plastic to make up for decreasing demand and revenue [23].
Waste management infrastructure, ecosystems, the climate, even our own bodies are already overwhelmed by the impacts of plastic.
It is a problem that is impossible to ignore and will be devastating if we do [24].
We need to act and the time is now.
———————————- Sources

[1] Produktion, Verwendung und das Schicksal aller hergestellten Kunststoffe, Roland Geyer, Jenna R. Jambeck, Kara Lavender Law, Sci Adv. Juli 2017 [2] Ibid, basiert auf der Grundlage der angegebenen Zahlen von 407 Millionen Tonnen produzierten Kunststoff weltweit im 2015 [3] OECD, Global Plastics Outlook, 2022 [4] Plastic Health: The Hidden Costs of a Plastic Planet, CIEL, Feb 2019 [5] Plastic and the environment online series, Geneva Environmental Network, Juli 2023 [6] ‘Viable’ includes both financial and technical criteria [7] The Plastic Pandemic, Reuters investigative report, Okt 2020 [8] The Guardian, 31. Dez 2021 (und vielen weiteren Quellen) [9] Forever Toxic: The science on health threats from plastic recycling, Greenpeace, Mai 2023 [10] CNN Bericht über PlastChem Report, März 2024 [11] Lebensmittelverpackung und Gesundheit Merkblatt, Food Packaging Forum, Dezember 2018 [12] 76. Weltgesundheitsversammlung, Tagesordnungspunkt 16.3, 24 Mai 2023 [13] Plastic, EDCs Health: Authoritative Guide, Endocrine Society, Dezember 2020 [14] The Guardian, 28. März 2023 (und weitere Quellen) [15] Mikroplastik kann eine signifikante Ursache für männliche Unfruchtbarkeit sein, Chenming Zhang, Jianshe Chen, Sicheng Ma, Zixue Sun, Zulong Wang, AmJ Mens Health, 2022 Mai-Juni [16] Plastic Health: The Hidden Costs of a Plastic Planet, CIEL, Februar 2019 [17] Blood-type: Plastic, Common Seas, Januar 2020 [18] The Guardian, 6. April 2022 (und weitere Quellen) [19] Ibid, 20. Mai 2024 [20] Ibid, 8. Dezember 2021 [21] Plastik Klima: Die versteckten Kosten eines Plastikplaneten, CIEL, Mai 2019 [22] The Hill, 18. April 2024 [23] ClientEarth, 16. Februar 2021 [24] Breaking the Plastic Wave, Pew Trust 2020 zeigt, dass 5 Jahre Untätigkeit zu zusätzlichen 80 Millionen Tonnen Plastik im Ozean führen.

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SeemaWas ist das Problem mit Plastik?

Aufgedeckt! Die versteckten Kosten von Sachets

by Lydia on 17/08/2023 No comments

Leicht, bedruckbar, luftdicht und preiswert: Beutel verkörpern die attraktivsten Eigenschaften von Kunststoff. Als Einzelportionsbeutel werden sie als erschwinglich für einkommensschwache Haushalte angepriesen. Die tatsächlichen Kosten der Beutel gehen jedoch weit über ihren Preis hinaus. Ihre kurze Lebensdauer hat schwerwiegende Auswirkungen auf die Umwelt, die Gesundheit und die Gesellschaft, insbesondere in den Ortschaften, denen sie angeblich helfen sollen.

Das ersten kommerziell verkaufte Sachet wurden in den 1980er Jahren von der indischen Unilever-Tochter Hindustan Unilever Ltd (HUL) auf den Markt gebracht. Sie zielten auf einkommensschwache Gegenden mit kleinen Mengen Shampoo ab, die in Plastikbeuteln für nur 1 Rupie (0,01 $) verkauft wurden. Um die Jahrhundertwende wurden 70 % aller Shampoos in Indien in solchen Beuteln verkauft und auch Unternehmen wie Nestlé SA und The Procter & Gamble Company waren auf diesen Zug aufgesprungen. Täglich werden inzwischen 2 Milliarden Tütchen mit Shampoo, Waschmittel, Süssigkeiten und mehr verkauft. Pro Jahr werden so viele Beutel verkauft, dass die gesamte Erdoberfläche bedeckt werden könnte.

Warum also haben wir und 116 andere Organisationen weltweit ein Schreiben unterzeichnet, in dem wir ihre Abschaffung fordern?

Ein Mittel zur Ausbeutung der Armen und zur Untergrabung der lokalen Kultur

Im Globalen Süden werden die Sachets aggressiv an Haushalte mit niedrigem Einkommen vermarktet. Auf den ersten Blick mögen sie für Familien mit geringem Wochenverdienst eine kostengünstige Wahl sein. Eine genauere Betrachtung der Preise pro 100 g oder 100 ml (die „Kosten pro Einheit“) zeigt, dass Sachet-Produkte häufig teurer sind als ihre Pendants in Flaschen oder grösseren Behältern. Die Verpackung verleitet auch dazu, mehr Produkt als nötig zu verwenden, wodurch im Laufe der Zeit mehr Geld verloren geht. Der Preisunterschied wird mit der Zeit immer grösser. Ein 10 ml Shampoosäckchen reicht für einen Waschgang, während eine 200 ml Flasche mehr als 20 Waschgänge mit weniger Shampoo pro Waschgang ermöglicht.

Der Siegeszug der Tüten hat dazu geführt, dass die traditionellen Nachfüllsysteme und die Verwendung natürlicher Verpackungen in Vergessenheit geraten sind. Bevor sie den Markt überschwemmten, brachten die Familien ihre Behälter in die Läden und die Ladenbesitzer dosierten Portionen von Produkten wie Zucker oder Speiseöl für alle Grössen und Bedürfnisse, ohne die Umwelt zu belasten.

Der Inbegriff der Wegwerfkultur, aber wo ist „weg“?

Ein typisches Sachet hat eine luftdichte innere Kunststoffschicht, die das Produkt schützt, eine Folienbarriere gegen Feuchtigkeit und Hitze und eine äussere flexible Schicht, die bedruckt werden kann. Ein Klebstoff hält das Ganze zusammen.

Dieses kleine, einmalig zu verwendende und dennoch dauerhafte Design hat grosse Auswirkungen auf die Umwelt. Aufgrund ihres geringen Gewichts landen sie häufig in Wäldern, Flüssen und Meeren. Von hier aus werden sie von den Tieren mit Nahrung verwechselt und erkranken oder sterben sogar, nachdem sie verzehrt wurden. Weggeworfene Beutel verschlimmern auch Überschwemmungen, da sie Wasserwege und Abflüsse verstopfen, was zu mehr durch Wasser übertragenen Krankheiten führt. Für etwas, das nur für Sekunden verwendet wird, haben sie eine sehr lang anhaltende Wirkung!

Für Recycler und Müllsammler haben die Tüten keinen Wert. Die Schichten aus billigen Materialien und Klebstoffen machen sie nicht recycelbar und teuer in der Handhabung. Es gibt also wenig Anreiz, sie zu sammeln, da man mit ihnen nichts Nützliches anfangen kann. . Der ehemalige CEO von Unilever, Paul Polman, sagte dazu: „Verpackungen, die so klein sind und einen so geringen Wert haben, lassen sich nicht in grossem Umfang sammeln, geschweige denn recyceln. Wir müssen die schädlichen Tüten endgültig loswerden“. Und er ist nicht der Einzige, der sich zu Wort gemeldet hat. Hanneke Faber, Unilevers Präsidentin für globale Lebensmittel und Erfrischungsgetränke, bezeichnete das mehrschichtige Design als „böse“, da es nicht wiederverwertbar sei.

Verantwortung des Herstellers: eine brennende Frage

Trotzdem werden die Beutel weiterhin in Gebieten verkauft, in denen es keine Infrastruktur für die Abfallsammlung gibt. Wenn sie nicht in der Natur landen, ist das Schicksal der meisten Beutel entweder eine Mülldeponie oder, was noch häufiger vorkommt, eine Form der Verbrennung. Dies ist hochgiftig und schadet sowohl der menschlichen Gesundheit als auch den Ökosystemen und trägt ausserdem zur Klimakrise bei.

Verschiedene „Recycling“-Systeme, die von den Herstellern der Tüten beworben werden, bedeuten oft nichts anderes, als dass sie verbrannt werden, oft als Brennstoff für Grillstände oder Wäschereien, wo sie die Umwelt weiter verschmutzen.

2017 investierte Unilever in „revolutionäre“ chemische Recyclinganlagen in Indonesien, die angeblich das Problem der Tüten lösen sollten. Nur zwei Jahre später stellten sie das Projekt still und leise ein. Der Grund dafür waren die „logistischen Schwierigkeiten bei der Sammlung von Sachets und die schwierigen wirtschaftlichen Aspekte des Endprodukts“.

Für 2019 hat Unilever Pläne zur Unterstützung von Nachfüllsystemen angekündigt. Sie planten Verkaufsautomaten auf den Philippinen, um die Behälter mit Shampoo und Conditioner nachzufüllen. Reuters besuchte die Standorte dieser Nachfüllstationen und stellte fest, dass Unilever sie bereits nach einem Monat wieder entfernt hatte.

Was ist also die Lösung?

Produkte, die in kleinen Tüten verkauft werden, können als Teil eines Nachfüllsystems verkauft werden, aber die Unternehmen zögern, in die erforderliche Infrastruktur zu investieren. Sachets sind billig in der Herstellung und bringen daher mehr Gewinn. Daher konzentrieren sie sich weiterhin auf Möglichkeiten zur besseren Bewirtschaftung von Abfällen, anstatt sie von vornherein zu vermeiden.

Die Unternehmen müssen damit aufhören, unbewiesene und schädliche Verfahren wie das „chemische Recycling“ als Lösung zu propagieren. Sie müssen aufhören, zuzulassen, dass arme Gemeinden, unser Planet und das Klima die Hauptlast der verheerenden Kosten des Beutels tragen. Sie müssen sich für sichere und nachhaltige Wiederverwendungs- und Nachfüllsysteme einsetzen, die für alle zugänglich sind.

Wenn du auch der Meinung bist, dass Plastikbeutel abgeschafft werden sollten, dann teile unseren Instagram-Post, damit mehr Menschen die wahren Kosten von Sachets sehen!

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LydiaAufgedeckt! Die versteckten Kosten von Sachets

Zerschlagener Mythos: Kunststoffgutschriften und ihre Auswirkungen auf die Plastikverschmutzung.

by Seema on 10/07/2023 No comments

«Mit jedem verkauften Produkt gewinnen wir 1 Kg ozeangebundenes Plastik zurück. Gemeinsam können wir die Verschmutzung durch Plastik stoppen.»

Hast du eine solche Behauptung schon einmal gesehen? Wir haben sie gesehen. Als Netzwerk, das jedes Jahr Tausende von Cleanups organisiert, wird Trash Hero oft von Unternehmen angesprochen, die sogenannte „Kunststoffgutschriften“ anbieten. Als Gegenleistung für die Teilnahme an einem Kunststoffgutschrift-Programm wird uns Bargeld für Müll angeboten.

Die Branche für Kunststoffgutschriften erlebt weltweit ein rasantes Wachstum und die Kunststoffproduzenten stehen Schlange, um sich zertifizieren zu lassen. Mit einem Beitrag an einen Mittelsmann – wie Verra oder Plastic Bank – können sie sich die „Plastikneutralität“ erkaufen, die angeblich dadurch erreicht wird, dass sie einen Teil ihrer Produktion mit einer Sammlung von Plastikmüll ausgleichen.

Trash Hero hat sich immer geweigert, an diesen Programmen teilzunehmen. Weshalb? Lass uns tiefer in das Konzept der Kunststoffgutschriften und die Auswirkungen, die sie auf den Plastikmüll haben, eintauchen.

Was sind Plastikkredite?

Kunststoffgutschriften sind handelbare Zertifikate, die eine bestimmte Menge an Kunststoffabfällen repräsentieren, in der Regel eine Tonne pro Gutschrift. Dieser Abfall wurde entweder rezykliert, als Abfall gesammelt oder kann nicht in die Umwelt gelangen. Er kann aus jeder Art von Kunststoff bestehen und von jedem Ort der Welt stammen, ist aber typischerweise „ozeangebunden“, d.h. es wurde innerhalb von 50 km vor einer Küste gesammelt.

Die Gutschriften werden von Drittmaklern vergeben, die die Sammlung oder das Recycling verwalten, die Herkunft authentifizieren und die Verkäufe verfolgen, um Betrug zu verhindern. Jeder Makler hat dabei seine eigenen Regeln, Standards und Preise für Gutschriften und der Markt ist derzeit nicht reguliert.

Die Gutschriften bestätigen die Menge der auf die Namen der Käufer „rückgewonnenen“ Kunststoffe und berechtigen sie, verschiedenes geltend zu machen:

  • Ihre Produkte, die aus der gleichen Menge an Kunststoff hergestellt werden, sind „kunststoffneutral“.
  • Ihre Produkte, sofern es sich um rezykliertes Material handelt, werden aus „wiederverwertetem Kunststoff“ hergestellt (selbst wenn es sich um Virgin-Plastik handelt).
  • Sie tragen zur Lösung des Problems der Verschmutzung durch Kunststoffe bei, obwohl sie weiterhin giftige und umweltschädliche Kunststoffe produzieren.

Das ist in vielerlei Hinswicht problematisch.

„Business as usual“ erlauben.

Kunststoffkompensationen ermöglichen es Unternehmen, zu behaupten, dass sie etwas gegen das Problem unternehmen, während sie gleichzeitig weiterhin Kunststoff produzieren. Denn es ist einfacher und kostengünstiger, Kunststoffgutschriften zu kaufen, als Verpackungs- und Liefersysteme einzuführen, die ihren Kunststoffausstoss verringern würden – gemeinhin als das einzige wirkliche Mittel zur Eindämmung der Umweltverschmutzung durch Plastik anerkannt.

Die Gutschriften und das sie begleitende Marketing vermitteln somit den falschen Eindruck, dass etwas gegen die Krise unternommen wird, und sie verringern den öffentlichen Druck, alternative Systeme aufzubauen.

Sind sie wirklich ausbalanciert?

Verschiedene Kunststoffe verfügen über einzigartige physikalische und chemische Eigenschaften, die ihre Umweltauswirkungen beeinflussen. Aber bei Kunststoffgutschriften gibt es kein „Gleiches für Gleiches“. Kann eine Tonne Plastikflaschen, die auf nicht in einer Mülldeponie entsorgt werden, wirklich die Produktion einer Tonne minderwertiger Plastikbeutel ausgleichen, die niemals rezykliert werden können und möglicherweise im Meer landen? Oder eine Fast-Fashion-Kollektion, die während des Tragens Mikroplastikfasern in die Luft und ins Wasser abgibt? Diese Entscheidungen liegen in den Händen der Makler.

Was geschieht mit dem gesammelten Abfall?

Dies ist ein weiteres Problem, das die Berechnung des „Ausgleichs“ erschwert. Die „Verwertung“ von Kunststoffabfällen ist nicht allgemeingültig definiert und in der Praxis hat sich gezeigt, dass sie auch die Entsorgung auf offenen Mülldeponien sowie verschiedene Verbrennungsmethoden umfasst, die alle schwerwiegende langfristige Auswirkungen auf das Klima und die unsere Gesundheit haben. Unserer Erfahrung nach sind die meisten Abfälle, die in der Natur gesammelt werden, vermischt, kontaminiert oder abgebaut und nur ein kleiner Prozentsatz kann rezykliert oder, was wahrscheinlicher ist, downzykliert werden.

Selbst im Idealfall „verschwindet“ der Kunststoff bei der Verwertung nie. Saubere PET-Flaschen können bestenfalls ein- oder zweimal rezykliert werden und müssen dann auf Deponien entsorgt oder verbrannt werden. Es ist deshalb irreführend zu behaupten, dass irgendeine Verwertung von Kunststoffen die Auswirkungen der Herstellung neuer Kunststoffe kompensieren könnte.

‘Unsere Erfahrung zeigt, dass die meisten Abfälle, die in der Natur gesammelt werden, vermischt, kontaminiert oder zerfallen sind – und nur ein kleiner Prozentsatz rezykliert werden kann.’

Herausforderungen mit der Zusätzlichkeit

Die Zusätzlichkeit bezieht sich auf das Konzept des Nachweises, dass die durch Kunststoffgutschriften gesammelten Abfälle zusätzlich zu jenen Abfällen eingesammelt werden, die ohnehin eingesammelt worden wären – ohne dass die Gutschriften erworben wurden. Dies ist nicht der Fall, wenn Kunststoffgutschriften aus Müll stammen, der von bestehenden Müllsammelbetrieben eingesammelt wird oder der nicht für ein bestehendes Recycling-Programm verwendet wird. Dies ist jedoch nahezu unmöglich zu überprüfen oder zu beurteilen. Es gibt einen besorgniserregenden Mangel an unabhängigen Standards, Transparenz und Aufsicht in der Branche.

Fortführung des Abfallkolonialismus

Abgesehen von den Berechnungsfragen werfen Kunststoffgutschrift auch wichtige soziale und ethische Fragen auf. Die Mehrzahl der Unternehmen, die sich an diesen Programmen beteiligen, sind Grossunternehmen in Industrieländern, vor allem im globalen Norden. Die meisten, wenn nicht sogar alle Projekte hingegen, die Plastikmüll sammeln, haben ihren Sitz in weniger entwickelten Ländern, vor allem im Globalen Süden.

Durch den Kauf dieser Gutschriften können die Konzerne von den niedrigen Lohnkosten sowie den lascheren Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften profitieren. Diese Dynamik setzt eine ohnehin schon ungerechte Situation fort. Abfallarbeiter und Müllsammler in den weniger entwickelten Ländern des Globalen Südens tragen nach wie vor die schädlichen Folgen des Umgangs mit geringwertigem Kunststoffabfall, der oft primär aus Industrieländern exportiert wird.

Aus all diesen Gründen wird Trash Hero niemals an einem Plastik-Kompensationsprogramm teilnehmen. Das Ziel unserer Cleanups ist es, die Community zu engagieren und zu schulen, um Abfall zu reduzieren, anstatt den Kunststoffproduzenten zu ermöglichen, ihr Image mit „greenwashing“ aufzubessern und weiterhin Müll zu produzieren, den wir immer wieder einsammeln dürfen.

Weitere Informationen zum Thema Plastikkredite findest du auf der Website Plastic Solutions Review, im GAIA-Briefing zur Kunststoffneutralität oder im Webinar Break Free From Plastic

Hinweis: Alle Trash Hero Cleanup-Teilnehmende arbeiten freiwillige und erhalten keinerlei finanzielle Entschädigung, auch keine Entschädigung ihrer Unkosten.

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SeemaZerschlagener Mythos: Kunststoffgutschriften und ihre Auswirkungen auf die Plastikverschmutzung.

Trash Hero Chapter Handbuch

by Seema on 26/05/2023 No comments

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Herzlich Willkommen, Trash Hero!

Vielen Dank, dass du bei uns mitmachst.
Bist du bereit, die Welt zu verändern?
Unsere Taten inspirieren andere, sich um die Umwelt zu kümmern und ihre Gewohnheiten zu ändern.
Dieser Wandel kann sich auf ganze Gemeinschaften und Gesellschaften ausweiten, sodass wir in einer sauberen Welt ohne Plastikverschmutzung leben können.

Und jetzt zeigen wir dir wie…


INHALT

Einführung
1. Baue ein Team auf
2. Erstelle Marketingmaterial
3. Stelle ein Cleanup-Programm auf
– Wo geht der Abfall hin?
– Richtige und falsche Lösungen
4. Stelle ein Wasserflaschen-Nachfüllprogramm auf
5. Stelle ein wiederverwendbares Taschen- Programm auf
6. Involviere Kinder
7. Engagiere eine grössere Gemeinschaft
8. Nutze Social Media und traditionelle Medien
9. Finde Sponsoren
10. Manage Freiwillige
11. Gib nicht auf!
12. Unterstütze die allgemeine Trash Hero Mission


Letztes Update: Oktober 2020


Einführung

TRASH HERO: Inspiriert Handlungen gegen Abfall
Trash Hero ist eine globale Bewegung, die von Freiwilligen geführt wird.
Unsere Mission ist es, Gemeinschaften zusammenzubringen, um aufzuräumen und Abfall zu reduzieren – und somit eine Welt ohne Müll zu schaffen.
Gegründet in Thailand 2013, sind wir heute an mehr als 140 Orten aktiv durch ein Netzwerk von lokalen Chapters und Länderorganisationen.
Die globale Koordination ist als Trash Hero World, ein gemeinnütziger Verein, in der Schweiz registriert.

