Zero-Waste-Workshop in Bali

by Rima Agustina on 13/12/2021 No comments

Nach achtjährigem Bestehen von Trash Hero Indonesien, haben sich neue Herausforderungen ergeben. Wir fragen uns nicht mehr, wie wir die Menschen dazu bringen können, sich an unseren Aufräumaktionen zu beteiligen, sondern wie wir verhindern können, dass der Müll überhaupt entsteht.
Mit der zunehmenden Anerkennung von Trash Hero Indonesien, die sich für die Abfallvermeidung einsetzt, erhalten wir immer mehr Anfragen, die lokalen Gemeinden aufzuklären.

Und so wurde der Workshop der Trash Hero Communities auf Bali geboren. Die lokalen Trash Hero-Projektleiter wollten mehr als nur Cleanups durchführen und mehr praktische Ideen zur Lösung des Abfallproblems erhalten.

Der ganztägige Workshop fand am 16. November 2021 in Ubud statt und wurde von 17 Chapter Leaders aus Dörfern auf ganz Bali besucht. Im Gegensatz zu unserer vorherigen Schulung für Zero-Waste-Comunnities, die online stattfand, konnten wir bei diesem Workshop das Wissen auf interaktivere Weise vermitteln, indem wir Simulationen, Feldbeobachtungen, Diskussionen und Rollenspiele einsetzten. Außerdem war er speziell auf die lokale Kultur und den Kontext zugeschnitten.

Wir besuchten eine kommunale Kompostieranlage und hielten einen Vortrag über öffentliches Reden, um das Selbstvertrauen der Teilnehmer beim Teilen ihres neuen Wissens zu stärken. Der Workshop endete mit einer Diskussionsrunde, in der wir über die bestehenden falschen Lösungen für die Plastikkrise auf Bali sprachen, welche Szenarien sich dahinter verbergen und wie die Teilnehmer als Trash Heroes angemessen reagieren sollten.

I Wayan Apple, Vertreter von Trash Hero Payangan, war dankbar für die Teilnahme an diesem Workshop und sagte: „Ich fühle mich selbstbewusster und sicherer, wenn ich den „weniger Abfall“- Lebensweg gehe, denn das Wissen, das ich heute gewonnen habe, hat meine Entscheidung bestätigt.“ Ein anderer Teilnehmer, I Made Sukerta von Trash Hero Batubulan, sagte, dass ihm die Lehrmethoden in diesem Workshop geholfen haben, Zero Waste viel leichter zu verstehen als bei einseitigem Unterricht. Sukerta fügte hinzu: „Ich hoffe, dass Trash Hero Indonesia in Zukunft mehr Workshops wie diesen veranstaltet.“

Der Vorsitzende von Trash Hero Indonesia, I. Wayan Aksara, der den Workshop leitete, erklärte: „Es ist wichtig, dass unsere Führungskräfte das Zero-Waste-Konzept nicht nur in technischer Hinsicht verstehen, sondern auch den Grund dahinter. Es ist eine Tatsache, dass es keinen Planet B gibt. Danke an Trash Hero World für die Durchführung dieses Workshops für unsere Führungskräfte.“

Um sicherzustellen, dass die Bemühungen der Teilnehmer unterstützt werden und sie ihr Wissen auch weitergeben können, wird Trash Hero Indonesia eine Nachveranstaltung organisieren. Das Format des Live-Workshops wird im Rahmen unseres neuen Programms „Trash Hero Communities“ im Jahr 2022 auch anderen Chapters in Indonesien und weiteren Ländern angeboten werden, sofern die Umstände dies zulassen.

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Rima AgustinaZero-Waste-Workshop in Bali

Wir liessen unsere Denkmuskeln in Brüssel spielen!

by Seema on 21/10/2021 No comments

Das Lehren und Verfechten für die Abfallvermeidung ist selten ein einfacher Fall von Wissensvermittlung, wie bei einer mathematischen Formel. Damit das Wissen akzeptiert wird, bedarf es in der Regel eines begleitenden Wandels in den Werten und im Verhalten der Menschen. Es wird nie einfach sein, die gesamte Weltanschauung eines Menschen zu ändern. Nach einer Woche, die ich im September in Belgien verbracht habe, scheint diese Aufgabe jedoch etwas leichter zu bewältigen zu sein!