Was wir machen
Wir haben drei Kernprogramme, die alle von Freiwilligen durchgeführt werden:

Cleanups
Wir organisieren wöchentliche Events, um aufzuräumen, wobei wir andere dazu einladen und motivieren, selbst Trash Heroes zu werden.

Wiederverwendbare Flaschen & Taschen
Wir bieten lokalen Unternehmen Edelstahlflaschen zum Selbstkostenpreis an. Lokale Unternehmen verkaufen die Flaschen mit einem kleinen Gewinn und bieten im Gegenzug kostenlose Trinkwassernachfüllungen an. Ausserdem produzieren und verkaufen wir wiederverwendbare Einkaufstaschen zum Selbstkostenpreis an lokale Unternehmen für ihre Gäste und Kunden.

Kids & Bildung
Wir haben unser eigenes Geschichtenbuch für Kinder mit Herausforderungen und Belohnungen, wir besuchen Schulen und veranstalten Workshops, um mehr Umweltbewusstsein zu schaffen und zeigen einfache Lösungen für ökologische Problemstellungen.

Wie wir es machen
Der Trash Hero Ansatz basiert auf den folgenden fünf Prinzipien:

  1. Sei positiv: Wir konzentrieren uns auf Lösungen (nicht auf Probleme), die Zukunft (nicht auf die Vergangenheit) und was gut läuft (nicht auf das, was falsch läuft, oder wer die Schuld trägt).
  2. Sei integrativ und neutral: Wir arbeiten unabhängig, bringen Gemeinschaften für eine Mission zusammen, die allen zugutekommt.
  3. Zeigen, nicht belehren. Wiederholen: Wir gehen mit gutem Beispiel voran. Wir machen kleine, einfache Schritte, die, zusammengenommen, zu grossem Wandel führen können. Und mit regelmässigen Aktionen wird der Wandel dauerhaft.
  4. Global denken, lokal handeln: unsere lokalen Chapter sind die Lebenskraft unserer Bewegung. Trash Hero World bietet Trainings, Materialien und eine globale Plattform, um deren Stimmen zu verstärken.
  5. Kein Geld: unsere lokalen Chapter verdienen kein Geld mit ihren Aktivitäten und nehmen keine Gelder an. Ausgaben werden durch Spenden von lokalen Sponsoren gedeckt (z.B. Waren und Dienstleistungen). Alle Produkte werden zum Selbstkostenpreis verkauft, mit öffentlich zugänglichen Belegen.

Was macht ein Trash Hero Chapter?
Unsere lokalen Chapter nehmen die Trash Hero Mission an und gehen auf ihre Gemeinschaft zu. Ein Chapter kann mehrere oder alle oben gelisteten Projekte leiten, wobei regelmässige Cleanups oder ein Flaschenprogramm das Minimum sind.
Dieses Handbuch führt dich durch die wesentlichen Schritte, wie man ein Chapter erfolgreich aufbaut und leitet.

Bist du bereit? Los gehts!

Indem wir ändern, wie wir leben, können wir zu unserem eigenen Überleben und Wohlergehen beitragen und schliesslich auch zu dem unseres Planeten.

Jeremy Irons, Executive Producer von „Trashed“

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1. Baue ein Team auf

Ein gutes Team ist für den Erfolg deines Chapters ausschlaggebend. Es sollte mindestens aus drei Mitgliedern bestehen und zumindest ein in der lokalen Gemeinschaft gut vernetztes Mitglied haben. Die optimale Teamgröße beträgt 5 – 6 Personen.

Dein Team muss nicht aus Leuten bestehen, die du schon kennst: frag herum, oder poste auf Social Media, um zu sehen, wer interessiert wäre, zu helfen.

Suche nach Leuten mit einer positiven Einstellung, Energie, Respekt für die lokale Kultur und (wenn möglich) dazu bereit, langfristig ein paar Stunden pro Woche zu investieren. PS: Falls du unter 18 bist, muss mindestens ein Erwachsener in deinem Team sein.

Niemand muss ein Experte sein und unser Mentorenteam kann dir dabei helfen, deine Fähigkeiten zu verbessern.

Das Gesamtspektrum der wöchentlichen Aufgaben deines Teams umfasst:

Planung: Organisiere deine Aktivitäten und Programme, inklusive der Lieferung des Equipments für die Cleanups, Organisation des Transports für den Abfall, und (falls nötig) der Teilnehmer.

Kommunikation: Beantworte Emails, Nachrichten und Anrufe; poste Events und Updates auf Social Media; repräsentiere Trash Hero in der Öffentlichkeit und den Medien. Dies könnte z.B. ein Briefing während eines Cleanups oder ein Interview mit einem lokalen TV Sender sein.

Übersetzung: Stelle sicher, dass alle Posts auf Social Media und andere Texte, die von deinem Chapter vorbereitet werden, in Deutsch oder Englisch verfügbar sind. Wir können dir allgemeine Texte (so wie dieser hier) in beiden Sprachen zur Verfügung stellen.

Involviere dein Umfeld: Informiere lokale Unternehmen über deine Aktivitäten und frage nach deren Unterstützung – z.B. um Poster aufzuhängen oder ob sie dich mit Materialien oder Services unterstützen können. Rede mit lokalen Behörden, Schulen und anderen Gemeindegruppen über dein Projekt.

Teile deine Geschichte: Mach Fotos und Videos, um zu zeigen, was du machst und inspiriere andere, auch tätig zu werden. Du kannst auf Social Media posten, mit Text in deiner lokalen Sprache und auf Englisch. Wenn du Design / Editing kannst oder professionelles Equipment hast, ist es grossartig – doch am Wichtigsten ist es, dass du regelmässig positive Fotos und Videos erstellst.

Es gibt nicht den einen Weg, diese Aufgaben zu meistern. Einige Aufgaben können von mehr als einem Teammitglied gemacht werden; oder ein Teammitglied kann mehrere Aufgaben übernehmen. Aufgaben können auch in kleinere Tasks aufgeteilt werden. Alles hängt von der Grösse deines Teams ab, den Leuten und der Zeit, die ihnen zur Verfügung steht.

Es ist hilfreich für dein Team eine Chatgruppe zu haben (FB Messenger, WhatsApp, Signal usw.), um sich gegenseitig zu informieren und zu motivieren. Organisiere regelmäßig Treffen mit dem Team ausserhalb der Events, damit alle fokussiert bleiben und happy sind.

Sei offen neue Mitglieder dazu einzuladen, dem Team beizutreten und gebe ihnen kleine Aufgaben zur Unterstützung. Beispielsweise könnte ein neues Teammitglied für zwei Stunden in der Woche dabei helfen, Facebook Posts zu übersetzen. So kann dein Team sehr organisch wachsen.

Falls du dein Team verlassen musst, gebe so weit wie möglich im Voraus Bescheid. Oder sogar noch besser, helfe dabei, eine neue Person zu finden und trainiere sie in deinen Tasks.

Teile den Erfolg deines Chapters mit deinem Team – niemand sollte sich die Erfolge selbst zuschreiben, ob privat oder öffentlich. Zeigt euch gegenseitig eure Wertschätzung, feiert zusammen und dein Chapter wird nur noch stärker.

„Jeder kann ein Trash Hero sein!“
Unsere Stärke liegt darin, inklusiv und offen zu sein: unsere gemeinsame Liebe zu unserem Planeten und dessen Zukunft hilft uns dabei, unsere Differenzen zu überwinden.

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2. Erstelle Marketingmaterial

Überblick

Wir haben hart an der Kreation der Trash Hero Marke gearbeitet. Unsere Marke besteht aus unserem Namen und unserem Logo (die weltweit geschützt sind), aber auch aus unseren Farben, Designwerten und unserer Message. Es repräsentiert, wer wir sind und wofür wir stehen. Es ist wichtig, dass wir schützen, wie die Marke genutzt wird und dass sie überall einheitlich genutzt wird.

Dafür haben wir ein paar Richtlinien gesetzt, wie unser Logo, Farben und Schriftarten genutzt werden können und ein Set von Templates für alle unsere Marketingmaterialien vorbereitet. Du kannst nach den Templates fragen, sobald dein Chapter aufgesetzt ist.

Wenn du neue Ideen für Marketingmaterial hast, oder Hilfe bei den Anpassungen der Templates benötigst, kann dir unser Designteam dabei helfen. Bitte behalte dabei im Hinterkopf, dass sie ebenfalls Freiwillige sind, genau wie du. Daher könnte die Beantwortung deiner Anfragen etwas Zeit in Anspruch nehmen. Wenn du neues Marketingmaterial kreieren möchtest, frage bitte vorher das Designteam, bevor du es in den Druck gibst oder veröffentlichst.

1. Chapterlogo
Wenn du ein Chapter startest, geben wir dir eine eigene Facebookseite, mit einem Trash Hero Logo auf weissem Hintergrund und dem Namen deines Chapters. Die weisse Farbe steht für die Startup Phase.

Nachdem du die Probephase erfolgreich abgeschlossen hast – üblich dafür sind etwa 10 Cleanups – kannst du das gelbe Logo nutzen und wir führen deine Chapterseite auf unserer Website auf.

Sowohl das weisse als auch das gelbe Logo sollten entsprechend unseren Richtlinien verwendet werden.

2. T-Shirts
Wenn du ein Chapter anfängst, und in einem Land bist, wo Trash Hero schon anwesend ist, stellen wir dir bis zu fünf T-Shirts für dein Kernteam zur Verfügung. Falls dein Trash Hero Chapter das erste in deinem Land ist, könnte es etwas länger dauern, da wir noch keinen Vorrat dafür haben.

Was ist ein Trash Hero T-Shirt?
Trash Hero T-Shirts sind das Hauptsymbol unserer Bewegung. Sie sind gelb und haben vorne die Aufschrift „I’m a Trash Hero“ auf Englisch, wie unten gezeigt. Sie haben auch unterhalb der Aufschrift die lokale Übersetzung. Die Rückseite variiert, sollte aber immer unser Logo, die Websiteadresse und das Social Media Handle zeigen.

Das T-Shirt darf nie andere Namen oder Logos zeigen, da wir neutral bleiben müssen. Weiterhin darf unser Logo nicht auf anderen T-Shirts auftauchen.
Um ein T-Shirt Design für dein Chapter zu bekommen, kontaktiere bitte Trash Hero World oder dein Mentor.

Drucken der T-Shirts
Wir empfehlen, dass du dein erstes T-Shirt im eigenen Chapterdesign erst bestellst, nachdem du ein gelbes Logo bekommen hast. Versuche, dafür einen lokalen Sponsor zu finden, der es finanziert: Es ist eine tolle Art, lokale Unternehmen in deine Aktivitäten einzubeziehen (siehe: Sponsoren finden).

Drucke deine T-Shirts lokal, sofern möglich, um gute Beziehungen innerhalb deines Gebietes aufzubauen. Der Hersteller sollte dieselben gelbfarbigen Shirts benutzen, die wir auch nutzen, aus 100% Baumwolle oder einem anderen natur Material.
Checke deren minimale Auftragsmenge und vergleiche Preise / Angebote mit anderen Anbietern Falls du keinen passenden Anbieter finden kannst, sollte dir dein Mentor mit Kontakten helfen können.

Bitte beachte: Die Rechnung sollte auf den Namen deines Chapters ausgestellt sein und du solltest den Anbieter direkt bezahlen. Du brauchst diese Rechnung und Quittung für deine Sponsoren und auch später, wenn du die T-Shirts verkaufst. Bitte stelle immer sicher, dass Trash Hero zu 100 % transparent ist.

Trash Hero World wird dir auch, nach einem Jahr stabilen Bestehens deines Chapters, kostenlos T-Shirts zur Verfügung stellen.

T-Shirts Verkaufen
Trash Hero T-Shirts werden zum Selbstkostenpreis verkauft oder verschenkt. Der Selbstkostenpreis kann auch Lieferkosten beinhalten, falls die T-Shirts nicht lokal gedruckt werden können.

Bitte behalte alle Rechnungen vom T-Shirt-Druck und den Lieferservice und veröffentliche sie auf Social Media, um zu zeigen, dass du damit keinen Profit erwirtschaftest.

Gelder, die du vom Verkauf der Trash Hero T-Shirts bekommst, solltest du behalten und dazu nutzen, neue T-Shirtdrucke in Auftrag zu geben, und sonst für keinen anderen Zweck. Das ermöglicht deinem Chapter einen nachhaltigen Vorrat an T-Shirts.

Manche Chapter möchten die T-Shirts über Drittanbieter, wie z.B. Shops oder Hotels, verkaufen. Nochmals, bitte verkaufe die T-Shirts zum Selbstkostenpreis und behalte alle Rechnungen als Beweis Trash Hero schreibt keine Preise für die Drittanbieter vor.

3. Andere Materialien
Es gibt andere Materialien, die du für dein Chapter sinnvoll finden könntest. Diese beinhalten:

  • Poster: um für Cleanups oder Wiederverwertungsprogramme in lokalen Restaurants zu werben
  • Banner oder Flaggen: für deine Events und Fotos
  • Stickers
  • Flyers
  • Businesskarten

Nicht alle werden nötig oder sinnvoll sein, je nach deiner Location.

Nochmals, unser Designteam kann dir helfen. Falls du es bevorzugst, dein eigenes Design zu bauen, befolge bitte die Richtlinien für die Marke und schicke alle Materialien an das Designteam, bevor es in den Druck geht.

Versuche, lokal zu drucken: Manche Shops geben Organisationen wie Trash Hero gerne Preisnachlässe oder bieten sogar kostenlose Drucke an (Fragen kostet nichts!). Oder, finde Sponsoren, die die Kosten decken können.

Bedenke die Materialien, die du benutzt: Recyceltes Papier und Baumwollstoffe sind besser als Vinyl, Polyester oder plastikbeschichtetes Karton.

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3. Stelle ein Cleanup-Programm auf

Die Trash Hero Ortsgruppen führen wöchentliche Cleanups durch. Dies steigert das Bewusstsein für die Plastikverschmutzung vor Ort und legt den Grundstein für eine Verhaltensänderung. An den Cleanups sammeln wir zudem Daten, die von Wissenschaftlern und Aktivisten genutzt werden können, um grosse Unternehmen und Regierungen aufzufordern, dass bei der Plastikproduktion ein Umdenken stattfindet.

Wo kannst du aufräumen?
An einigen Stellen ist Abfall rasch aufzufinden. Gute Ausgangspunkte, um aufzuräumen, sind die Nähe eines Strandes oder öffentlichen Parks. Meide belebte Strassen oder andere Orte, die für deine Freiwilligen zu einer Gefahr werden könnten.

Manche Länder sind so sauber, dass Abfall kaum sichtbar ist. Falls das bei dir der Fall ist, mache einen Spaziergang, frage bei Einheimischen nach oder verwende eine App (z. B. TrashOut), um den nicht auf Anhieb sichtbaren Müll zu finden. Zigarettenstummel und kleine Plastikteile sind genauso wichtig wie weggeworfene Fischernetze und Schaumstoff Kartons.
Wichtig: Wir sammeln den Müll des öffentlichen Raums. Wir entsorgen keinen Abfall von Privatgrundstücken.

Rechtliche Aspekte
In den verschiedenen Ländern gelten unterschiedliche Vorschriften, was mit dem eingesammelten Abfall zu tun ist. Diese müssen beachtet werden. Bevor du mit einer Aufräumaktion beginnst, solltest du dich vorgängig bei der örtlichen Behörde melden und bei dieser um Erlaubnis bitten, damit du die Aufräumaktion in diesem Gebiet durchführen kannst. Das gilt für alle Länder. In gewissen westlichen Ländern ist dies sogar gesetzlich vorgeschrieben.

Lege den Tag und die Uhrzeit fest
Wähle einen Wochentag und eine Uhrzeit, die für das Team und den Menschen in deiner Umgebung passend sind.
Zum Beispiel: jeden Sonntag um 16 Uhr.
Bist du unsicher, welcher Tag oder welche Uhrzeit sich am besten eignen, frage die Einheimischen nach ihrer Meinung. Plane bei deiner Aktion auch das Wetter mit ein, denn in einigen Ländern kann es nachmittags sehr heiss werden.

Hinweis: Das Organisieren von wöchentlichen Cleanups kann herausfordernd sein. Falls Schwierigkeiten auftreten, sei geduldig. Beginne zuerst mit weniger häufigen Sammelaktionen und arbeite dich dann langsam vor, mit dem Ziel, wöchentliche Aktionen durchzuführen. Sobald du genügend Erfahrung hast und dein Team wächst, wird es einfacher.

Lege einen Treffpunkt fest
Je nach Gebiet kannst du von Woche zu Woche an der gleichen Stelle aufräumen oder den Ort jedes Mal wechseln. Dies bringt zwei unterschiedliche Strategien ins Spiel:

„Fixer Treffpunkt“: Diese Strategie eignet sich besonders gut, wenn du eine kleine Insel oder Woche für Woche dasselbe Gebiet (z. B. den Strand) aufräumen willst. Für die Leute ist es einfacher, wenn sie wissen, dass man sich immer am gleichen Ort trifft. Das kann auch gut mit Plakaten und anderer Werbung kommuniziert werden (z. B. „Jeden Montag um 15 Uhr säubern wir den Strand von Batu Bolong“).

„Nutze Facebook, um über den Ort zu informieren“: Änderst du für deinen Cleanup jede Woche den Ort, kannst du die Leute über die Sozialen Medien informieren, wo die nächste Aktion stattfinden wird. Erstelle dafür auf Facebook eine Veranstaltungsseite und lade alle ein (siehe: Soziale Medien nutzen). Auf deinen Plakaten würde dann stehen: “ Jeden Montag um 15 Uhr reinigen wir Batu Bolong. Den Ort findest du auf unserer Facebook-Seite.

Unabhängig davon, für welche Strategie du dich entscheidest, der Tag und die Uhrzeit deines Cleanups sollte jede Woche gleich bleiben. Wähle einen neutralen Treffpunkt, wie z. B. einen Bahnhof, den Strand, einen Platz mit einer Statue, eine Strasse usw. Achte darauf, nicht für ein bestimmtes Geschäft zu werben, wie beispielsweise das Green Hostel, die Hippo Bar oder das Restaurant Marcos Pizza.

Informiere die Leute über deine Cleanups
Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, Menschen zu einer Teilnahme zu bewegen:

  • Mund-zu-Mund-Propaganda: Erzähle den Leuten von deinem Vorhaben.
  • Plakate aufhängen: Lass dir von unserem Team ein Poster anfertigen oder eines von einer lokalen Druckerei drucken. Hänge es in Innenräumen von Geschäften auf, die dein Vorhaben unterstützen (Plakate im Freien haben in der Regel eine kurze Lebensdauer).
  • Soziale Medien: Poste auf der Facebook-Seite deines Vereins – oder auf anderen Kanälen – und von lokalen Gruppen (siehe: Soziale Medien nutzen), was du vorhast.
  • Trash Hero T-Shirts: Auf der Rückseite der T-Shirts kannst du für deine Cleanups werben (siehe: Marketingmaterialien)
  • Einladungen: Lade Mitarbeitende von Hotels und anderen Unternehmen persönlich ein, an der Aktion teilzunehmen.

Vergewissere dich, dass alle Details, wie Datum, Zeit und Ort der Cleanups klar kommuniziert sind. Und teile den Leuten mit, dass sie einfach kommen können. Wir verwenden dafür den Slogan: „Keine Kosten, keine Anmeldung, einfach kommen“.

 

Organisation vor dem Cleanup
Material
Notwendig:

  • Handschuhe (waschbare, haltbare Handschuhe, keine Einweg-Plastikhandschuhe)
  • Säcke (vorzugsweise wiederverwendbare Säcke / Taschen – z. B. Reissäcke – keine Einweg-Plastiktüten)
  • Erste-Hilfe-Set

Wünschenswert:

  • Wasser* aus einer wiederbefüllbaren Flasche (keine Plastikflaschen) und abfallfreie Snacks (z. B. Bananen; also keine einzeln verpackten Kekse etc.) für die Freiwilligen
  • Waage (um das Gewicht des gesammelten Mülls zu wiegen)
  • Werkzeuge (in manchen Gegenden können Müllgabeln, Harken, Messer oder Schaufeln nützlich sein)
  • Die Flagge deines Trash Hero Chapters (wichtig für die Fotos, die ihr während der Aktion macht)
  • Papierklebeband und einen Filzstift, um die Säcke zu markieren und mit dem Inhalt zu beschriften (ist praktisch für die Recycling-Station, die die Säcke später entgegennimmt)

*Egal, ob ihr Wasser nachfüllt oder nicht: ihr solltet die Freiwilligen darauf aufmerksam machen, ihre eigene Wasserflasche mitzubringen – wir wollen nicht, dass unsere Freiwilligen dehydrieren!

Menschen & Planung
Bei den ersten Aktivitäten sollten mindestens zwei Chapter Leader aus deinem Team anwesend sein. Zu ihren Aufgaben gehören Anweisen, Fotografieren, Wiegen der Säcke usw. Später können dir reguläre Freiwillige dabei helfen.

Organisieren der Müllabholung
Entweder wird der gesammelte Müll durch die örtliche Müllabfuhr abgeholt, oder ihr liefert diesen an eine lokale Recyclingstation oder eine zugelassene Mülldeponie. Siehe: «Wohin kommt der Müll?»)

Transport
Üblicherweise wird von den Teilnehmenden erwartet, dass sie selbstständig zum Cleanup kommen. Wenn ihr jedoch z.B. ein abgelegenes Gebiet oder eine Insel säubern wollt, müsst ihr den Transport der Freiwilligen dorthin und wieder zurück zum Treffpunkt organisieren.

Organisation von Lieferungen, Müllabfuhr oder Transport
Idealerweise wird all dies von deiner örtlichen Gemeinschaft organisiert. Wenn die Gemeinde aktiv mit euch zusammenarbeitet, profitieren alle gemeinsam von den tollen Ergebnissen der Aktion.

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten der Zusammenarbeit: Lokale Unternehmen oder die Gemeinde stellen Werkzeuge und Reinigungsmaterial zur Verfügung. Die Müllsäcke werden von der örtlichen Müllabfuhr abgeholt. Restaurants oder Hotels stellen Wasser oder Lebensmittel für die Freiwilligen zur Verfügung. Eine lokale Wäscherei wäscht Handschuhe usw. Siehe auch: «Sponsoren finden».

Die Idee ist, dass jede und jeder Teil von Trash Hero sein und etwas zu unserem Erfolg beitragen kann Es ist ein kleiner Beitrag mit gleichzeitig guter Werbung für alle Beteiligten. Wir bedanken uns deshalb immer öffentlich bei allen Sponsoren für ihre Hilfe beim Cleanup und später auch auf unseren Social-Media-Kanälen.

Es ist wichtig, dass sich so viele Stellen wie möglich beteiligen, und zwar jedes Mal mit anderen Sponsoren. Seid kreativ! Ein Massagesalon kann euch z.B. Gutscheine für eine kostenlose Massage als Preis für die Freiwilligen zur Verfügung stellen. Wenn viele verschiedene Sponsoren (grosse und kleine) helfen, weiss die Gemeinschaft, dass Trash Hero ein neutrales Projekt ist, das allen zugutekommt.

Hinweis: Es ist sehr wichtig, nur Sachspenden anzunehmen (d. h. Waren und Dienstleistungen, also kein Geld) Wenn ihr z.B. Handschuhe braucht, fragt nach Handschuhen. Manche Sponsoren werden vorziehen, euch Geld zu geben. In diesem Fall solltet ihr die Handschuhe zuerst selbst kaufen und die Quittung dem Sponsor bringen, um von ihm den genauen Betrag zurückzuerhalten. Wenn du deinem Sponsor die Quittung gibst, ist alles zu 100 % transparent, und alle können sicher sein, dass das Trash Hero Chapter mit den Spenden kein Geld verdient.

Am Tag selbst: ein typischer Cleanup-Plan
Kläre die folgenden Punkte mit deinem Team, bevor du beginnst – du musst diese deinen Freiwilligen am Tag selbst mitteilen.

  • Lege Start- und Endzeit fest (normalerweise dauert ein Cleanup 1 – 2 Stunden).
  • Definiere die Strecke des Cleanups (von „hier“ bis „dort“).
  • Erkläre wo der Treffpunkt am Ende ist (dort, wo die Säcke hingebracht werden sollen) und um welche Zeit alle für das Abschlussfoto dort sein müssen.
  • Plane, den Müll von Anfang an zu trennen, anstatt die Säcke erst am Ende zu leeren und den Inhalt zu sortieren. Die Trennung ist einfacher, wenn du Freiwillige mit dem Einsammeln bestimmter Müllsorten beauftragst und die Leute in Teams aufteilst (z. B. die „Glashelden“ oder die „PET-Flaschenhelden“). Wenn du Daten sammelst, kannst du auch ein Team „Helden der Markenprüfung“ bilden.
  • Achte darauf, dass die Säcke nicht überfüllt werden, da sie noch zugebunden und verschlossen werden müssen.
  • Lege fest, wer am Treffpunkt sein wird, um die vollen Säcke zu wiegen und die Gewichte zu melden.
  • Lege fest, wer noch am Startpunkt bleibt, falls jemand verspätet eintrifft.
  • Lege fest, wer während den Cleanups Fotos und Videos macht. Frage die Leute zuerst, ob sie fotografiert werden dürfen: Es ist wichtig, die Erlaubnis einzuholen – und du erhältst zudem bessere Aufnahmen, da die Leute stehen bleiben und in die Kamera schauen werden.

Zeitplan des Cleanups
Sei einige Minuten vor der vereinbarten Zeit vor Ort, um auf die Freiwilligen zu warten. Mach ein paar „vorher“-Fotos. Halte eine Trash-Hero-Flagge bereit oder trage dein gelbes T-Shirt, um erkennbar zu sein. Lächle, grüsse alle und warte ein paar Minuten auf allfällige Nachzüglerinnen und Nachzügler.

Führe das Briefing durch: Begrüsse alle und danke ihnen für ihr Kommen. Stelle Trash Hero kurz vor und erkläre die Organisation und den Auftrag. Erkläre den Plan für den heutigen Tag (siehe oben). Erinnere die Teilnehmenden daran, dass sie Spass haben sollen, Pausen machen sowie Wasser trinken sollen und daran, dass jedes gesammelte Teil zählt. Wenn du Trash Hero T-Shirts zur Verfügung hast, dann erwähne, dass diese zum Selbstkostenpreis verkauft werden – so werden neue Freiwillige diese während des Cleanups tragen (und du hast mehr gelbe Farbe auf den Fotos!).

Ende des Cleanups:

  • Mache „nachher“-Fotos (an denselben Stellen wie die „vorher“-Fotos).
  • Versammle deine Gruppe und mache ein fröhliches Abschlussgruppenfoto mit allen Müllsäcken.
  • Besprich die durchgeführte Aktion:
    Danke den Freiwilligen für ihre Hilfe.
    Danke allen Sponsoren und erwähne sie namentlich
    Teile allen mit, wie viel Müll ihr gesammelt habt und wohin dieser und die Daten gehen.
    Erwähne andere lokale Trash Hero-Projekte, die du durchführst (z. B. Flaschen, Taschen, Kinder…), und lasse deine Gruppenmitglieder wissen, wie sie sich daran beteiligen können
    Informiere die Gruppe darüber, dass du Bilder in den sozialen Medien veröffentlichen wirst (frage deine Freiwilligen um Erlaubnis) und bitten sie, sich selbst zu markieren und die Bilder auf ihren Social Media-Profilen zu teilen.
  • Erfasse die E-Mail-Adressen der Freiwilligen, die mit Trash Hero in Kontakt bleiben wollen
  • Geht gemeinsam feiern! (es wäre schön, wenn Essen, Getränke oder eine andere Aktivität nach dem Cleanup gesponsert würden)!

Nach dem Cleanup
Mach eine Pause! Bereite dich darauf vor, euren Erfolg in den sozialen Medien zu teilen. Tu dies noch am selben oder am nächsten Tag, je nachdem, wie viel Zeit und Energie du noch übrig hast.

Posting checklist:

  • Sichte alle deine Fotos und wähle die besten aus (bearbeite sie ein wenig, wenn du kannst).
  • Stelle die „vorher-nachher“-Fotos zusammen.
  • Erstelle auf der Facebook-Seite deines Chapters für jeden Cleanup ein neues Album (Fotos >> Album hinzufügen).
  • Formuliere den Titel des Albums in folgendem Format: Name des Chapters – Nummer des Cleanups – Datum – Anzahl der Freiwilligen – Menge des gesammelten Abfalls (in Englisch).
  • Beschreibe das Album und gib folgendes an:
    Datum des Cleanups
    Ort des Cleanups
    Wie viele Personen insgesamt teilgenommen haben. Inklusive dein Team und alle Kinder. Schreibe dann die Anzahl Kinder noch einmal separat auf. Z. B.: Falls 20 Erwachsene und 5 Kinder teilgenommen haben. Schreibst du: „25 Freiwillige, davon 5 Kinder“.
    Wie viele Kilogramm Müll ihr gesammelt habt und wie viele davon (falls möglich) einer Recycling-Station oder einer Mülldeponie übergeben wurde.
    Dank an jeden einzelnen Sponsor, der das Cleanup unterstützte.
    Aufruf „Wir machen das jede Woche.“ oder „Bis zum nächsten Mal!“
    Die Website-Adresse www.trashhero.org.
  • Wähle den Ort des Albums vom Cleanup
  • Lade deine Fotos hoch und setze sie in die gewünschte Reihenfolge.
  • Kopiere die Albumbeschreibung und ergänze jedes Foto damit. Wenn einzelne Fotos geteilt werden, ist es einfach zu sehen, was sie zeigen.
  • Füge unter dieser Beschreibung alle anderen Beschriftungen hinzu, die du für bestimmte Fotos benötigst.
  • Markiere Personen auf den Fotos – wenn du darfst und kannst.
  • Überprüfe die Fotos abschliessend und veröffentliche sie!

Hinweis: Es ist eine gute Idee, die Beiträge deines Chapters oder deine Selfies vom Cleanup auf deinem privaten Profil zu veröffentlichen, aber benutze dieses Profil nicht als einzigen Kanal, um deine Arbeit zu zeigen. Verwende immer die Chapter-Seite, da sie leicht zu finden und für alle zu sehen ist.

Hattest du einen wirklich guten Cleanup oder ein anderes spezielles Ereignis? Melde dich bei Trash Hero World, damit wir es weitergeben oder diese Story in einem Blogbeitrag veröffentlichen können!

Du musst auch eure Zahlen rapportieren, falls du dies nicht schon beim Cleanup getan hast. Verwende das praktische Datenerfassungsformular von Trash Hero, das du auf deinem Handy speichern oder als Favoriten / Lesezeichen in deinem Browser speichern kannst. Dort findest du auch ein Video, das dir die einzelnen Schritte zeigt. Aktualisiere dein Facebook-Titelbild ab und zu mit einem neuen Gruppenfoto und den aktuellen Zahlen deines Chapters (Cleanup, Freiwillige, Kinder, gesammelter Müll).

Datenformular – Czech Republic Chapters
Datenformular – Indonesian Chapters
Datenformular – Malaysian Chapters
Datenformular – Myanmar Chapters
Datenformular – Swiss Chapters
Datenformular – Thai Chapters
Datenformular – restliche Chapters

Denke daran, dass wir die Teilnehmer am Tag der Aktion zählen. Wenn also ein Freiwilliger oder ein Teammitglied regelmässig teilnimmt, zählt dieses jedes Mal als eine Person. Ein Team von vier Personen, das 10 Cleanups durchführt, wird also in der Gesamtzahl als „40 Freiwillige“ gezählt.

Und das war es dann auch schon mit dem Cleanup. Wenn du es geschafft hast, alles zu erledigen, bist du grossartig! Ruhe dich aus und feiere mit deinen Freunden und Mithelden Dies ist ein sehr wichtiger Teil. Geniesse ihn! Du hast der Welt einen guten Dienst erwiesen.

Sobald du dich ausgeruht hast, ist es an der Zeit, wieder loszulegen. Plane deinen nächsten Cleanup, wasche deine Handschuhe, veröffentliche eine Veranstaltung auf deiner Facebook-Seite und lade alle ein! Es wird jedes Mal leichter, das versprechen wir.


Hinweis: Wenn du in sozialen Medien postest, solltest du nur positive und inspirierende Informationen teilen. Du willst, dass deine Freundinnen, Freunde und Follower mit Daumen hoch und Herzen kommentieren – nicht mit wütenden Gesichtern und Tränen. Wir beschuldigen und beschämen keinen Menschen für seinen Abfall (selbst wenn wir wissen, wer es war). Wir sind Trash Hero, nicht die Trash Polizei. Wir verbreiten die Botschaft, dass grossartige Menschen grossartige Dinge für die Umwelt tun.


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WOHIN KOMMT DER MÜLL?

Das ist die Frage, die die Leute bei fast jedem Trash Hero Cleanup stellen. Die Antwort hängt von deinem Standort und dem vorhandenen Abfallentsorgungssystem ab.

Wann immer möglich, trennen wir den gesammelten Müll und geben die verwertbaren Abfälle zur Wiederverwertung an professionelle Entsorgungsunternehmen weiter. Sauberes Papier, Glas und Metall müssen unbedingt recycelt werden, da es sich dabei um Materialien handelt, die in einem geschlossenen Kreislauf geführt werden können (sie können unbegrenzt wieder-verwertet werden, ohne dass sie einen nennenswerten Qualitätsverlust erleiden). Das Recycling von Kunststoffen ist in der Regel ein offener Kreislauf (sie werden zur Herstellung minderwertigen Produkte mit begrenzter Wiederverwendung verwendet, bevor sie schliesslich auf einer Mülldeponie landen). Aber es lohnt sich dennoch, als letzte Möglichkeit für den von uns gefundenen Abfall zu handeln.

Es ist auch möglich, Kunststoff zu Öko-Bausteinen, Paddelbrettern und anderen nützlichen Gegenständen zu „upcyclen“. Dabei bleibt er in seiner bestehenden Form erhalten und erfordert keine zusätzlichen Ressourcen

Viele unserer Chapter haben kreative Ideen für die Wiederverwendung des gefundenen Mülls entwickelt. Hier sind einige Beispiele, die dich inspirieren sollen. Wenn du eine eigene Idee hast, lass es uns wissen, damit wir sie mit dem Rest der Bewegung teilen können.

Trash Hero Komodo verwendet in Zusammenarbeit mit einer örtlichen Gemeinde eine „PET-Schredder“-Maschine, um gesammelte Flaschen in Flocken zu verwandeln. Geschredderter Kunststoff ist ein wertvolleres Rohmaterial für Recyclingunternehmen. Die PET-Flocken werden in Säcken gelagert und jedes Mal, wenn sie ein Gewicht von 5000 kg erreichen, an Recyclingunternehmen verschickt.

Viele Trash Hero-Chapter in Malaysia, Thailand und Indonesien recyceln Weichplastikabfälle und PET-Flaschen zu Ökosteinen (www.ecobricks.org), einem soliden und vielseitigen Baumaterial, das für den Bau von Möbeln, Unterständen und Häusern für drinnen und draussen verwendet werden kann.

Die thailändischen Trash Hero Chapter spenden ihre Öko-Bausteine an die Bamboo School, ein Kinderheim an der Grenze zwischen Thailand und Myanmar, wo sie für den Bau neuer Schulgebäude verwendet werden. Die thailändischen Chapter geben die gesammelten Strohhalme auch an örtliche NGOs weiter, die sie zerschneiden und zum Ausstopfen von Kissen für Rollstuhlfahrer verwenden.

Trash Hero Gili Meno gibt eine Menge Müll an das Brotherhood-Kollektiv, das daraus Kunst, Schmuck, Gläser aus Glasflaschen und vieles mehr herstellt. Trash Hero Koh Lanta hat Bohnensäcke aus gesammeltem Styropor hergestellt.

Trash Hero Bangkok hat in Zusammenarbeit mit The Whale Company Paddelbretter aus Einwegplastikflaschen hergestellt. Trash Hero Thailand sammelt Flip-Flops, die von dem sozialen Unternehmen Tlejourn geschreddert und zu neuen Flip-Flops, anderen Schuhen und Turnmatten verarbeitet werden. Auf unserer Website findest du viele weitere Kooperationsprojekte mit anderen Organisationen.

Trotz all dieser Bemühungen und interessanten Möglichkeiten wird ein gewisser Anteil des gesammelten Mülls immer noch auf der Mülldeponie oder, schlimmer noch, in der Verbrennung landen – was zeigt, dass Müll nie wirklich „verschwindet“, wenn er einmal produziert wurde Er kann nur an einen „weniger schlimmen“ Ort gelangen, als in der natürlichen Umgebung herumtreiben.

Das Ziel ist daher immer, die Entstehung von Abfällen gemäss der Abfallhierarchie von vornherein zu verhindern:

 

1. REDUZIEREN
2. WIEDERVERWENDEN
3. RECYCELN

Das Trash Hero-Flaschenrücknahmeprogramm ist ein Beispiel dafür, wie wir versuchen, dieses Ziel zu erreichen. Dadurch wurde bereits der Abfall von rund 35 Millionen Einwegflaschen reduziert, während das Programm für wiederverwendbare Taschen den Abfall von mehr als 9 Millionen Plastiktüten verringert hat.

Die Trash Hero-Chapter entwickeln auch ihre eigenen Projekte zur Vermeidung von Plastikmüll. Trash Hero Ao Nang erstellte Materialien, um die Verwendung von Plastikstrohhalmen zu reduzieren. Trash Hero Kertalangu und Trash Hero Ende arbeiteten mit Geschäften und Restaurants in ihrem Gebiet zusammen, um ihnen zu helfen, wiederverwendbare Taschen und Strohhalme anstelle von Plastik zu benutzen. Trash Hero Trang startete ein „Bring your own container“-Rabattsystem für Speisen und Getränke zum Mitnehmen in ihrer Stadt.


Wusstest du schon? Obwohl PET-Kunststoff recycelbar ist, enthalten weniger als 7 % der PET-Flaschen weltweit tatsächlich recyceltes Material. Das liegt daran, dass PET-Flaschen in der Regel zu Stoffen recycelt werden, die zur Herstellung von Kleidung, Teppichen und Verpackungen verwendet werden. Dieser Stoff verschmutzt bei jeder Wäsche unser Wasser und kann nicht einfach recycelt werden, so dass er auf einer Mülldeponie landet.
Die wenigen PET-Flaschen, die zu neuen Behältern verarbeitet werden, können diesen Kreislauf nur bis zu viermal durchlaufen, bevor die Qualität nachlässt und auch sie auf der Mülldeponie landen.


Wohin soll es gehen? Mülldeponie vs. Verbrennung

Für bestehende Abfälle empfiehlt Trash Hero die „am wenigsten schlimme“ Option, die in der örtlichen Umgebung verfügbar ist. Das heisst, die Option mit den geringsten Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt. In den meisten Orten bedeutet dies eine ordnungsgemässe Mülltrennung, gefolgt von Kompostierung, Recycling, wenn möglich, und schliesslich Deponierung.

Es gibt viele verschiedene Arten von Mülldeponien, und keine ist ideal Wir fordern die Behörden jedoch stets auf, diese Einrichtungen bei Bedarf zu verbessern, anstatt sich für die Verbrennung zu entscheiden.

Die Verbrennung von Kunststoffen in jeglicher Form verursacht immer giftige Emissionen und verschwendet wiederverwertbare Ressourcen, weshalb wir dies niemals als Option akzeptieren. Im Abschnitt „Richtig oder Falsch?“ findest du weitere Einzelheiten. Kurz gesagt, es gibt keine perfekte Lösung für den vorhandenen Abfall: Umso wichtiger ist es, in Zukunft weniger davon zu produzieren.


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Richtig oder falsch?

Plastik ist mittlerweile als globales Umweltproblem anerkannt. Als Trash Heroes werdet ihr auf viele verschiedene Ideen stossen, wie man es „lösen“ könnte. Aber was wird wirklich helfen und was ist nur eine Scheinlösung?

Die Wahl des richtigen Weges kann knifflig sein – Infografik von GAIA

Es scheint, als ob jeden Monat neue Technologien und Produkte als „Lösung“ für die Plastik-Krise angekündigt werden. Das kann verwirrend sein, vor allem angesichts des Marketing-Hypes, der sie oft umgibt.