Als Programmdirektorin des globalen Trash Hero-Netzwerks hatte ich das Privileg, an dem Erasmus-, Pilotprojekt „Building a European Zero Waste Academy“ (BEZWA) teilzunehmen, das von der Let’s Do It Foundation, Zero Waste Europe und Ekologi brez meja mit Unterstützung der Universität Tallinn und der Estnischen Universität für Biowissenschaften organisiert wurde. Die beiden Ziele des BEZWA-Projekts sind die Schaffung:

1) einen soliden Lehrplan für die Ausbildung von Zero-Waste-Botschaftern, die sich dann für Zero-Waste-Städte und -Gemeinschaften einsetzen können, und
2) ein Netz von qualifizierten Ausbildern, die diese Botschafter – und andere – wirksam schulen können.

Der Lehrplan für die Botschafter wurde Anfang September bei einer Schulung in Slowenien für diejenigen, die sich gerade erst auf den Weg der Abfallvermeidung begeben, live getestet; ich nahm an der zweiten Stufe der „Schulung der Ausbilder“ teil, die Ende desselben Monats in Brüssel zusammen mit NRO-Kollegen aus Frankreich, Deutschland, Slowenien, der Ukraine, Zypern und Estland stattfand.

Die Teilnehmer verfügten über unterschiedliche Erfahrungen, aber die meisten von uns hatten ihre Lehrfähigkeiten in der Praxis entwickelt, ohne formale Qualifikationen und einfach nach der üblichen Praxis. Der 5-tägige Intensivkurs hat uns alle auf Herz und Nieren geprüft und unsere vorgefassten Meinungen über das Unterrichten auf den Kopf gestellt.

Es gab keine langweiligen Powerpoints mit „Tipps und Tricks“. Stattdessen entdeckten wir die innere Funktionsweise des Gehirns. Wir erforschten neue Lehrmethoden, die auf der pädagogischen Psychologie basieren – und die gleichzeitig auf uns angewendet wurden! Diese Methoden befähigen die Schülerinnen und Schüler, ihr Lernen selbst in die Hand zu nehmen, anstatt nur passiv Fakten zu rezipieren.

Unser eigenes Wissen über Zero-Waste wurde auf vielen Ebenen herausgefordert, und wir nahmen an einer Vielzahl von Aktivitäten teil, von Improvisationssitzungen bis hin zur Gestaltung und Durchführung von Mini-Workshops. Es gab auch Raum für stille Reflexion. All dies hat unsere Denkmuskeln auf unerwartete Weise beansprucht und trainiert.

Dazwischen fanden wir Zeit, ein kommunales Kompostprojekt zu besuchen, die Zero-Waste-Restaurants der Stadt zu unterstützen und sogar an einer „Break Free From Plastic“-Demonstration gegen EU-Müllexporte vor der Europäischen Kommission und dem Rat teilzunehmen.

Es waren ein paar anregende Tage, die durch die warme, unterstützende Energie des Zusammenseins mit Gleichgesinnten und den Austausch unserer unterschiedlichen Erfahrungen abgerundet wurden.

Der Nutzen für Trash Hero wird sofort spürbar sein. Bei unserer Arbeit geht es zu einem grossen Teil um Bildung, und diese neuen Perspektiven werden dazu beitragen, Kapazitäten innerhalb unseres Netzwerks aufzubauen und unsere Programme zu gestalten und zu verfeinern. Das Wissen wird an unsere Länderkoordinatoren weitergegeben, wenn wir mit der Planung unseres Zero-Waste-Communities Trainings fortfahren. Und es kann sogar in unsere Family Meetings für Freiwillige einfliessen, wenn diese im nächsten Jahr wieder beginnen.

Wir sind dankbar, dass wir die Gelegenheit hatten, an der Schulung teilzunehmen, und danken dem gesamten Lehr- und Koordinierungsteam, für die tolle Durchführung. Das BEZWA-Projekt wird mit Follow-Up-Sitzungen für alle Teilnehmer und der Bewertung der Ergebnisse bis September 2022 fortgesetzt.

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SeemaWir liessen unsere Denkmuskeln in Brüssel spielen!

Unser Trash Hero Chapter Handbuch ist nun auch auf Vietnamesisch erhältlich

by Martyna Morawska on 21/10/2021 No comments

Trash Hero World freut sich, bekannt geben zu können, dass unser Chapter Handbuch kürzlich in die vietnamesische Sprache übersetzt worden ist! Neben Vietnamesisch ist unser Handbuch auch auf Englisch, Thai, Indonesisch und Birmanisch erhältlich. Dieses umfassende Dokument enthält Empfehlungen für künftige Chapterleiter, wie man ein Team bildet, Sponsoren findet und die Aktivitäten im Einklang mit unseren Werten durchführt.

Die Übersetzung unseres Handbuchs in mehrere Sprachen unterstützt unsere neuen und bestehenden Freiwilligen, indem es ihnen Orientierung zu unseren Programmen gibt. Dies wiederum gibt mehr Menschen die Möglichkeit, eine wichtige Rolle bei Trash Hero World zu übernehmen, und unterstützt unser Netzwerk beim Aufbau einer nachhaltigen, plastikfreien Zukunft.

Wir sind stolz darauf, die Expansion unserer Organisation und das zunehmende Engagement unserer Freiwilligen in Vietnam zu beobachten. All dies wäre nicht möglich gewesen ohne die Hilfe unserer fantastischen Freiwilligen bei Trash Hero Song Cau, Trash Hero Hoi An und Trash Hero Ho Chi Minh, die die Übersetzungsarbeit geleistet haben.

Die vietnamesische Version des Handbuchs findest du hier.

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Martyna MorawskaUnser Trash Hero Chapter Handbuch ist nun auch auf Vietnamesisch erhältlich

Das dreifache Risiko von Einwegmasken

by Seema on 09/08/2021 No comments

Die Verwendung von Gesichtsmasken ist eine der wichtigsten und wirksamsten Massnahmen zur Eindämmung der Verbreitung von COVID-19. Über Nase und Mund gestülpt haben sie die Aufgabe, Tröpfchen aus der Atemluft, die das Virus übertragen, zurückzuhalten und so zu verhindern, dass sie auf andere Menschen übergreifen. Es gibt verschiedene Arten von Masken, jedoch allgemein anerkannt, dass ausserhalb einer klinischen Situation nicht-medizinische Masken aus Stoff ein akzeptables Schutzniveau bieten. Chirurgische Einwegmasken sind im Alltag daher nicht erforderlich.

Jeden Monat verwenden wir weltweit 129 Milliarden Einwegmasken. Von einem Gewicht pro Maske von 4 Gramm ausgehend, sind das 516’000 Tonnen nicht wiederverwertbarer, gefährlicher Abfall, der etwa alle 30 Tage anfällt. Schätzen wir vorsichtig, dass nur 1 % davon als herumliegender Abfall endet, bedeutet dies, dass in den 18 Monaten seit Beginn der Pandemie 23 Milliarden Masken in unsere Flüsse, Meere und Wälder gelangt sind. Hinzu kommen natürlich noch Hunderttausende von Tonnen kontaminierter Abfälle, die von den Kommunen zu entsorgen sind, sofern sie die Kapazitäten dafür haben.

Das sind erschreckende Zahlen – und solche, die durch unsere Erfahrungen bei Aufräumaktionen in der ganzen Welt in den Jahren 2020 und 2021 bestätigt werden. Die Trash Hero-Chapters sammeln jede Woche Einwegmasken und andere PPE ein – Medien berichteten über ihre Funde. Wir haben seit August ein System eingeführt, mit dem wir die Anzahl gefundener Masken auf Netzwerkebene erfassen, um das Bewusstsein für die dreifache Bedrohung durch Einwegmasken zu schärfen.