Pflanzenplastik! Plastikfressende Bakterien! Chemisches Recycling! Plastik als Brennstoff! Es ist schwer, sie alle aufzuzählen, aber das sind die, die wir am häufigsten sehen.

Wir bewerten jede dieser „Lösungen“ anhand einer einfachen Frage: Wird der Abfall reduziert?

Mit anderen Worten: Handelt es sich um ein Produkt oder ein Verfahren, das dazu führt, dass wir weiterhin Dinge wegwerfen, oder ermöglicht es uns, weniger zu verbrauchen und die Ressourcen der Erde langfristig zu schützen?

Wir glauben, dass eine echte Lösung für das Plastikproblem darin besteht, eine andere Art der Herstellung, Lieferung und Verwendung von Dingen zu schaffen, so dass keinerlei Abfall entsteht.

Das Trash Hero-Flaschennachfüllprogramm ist ein Beispiel für eine echte Lösung. Es gibt viele andere, aber wir brauchen mehr davon, und zwar auf globaler Ebene.

Eine falsche Lösung wird den Abfall nicht verringern Stattdessen bietet sie eine alternative Entsorgungsmöglichkeit oder ein anderes Material zum Wegwerfen In der Regel handelt es sich um eine vorübergehende Lösung.

Werfen wir einen Blick auf einige der oben genannten Ideen und sehen, ob es sich um richtige oder falsche Lösungen handelt.


VERBRENNUNG
Es gibt viele Arten von Maschinen, die Kunststoff- oder gemischte Abfälle verbrennen und Energie oder Kraftstoff erzeugen, der zum Heizen oder für den Transport verwendet werden kann. Sie werden oft als gute Lösung für Kunststoffabfälle angesehen, vor allem in Gebieten, in denen es keinen Platz für Mülldeponien gibt. Es heisst sogar, sie seien besser als Deponien, weil wir die in den Materialien enthaltene Energie „zurückgewinnen“ können.

Aber zu welchem Preis? iele Studien haben gezeigt, dass die Verbrennung von Abfällen, auch ohne Sauerstoff (eine als „Pyrolyse“ bekannte Methode), weder sauber noch sicher für die menschliche Gesundheit ist. Bei der Verbrennung von Plastik entstehen hochgiftige Chemikalien, die nachweislich Krebs, Lungenkrankheiten, Fortpflanzungsprobleme und mehr verursachen.

Selbst die fortschrittlichsten Anlagen, die in der Regel in Ländern mit hohem Einkommen zu finden sind, können nicht alle bei der Verbrennung freigesetzten Dioxine und Schwermetall-Nanopartikel herausfiltern. So gelangen die Giftstoffe in die Luft und in den Boden der umliegenden Städte und Dörfer. Bis zu 20 % der verbrannten Abfälle bleiben als konzentrierte giftige Asche zurück, die irgendwo entsorgt werden muss. Welchen Teil der Natur würdest du wählen?

Abgesehen von den Gesundheitsproblemen führt die Verbrennung – oder die Verbrennung von Kunststoffen zu Brennstoffen, die Verbrennung von Abfällen zu Energie oder wie auch immer wir es nennen – nicht zu einer Verringerung des Abfalls.

Es hat sich gezeigt, dass die Abfallmenge häufig zunimmt, wenn eine Stadt eine Verbrennungsanlage in Betrieb nimmt. Die Maschine muss rund um die Uhr in Betrieb sein, also ständig mit Plastik gefüttert werden. Es gibt dann keinen Anreiz, Einwegplastik zu verbieten. Die Abfälle müssen nicht mehr sortiert werden, da sie alle in die Maschine gelangen können. Die Recyclingraten sinken, was bedeutet, dass Ressourcen, die wiederverwendet werden könnten, verbrannt werden und für immer verloren sind.

Die Verbrennung trägt auch zum Klimawandel bei und untergräbt die Bemühungen um eine Umstellung auf nachhaltige Energie aus Sonne, Wind und Wasser.

Fazit: FALSCHE LÖSUNG


BIOKUNSTSTOFFE

Es gibt eine grosse Auswahl an „Kunststoffen auf Pflanzenbasis“, die sehr natürlich und umweltfreundlich klingen. Sie verwenden organische Stoffe wie Mais oder Tapioka anstelle von fossilen Brennstoffen als Ausgangsmaterial, obwohl sie sich nach ihrer Herstellung im Wesentlichen genauso verhalten wie Kunststoffe auf Basis fossiler Brennstoffe. Nur wenige Arten, wie das weit verbreitete PLA (Polymilchsäure), sind am Ende ihrer Lebensdauer auch „biologisch abbaubar“ und „kompostierbar“.

Wenn wir uns diese Etiketten genauer ansehen, stellen wir oft fest, dass sie nur in einer „industriellen“ Anlage kompostierbar sind, in der der Abfall auf 60 °C erhitzt wird. Dabei zerfällt der Biokunststoff in der Regel in Kohlendioxid und Wasser und bietet dem Kompost keinen Nährwert. Was mit den anderen im pflanzlichen Kunststoff enthaltenen Chemikalien geschieht, ist noch nicht untersucht worden. Diese ähneln den Chemikalien, die zur Herstellung von herkömmlichem Kunststoff verwendet werden. Es wurde festgestellt, dass Polylactid (PLA), ein gängiger Biokunststoff, ähnliche Mengen an Toxinen enthält wie das hochgefährliche Polyvinylchlorid (PVC).

Steht keine industrielle Kompostierung zur Verfügung, muss der Biokunststoff in den allgemeinen Abfall gegeben werden, um deponiert oder verbrannt zu werden. Wird es dem Recycling zugeführt, verunreinigt es den Kunststoff, mit dem es gesammelt wird, und macht ihn unbrauchbar.

Aber reduzieren Biokunststoffe den Abfall? Auch hier lautet die Antwort: Nein! Biokunststoffe werden hauptsächlich für Einwegverpackungen verwendet und leisten keinen nützlichen Beitrag, nachdem sie weggeworfen worden sind. Sie ersetzen lediglich ein Einwegmaterial durch ein anderes, etwas besseres Material.

Fazit: FALSCHE LÖSUNG


CHEMISCHES RECYCLING
Die meisten Unternehmen, die Lebensmittel oder Haushaltsprodukte herstellen, sagen, dass mehr oder „besseres“ Recycling die Antwort auf den Verpackungsmüll ist Auf diese Weise brauchen sie nichts zu tun! Sie können weiterhin jeden Tag Milliarden von Einweg-Plastikartikeln produzieren, und es ist Sache des Einzelnen sowie des Abfallwirtschaftssystems, damit umzugehen.

Selbst wenn dies fair wäre oder erreicht werden könnte, ist es keine langfristige Lösung. Jedes Mal, wenn Kunststoff recycelt wird, gehen Menge und Qualität des Materials verloren. Und schon nach wenigen Zyklen erreicht es das Ende seiner Nutzungsdauer.

Econyl ist ein „unendlich wiederverwertbarer“ Stoff

Hier kommt das chemische Recycling ins Spiel. Dabei handelt es sich um eine neue Technologie namens „Repolymerisation“, bei der Kunststoff in seine ursprünglichen Moleküle aufgespalten wird und immer wieder zur Herstellung neuer Kunststoffprodukte „ohne Ende“ verwendet werden kann. Man nennt das auch „Plastik-zu-Kunststoff“. Man nennt das auch „Plastik-zu-Kunststoff“.

Dies könnte zwar eine mögliche Lösung für den bestehenden Kunststoff sein, ist aber sehr teuer So teuer, dass es unmöglich ist, mit dem Preis für die Herstellung von neuem Kunststoff direkt aus Öl oder Gas zu konkurrieren. Ausserdem wird für den Prozess viel mehr Energie verbraucht, und es stellt sich erneut die Frage nach giftigen Emissionen und Abfallprodukten aus dem ursprünglichen Kunststoff.

Die Europäische Union hat erklärt, dass die Technologie für die Repolymerisation noch mindestens 10 Jahre davon entfernt ist, kommerziell nutzbar zu sein – und in der Zwischenzeit steigt die Produktion neuer Kunststoffe weiter an.

Wird dadurch der Abfall verringert? Derzeit nicht. Theoretisch könnte es die Lebensdauer des vorhandenen Kunststoffs verlängern. Die Realität sieht jedoch so aus, dass – im besten Fall – nur ein winziger Prozentsatz des Kunststoffs in 10 Jahren entsorgt werden könnte. Das macht es weit weniger wirksam als eine Reduzierung an der Quelle.

Fazit: FALSCHE LÖSUNG

Hinweis: Manchmal wird der Begriff „chemisches Recycling“ für die Umwandlung von Kunststoffen in Brennstoffe oder andere Verfahren verwendet, bei denen das Endprodukt verbrannt wird (siehe „Verbrennung“). Dies mag „chemisch“ sein, aber es ist definitiv KEIN „Recycling“!


ZERO WASTE
Der Begriff „Zero Waste“ umfasst eine Reihe von Methoden, die darauf abzielen, endliche Ressourcen zu schützen und letztlich nichts wegzuwerfen Es geht darum, das gesamte System zu verändern, angefangen bei den Produzenten.

Grafik: Break Free From Plastic

Produkte können so gestaltet werden, dass sie wiederverwendet sowie nachgefüllt werden können, und dass kaputte Teile repariert oder ersetzt werden können. Die verwendeten Materialien können leicht und dauerhaft recycelt werden.

Die Behörden können Mülltrennungssysteme einführen Lebensmittel werden kompostiert, andere Materialien gereinigt und dann wiederverwendet oder lokal recycelt Als Bürger können wir diese Massnahmen unterstützen und ihnen helfen, effizient zu arbeiten. Die geringe Menge Abfall, die übrig bleibt, kann auf einer sicheren Deponie gelagert werden.

Wird dadurch der Abfall verringert? JA! Zero Waste mag unerreichbar erscheinen, aber bedenke: Plastik gab es vor 60 Jahren noch nicht, und wir können zu dieser Lebensweise zurückkehren, allerdings mit besseren Technologien und Materialien. Eine Änderung des Systems ist mit dem richtigen Schwung möglich, und als Trash Heroes arbeiten wir daran, dass dies geschieht

Fazit: RICHTIGE LÖSUNG!

Wenn du mehr über eines dieser Themen erfahren möchtest, schau in unsere Online-Bibliothek!

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4. Stelle ein Wasserflaschen-Nachfüllprogramm auf

Über das Programm
Ziel des Nachfüllprogramms ist es, eine erschwingliche, praktische und wiederverwendbare Alternative zu Einweg-Plastikflaschen zu bieten und die Anzahl dieser Flaschen, die in die Umwelt gelangen, zu verringern.

Im Rahmen des Programms werden wiederverwendbare Wasserflaschen aus rostfreiem Stahl zum Selbstkostenpreis an örtliche Unternehmen abgegeben, die sie dann mit einem kleinen Gewinn an einzelne Kunden verkaufen können. Dieser Gewinn wird verwendet, um jedem, der die Flasche besitzt, kostenloses Trinkwasser zur Verfügung zu stellen, unabhängig davon, wo die Flasche gekauft wurde.

Das Programm ist auf die Unterstützung durch die lokale Gemeinschaft angewiesen. Unsere Partner können Unternehmen wie Hotels, Cafés, Geschäfte, Bars, Tauchzentren oder nicht-kommerzielle Einrichtungen wie Gemeindezentren sein. Je mehr Einrichtungen sich anschliessen, desto grösser wird das Nachfüllnetzwerk.

Um an dem Programm teilzunehmen, geht ein Partner die folgenden drei Verpflichtungen ein

  1. Halte dich an einen festen Verkaufspreis für alle Kunden (in Thailand sind das beispielsweise 220 Baht pro Flasche).
  2. Kostenloses Nachfüllen von sauberem Trinkwasser für jeden, der eine Trash Hero-Flasche besitzt. Die Nachfüllstelle sollte für den Kunden leicht sichtbar und zugänglich sein.
  3. Die Schilder aufzustellen, die Trash Hero für das Programm entworfen hat.

Über die Flasche
Die Trash Hero-Flasche ist aus 304er, lebensmittelechtem Edelstahl gefertigt Sie ist einwandig (keine Isolierung) und fasst 750 ml.

Sie wird derzeit in China hergestellt, während wir versuchen, einen lokalen Hersteller zu finden. Trash Hero verfügt über ein Qualitäts- und Materialzusammensetzung Zertifikat für die Flasche, das wir unseren Partnern und deren Kunden zur Verfügung stellen.

Alle Flaschen haben das Trash Hero-Logo auf der Vorderseite, zusammen mit entweder „Love“ und deinem Land (Beispiel „Love Thailand“) oder „Love“ und deinem Ort (Beispiel „Love Koh Samui“).

Die Flaschen können auch mit dem Logo einer Firma oder eines anderen Sponsors auf der Rückseite versehen werden – dies sind Sonderbestellungen, über die du weiter unten mehr erfahren kannst.

Start eines Flaschenprogramms
Wenn du ein Flaschenproramm starten möchtest, nimm zunächst Kontakt mit einem Trash Hero Chapter in deinem Land auf, das dieses Programm bereits durchführt Es kann dir ihre Erfahrungen weitergeben und dir helfen, eine Musterflasche zu bekommen Wenn ihr das erste Chapter in deinem Land seid, die mit dem Programm beginnt, kontaktiere euer Mentorenteam.

Partner finden
Als Nächstes ist es an der Zeit, ein Nachfüllnetzwerk aufzubauen. Am einfachsten ist es, mit Orten zu beginnen, die du selbst regelmässig aufsuchst oder mit denen du befreundet bist. Wenn dein Team keine Verbindung zu potenziellen Partnern hat, bitte dein soziales Netzwerk um Empfehlungen oder wende dich an Orte, deren Werte mit denen von Trash Hero übereinstimmen, z. B. ein Geschäft für Umweltprodukte, ein Öko-Resort, ein grünes Café oder eine Yogaschule.

Erläutere die Ziele des Programms und stelle sicher, dass sie verstehen, dass Trash Hero kein Unternehmen ist und dass es daher keinen Gewinn für deine Gruppe oder dich persönlich gibt. Sei geduldig und versuche nicht, Druck auszuüben.

Wir haben Materialien zur Einführung in das Flaschenprogramm hier zum Download bereitgestellt. Die wichtigsten Punkte, die du kommunizieren musst, sind:

  • Es ist einfach zu testen: Es ist keine Mindestbestellmenge erforderlich, damit ein Unternehmen mit dem Flaschenprogramm beginnen kann.
  • Es ist gut für den Umsatz: Obwohl sie mit dem direkten Verkauf der Flaschen keinen grossen Gewinn machen, haben viele Geschäfte berichtet, dass der Umsatz insgesamt steigt, da die Leute andere Artikel kaufen, wenn sie zum Nachfüllen kommen. Keiner der Partner hat jemals berichtet, dass er mit dem Programm Geld verliert.
  • Es ist ethisch: Das Programm ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch ein grosser Dienst an der Gemeinschaft. Es ist ein einfacher Weg zu zeigen, dass ihnen diese Themen am Herzen liegen.
  • Kostenlose Werbung: Alle Partner werden auf der Facebook-Seite des örtlichen Ortsverbands erwähnt, erhalten einen Link auf der Hauptwebsite von Trash Hero und werden auf unserer globalen Karte des Nachfüll-Netzwerks aufgeführt, die online öffentlich zugänglich ist Die Partner können auch einen Aufkleber ihres Unternehmens auf die von ihnen verkauften Flaschen kleben oder sogar ihr Logo auf der Seite eingravieren lassen (Mindestbestellmenge erforderlich).
  • Kostenloses Sozialmarketing: Kunden schätzen zunehmend Unternehmen mit guten Umweltpraktiken. Viele kaufen oder essen lieber dort ein, wo es das Programm gibt, und erzählen auch Freunden oder im Internet von dem Unternehmen.

Deine erste Bestellung
Die Flaschen werden in Kisten verpackt, in der Regel mit 50-60 Flaschen pro Kiste Die Mindestbestellmenge ist 1 Kiste und jede weitere sollte im Vielfachen der Kistengrösse bestellt werden, z.B. 3 Kisten, 10 Kisten, 25 Kisten. Alle Bestellungen müssen vorausbezahlt werden.

Die Flaschen werden aus dem Vorrat deines nationalen Trash Hero Teams geliefert; kontaktiere es, um die Anzahl der Flaschen pro Box zu überprüfen und deine Bestellung aufzugeben.

Diese Flaschen haben das Design „Love [country name]“. Wenn du ein „Love [location name]“-Design auf der Vorderseite und / oder eine Gravur des Partnerlogos auf der Rückseite der Flasche bestellen möchtest, ist dies eine Sonderbestellung und erfordert eine Mindest-Stückzahl. In Thailand zum Beispiel beträgt die Mindestbestellmenge für individuelle Flaschen 540 Stück / 9 Kartons. Du benötigst also genügend Vorbestellungen, um diese Menge abzudecken.

Für den unwahrscheinlichen Fall, dass du nach der Lieferung einen Defekt an einer Flasche feststellst, mache bitte ein Foto und kontaktiere deinen Lieferanten.

Lagerung und Verteilung
Bestimme eine Person in deinem Team, die für die Kontrolle und Überwachung des Fla-schen Bestands in deinem Chapter verantwortlich ist und als Ansprechpartner für neue Bestellungen fungiert.

In der Anfangsphase und bei kleinen Mengen ist es möglich, dass sie oder jemand anderes in deinem Team einen Restbestand zu Hause aufbewahren können.

Bei grösseren Aufträgen kann es sinnvoll sein, eine Person oder ein Unternehmen zu suchen, das kostenlos Platz für die Aufbewahrung der Kartons zur Verfügung stellt. Dieser Ort sollte trocken und fern von salzhaltiger Luft in Strandnähe sein und jemandem gehören, dem du vertraust. Natürlich sollte jedem, der Hilfe anbietet, auf deiner Facebook-Seite gedankt werden, ebenso wie neuen Nachfüllpartnern (siehe unten).

Liefere die Flaschen erst dann an deine Partner, wenn du siehst, dass die Nachfüllstation bereit ist und die Schilder aufgestellt sind (oder aufgestellt werden können).
Auch die Flaschenpflege muss erklärt werden. Wenn das Unternehmen in der Nähe des Strandes liegt, sollte nur eine Probe zum Ausstellen aufbewahrt werden; der Rest sollte in einer Schachtel bleiben, um ihn vor der salzigen Luft zu schützen.

Deine Kunden sollten daran erinnert werden:

  • Wasche die Flasche regelmässig mit der Hand (sie ist nicht spülmaschinenfest)
  • Nach dem Gebrauch am Strand oder auf dem Meer sofort mit Süsswasser abspülen
  • Nur mit kalten Getränken befüllen (er ist nicht für heisse Getränke geeignet)

Das bedeutet, dass ihre Flasche ein Leben lang hält.

Förderung und Ausbau des Netzwerks
Gedruckte Materialien
Trash Hero hat drei Schilder, die den Partnern zur Verfügung gestellt werden.
Trash Hero hat drei Schilder, die den Partnern zur Verfügung gestellt werden. Zwei davon sind allgemeiner Art: Ein Banner, das vor dem Geschäft für die Nachfüllstation wirbt, und ein Poster mit Informationen über das Programm. Ein drittes Schild ist speziell für Hotels gedacht, die die Flaschen in ihren Zimmern aufstellen möchten, um die normalerweise angebotenen Trinkwasserflaschen aus Plastik zu ersetzen. Die Dateien für alle Schilder können dir in digitaler Form für den Druck vor Ort zugesandt werden. Bewahre die Rechnung auf und mache ein Foto von den Materialien vor Ort, damit Trash Hero dir die Kosten erstatten kann.

Soziale Medien
Erstelle einen Beitrag auf deiner Facebook-Seite, um jeden neuen Partner zu begrüssen und ihm zu danken, mit einem schönen Bild der Flaschen vor Ort mit dem Geschäftsinhaber oder einem zufriedenen Kunden. Dieses Bild sollte in ein separates „Album“ gestellt werden, in dem alle deine lokalen Nachfüllstationen angezeigt werden. Markiere jedes Geschäft und „checke ein“.

Erweitere dein Nachfüll-Netzwerk, indem du Informationen über das Flaschenprogramm und die Idee dahinter in lokalen Facebook-Gruppen sowie in regelmässigen Updates auf deiner eigenen Seite postest.

Von Angesicht zu Angesicht
Wenn du einen Cleanup durchführst, stelle die Flaschen im Rahmen deiner Einweisung vor oder zeige deinem Team, wie sie an diesem Tag verwendet werden. Du kannst auch ein informelles Treffen für potenzielle Partner veranstalten und einige bestehende Partner einladen, die darüber sprechen können, wie es in ihrem Unternehmen funktioniert.

Verkauf der Flasche durch das Chapter
Wenn du bei einer Aufräumaktion oder anderswo von jemandem angesprochen wirst, der eine einzelne Flasche kaufen möchte, verweise ihn an die Nachfüllpartner. Verkaufe die Flaschen nicht selbst oder über das Chapter, es sei denn, es handelt sich um eine besondere Veranstaltung (z. B. eine Konferenz oder ein Festival), bei der du Trash Hero vertrittst und auch kostenloses Nachfüllen von Wasser anbietest. In diesen Fällen verkaufst du die Flaschen zum Selbstkostenpreis: Die Nachfüllflaschen werden normalerweise von einem Sponsor zur Verfügung gestellt.

Karte des Nachfüll-Netzwerks
Alle Partner erhalten einen kostenlosen Eintrag auf der globalen Karte von Trash Hero: trash-hero.org/refill. Bitte kontaktiere map@trashhero.org, um die Partner deines Chapters hinzuzufügen. Es ist wichtig, die Karte mit allen neuen Partnern zu aktualisieren, die sich anschliessen. Diese Unternehmen erhalten eine gelbe Markierung auf der Karte.

Es ist auch möglich, dass Unternehmen, die die Trash Hero-Flasche nicht verkaufen, aber kostenlose Wassernachfüllungen anbieten, mit einer blauen Markierung in die Karte aufgenommen werden. Auf diese Weise können sie für ihren umweltfreundlichen Service werben und wir können das Netzwerk erweitern, in dem unsere Flaschenbesitzer auftanken können.

Diese Unternehmen können sich selbst über ein Google-Formular anmelden und müssen ein Foto ihrer Nachfüllstation einreichen, bevor sie aufgenommen werden. Natürlich ist es besser, die Flasche zu verkaufen und Nachfüllungen anzubieten.

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5. Ein Programm für wiederverwendbare Taschen einrichten

Das Programm für wiederverwendbare Taschen ist dem Flaschenprogramm sehr ähnlich. Es hat dasselbe Ziel, nämlich die Reduzierung von Einwegplastik, und dieselbe Strategie, nämlich die Bereitstellung der Produkte zum Selbstkostenpreis für die lokale Wirtschaft, damit diese sie mit einem kleinen Gewinn verkaufen kann.

Über die Tasche
Die wiederverwendbaren Einkaufstaschen von Trash Hero sind gelb und tragen auf der Vorderseite die Aufschrift „I’m a Trash Hero Logo“. Sie werden in Indonesien aus recyceltem Plastik [rPET] handgefertigt – das entspricht 2 x 500 ml Wasserflaschen. Sie ist 35 cm x 40 cm gross und lässt sich zu einem Beutel zusammenfalten, den es in zwei Ausführungen gibt – einfarbig mit Logo oder mit einer niedlichen Schildkröte. Beide werden mit einem praktischen Metallclip geliefert.

Über das Programm
Die Taschen werden unseren Partnern zum Selbstkostenpreis zur Verfügung gestellt, die sie mit einem kleinen Gewinn verkaufen oder anstelle einer Plastiktüte kostenlos an ihre Kunden abgeben können. Einige Hotels befestigen sie an ihren Zimmerschlüsseln, so dass ihre Gäste während ihres Aufenthalts immer eine wiederverwendbare Tasche bei sich haben. Sie lassen sich auch sehr gut mit der Flasche kombinieren: Sie können an den Deckel geklippt und als „Öko-Paket“ verkauft werden, um Abfall zu vermeiden.

Wie man diese Taschen bestellt
Wende dich zunächst an dein Mentorenteam: Möglicherweise hat dein Land einige Taschen auf Lager. Wenn eine neue Bestellung erforderlich ist, gibt es in der Regel eine Mindestbestellmenge, die man dir mitteilen kann. Vielleicht kannst du eine neue Bestellung mit einer Chapter in deiner Nähe teilen oder Sponsoren finden. Für Unternehmen, die eine Grossbestellung aufgeben, ist es möglich, ihr Logo auf die Rückseite der Tasche drucken zu lassen. Bei weiteren Fragen wenden dich bitte an bag@trashhero.org

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6. Involviere Kinder

Kinder, junge Menschen und ihre Familien sind ein wichtiger Teil unserer Bewegung. Wir haben allgemeines Bildungsmaterial sowie ein strukturiertes Kinderprogramm entwickelt, das die Chapter nutzen können, um sie einzubeziehen.

Sicherheit für Kinder
Es ist sehr wichtig, sicherzustellen, dass Kinder auf gesunde und sichere Weise an unseren Aktivitäten teilnehmen Du und dein Team müssen den Verhaltenskodex von Trash Hero lesen und sich verpflichten, ihn zu befolgen, der in unserer Kinderschutzpolitik enthalten ist.

Bildungsmaterialien
Wir haben auf unserer Website einen eigenen Bereich für Kinder. Dieser richtet sich an 8- bis 10-Jährige, ist aber auch für jüngere Kinder mit Lesehilfe geeignet. Hier findest du Informationen, Videos und Quizfragen, um Kinder für die Themen zu begeistern, sowie Fotos und Arbeiten von anderen Trash Hero-Kindern auf der ganzen Welt, um sie zu inspirieren. Wenn du gute Geschichten oder Fotos aus deinem eigenen Chapter hast, die du hier hinzufügen möchtest, lasse es uns bitte wissen: kids@trashhero.org.

Infoposter in mehreren Sprachen stehen ebenfalls zum Herunterladen und Ausdrucken zur Verfügung.

Trash Hero Kinderprogramm
Wir haben 2018 „Trash Hero Kids“ ins Leben gerufen, nachdem wir gesehen haben, wie gerne Kinder an unseren Aufräumaktionen teilnehmen und für einen Tag zu Helden werden. Es handelt sich um ein strukturiertes, langfristiges Programm, das Kindern im Alter von 5 bis 10 Jahren helfen soll, das Abfallproblem zu verstehen und umweltfreundliche Praktiken in ihr tägliches Leben zu integrieren. Wie bei Trash Hero üblich, ist der Lernprozess leicht, positiv und praxisorientiert gestaltet.

Das Herzstück des Programms ist das speziell gestaltete Kinderbuch. Es ist in mehreren Sprachen erhältlich, darunter Englisch, Deutsch, Tschechisch, Thai, Indonesisch, Birmanisch, Arabisch und Malaysisch.

Das Buch beginnt mit einer Geschichte über ein Kind namens „Trash Hero“, die auf einfache und nachvollziehbare Weise in die Problematik von Abfall und Plastikverschmutzung einführt. Es wird untersucht, wie sich unser alltägliches Verhalten auf die Umwelt auswirkt, und es wird gezeigt, dass jedes Kind die Macht hat, die Situation zu verändern.

Im Anschluss an die Geschichte gibt es Fakten und Informationen über Plastik im Meer und darüber, was mit unserem Abfall passiert. Diese können die Grundlage für eine Diskussion über verschiedene Aspekte der Verschmutzung und die „3 Rs“ (Reduce, Reuse, Recycle) bilden.

Schliesslich fordert das Buch die Kinder auf, selbst aktiv zu werden und ein Trash Hero zu werden. Es gibt sieben Aufgaben, die wiederholt durchgeführt werden können, um positive Gewohnheiten zu schaffen. edes Mal, wenn sie eine Aufgabe erfüllen, halten die Kinder ihren Erfolg fest und sammeln Punkte, um Belohnungen wie ein Trash Hero-T-Shirt und eine Urkunde zu gewinnen.

Das Kinderprogramm kann auf zwei Arten durchgeführt werden: Innerhalb deines Chapters mit Kindern, die regelmässig an deinen Aufräumaktionen teilnehmen, oder in Verbindung mit einer örtlichen Schule oder Gemeinde, wenn der Lehrer mindestens eine Stunde pro Woche für das Thema aufwenden kann. Es ist nicht für einmalige Veranstaltungen* gedacht.

Wir haben einen Leitfaden für Lehrer in der jeweiligen Landessprache zur Verfügung. Oft gibt es in deinem Land Mentoren, die zusätzliche Unterstützung leisten können. Wenn du Zeit hast, solltest du versuchen, mindestens eine Unterrichtseinheit in der Schule zu halten. Oder du kannst die Kinder bei sich zu Hause aufnehmen, was eine der Aufgaben ist, die sie in diesem Buch erfüllen müssen.

Das Kinderprogramm ist eine der lohnendsten Aktivitäten, die man als Freiwilliger machen kann, aber es wird auch viel Zeit in Anspruch nehmen, um es zu organisieren und zu betreuen. Du wirst einige zusätzliche Berichte verfassen müssen, da Trash Hero alle benötigten Materialien – Buch, T-Shirt und Zertifikat – kostenlos zur Verfügung stellt. Bitte vergewissere dich, dass du diese Verpflichtung eingehen kannst, bevor du beginnst, um enttäuschte Kinder zu vermeiden!

Chapter, die über ein gelbes Logo verfügen, können sich für die Durchführung des Programms bewerben; bitte wende dich für weitere Informationen an deinen Landeskoordinator oder an kids@trashhero.org.

*Für einmalige Veranstaltungen und Präsentationen mit Kindern haben wir PDF-Versionen des Buches auf unserer Website zur Verfügung. Die meisten Herausforderungen können angepasst werden, und einige Chapter haben die Kinder erfolgreich dazu gebracht, eine szenische Version der Geschichte als Teil der Aktivitäten aufzuführen.

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7. Engagiere eine grössere Gemeinschaft

Das Abfallproblem kann nur dann langfristig gelöst werden, wenn du deine Gemeinschaft einbeziehst und zu Verhaltensänderungen anregst Die Gemeinschaft sollte sich als Teil von Trash Hero fühlen und unsere Mission als ihre eigene betrachten. Hier sind einige Ideen, wie man dies erreichen kann:

Zusammenarbeit mit der lokalen Geschäftswelt
Oft gibt es Veranstaltungen von Hotels oder Handelsverbänden, bei denen du Präsentationen halten und Unternehmen zeigen kannst, wie sie aktiv werden können. Frage, ob sie eine Mitteilung an ihre Mitglieder schicken würden, um Trash Hero vorzustellen und sie einzuladen, Mitarbeiter zu den Aufräumarbeiten zu schicken oder Dienstleistungen für dich zu erbringen.

Grössere Hotels oder Unternehmen können direkt angesprochen werden: Sie haben oft CSR-Verpflichtungen zu erfüllen und sind dankbar für die Möglichkeit, sich dir anzuschliessen.

Motiviere Unternehmen, mit gutem Beispiel voranzugehen, und feiere sie als lokale Vorreiter in den sozialen Medien Wenn ein Restaurant zum Beispiel keine Plastikstrohhalme mehr verwendet oder Kunden einen Rabatt gewährt, wenn sie ihren eigenen Becher für Getränke zum Mitnehmen mitbringen, poste dies in den sozialen Medien, damit andere Unternehmen inspiriert werden, ihrem Beispiel zu folgen.

Erstelle eine geschlossene Chat-Gruppe (Line, WhatsApp, Messenger oder was auch immer an deinem Standort geeignet ist) mit allen interessierten Geschäftsinhabern und Sponsoren deiner Projekte. Informiere sie regelmässig über deine Aktivitäten. Dies ist auch deine Plattform, um um Unterstützung zu bitten.

Übernehme die Führung und organisiere deine eigenen Treffen oder Workshops an einem neutralen Ort, zu denen jeder in der Gemeinschaft eingeladen ist, um darüber zu diskutieren, „wie wir unser Zuhause sauberer machen können“. Schliesse niemanden aus, bleibe unabhängig sowie politisch neutral und lasse dich nicht mit einem Unternehmen oder einer Gruppe von Unternehmen einbinden. Es ist wichtig, ein grosses und breites Netzwerk von Sponsoren und Unterstützern aufzubauen.

Manche Unternehmen wollen vielleicht mehr sponsern, als du für deine Aktivitäten benötigst. Sei kreativ und finde Wege, die Hilfe anzunehmen. Ein Ferienort könnte 100 Trash Hero-T-Shirts bestellen, die du kostenlos verteilen kannst, oder ein Spa könnte jede Woche eine kostenlose Massage für einen Freiwilligen anbieten, der an einer Trash Hero-Aufräumaktion teil-nimmt (und am Ende einen Preis für den Gewinner verlosen). Solange kein Geld im Spiel ist, ist das kein Problem.

„Bilde ein grosses und breites Netzwerk von Unterstützern auf“

Zusammenarbeit mit anderen Umweltgruppen
Arbeite mit anderen gemeinnützigen Organisationen oder Umweltprojekten in deiner Region oder weltweit zusammen. Wir stehen mit niemandem im Wettbewerb: Nur gemeinsam können wir etwas bewirken.

Zum Beispiel:
Führe ein Markenaudit bei deiner Aufräumaktion durch und stelle Daten für Organisationen wie „Break Free From Plastic“ zur Verfügung.
Führe gemeinsame Veranstaltungen durch oder koordiniere zumindest deine Aktivitäten, damit du nicht jedes Mal an denselben Tagen oder am selben Ort aufräumen musst.

Zusammenarbeit mit staatlichen Stellen
Stelle dein Trash Hero-Chapter bei verschiedenen Agenturen vor und lade sie ein, sich an deinen Aktivitäten zu beteiligen. Stelle sicher, dass sie verstehen, dass Trash Hero keine schlechten Nachrichten veröffentlicht und niemanden anzeigt. Wir zeigen auch nicht, dass die Gegend in einem schlechten Licht dasteht: Wir zeigen Menschen, die gemeinsam aufräumen und gute Dinge tun. Wir sind nur hier, um zu helfen. Mische dich niemals direkt in die lokale Politik ein.

Wenn du gute Beziehungen zu deiner Gemeindeverwaltung hast, kannst du versuchen, die bestehende Müllabfuhr zu verbessern, indem du die richtigen Leute in der Gemeinde zusammen bringst, um Lösungen zu diskutieren und umzusetzen, z. B. durch die Bereitstellung von mehr öffentlichen Mülleimern.

Unternehmen könnten dies mit Material sponsern und Personal für die Leerung der Behälter bezahlen, im Gegenzug für Werbung auf den Behältern. Oder du kannst lokale Künstler oder Schulen bitten, die Behälter zu bemalen oder zu gestalten, und die Regierung könnte sich bereit erklären, sie zu leeren.

Das Wichtigste ist, dass der gesamte Prozess transparent ist. Wenn Geld im Spiel ist, muss alles in den sozialen Medien gepostet und mit der Gemeinschaft geteilt werden, um zu beweisen, dass Trash Hero keinen Profit macht. Denke daran, deine Ideen positiv zu präsentieren und nicht wütend zu sein oder jemanden zu beschuldigen, wenn sie nicht umgesetzt werden. Die Zusammenarbeit mit der Regierung braucht Zeit; das ist normal.

Beteilige dich an lokalen Festivals: Berate die Organisatoren, wie sie abfallfrei arbeiten können, oder stelle mehr Mülleimer in der Umgebung auf. Hilf ihnen, mit ihren Mitarbeitern eine Aufräumaktion zu organisieren, aber sorge auch dafür, dass sie sich verpflichten, ihr Abfallmanagement während des Festes zu verbessern.

Beachte, dass jede Art von Zusammenarbeit erfordert, dass Menschen zusammenarbeiten. Es kann sein, dass man dich anruft, um einen verschmutzten Bereich zu säubern – das ist keine Zusammenarbeit! Es sollte eine gemeinsame Anstrengung geben: Zum Beispiel, wenn ein Unternehmen Freiwillige oder andere Ressourcen für die Säuberung zur Verfügung stellt und sich bereit erklärt, Mülleimer bereitzustellen, sobald der Bereich sauber ist. Es ist wichtig, dass Trash Hero nicht als ein Reinigungsdienst auf Abruf gesehen wird.

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8. Nutze Social Media und traditionelle Medien

Warum Soziale Medien nutzen?
Soziale Medien sind das wichtigste Instrument der externen Kommunikation für dein Chapter.
Die Präsenz deines Chapters in den sozialen Medien ist dein öffentliches „Image“ und deine „Stimme“: Du bestimmst, was gepostet wird und wie dein Chapter wahrgenommen wird.

Es dient mehreren Zwecken:

ENGAGEMENT
Informiert die lokale Bevölkerung über eure Aktivitäten und verschafft euren Partnern, Sponsoren und Helfern Publizität.
Schafft Verbindungen innerhalb der Gesellschaft, speziell über mehrsprachige Posts.
Verbindet euch mit Usern, verbreitet Informationen über die Hauptseite sowie über Untergruppen.

INSPIRATION
Zeige, dass du Teil der landesweiten und weltweiten Gemeinschaft von Trash Hero bist, indem du inspirierende Beiträge von anderen Chaptern teilst
Jede noch so kleine Tätigkeit zählt, ist wichtig und trägt dazu bei, grössere und globale Ziele zu erreichen. Zeige das und ermutige dadurch andere loszulegen, um einen wichtigen Beitrag an die Gemeinschaft zu leisten. Gemeinsam sind wir stark und können etwas bewegen!

INFORMATION
Halte deine Gemeinschaft in Sachen neue Projekte sowie erreichten Ziele (Meilensteine) auf dem laufenden
Transparenz zeigen! Das ist einer der Trash Hero Schlüsselfaktoren
Bewahre Fotos, Zahlen, Daten und Fakten für die Trash Hero Datenbank auf

WERTSCHÄTZUNG ZEIGEN
Rücke Sponsoren und freiwillige Helfer durch öffentlichen Dank ins Rampenlicht
Tags und check-ins ermöglichen kostenlose Werbung für Unternehmen, welche sich in Sachen Verschwendung / Abfall engagieren.

Social Media ist auch eine hervorragende Möglichkeit innerhalb der Gemeinschaft zu kommunizieren und damit lokale Netzwerke zu stärken und zu erweitern.

Nutze Messenger / Line / WhatsApp um Gruppen zu erstellen. Zum Beispiel mit Sponsoren, Flaschen Partnern, der Chapter Gruppe und regelmässigen freiwilligen Helfern, um ein Gemeinschaftsgefühl zu schaffen. Informationen rasch zu verbreiten, Feedback einzuholen / erhalten und um Unterstützung zu bitten, wenn nötig.

Setze wann immer möglich persönliche Tags, z.B auf Gruppenfotos, die während eines Cleanup gemacht wurden. Dadurch erreichen sie über deine «Fans» hinaus auch deren «Friends». Bitte diese Personen, nach dem Kontakt geschlossen wurde, deiner Seite und Aktivitäten als Follower beizutreten und ermöglichen ihnen, an lokalen Cleanup und anderen Events teilzunehmen, indem du ihnen entsprechende Einladungen schickst.

WIE UND WAS POSTE ICH?
Das wichtigste für Trash Hero ist es, positive und optimistische Informationen zu teilen. Halte sie kurz und knackig. Referenziere wenn immer möglich auf lokale Gegebenheiten und stelle unbedingt sicher, dass die Informationen keinerlei Politisches beinhalten. Publiziere Bilder und Videos und versuche Texte in Deutsch und Englisch zu schreiben. Es muss nicht perfekt sein, das Wichtigste ist, dass deine Geschichten erzählt werden. Hier ein paar Ideen und Anregungen:

  • Deine Cleanups sollten immer in einem neuen Album und Post auf Facebook daherkommen (siehe hierzu: cleanups)
  • Mach Werbung für alle deine Aktivitäten und Events – stelle sicher, dass gezeigte Personen gute Laune ausstrahlen. (Lächeln von Vorteil )
  • Bedanke dich bei Sponsoren und Unterstützern jeglicher Art, egal wie «klein» Ihr Beitrag sein mag.
  • «Meet a Trash Hero» – ein kurzes Interview mit Bildern von jemandem aus deinem Team oder einer/m Freiwilligen das aufzeigt wie die Person zur Trash Hero Gemeinschaft gefunden hat .
  • Teile Informationen zu deinen Flaschen / Säcke Programmen sowie neuen Partnern.
  • Unterstütze ähnliche Chapter in deinem Umfeld. z.B durch das teilen ihrer Cleanup Events .
  • Teile Posts anderer Trash Hero Chapter oder Ländern.
  • Teile News, Artikel und Videos bezüglich Abfall und Plastikverschmutzung. Verzichte auf rein negative Illustrationen und Texte .