Untersuchungen zeigen, dass Einwegmasken nicht nur verheerende Auswirkungen auf die Umwelt, sondern auch auf die Gesellschaft und unsere Gesundheit haben.


WAS GESCHIEHT MIT IHNEN?

Einwegmasken bestehen aus Kunststoff, in der Regel Polypropylen oder Polyurethan, und gelten als nicht recycelbar. Aufgrund der Kontaminationsgefahr sollten sie nicht lose im Hausmüll entsorgt werden. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation müssen sie in noch mehr Plastik doppelt verpackt werden.

Städte und Gemeinden mussten sich mit den Folgen auseinandersetzen: dem Gesundheitsrisiko durch unsachgemässe Entsorgung sowie einer enormen Belastung durch nicht wiederverwertbare Abfälle – sofern überhaupt eine Abfallentsorgungsinfrastruktur vorhanden ist, was in weiten Teilen der südlichen Erdhalbkugel nicht der Fall ist.

Gesichtsmasken, die im klinischen Bereich zur Anwendung kamen, werden durch spezialisierte Abfallentsorgungseinrichtungen für medizinische Abfälle – normalerweise durch Verbrennung –entsorgt. Für die Allgemeinheit existieren normalerweise keine gesonderten PPE-Sammelstellen. Ist dies dennoch der Fall, bedeutet es, dass die Zahl von nicht nachhaltigen und giftigen Abfallverbrennungen proportional gestiegen ist.


GESUNDHEITSRISIKEN

Eine kürzlich durchgeführte Studie zeigt, dass Einwegmasken sowohl während als auch nach dem Gebrauch Mikroplastikpartikel absondern. Abgesehen davon, dass der Maskenträger dieses Mikroplastik einatmet (mit noch unbekannten Auswirkungen auf seine Gesundheit), gelangen kontaminierte Nanopartikel in die Umgebung. Einmal in der Luft, können diese Partikel bis zu 95 km von seinem Ursprung entfernt getragen werden.

Das SARS-CoV-2-Virus (verantwortlich für COVID-19) überlebt auf der Oberfläche von Kunststoffen viel länger (etwa 3 Tage) als in Atemtropfen (etwa 3 Stunden). Dies bedeutet, dass Fasern von Einwegmasken Virusüberträger sind, die den Virus über längere Zeit und über grössere Entfernungen verbreiten. Den Autoren des Berichts zufolge «ist davon auszugehen, dass der Übertragungsweg über Mikroplastik in der Luft nicht nur einzelne Länder, sondern auch grössere Regionen und die ganze Welt beeinflussen wird.»


UMWELTRISIKEN

Die Auswirkungen von Einwegmasken auf die natürliche Umgebung sind die gleichen, wie bei jedem anderen Kunststoff; Wo auch immer sie landen, ob an Land oder im Meer, verfangen sich wildlebende Tiere darin, vergiften sich durch das Verschlucken und das Gift wird über die Nahrungskette weitergereicht. Der langsame Zerfall in Mikroplastik vollzieht sich über Jahrhunderte hinweg, während gleichzeitig giftige Chemikalien ins Wasser und in den Boden gelangen.

 


ALL DIES IST VERMEIDBAR!

Wenn Sie sich nicht in einer klinischen Umgebung befinden oder nicht klinisch gefährdet sind, benutzen Sie eine wiederverwendbare Maske: tragen, waschen und wiederholen. Eine wiederverwendbare Maske aus mehrlagiger, dicker Baumwolle kann jahrelang sicher eingesetzt werden und hat nur minimale Auswirkungen auf die Umwelt, vor allem, wenn sie aus Material hergestellt ist, das Sie bereits besitzen.

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SeemaDas dreifache Risiko von Einwegmasken