Für den Fall, dass du keine News hast: Warum nicht ein wunderschönes Bild teilen, das den Sonnenuntergang zeigt? Damit feierst du deine Umgebung und zeigst gleichzeitig, wie wichtig es ist, diese sauber zu halten.

Versuche mind. 2-3 Posts pro Woche, nicht aber mehr als einen pro Tag zu teilen.

Facebook hat die nötigen Werkzeuge, um dich hier zu unterstützen. Beispielsweise kannst du: Posts «timen» damit sie zu einer bestimmten Zeit publiziert werden, «Event» Posts benutzen um Werbung für deine Cleanups zu machen, mit «Photo Albums» kannst du separate Sektionen für dein Tagebuch, Sponsoren, Portfolio, Netzwerk, Refill-Stationen etc. erstellen

Grundregeln für die Kommunikation
Sobald dein Social Media Profil zu leben beginnt, wird es innerhalb der Gemeinschaft Reaktionen auslösen. Nicht alle werden ermutigend sein! Halte dich an die folgenden Regeln wenn du Antwortest und Stellung nimmst:
Trash Hero zeigt nicht mit dem Finger auf andere. Wir vermeiden das sich andere schuldig fühlen und Urteilen nicht
Lass dich nicht auf Streitereien ein. Das führt zu nichts. Sei viel eher bemüht anständig, freundlich Antwort zu geben und die Grundprinzipien, Ideen und Mission von Trash Hero hervorzuheben .
Bleibe während sämtlicher Kommunikation stets freundlich und positiv.

Jenseits von Facebook: andere Kanäle
Unser Hauptfokus liegt auf Facebook und Instagram. Das heisst aber nicht, dass du nicht auch von Twitter, LinkedIn oder anderen Social Media Kanälen Gebrauch machen darfst. Wenn du einen anderen Kanal benutzen möchtest, halte dich an oben beschriebene Richtlinien und informiere deinen Team Mentor entsprechend.

Für Youtube bevorzugen wir anstelle lokaler, einen zentralen, Länder basierten Kanal. Kontaktiere deinen Team Mentor, wenn du ein tolles Video teilen möchtest. Das Video wird im entsprechenden Trash Hero Land Kanal hochgeladen und dein Chapter dafür belohnt.

Kontaktaufnahme und Umgang mit traditionellen Medien wie TV, Zeitungen, etc.

Medienpräsenz ist grossartig weil sie dazu beiträgt Trash Hero bekanntzumachen. Gleichzeitig birgt sie ein gewisses Risiko, weil wir nicht immer kontrollieren können, wie unsere Aktivitäten wiedergegeben werden.

Gut wäre es, kurz nachdem du dein Chapter ins Leben gerufen hast, mit den lokalen Medien (TV, Zeitungen, etc.) in Kontakt zu treten. Baue eine gute Beziehung zu ihnen auf, informiere sie über besondere Veranstaltungen und lade sie zur Teilnahme ein. Sobald du dein Netzwerk ausgebaut hast, können sich die nationalen und internationalen Medien auch direkt an dich wenden.

Für den Fall, dass externe Medien (TV, Blogs, Magazine, etc.) mit dir in Kontakt treten: Vergewissere dich vorab, dass sie über Trash Hero, ihre Ambitionen und Ziele Bescheid wissen und dem, wie wir, rein positiv gegenüberstehen. Von Vorteil wäre es, in Erfahrung zu bringen, welche Absichten die Medien hegen, bevor es zu einer Zusage deinerseits kommt. Eine lokale News Agentur wollte sich auf ein paar ausländische Trash Heroes konzentrieren, um Scham unter den Anwohner zu streuen. «Seht her, der Westen muss eure Strände säubern», statt hervorzuheben, dass hier eine internationale und grenzübergreifende Gemeinschaft am Werk war.

Trage stets dein Trash Hero T-Shirt, auch bei Radio Interviews. Es wird dein Selbstvertrauen stärken und auf allen Bildern und Fotos, die später gepostet werden, eine gute Falle machen. Ganz gleich, was du gefragt wirst, bleib stets positiv. Sei dir stets im Klaren, was du zur Antwort gibst. Vermeide es unter Druck, wilde Behauptungen aufzustellen!

Leite Fragen wie «Wer ist für den Abfall verantwortlich? etc.» ins positive um. «Wir streben Lösungen an und konzentrieren uns darauf Leute zu vereinen». Fühle dich nicht verpflichtet auf alle Fragen einzugehen. «Ich weiss es nicht» ist eine valable Antwort.

Falls du nervös bist, versuche dich zu entspannen. Du musst kein Kommunikationsexperte sein! Sei einfach du selbst, antworte spontan und halte dich an, was du weisst und hinter dem du stehen kannst. Was hilft, ist vorgängig Videos und Interviews anderer Chapter zu schauen und zu sehen, wie sie diese gehandhabt haben.

Einfacher ist es, wenn du schriftliche Fragen beantworten musst. Auf der Trash Hero Webseite, wie auch in diesem Dokument, findest du generelle Informationen, die dir helfen können.

Stell nach jedem Interview die Bitte das Endergebnis einsehen zu können, bevor es publiziert / ausgestrahlt wird. Obwohl dies nicht immer möglich sein wird, ist es wichtig danach zu fragen. Schlechte Presse kann deinem lokalen Chapter, wie auch der weltweiten Trash Hero Schaden zufügen. Falls du Einsicht hast und Zweifel hegst, kontaktiere zwecks Autorisierung deinen Team Mentor.

Sämtliche Beiträge auf deinen Social Media Kanälen sind wenn immer möglich mit links zu versehen. Bitte teile auch sämtliche Beiträge mit deinem Länder Team und Trash Hero World zwecks Publizierung auf der Webseite.

Ganz gleich welchen Kanal du benutzt, kommuniziere stets anständig und positiv.

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9. Finde Sponsoren

Lokaler Support ist der Schlüssel zum Erfolg für dein Chapter. Sponsoren sollten aus deiner Gemeinschaft stammen und alle sollten die Möglichkeit haben teilzunehmen. Kleine Unternehmen sind ebenso wichtig wie die Grossen.

Falls jemand aus deinem Team Unternehmer ist, könnte es anfangs als nützlich erscheinen, das Unternehmen als Sponsor für sämtliche Aktivitäten zu gewinnen. Mach das bitte nicht! Das Unternehmen kann Sponsor einzelner Cleanups sein, sollte aber kein ständiger oder gar einziger Sponsor sein. Auch sollten Meetings nicht in deren Lokalitäten stattfinden. Der Eindruck, die Unterstützung diene dem Bewerben des Unternehmens, oder gar der persönlichen Bevorteilung, wird andere Unternehmen abschrecken und davon abhalten sich zu beteiligen.

Unternehmen Angehen
Nutze dein Netzwerk! Eine Person in einem Unternehmen zu kennen vereinfacht es, Kontakt zu knüpfen. Abhängig von Grösse und Standort des Unternehmens kann der erste Kontakt persönlich, telefonisch oder via Mail erfolgen.

Für den Fall, dass du keinen Kontaktnamen hast und persönlich vorstellig wirst, bitte darum mit dem Manager oder Eigentümer sprechen zu können. Falls nicht verfügbar, vereinbare ein Meeting zu einem späteren Zeitpunkt (dies sollte auch dann immer gemacht werden, wenn der erste Kontakt telefonisch oder via Mail erfolgt). Trage zwecks Neutralität nichts, das Werbung für Unternehmen in deiner Umgebung macht, sondern dein gelbes Trash Hero T-Shirt.

Bereite dich vor: Bist du in der Lage, die Mission und Herangehensweise von Trash Hero in 2 oder in 10 Minuten wiederzugeben? Du weisst nicht wieviel Zeit dir gewährt wird. Sei sehr bestimmt in Sachen Beteiligung seitens des Unternehmens und was für Unterstützung du benötigst.

Frage nicht gleich nach zu viel Hilfe. Die Unternehmen können zunächst einen kleinen Betrag spenden, und wenn sie zufrieden sind, werden sie mehr helfen. Bitte beispielsweise Anfangs um 30 Abfallsäcke, oder einigen Früchte für das nächste Cleanup.

Unternehmen, die mit der Unterstützung und der Arbeit von Trash Hero zufrieden sind, können ihre Beiträge selbständig erhöhen. Ein Beispiel: Ferienort A bietet einmal im Monat ein kostenloses Essen für Freiwillige nach dem Aufräumen an. Dies wird dir auch bei deiner Planung helfen.

Akzeptiere keine Spenden in Form von Bargeld und unterstreiche den Fakt, dass du ein freiwilliger Helfer bist. Falls die Zeit es zulässt, kannst du Bilder von Trash Hero auf deinem Mobiltelefon oder Laptop zeigen, evtl. kannst du sogar eine kurze Präsentation vorbereiten? Hinterlasse in jedem Fall deine Kontaktdaten sowie Adressen der Web- und Facebook Seite, damit sie bei Interesse zusätzliche Informationen einholen können.

Generelle Beispiele für Präsentationen kannst du im Intranet anfordern. Frage deinen Team Mentor, oder andere lokale Chapter nach E-Mail Vorlagen, die du modifizieren und benutzen kannst. Zum Beispiel:
Ein Schreiben welches das Flaschen Projekt vorstellt
Eine Einladung um einem Cleanup mit Mitarbeitern beizutreten
Andere Chapter können via Intranet kontaktiert werden.

Bleibe mit deinen Sponsoren in Kontakt
Halte deine Sponsoren über deine Aktivitäten und deine Resultate auf dem Laufenden und bedanke dich gebührend für ihre Unterstützung. Dies zum Beispiel über einen Line/ WhatsApp Chat oder via regelmässigen E-Mails. Teile zwecks Transparenz, auch Belege und Quittungen. Du kannst auch andere Partner / Non Profit Organisationen sowie Regierungsbehörden mit einbinden.

Bleib Positiv
Einige Unternehmen werden länger brauchen, um zu verstehen, was Trash Hero ist und wofür sie einsteht. Somit ist es verständlich, dass viele nicht gleich mit einsteigen möchten. Es wird sich aber immer jemand finden, der mitmachen und helfen wird. Sobald du anfängst, deine Aktionen mittels Social Media zu teilen und alle zufrieden sind, werden andere rasch ihre Meinung ändern und ebenfalls Unterstützung bieten. Leider kann es aber auch sein, dass du Personen begegnen wirst, die dir und der Trash Hero Bewegung gegenüber negativ eingestellt und respektlos sind. Bitte versuche und erinnere dich stets daran, fröhlich und positiv eingestellt zu bleiben. Die Hoffnung stirbt zuletzt!

Hinweis: Falls du Sponsoren hast, die unsere globale Bewegung mit einer Spende unterstützen möchten, wende dich bitte an dein Country Team oder an Trash Hero World. Monetäre Spenden dürfen nicht von lokalen Chapter entgegengenommen werden.

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10. Freiwillige managen

Erhöhung der Beteiligung
Auch nach der Gründung ist es wichtig, die Beteiligung an den Trash Hero-Aktivitäten zu er-höhen.
Halte dein Kernteam und alle Aktivitäten offen für Neueinsteiger
Wirb in den sozialen Medien um Freiwillige für dein Team – sowohl auf deinen eigenen Kanälen als auch in lokalen Gruppen.
Bitte die Leute, Freunde zu den Cleanups mitzubringen
Verteile Plakate an neuen Orten, frage die lokalen Medien, ob sie eine kostenlose Anzeige für deine Säuberungsaktion schalten würden, oder bringe eine Tauchschule dazu, ein Trash He-ro-Video in ihrem Laden oder auf ihrem Boot zu zeigen.
Sei kreativ!

Schulungen anbieten
Wenn du mehr Erfahrung hast, gebe dieses Wissen weiter. Übertrage deinen regulären Freiwilligen zusätzliche Verantwortung für einige Aufgaben, um sie bei der Stange zu halten und auch um deine eigene Last zu verringern. Du kannst zum Beispiel Plakate verteilen oder Fotos bei den Cleanups machen.

Feiere weiter
Mit der Zeit ist es verlockend, weniger Zeit damit zu verbringen, seine Aktionen zu feiern. Aber das ist so wichtig, um Freiwillige zu motivieren. Prüfe, ob du ein „Jubiläum“ vor dir hast – vielleicht 50 Aufräumaktionen oder den Geburtstag deines Chapters. Plane eine Säuberungsaktion an einem besonderen Ort oder einen besonderen Sponsor, der nach der Aktion einen Kuchen oder einen Preis für die Freiwilligen bereitstellen könnte.

Konflikte bewältigen
Gelegentlich wirst du auf Leute stossen, die entweder dein Team oder Trash Hero im Allgemeinen kritisieren. Das liegt oft daran, dass sie mit unserem Ansatz nicht einverstanden sind oder denken, dass sie bessere „Ergebnisse“ erzielen können, wenn sie die Dinge anders machen. In diesen – oder allen anderen – Konfliktfällen ist es wichtig, nicht wütend, sarkastisch oder persönlich zu werden, da dies das Problem eskalieren lässt.

Wenn die Kommentare online in der Öffentlichkeit geäussert werden, versuche, die Diskussion auf einen privaten Kanal zu verlagern oder – noch besser – offline. Ein Gespräch von Angesicht zu Angesicht oder ein Telefonat hilft oft, die Situation zu ent-schärfen und Missverständnisse zu vermeiden. Im Allgemeinen ist es besser, Kommentare nicht zu löschen, es sei denn, sie sind persönliche Angriffe oder enthalten Hassreden

Höre in jeder Diskussion aktiv zu und versuche zu verstehen, worum es geht, und erläutere unsere Politik in Bezug auf diese Themen – die „offiziellen Leitlinien“ findest du in diesen Dokumenten. Respektiere alle Standpunkte und alle geäusserten Gefühle.

Wenn du Hilfe bei der Lösung eines Konflikts oder beim Verfassen einer Antwort benötigst, wende sich an dein Mentorenteam oder bitte über das Intranet von Trash Hero-Family um Rat.

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11. Gebe nicht auf!

Der Weg zu einer positiven Wirkung kann mit Frustration, Desillusionierung, Langeweile oder sogar Angst gepflastert sein. Denke daran, dass du die grosse Familie von Trash Hero hinter dir hast und dass die Beseitigung von Müll das ist, was wir am besten können. 🙂
Glaube an die Mission, glaube an dich selbst und akzeptiere, dass es Zeit braucht, etwas zu beginnen und zu verändern.

Umgang mit Negativität oder Kritik
Trash Hero ist in den Gemeinden sehr präsent und die meisten Menschen haben eine Meinung dazu. Die Mehrheit der Stimmen wird positiv und ermutigend sein; einige wenige werden kritisch, abweisend oder sogar angreifend sein. Es hilft, wenn du versuchst, dich nicht auf das Negative zu konzentrieren oder Kritik persönlich zu nehmen.

Bleibe neutral und freundlich. Vielleicht hat die Person den Ansatz von Trash Hero nicht wirklich verstanden, oder dass wir alle Freiwillige sind.

Nimm andererseits das Feedback ernst und versuche, den Standpunkt oder sogar den Ärger des anderen zu verstehen. Im Falle eines direkten Konflikts solltest du zeigen, dass du zuhörst. Der Satz, „Ich verstehe dich, aber wir haben einen anderen Ansatz“, kann die Situation oft beruhigen.

Wenn du eine ständig negative Person in deinem Team hast, spreche offen mit ihr und suche gemeinsam nach einer Lösung. Vielleicht hat sie das Gefühl, dass ihr Beitrag nicht anerkannt wird, oder ihre Ansichten passen letztendlich besser zu einer anderen, politischeren Organisation.

Wenn du in irgendeiner Situation Rat brauchst, wende dich an dein Chapterteam, das Mentorenteam oder gegebenenfalls an andere Trash Hero-Chapter.

Umgang mit dem Mangel an Sponsoren oder Freiwilligen
Vielleicht ist gerade „Nebensaison“, oder du verlierst an Schwung, aber du stellst fest, dass die Sponsoren weniger reagieren und weniger Leute zu den Cleanups kommen. Oder du hast gerade erst angefangen und bist frustriert über die mangelnde Unterstützung durch die Gemeinde.

Es dauert seine Zeit, bis die Leute verstehen, was Trash Hero ist, und Vertrauen aufbauen können. Es braucht auch Arbeit, um es Woche für Woche am Laufen zu halten. Spreche mit deinem Team offen darüber und sei kreativ bei der Suche nach Lösungen. Du kannst neue Ideen bekommen, indem ihr gemeinsam ein Brainstorming macht oder du das Länderteam kontaktierst.

Denke auch daran, dass Erfolg nicht nur in Zahlen gemessen wird! Versuche, auch die subtileren Auswirkungen deines Wirkens wahrzunehmen und zu feiern. Diese können dir Auftrieb geben.

Ein Beispiel: Nach mehrwöchigen gemeinsamen Cleanups mit der Nationalparkbehörde stellte ein Trash Hero-Chapter fest, dass am Hauptsitz neue Schilder aufgestellt worden waren. Die Schilder hatten sich von „15 US-Dollar Strafe für Littering“ (Bild oben) zu einer sanfteren, positiveren Botschaft gewandelt (Bild unten): „Lasst uns gemeinsam das Müllproblem lösen – wenn du das kannst, bist du ein Held!“.

Achte auf diese kleinen Veränderungen in deinem Umfeld: Auch wenn du nicht alle Lorbeeren ernten kannst, ist es schön zu sehen, und sie sind genauso viel wert wie die Zahlen der Freiwilligen.

Umgang mit Stress oder Müdigkeit in deinem Team
Problem: Es gibt viele Aufgaben, die in kurzer Zeit und mit wenigen Leuten erledigt werden müssen.
Lösung: Setzt euch zusammen und schaut noch einmal genau hin… können Aufgaben kom-biniert werden? Ist diese Aufgabe in diesem Moment notwendig? Setze Prioritäten und konzentriere dich auf eine oder zwei.

Problem: Eine Aufgabe wird nach einiger Zeit zur Last oder langweilig.
Lösung: Versuche, mit jemandem in deinem Team zu tauschen, oder lade andere Leute ein, die Aufgabe zu übernehmen, indem du sie auf Facebook postest oder bei der nächsten Aufräumaktion erwähnst.

Problem: Du bist sehr enthusiastisch und möchtest viele Projekte starten oder dich an anderen lokalen Aktionen beteiligen, und das alles gleichzeitig.
Lösung: Konzentrieren und entschleunigen! Natürlich willst du viele Dinge schnell und auf die beste Art und Weise erledigen. Aber konzentriere dich darauf, deine ursprüngliche Idee und dein Projekt richtig zu machen, und der Rest wird folgen.

Problem: Du hast das Gefühl, ununterbrochen für Trash Hero zu arbeiten, und deine eigene Arbeit leidet darunter, oder du fühlst dich ein wenig ausgebrannt.
Die Lösung: Mache einfach eine Pause! Unterbreche die Cleanups für ein oder zwei Wochen, nehme ein paar Tage Urlaub oder beschränke deine Zeit auf bestimmte „Trash Hero Tage“ in der Woche. Das ist in keiner Weise ein Versagen, sondern notwendig – und du wirst mit mehr Energie, Ideen und Enthusiasmus zurückkommen.

Denke daran, dass du mit dieser Art von Erfahrungen nicht allein bist. Halte dich an den Trash Hero-Ansatz, sei geduldig mit dich selbst und deinem Umfeld und hole dir Feedback oder Rat. Das Tolle an Trash Hero ist, dass wir offen miteinander reden können – und das auch tun.

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12. Die umfassendere Mission von Trash Hero unterstützen

Als Trash Hero bist du Teil unseres Familiennetzwerks und hilfst uns, die Botschaft in der ganzen Welt zu verbreiten. Es ist wichtig, ein gutes Vorbild zu sein: Deine Handlungen spiegeln uns alle wider, und deine Einstellung kann andere inspirieren, sich anzuschliessen. Neue Trash Hero Chapter werden oft gegründet, wenn Menschen an einem Ort an einem Cleanup teilnehmen und die Idee mit nach Hause nehmen wollen.

Du kannst unter anderem dazu beitragen, dass das Netz wächst und stärker wird:

  • Teile deine Geschichten mit deinem Land oder der Weltorganisation. Du kannst dies tun, indem du sie in einem Beitrag in den sozialen Medien markierst, per E-Mail sendest oder im Intranet der Trash Hero Family teilst.
  • Beteilige dich an den Diskussionen im Intranet, teile deine Erfahrungen mit und leiste Hilfe.
  • Gehe stets mit gutem Beispiel voran und denke dabei an die gesamte Organisation. Versuche zum Beispiel, Plastik zu vermeiden, wo immer es möglich ist, und verwende keine Strohhalme, Tüten und Flaschen aus Plastik in deinem Alltag.
  • In Ländern, in denen viele Chapter aktiv sind, veranstalten wir zweimal im Jahr Trash Hero Familymeetings, um Erfahrungen auszutauschen und voneinander zu lernen. Versuche, an diesen Treffen teilzunehmen – es ist eine grossartige Möglichkeit, andere Trash Heroes kennenzulernen und sich für zukünftige Projekte zu motivieren.
  • Sobald du mehr Erfahrung gesammelt hast, möchtest du dich vielleicht im Mentorenteam engagieren und dabei helfen, andere Trash Hero Chapter zu gründen und zu unterstützen.
  • Befolge unsere Markenrichtlinien, wenn du Materialien für dein Chapter erstellst. Es ist wichtig, dass die Marke Trash Hero professionell und konsistent ist, und unser Designteam wird dir dabei helfen, dies zu erreichen.
  • Wenn du Kontakte oder Freunde hast, die Trash Hero helfen wollen, aber nicht an deinem Ort helfen können, verweise sie bitte auf unsere Website. . Kompetente Freiwillige für die weltweite Organisation sind immer willkommen!

Gemeinsam machen wir einen Unterschied! Und wenn du das hier noch liest, bist du ein echter Held. 😉

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Hast du noch Anregungen?
Wir haben uns bemüht, dieses Handbuch so umfassend wie möglich zu gestalten.
Wenn du jedoch etwas vermisst oder einen Vorschlag für die nächste Ausgabe machen möchtest, schicke uns bitte dein Feedback.

Wenn du Fragen hast, wende dich als erstes immer an dein Mentor. Danke!

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SeemaTrash Hero Chapter Handbuch

Welcher Zusammenhang besteht zwischen dem, was wir wegwerfen und dem Klima?

by Lydia on 16/05/2023 No comments

Es wird momentan enorme Mengen an Abfall produziert, vor allem Plastik. Diese Überproduktion und die daraus resultierende Misswirtschaft tragen direkt zu vermehrten Treibhausgasemissionen und weitere Auswirkungen des Klimawandels bei.

Ein kürzlich veröffentlichter Bericht der Global Alliance Incinerator Alternatives (GAIA) enthält die bisher deutlichsten und umfassendsten Beweise dafür, dass ein Zero-Waste-Konzept diese Situation durch eine Verringerung der Emissionen und eine Abschwächung der Auswirkungen extremer Wetterverhältnisse völlig verändern würde.

In diesem Blogbeitrag stellen wir einige der wichtigsten Ergebnisse vor.

  1. Das Trennen von Lebensmittelabfällen zur Verringerung der Methanemissionen

Die Kompostierung ist ein entscheidender Faktor bei der Verringerung der Methanemissionen und ist besser für den Planeten als Recycling. Wenn organische Abfälle, wie z. B. Essensreste, auf Mülldeponien verrotten, entsteht eine grosse Menge Methan, welches in die Atmosphäre gelangt. Durch die Trennung können wir jedoch sicherstellen, dass Lebensmittel Abfälle kompostiert werden und dadurch nährstoffreiche Komposterde entsteht. Dem GAIA-Bericht zufolge führt die Kompostierung unserer organischen Abfälle zu einer Verringerung der Methanemissionen aus Mülldeponien um satte 62 %. Und wenn wir die mechanische Rückgewinnung und die biologische Behandlung von Reststoffen hinzufügen, können wir diese Methanemissionen um durchschnittlich 95 % reduzieren!

  1. Wiederverwendung und Wiederbefüllung zur Reduzierung der Emissionen aus fossilen Brennstoffen

Kunststoff, der zu über 95 % aus fossilen Brennstoffen gewonnen wird, hinterlässt einen enormen Kohlenstoff-Fussabdruck und verursacht in jeder Phase seines Lebenszyklus Emissionen. Unglaubliche 44 % des Kunststoffs werden für Verpackungen oder Einwegartikel verwendet. Durch die Förderung von Nachfüll- und Wiederverwendungssystemen und die Einführung einesZero-Waste-Konzepts können Unternehmen und lokale Behörden den Verbrauch von nicht unbedingt benötigtem Plastik leicht reduzieren.

Dies wird unsere mit fossilen Brennstoffen verbundenen Emissionen sowie unsere Abhängigkeit von Öl und Gas drastisch verringern.

  1. Keine Müllverbrennung mehr, um Treibhausgasemissionen zu reduzieren

Die Verbrennung in verschiedenen Formen, wie z. B. die Verbrennung von Kunststoffen zu Treibstoffen (plastic-to-fuel), wird häufig als „Lösung“ für Kunststoffabfälle angepriesen. Der GAIA-Bericht zeigt, dass dies ein sehr teures, energieintensives und ineffizientes Verfahren ist. Ausserdem entsteht ein „Lock-in-Effekt“, der Klimaemissionen für die nächsten Jahre garantiert. Eine Studie in Seoul, einer Stadt, die in hohem Masse auf Verbrennung setzt, ergab, dass die Emissionen aus der Verbrennung fünfmal höher sind als die aus Deponien. Obwohl nur wenige Studien über die Auswirkungen der Verbrennung durchgeführt wurden, ist allgemein anerkannt, dass die Verbrennung von Kunststoffen schwerwiegende Auswirkungen auf Klima, Umwelt und Gesundheit hat.

  1. Verbot von Kunststoffen zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit gegen extreme Wetterereignisse

 

Aufgrund des Klimawandels kommt es immer häufiger zu Überschwemmungen, und Studien haben ergeben, dass eine unsachgemässe Abfallbewirtschaftung die Situation noch verschlimmern kann. Plastikmüll verstopft die Abwassersysteme so sehr, dass Ruanda, Tansania und Uganda nach schweren Überschwemmungen Plastiktüten verboten haben. Weggeworfener Abfall ist ein Nährboden für Insekten, die bekanntermassen Krankheiten verbreiten.

In Manila beispielsweise wurde die Verklappung fester Abfälle als wesentlicher Faktor für die hohen Infektionsraten bei Überschwemmungen und deren Folgen ermittelt. Ein Zero-Waste-Konzept würde diese Abfälle beseitigen, was bedeutet, dass wir die Auswirkungen von Unwetterereignissen abmildern können.

  1. Verwendung von Kompost zur Verbesserung der Bodengesundheit

Der letzte Vorteil von Zero Waste, den wir hier erörtern, denn es gibt noch viele weitere, ist die Verbesserung der Bodengesundheit durch Kompostierung. Der Boden unseres Planeten, ein wesentliches Element der Ökosysteme, ist mit erheblichen Auswirkungen des Klimawandels konfrontiert. Die Bodenfeuchtigkeit nimmt aufgrund der höheren Luft- und Bodentemperaturen ab, was zu Trockenheit und Wüstenbildung führt. Zusammen mit der Erosion könnte dies bis 2050 zu einem Rückgang der Nahrungsmittelproduktion um 25 % führen. Kompost bietet eine einfache Lösung, indem er die organische Substanz des Bodens verbessert, seine Fähigkeit zur Nährstoffspeicherung erhöht und die Wasseraufnahme verbessert, wodurch der Boden widerstandsfähiger gegen den Klimawandel wird. Die Kompostierung verringert auch die Umweltverschmutzung, die Deponieabfälle, die Bodenerosion und die Verunreinigung von Oberflächen- und Grundwasser, was sie zu einem wertvollen Instrument für die Anpassung an den Klimawandel macht.

 

Willst du auch anfangen Abfall zu reduzieren? In unserem Blogpost erfahrst du mehr darüber, wie du zu Hause kompostieren kannst: Das beste Recycling wurde von Mutter Natur erfunden oder lies unsere Tipps zur Reduzierung von Plastikmüll (es sind vielleicht nicht die Ratschläge, die du erwarten würdest!)

Möchtest du weitere Informationen zum Thema Abfall und Klima? Lies die Zusammenfassung des Berichts „Zero waste to zero emissions“ oder den vollständigen Bericht hier.

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LydiaWelcher Zusammenhang besteht zwischen dem, was wir wegwerfen und dem Klima?

Wie lassen sich die Auswirkungen des Verbots von Einwegplastik maximieren?

by Lydia on 20/02/2023 No comments

Im vergangenen Monat hat sich England der wachsenden Liste von Ländern angeschlossen, die verschiedene Einwegplastikartikel verbieten. Ab Oktober 2023 wird es im Gastgewerbe und im Einzelhandel keine Plastikteller, Besteck, Take-Away Behälter und vieles mehr mehr geben. Die Regierung erhofft sich davon eine drastische Verringerung des Verbrauchs von Einwegplastik in England.

Verbote von Einwegplastik werden immer beliebter, da der Druck zur Reduzierung der weltweiten Plastikverschmutzung zunimmt. Dies ist zweifellos ein Schritt in die richtige Richtung. Ein erfolgreiches Ergebnis ist jedoch nicht garantiert.

Das kalifornische Verbot von Plastiktüten im Jahr 2014 führte zu einem Rückgang der Verwendung von Einweg-Plastiktüten in Geschäften um 85 %. Auch wurde bis zu 60 % weniger Plastiktaschen in den Flüssen gefunden. Als Kenia 2017 ein ähnliches Verbot einführte, entwickelte sich hingegen ein Schwarzmarkt für Plastiktaschen. Das Land versuchte zu verhindern, dass diese schwer zu recycelnden Taschen die Strassen und Wasserwege verunreinigen.

Warum also führen einige Rechtsvorschriften zu einer Reduzierung der Plastikverschmutzung und andere nicht? Wie kann sichergestellt werden, dass ein Verbot die gewünschte Wirkung hat?

 

Was wird verboten?

Viele Verbote von Einwegkunststoffen zielen auf verzichtbare Produkte, wie Strohhalme, dünne Plastiktüten oder Besteck. In Wirklichkeit machen diese Art von Gegenständen nur 2-3 % der produzierten Einwegkunststoffe aus, so dass die Auswirkungen natürlich begrenzt sind.

Im Juli 2022 führte Indien ein solches Verbot ein. Betroffen sind vor allem lokale Marktstände und Strassenverkäufer von Lebensmitteln. Da sie nur geringe Gewinnspannen erzielen und keine Mittel haben, um auf Alternativen umzusteigen, gibt es Schwierigkeiten, die neuen Vorschriften einzuhalten. Das Verbot in Indien hat bisher nicht die gewünschte Wirkung gezeigt.

Kritiker haben vorgeschlagen, dass das Verbot stattdessen auf die weitaus grösseren Mengen an Plastikverpackungen abzielen sollte, die von Supermärkten und multinationalen Unternehmen für alltägliche Artikel wie Toilettenartikel und Lebensmittel hergestellt werden. Diese Verpackungen sind oft mehrschichtig, was das Recycling fast unmöglich macht. Sie werden oft unter dem Gesichtspunkt der Markenbildung und Kosteneinsparung (im Gegensatz zu Funktionalität oder Nachhaltigkeit) entworfen. Grosse Unternehmen verfügen auch über mehr Ressourcen, um eine solche Änderung vorzunehmen.

In Frankreich hat die Regierung im Januar 2022 ein Verbot von Obst- und Gemüseverpackungen aus Plastik für den Einzelhandel erlassen und vor kurzem die Verwendung von Behältern zum Mitnehmen beim Essen in einem Restaurant verboten. Dies hat sich als wesentlich effektiver erwiesen, auch wenn es nicht einfach war: Einige Bereiche der Fast-Food-Industrie haben die Energiekrise als Ausrede benutzt, um nicht in die zur Einhaltung der neuen Vorschriften zu investieren.

Was sollte die verbotenen Gegenstände ersetzen?

Nach der Ankündigung eines Plastikverbots ist die Versuchung gross, sich sofort auf die Suche nach einer Papier- oder „kompostierbaren“ Version zu machen. Idealerweise sollte ein Verbot jedoch Teil eines langfristigen Übergangs zu einer abfallfreien Wirtschaft sein. Sie sollte als Gelegenheit gesehen werden, die Wegwerfkultur im Allgemeinen zu bekämpfen. Anstatt Plastik durch andere Einwegartikel zu ersetzen, sollte ein Verbot Wiederverwendungssysteme für Hersteller, Einzelhändler und Verbraucher fördern.

Indem die Unternehmen zur Innovation ermutigt werden, können solche Systeme geschaffen, getestet und bewertet werden, bevor das Verbot umgesetzt wird. Die Menschen und Unternehmen hätten dann Zeit sich vorzubereiten, so dass der Widerstand gegen die neuen Vorschriften geringer sein wird. Diese Veränderungen können durch die Bereitstellung von Subventionen für Investitionen in wiederverwendbare Materialien und Pfandrückgabesysteme weiter unterstützt werden.

Wie wird das Verbot kommuniziert?

 

Jedes Verbot muss eine klare Kommunikationsstrategie für Produzent, Händler und Verbraucher beinhalten. Wenn man ein Verbot nicht kennt oder nicht versteht, wie kann man es dann befolgen? Verbote werden oft als Einschränkung der Freiheit oder der Wahlfreiheit der Verbraucher dargestellt. Indem die Öffentlichkeit die Gründe für das Verbot versteht und es als Chance begreift, können die Regierungen den Menschen das Gefühl geben, dass sie ein wesentlicher Teil der Bewegung für eine bessere und sauberere Welt sind. Was ja auch stimmt!

Sobald ein Verbot in Kraft getreten ist, ist es auch wichtig, den Erfolg zu verbreiten und den Menschen zu zeigen, welche positiven Auswirkungen sie mit ihrem Handeln haben. Ein gutes Beispiel für eine gut kommunizierte Medienkampagne findet sich in Marokko. Die Regierung nutzte Künstler, Prominente und Cleanups, um ihr Plastikverbot im Jahr 2016 einzuführen.

Ist das Verbot durchsetzbar?

Personen und Unternehmen, die von einem Verbot betroffen sind, werden oft versuchen, Ausnahmen oder Schlupflöcher zu finden, damit sie nicht kooperieren müssen.

In der Regel gehen die Regierungen mit Geldstrafen gegen Gesetzesbrecher vor, die jedoch kostspielig und in grossem Umfang nur sehr schwer durchsetzbar sind. In New York, USA, wurde beispielsweise im Jahr 2020 ein Plastikverbot eingeführt, aber nur sehr wenige Unternehmen, die sich nicht an die Vorschriften halten, haben irgendwelche Konsequenzen zu tragen. Daher verwenden die Menschen weiterhin die verbotenen Gegenstände.

Der Schlüssel zur konsequenten Durchsetzung ist sozialer Druck. Wenn ein Verbot in der Öffentlichkeit allgemein akzeptiert wird und die Gründe für das Verbot bekannt sind, werden etwaige Verstösse natürlich angeprangert. Dies verringert die Investitionen, die die Regierungen zur Überwachung und Verfolgung von Verstössen benötigen.

Dies geht natürlich Hand in Hand mit einer guten Kommunikationsstrategie, wie oben erwähnt.

Verbote von Einwegplastik sind für die weltweite Reduzierung der Plastikverschmutzung von entscheidender Bedeutung und spielen eine wichtige Rolle bei der Umstellung auf eine abfallfreie Gesellschaft. Sie müssen jedoch auf die richtige Weise durchgeführt werden. Wenn die richtigen Punkte in das Verbot aufgenommen werden, der Systemwandel unterstützt wird, eine gut kommunizierte Kampagne durchgeführt wird und die soziale Durchsetzung gewährleistet ist, erst dann kann das Verbot einen Wandel bewirken und ist keine teure Zeitverschwendung.

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LydiaWie lassen sich die Auswirkungen des Verbots von Einwegplastik maximieren?

„Plastic Matters“ ein Bericht von OceanCare über die Plastikverschmutzung der Schweiz

by Vanessa Rieser on 20/02/2023 No comments

Die saubere Schweiz?

Die Schweiz gilt als eines der besten Länder, wenn es um Abfalltrennung und Recycling geht und bewahrt sich seit jeher das Image eines sauberen Landes. Die Realität malt aber ein anderes Bild, denn gemäss dem neuen Bericht „Plastic Matters“ (Englisch) von OceanCare, hat die Schweiz ein grosses Problem mit Plastik, mit dem Verbrauch und der Abfallbewirtschaftung. 

Der Plastikverbrauch pro Kopf in der Schweiz beträgt 127 Kilogramm pro Jahr und das ist einer der höchste Pro-Kopf-Verbrauch weltweit. Aufgrund eines hohen Lebensstandards (ressourcen-intensiven Lebensstil), übermässigen Konsum und dem allgemeinen Umgang mit Abfall wird hierzulande hauptsächlich auf Verbrennung gesetzt. Das Problem der Verbrennung ist einerseits die Luftverschmutzung und die hochtoxischen Stoffe, die zurückbleiben. Aber vor allem auch die Argumente, dass durch die Verbrennung von Plastik Energie gewonnen werden kann und somit eine gute Lösung sei, kann durch folgende Punkte (Quelle: Gaia, www.no-burn.org) widerlegt werden:

  • Die verarbeitung von Kunststoff zu Treibstoff ergibt nur minderwertige Kraftstoffe
  • Bei der Verbrennung wird viel mehr CO2-Ausstoss erzeugt und Verschärft somit den Klimawandel
  • Es müssen Milliarden investiert werden und ist wirtschaftlich nicht rentabel
  • Es unterstützt die Überproduktion von Plastik und lenkt von echten Lösungen ab

Die Plastikverschmutzung wird immer mehr zu einem Problem, was dringend gelöst werden muss, da es die Umwelt und die Gesundheit aller Bewohner gefährdet. Die Produktion ist innerhalb von zwei Generationen exponentiell angestiegen und auch der Konsum von Plastik in allen Formen ist enorm.

Der Umgang mit dem Recycling und der Wiederverwendung sind aber begrenzt. Die Schweiz kann sich zwar eines hohen Recyclinganteils bei vielen Materialien rühmen, aber Kunststoff gehört sicher nicht dazu. Auf der Website des Bundesamtes für Umwelt können wir lesen, dass „die Schweiz im Gegensatz zu vielen anderen Ländern keine Deponien für brennbare Abfälle seit dem Jahr 2000 unterhält.”. Daher müssen alle Kunststoffabfälle recycelt oder umweltgerecht verbrannt werden. In der Praxis liegt die Priorität aber eindeutig bei der zweiten Möglichkeit, dem Verbrennen.

Aus der Übersicht aus dem Jahr 2010 (Quelle: BAFU) werden nur 145’000 Tonnen (19 %) der Kunststoffabfällen sortiert, von denen immer noch 65’000 Tonnen trotzdem verbrannt werden. Das bedeutet, dass nur  80’000 Tonnen (10 %) recycelt werden.
All dies steht im Gegensatz zu den 700’000 Tonnen Kunststoffabfällen (90 %), die in einer der 30 Müllverbrennungsanlagen oder in Zementwerken des Landes verbrannt werden. Somit ist die Verbrennung von Kunststoffen der beliebteste Weg, wie mit Plastikabfällen umgegangen wird.

Mikroplastik – die heimtückische Plastikverschmutzung

Auf der ganzen Welt findet sich kein Ort mehr, der nicht von der Plastikflut verschont ist, vor allem in Form von Mikroplastik finden sich die Kunststoffe in der Luft, Wasser, Nahrung und in der Erde wieder.

Natürlich betrifft dies auch die Schweiz genau gleich wie alle anderen Länder dieser Welt. Obwohl wir hier keine sichtbaren Plastikberge haben, zeigt sich das Problem auf eine viel perfide Art.

Rund 14‘000 Tonnen Makro- und Mikroplastik landet jedes Jahr in den Böden und Gewässern, aber auch auf schneebedeckten Berggipfeln in den Alpen. Gerade die Mikroplastik-Verschmutzung in den Schweizer Seen und Flüssen ist besorgniserregend, da sie schon ähnlich hoch ist wie in den Meeren.

Das Problem von Littering und von Kunststoffen, die bei der Nutzung in die Umwelt gelangen, bleibt nach wie vor bestehen. Gerade Zigarettenstummel, die sehr klein sind, haben eine grosse Wirkung auf die Umwelt. Beim Plastik, der erst durch die Verwendung in die Umwelt gelangt, reden wir von Reifenabrieb, Mikrofasern aus Kleider, die beim Waschen ins Wasser gelangen, Mikrokügelchen oder Flüssigpolymere aus kosmetischen Produkten.

Fakten – Zur Plastikverschmutzung in der Schweiz

  • 14‘000 Tonnen Plastik landen in der Umwelt. Hauptsächlich von Reifenabrieb (8‘900 Tonnen) und Littering (2‘700 Tonnen)
  • Wegen Littering landet jedes Jahr 100 Tonnen in den Gewässern und 4‘000 Tonnen auf der Erde.
  • Gemäss einer Studie wurde in jedem Schweizer See Mikroplastik entdeckt.
  • Im Genfersee landen bis zu 55 Tonnen Plastik jährlich, was bedeutet, dass sich bis heute 580 Tonnen angesammelt hab
  • Im Rhein bei Basel werden über 238‘000 Mikroplastik-Partikel pro Quadratkilometer gemessen. Die Rhone transportiert 10 Kilogramm nach Frankreich.
  • Man schätzt, dass sich 53 Tonnen Mikroplastik in Schweizer Naturschutzgebieten angesammelt haben.
  • Selbst auch im Schnee auf Berggipfeln und abgelegenen Bergseen werden beträchtliche Mengen Mikroplastik entdeckt

Weitere Fakten rund um die Plastikverschmutzung, sind in dem Factsheet von OceanCare zusammengefasst. 

Was kann man tun?

Gesetze: In der Schweiz gibt es das Umweltschutzgesetz oder das Chemikaliengesetz, welches dazu dienen könnte, den übermässigen Gebrauch von Einwegplastik zu stoppen, was leider nicht genutzt wird, da Bundesrat setzt auf freiwillige Massnahmen. Plastik, dessen Bestimmung nur für den Einmalgebrauch gedacht ist, wie Take-Away-Verpackungen, Einwegtüten oder Mikrokügelchen in Kosmetika, könnten jetzt schon mit der geltenden Gesetzgebung verboten werden. 

Massnahmen: Es sollten weitere Schritte folgen, welche die Plastikkrise auf verschiedenen Ebenen angehen. Zum Beispiel soll der Fokus auf die Wiedereinführung des Pfands gelegt werden und so ein Wiederverwendungssystem geschaffen werden, vor allem für Glasflaschen. Aber auch das Thema Reifenabrieb, Mikrofasern und Zigarettenstummel, sowie die Regulierung von Bioplastik und Flüssigpolymeren, sollte rechtlich definiert und dann Massnahmen ergriffen werden. 

Der Bericht von OceanCare ruft deswegen zum Umdenken auf, damit die Schweiz in Europa eine Vorreiterrolle einnehmen kann. Die Zusammenfassung des Berichtes auf Deutsch findest du unter diesem Link.

Wenn Du auch etwas gegen die Plastikflut in der Schweiz machen willst, dann unterzeichne noch heute die Petition: https://www.oceancare.org/aktiv-werden/petitionen/petition-plastik/

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Vanessa Rieser„Plastic Matters“ ein Bericht von OceanCare über die Plastikverschmutzung der Schweiz

Der Winter kommt, das Plastik muss weg: Wie die aktuelle Treibstoffkrise mit der Kunststoffindustrie zusammenhängt

by Lydia on 25/10/2022 No comments

Ein faszinierender neuer Bericht mit dem Titel „Winter is coming“ von Break Free From Plastic und CIEL untersucht, wie die anhaltende Kraftstoffkrise mit der Kunststoffindustrie zusammenhängt.

Der russische Einmarsch in der Ukraine im Februar 2022 hat die Energieversorgung und damit die Preise weltweit beeinflusst. Dies gilt insbesondere für die europäischen Länder, die bei Öl und Gas auf Russland angewiesen sind – 2020 lieferte Russland 38 % des Gases und 22 % des Öls in die EU. Im August 2022 wurde der EU klar, dass sie sich in einer schweren Energiekrise befand, und die begrenzten Öl- und Gaslieferungen liessen die Preise weiter in die Höhe schnellen. Es gab Warnungen vor bis zu dreistündigen Stromausfällen, um Energie zu sparen, und Millionen von Menschen machen sich Sorgen, wie sie es in einem möglicherweise eisigen Winter warm halten können.

Als Reaktion auf diese Bedenken hat sich die EU das Ziel gesetzt, dass alle Mitgliedsländer ihren Energieverbrauch bis zum 31. März 2023 um 15 % senken. Um dieses Ziel zu erreichen, haben die Regierungen die Konsumenten beraten, wie sie ihren Energieverbrauch senken können. So empfahl beispielsweise Deutschland seinen Bürgern, kalt zu duschen und ihre Heizungen einzuschränken.  Die industrielle Nutzung von Öl und Gas geht jedoch unvermindert weiter, ohne dass die Regierungen bisher Ratschläge oder Einschränkungen erteilt haben. 

Was hat das nun mit Plastik zu tun?

Derzeit ist die Kunststoffindustrie der grösste Öl- und Gasverbraucher in der EU, auf den im Jahr 2020 8 % bzw. 9 % des EU-Endverbrauchs entfallen [efn_note]Seite 4, ‚Winter is coming‚ [/efn_note] . Sie stellt alle anderen Branchen in den Schatten, einschliesslich der Stahlindustrie, der Automobilbranche, Maschinenbau sowie der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. In der Kunststoffindustrie in der EU sind über 40 % der auf dem Endmarkt produzierten Kunststoffe Instant-Abfälle wie Einweg-Plastikverpackungen.

Die EU und ihre Mitgliedstaaten sind führend bei der Bewältigung der Kunststoffkrise. Im Jahr 2018 veröffentlichte die EU ihre Kunststoffstrategie, die darauf abzielt, „die Art und Weise, wie Kunststoffprodukte entworfen, hergestellt, verwendet und recycelt werden, zu verändern“ und als „Schlüsselelement des Übergangs Europas zu einer Kreislaufwirtschaft“ [efn_note]Die Kunststoffstrategie der Europäischen Kommission [/efn_note] bezeichnet wird. Im Jahr 2019 kündigte sie die Richtlinie über Einwegkunststoffe an, die ein Sammelziel von 90 % für das Recycling von Einwegkunststoffflaschen bis 2029 festlegt. [efn_note]Richtlinie der Europäischen Kommission über Einwegplastik [/efn_note] Diese Führungsrolle wurde besonders auf der Umweltversammlung der Vereinten Nationen (UNEA) im März 2022 deutlich, als es einen historischen Fortschritt bei den Verhandlungen über ein globales Abkommen zur Bekämpfung der Plastikverschmutzung gab.

Trotz aller Bemühungen der EU, die Plastikverschmutzung zu verringern, wurde mit keinem Wort erwähnt, dass die Produktion von unnötigem Plastik gedeckelt oder die Tätigkeit der petrochemischen Industrie eingeschränkt werden soll. Und das, obwohl sie erheblich zum Klimawandel beiträgt und die wertvollen Öl- und Gasreserven immer weiter erschöpft. 

Dem Bericht zufolge würde eine Verringerung der Kunststoffverpackungen um 50 % und das Erreichen des Ziels einer 90 %igen Wiederverwertung zu einer Verringerung des Verbrauchs an fossilem Gas um 6,2 Milliarden Kubikmeter (bcm) und 8,7 Millionen Tonnen Öl auf EU-Ebene im Vergleich zu 2020 führen. Diese Zahlen entsprechen dem Öl- und Gasverbrauch der gesamten Tschechischen Republik im Jahr 2020.[efn_note] Seite 5 „Winter is coming„[/efn_note]

Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass diese Situation der EU eine einzigartige Gelegenheit bietet, die Energie-, Klima- und Kunststoffkrise zu bewältigen, anstatt neue Handelsabkommen für fossile Brennstoffe anzustreben. Es sollten sofortige und drastische Massnahmen ergriffen werden, um die Produktion von unnötigem und übermässigem Neuplastik zu reduzieren, indem die Kunststoffstrategie ab 2018 und die Richtlinie über Einwegkunststoffe ab 2019 umgesetzt werden. Dadurch würden die Treibhausgasemissionen erheblich reduziert, die Verschmutzung durch Plastik verringert und die begrenzten Energievorräte entlastet. Das Öl und Gas, das für die Herstellung von Kunststoff verwendet worden wäre, könnte stattdessen Millionen von Menschen über den Winter mit zuverlässiger und erschwinglicher Energie versorgen. 

Hier findest Du die Kurzfassung, aber auch die ausführliche Version des Berichts.

Footnotes & further reading:

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LydiaDer Winter kommt, das Plastik muss weg: Wie die aktuelle Treibstoffkrise mit der Kunststoffindustrie zusammenhängt

5 Tipps wie Plastikverschmutzung vermieden werden kann

by Lydia on 22/08/2022 No comments

Deine Gewohnheiten ändern? Jetzt ist es Zeit die ganze Welt zu verändern!

Überall im Internet findet man Listen mit Ratschlägen, wie man den Plastikverbrauch reduzieren kann. Vielleicht besitzt Du schon eine Bambuszahnbürste, hast eine wiederverwendbare Flasche und Tasche und kaufst in Nachfüll-Läden ein. Vielleicht trennst Du schon Abfälle wie ein Profi und hast andere abfallfreie Massnahmen ergriffen, welche die Menge an Alltags-Plastik reduziert hat. In diesem Fall: Herzlichen Glückwunsch! Es ist nicht immer einfach, aber selber die Veränderung zu sein und mit gutem Beispiel voranzugehen, ist der beste Weg, um die Reise zur Reduzierung der Plastikverschmutzung zu beginnen.

Alles was du in dieser Hinsicht tust, trägt zur Normalisierung des Konzeptes für Wiederverwendung und Wiederauffüllen und inspiriert hoffentlich andere dazu, auch ihre Gewohnheiten zu ändern.

Aber auch wenn Du deinen Teil dazu beiträgst, kann es sich so anfühlen, als würde sich in der Welt nichts ändern: In den Nachrichten sehen wir, dass jedes Jahr immer noch Millionen von Tonnen Plastik produziert werden. Was können wir ausser der Vermeidung von Plastik in unserem eigenen Alltag sonst noch tun, um dies zu verhindern?

Als Einzelne haben wir vielleicht das Gefühl, dass wir nicht viel tun können. Aber wir von Trash Hero haben festgestellt, dass es viele einfache Massnahmen gibt, die dazu beitragen können, Unternehmen, Gemeinden und Regierungen dazu zu bringen, die Reduzierung von Einwegplastik zu unterstützen. 

Wir freuen uns, sie hier mit dir zu teilen. Wenn Du bereit bist, auf deinem Weg zum Zero-Waste-Leben einen Schritt weiter zu gehen, lies unsere fünf besten Tipps zur Plastikvermeidung in der Welt um uns herum.

1. Lerne Greenwashing zu erkennen

Das Bild auf der linken Seite zeigt eine Flasche mit der Aufschrift "Hallo, ich bin eine Papierflasche". Das Bild auf der linken Seite zeigt, wie dieses Etikett entfernt wird, um eine Plastikflasche darunter zu zeigen.

Von Greenwashing spricht man, wenn ein Unternehmen seine Produkte oder Praktiken als „umweltfreundlich“ oder „nachhaltig“ anpreist, obwohl sie es in Wirklichkeit nicht sind. Viele Fälle von Greenwashing sind leicht zu erkennen, aber einige sind viel komplexer.

Wenn ein grosses Unternehmen grüne Farben, Bilder oder eine Sprache verwendet, die „Natur“ suggeriert, um ein Produkt in einer Einwegverpackung zu vermarkten, ist dies ein sicheres Zeichen für Greenwashing. Es kann aber auch subtiler sein. Viele Modemarken bringen „nachhaltige“ Bekleidungslinien heraus und rühmen sich ihrer Umweltfreundlichkeit, obwohl diese Produkte nur einen winzigen Prozentsatz ihrer Produktion ausmachen.

Weitere Beispiele und Informationen findest Du in unserem Greenwashing Factsheet.

Weitere Ressourcen sind unser praktisches Toolkit zum Erkennen von Greenwashing und eine neue Website, die sich dem Thema widmet.

Warum müssen wir Greenwashing überhaupt erkennen? Weil diese Praktiken den Eindruck vermitteln, dass etwas gegen Probleme wie Plastikverschmutzung und Klimawandel unternommen wird. Sie ermöglichen es den Unternehmen, damit durchzukommen, dass sie in Wirklichkeit sehr wenig zur Lösung von Umweltproblemen beitragen. Greenwashing ist so weit verbreitet und wird als so gravierend angesehen, dass viele Unternehmen inzwischen verklagt werden, weil sie falsche Angaben zu ihrer Nachhaltigkeit machen.

Wenn wir Greenwashing aufdecken und die Menschen um uns herum darauf aufmerksam machen können, hilft das, den Druck auf die Unternehmen aufrechtzuerhalten, damit sie ihre Arbeitsweise wirklich ändern. Du kannst auch deine Beobachtungen in den sozialen Medien teilen!

2. Ändere die Geschichte

Drei thailändische Mädchen hocken auf dem Boden und recken triumphierend einen Arm in die Luft. Sie lächeln in die Kamera vor einem "Trash Hero Ao Nang"-Schild.

Seit den 1970er Jahren schieben die Unternehmen die Schuld für die von ihnen verursachte Umweltverschmutzung auf Verbraucher und Regierungen ab. Bei Einwegplastik erzählen sie eine Geschichte über „Abfall“ und „unverantwortliche Menschen“ und sagen, das Problem könne durch Aufklärung, besseres Recycling und Abfallmanagement gelöst werden.

Die Realität ist, dass viele multinationale Unternehmen die Umweltverschmutzung in ihre Verpackungs- und Liefersysteme eingebaut haben. Sie produzieren weiterhin Einwegplastik, obwohl es erwiesen ist, dass es giftig ist, sich nicht leicht recyceln lässt, unsere Umwelt schädigt und den Klimawandel verursacht. Und warum? Weil es für sie billiger ist: Die alten Wiederverwendungs- und Nachfüllsysteme (die Einwegplastik ersetzt hat) erforderten mehr Mitarbeiter und eine entsprechende Infrastruktur. Jetzt wird von uns erwartet, dass wir Verpackungen wegwerfen und jemand anderes sich darum kümmert.

Es ist wichtig, dass die Menschen verstehen, dass sie keine Schuld an der derzeitigen Krise tragen. Stattdessen muss die Plastikverschmutzung an ihrer Quelle gestoppt werden. Grosse Unternehmen können die Art und Weise ändern, wie sie ihre Materialien verpacken, den Plastikhahn zudrehen und sich nicht darauf verlassen, dass die öffentliche Hand ihren Dreck wegwischt. 

Eine gute Möglichkeit, die umfassenden Veränderungen zu verstehen, die zur Lösung des Plastikproblems erforderlich sind, ist das Teilen dieser kurzen Animation The Story of Plastic. Wenn Du mehr wissen willst, suche nach dem Dokumentarfilm in voller Länge, in dem das Thema eingehend behandelt wird.

3. Mache ein Marken Audit

Zwei Bilder. Das eine zeigt ein Mädchen mit einem Blatt Papier, das Informationen ausfüllt, und das andere einen Mann, der sich hinhockt und Dosen sammelt. Auf dem Bild sind auch Plastikflaschen zu sehen.

 

Eine weitere wirksame Möglichkeit, multinationale Unternehmen zur Verantwortung zu ziehen, besteht darin, Daten über sie zu sammeln. Es gibt eine einfache Möglichkeit für Einzelpersonen, sich daran zu beteiligen und zwar im Rahmen des Brand Audit Report, einem globalen Citizen-Science-Projekt, das von Break Free From Plastic organisiert wird.

Ein Marken-Audit wird idealerweise bei einem Cleanup durchgeführt, kann aber auch mit dem Hausmüll durchgeführt werden. Dabei werden die Marke und der Typ jedes gefundenen Kunststoffartikels erfasst. Zum Beispiel, wie viele Colaflaschen aus Plastik oder wie viele Nestle-Plastikbeutel es gibt. Break Free From Plastic organisiert seit 2018 Marken-Audits und erstellt anhand der gesammelten Daten einen Bericht, in dem die grössten Verschmutzer aufgeführt sind. Diese jährlichen Berichte haben wesentlich dazu beigetragen, dass die Verantwortung für Plastikmüll nicht mehr bei den Bürgern, sondern bei den Herstellern liegt.

Ein Beitrag zu diesen Daten ist eine fantastische Möglichkeit, den Druck auf die grössten Umweltverschmutzer zu erhöhen, damit sie die Art und Weise, wie sie ihre Produkte verpacken, ändern. 

Erkundige dich bei dem Chapter in deiner Nähe, wann sie das nächste Mal ein Brand Audit durchführen oder mach dein eigenes! Dieses Jahr kannst du deinen Beitrag bis Ende September einsenden.

4. Unterstützung eines abfallfreien Unternehmens

Trash Hero-Flaschen neben einem Schild in einem Café mit der Aufschrift "Bring your own".

 

Vielleicht gibt dir dein Lieblingscafé einen Rabatt, wenn Du deinen wiederverwendbaren Becher mitbringst oder Du kennst einen Feinkostladen in deiner Nähe, bei dem Du deinen eigenen Behälter für Käse oder Wurstwaren mitbringen kannst. Unternehmen wie diese ermutigen die Menschen, weniger Plastik zu verwenden und unterstützen ein nachhaltiges Geschäftsmodell, das zweifellos positive Auswirkungen auf die Umwelt hat. 

Wenn Du ein solches Geschäft gefunden hast, ist es die beste Idee, sie zu unterstützen. Du kannst deine Unterstützung zeigen, indem du deinen Freunden davon erzählst, ihre Seite in deinen sozialen Medien teilst oder den Mitarbeitern sagst, dass du ihre Arbeit supportest und schätzt. Wenn Du keinen solchen Laden in Ihrer Nähe hast, kannst Du auch versuchen, bei einem konventionellen Geschäft nachzufragen, ob Du dein eigenen Behälter füllen kannst und dabei die Vorteile für beide Seiten erklären.

Je mehr wir Unternehmen unterstützen, die echte Lösungen für die Plastikkrise umsetzen, desto mehr werden sich für diese Idee öffnen! Und folglich wird mehr Druck auf grössere Unternehmen ausgeübt werden, das Gleiche zu tun.

5. Werde ein Trash Hero

vier Fotos mit Gruppen von Menschen, die lächelnd in die Kamera schauen, alle tragen Trash-Hero-T-Shirts. Eine Mischung aus Erwachsenen und Kindern, einige sammeln Plastik

 

Keine Kosten, keine Anmeldung – einfach vorbeikommen! So einfach ist es, ein Trash Hero zu werden. 

Unsere Trash Hero Chapter führen wöchentliche Aufräumaktionen durch, die eine unmittelbare und positive Wirkung auf die Umwelt haben. Nach jedem Cleanup kommen die Freiwilligen zusammen, um über Abfall und seine Folgen für Mensch und Natur zu sprechen und sich Gedanken zu machen, was man dagegen tun kann.

Diese Aktivitäten ermöglichen es uns, mit einer Vielzahl von Menschen aus der lokalen Gemeinschaft in Kontakt zu treten. Dies ist eine grossartige Möglichkeit, um alle – Schulen, Unternehmen, Familien und lokale Behörden – dazu zu bringen, über Abfall und die Folgen nachzudenken und hoffentlich damit zu beginnen, echte Änderungen vorzunehmen, um den Plastikverbrauch zu reduzieren. Finde ein Trash Hero Chapter in deiner Nähe und mache an einem Cleanup mit oder kontaktiere uns und wir zeigen dir, wie du ein eigenes Chapter gründen kannst.

 

Was auch immer Du über die Änderung deines eigenen Lebensstils hinaus tun willst, das Wichtigste ist, dass Du etwas tust. Es kann sich manchmal ein wenig überwältigend anfühlen, aber denke daran, dass kleine Veränderungen, die von vielen Menschen durchgeführt werden, grosse Auswirkungen haben! Um dich zu inspirieren, folge uns online und teile uns deine Tipps zur Reduzierung von Plastik mit!

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Lydia5 Tipps wie Plastikverschmutzung vermieden werden kann